Immer diese Drohungen

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Bommelchen

Immer diese Drohungen

Beitrag von Bommelchen »

Hallo Ihr Lieben,

unser kleiner Sohn (fast 3) kann ein richtig kleiner Dickschädel sein. Wir haben z.B. immer mal wieder Probleme mit dem abendlichen Zähneputzen. Erst erklären wir ihm, warum das Zähneputzen so wichtig ist und was passiert, wenn er sich die Zähne nicht putzt. Meistens hilft das nicht und dann fahren wir stärkere Geschütze auf, drohen z.B. an, dass das Sandmännchen oder die Gute-Nacht-Geschichte ausfallen, wenn das Zähneputzen nicht klappt. So kommen wir eigentlich immer ans Ziel, aber trotzdem finde ich diese Vorgehensweise des Drohens und Erpressens irgendwie blöd. Es muss doch auch noch andere Wege geben, den kleinen Mann aus seinem Bock herauszuholen. Habt Ihr Tipps?

LG Bommelchen
zita

Beitrag von zita »

Hallohallo -

bei uns sind diese Drohszenarien leider auch immer wieder nötig..

Damit das aber nicht wirklich ausartet - und weil mir auch manchmal die Drohungen ausgehen, wenn schon ein ALLES-VERBOT :wink: - herrscht, habe ich in letzter zeit folgendes gemacht:

Zum einen bin ich ja eine Frau der Pläne ;) - ich habe also mit meinem Sohn zusammen - der allerdings schon 5 ist - Pläne für die kritischen Phasen, bei uns morgens und abends, entwickelt. Wir haben also für morgens zusammen gemalt, was alles nacheinander zu tun ist: Waschen - Wasserhahn gemalt, Frühstücken - Brötchen gemalt, Zähneputzen - Zahnbürste gemalt etc etc.. Das gleiche haben wir dann für abends auch gemacht. Mein Sohn weiß jetzt immer ganz genau, was dran ist und findet es irgendwie spannend und toll, alles abzuhaken und es kommt weniger zu diesen völlig heftigen Situationen.

Der zweite Punkt ist der, dass ich oft versuche, diese ganz nervigen Sachen, wie eben das Zähneputzen, so ein bisschen spielerisch zu handhaben. Wir haben jetzt eine Sanduhr und er schaut, ob er alles sauber bekommt in der Zeit oder wir machen ein Wett-Putzen: welche Zähne sind weißer oder sowas...

Naja, das ist jetzt auch nicht die Ultra-Lösung und speziell dieser spielerische Ansatz liegt mir auch nicht immer, vorallem dann nicht, wenn die Nerven blank liegen ;) aber es lockert diese ewigen Drohgeschichten etwas auf und ändert sofort die angespannte Stimmung.

Wünsche gute Nerven :)

Zita
Sabrina M.

Beitrag von Sabrina M. »

Hi,

ich kenne diese Szenarien ebenfalls und es ist sehr nervenaufreibend. Bei uns klappt es momentan immer ganz gut, wenn wir den Kleinen ablenken. Also er konzentriert sich auf ein Spiel und ich putze in dieser Zeit seine Zähne und singe dabei immer ein Liedchen übers Putzen. Aber unser Kleiner ist auch erst 1,5 Jahre. Wenn es ums Händewaschen geht, versuche ich es ebenfalls immer spielerisch (lasse Wasser ein und lege verschiedene Badeutensilien rein, sodass er Spaß daran hat). Natürlich ist es verdammt mühsam und nicht immer realisierbar, aber ständig diese Bockerei ertragen zu müssen, ist auch stressig.

Ich finde den Plan von zita echt toll, werde es mal einführen;)
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

Hey Bommelchen,

ich fühle dir ja sooooooo nach. Unserer ist ebenfalls 3 Jahre und ich ( wir) befinden uns auch täglich in diesem Kampf ( wenn du nichtjetzt- dann....). Ich finde es auch so ätzend.

Zitas Vorschläge finde ich gut.

Aber wie es halt so ist, manchmal steht einem einfach nicht der Kopf nach "Lieb & Nett". Vor allem bei Dingen die man schon gefühlte 1000mal erklärt hat.

