Mein kleiner ist weit weg von mir

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Kika30

Mein kleiner ist weit weg von mir

Beitrag von Kika30 »

Hallo ihr lieben,

ich war ja jetzt 18 Wochen in der Klinik. Die letzten 5 Wochen war ich drei mal die Woche mit Ãœbernachtung zu hause.

Jetzt ist es so, dass er mich total meidet und alles der Papa machen muss. Er will nicht mal mit mir spielen.
Heute habe ich ihn von der Tagesmutter geholt und er hat die ganze Zeit nach dem Papa geweint. Als der Papa mit meinem großen heim kam hat er richtig erleichtert gewirkt.

Habe ich meinen kleinen verloren? Was kann ich tun damit sich die Situation verbessert.

Wie kann ich mit dem Schmerz umgehen?

Ich habe schon verständnis dass es für Iihn schwierig ist, aber es tut so unendlich weh.

Grüße KIka
Vanessa

Re: Mein kleiner ist weit weg von mir

Beitrag von Vanessa »

Liebe Kika,
Das tut mir sehr leid für dich! Ich kann nur ahnen wie sehr das schmerzen muß ! Ich glaube aber fest, daß die Zeit diese Wunde, nämlich das die geliebte Mama da ist und dann wieder für länger weg muß, heilen wird. Wichtig ist, daß du wieder gesund und stabil wirst, dann kannst du wieder die Mama für ihn sein , die er braucht. Vielleicht hat er Angst , unbewusst meine ich, daß es zu sehr weh tut, sich auf Mama einzulassen, weil der Abschiedsschmerz dann so groß ist ?
Ich glaube, das einzige was du tun kannst, ist, daß du dich immer wieder ganz ruhig um ihn bemühst, ihm Angebote machst und Verständnis zeigst.
Der Rest kommt von alleine, wenn du wieder dauerhaft zuause und somit seine konstante Bezugsperson bist.
Es wirs sich alles wieder einrenken.
Wie geht es dir ?
LG Vanessa
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Marika
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Re: Mein kleiner ist weit weg von mir

Beitrag von Marika »

Liebe Kika,

das tut jetzt natürlich weh, keine Frage. Aber ich