Unserer ist auf dem absoluten "Ich-kann-das-alleine" & "Aber Mama, nur noch einmal ..." Trip. :twisted:

Ich muss aber auch gestehen, dass ich zur Zeit ( und bei der Hitze) null Geduld habe.

Und jetzt sind auch noch Ferien
:shock: :shock: Ich hoffe darauf das diese Phase sich bald wieder legt ( für ein paar wochen :wink: ) Wäre schön!!!!

LG
Serenity

Beitrag von Serenity »

Hallo,

ich kenn das auch, mein Sohn ist 3 Jahre alt, allerdings bin ich da wohl relativ streng in meiner Erziehung.

Ich finde Kinder in dem Alter müssen auch einfach mal Sachen machen ohne alles erklärt zu bekommen, natürlich erklär ich auch trotzdem mehrfach die Dinge die wichtig sind.

Aber ich denk halt in brenzligen Situationen, wie bei einer Straße oder beim gefährlichen Klettern MÜSSEN sie sofort auch ohne stundenlange Erklärungen hören, zumindest mit 3 Jahren....

Zum Thema waschen, Zähneputzen etc.
Bei uns läuft das so:
Es gibt EINE klare, kurze Ansage.
Falls die nicht hilft, EINE 2. Aufforderung.

Dann nehm ich ihn einfach an die Hand und mach die Sachen mit ihm.
Falls Bock und Geschrei, setze/ stelle ich ihn in eine ruhige Ecke / sein Zimmer und sag ihm ganz ruhig ( klappt leider nicht immer mit ruhig :D ), dass es erst dann weiter geht, wenn er das macht, was ich gesagt habe. Er tobt dann natürlich auch.....
( Aber ich lass ihn dabei nie allein! ), Meistens lenkt er nach 1 -10 Minuten ein, weils zu langweilig ist :D

Hinterher sprechen wir darüber und ich sag ihm, dass es toll ist, dass er jetzt mitmacht.

Klar ist dass sehr anstrengend, aber ich denke, dass man jetzt den Grundstein auch für das spätere Leben legt, denn in der Schule, bei der Arbeit etc. müssen sie später auch mal Sachen machen, die ihnen nicht gefallen oder anstrengend sind und zwar ohne großes Theater.

Ich hoffe halt, dass die Phase irgendwann endet, bevor meine Geduld zu Ende ist
:D

Viel Kraft und liebe Grüße
Serenity
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

bei uns hat ein "Belohnungssystem" (Danke an Siggi aus dem Forum für den Tipp!!!) geholfen:

Wir haben auf ein Blatt eine Tabelle mit allen Tagen eines Monats - eingeteilt in 4 Wochen - gezeichnet. Für jeden Tag an dem das was mir wichtig war geklappt hat, durfte mein Sohn sich einen tollen Sticker in das betreffende Tagesfeld kleben. War die Woche voll gab es eine kleine "Belohnung" - z.B. ein Eis esse gehen, in den Zoo gehen... usw. War der Monat voll, gabs eine extra Überraschung! :wink:

Das hat so gut geklappt, dass wir nach einem Monat diese Belohungssystem gar nicht mehr gebracht haben - es klappt jetzt auch so wunderbar. Bei uns war es nicht das Zähneputzen, sondern das extreme Zornen und Brüllen wenn etwas nicht nach seinem Kopf lief! :shock: Nach einem Monat konnte er seinen Ärger auch anders - also in Worten - ausdrücken und auch ein "Nein" gut akzeptieren!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Bommelchen

Beitrag von Bommelchen »

Hallo Ihr Lieben,

ach, ich bin ja so froh, dass ich mit diesem Problem nicht allein bin! Ich hatte schon gedacht, dass nach einer völlig veralteten Erziehungsmethode handele und natürlich wollte ich das auch nie so machen, aber wenn es dann soweit ist, sieht die Lage doch manchmal ganz anders aus.

Schnuti, oh ja, das kenne ich auch zu gut: "Kann das leine, großer Junge!" höre ich mindestens hundert Mal am Tag. Wenn ich gut drauf bin und Zeit habe, lasse ich ihn machen, auch wenn ich weiss, dass es schief gehen könnte. Aber diese Geduld ist halt nicht immer da...

Ich danke Euch auf jeden Fall für Eure vielen Tipps und werde schauen, ob ich damit Erfolg haben werde :-)!

LG Bommelchen
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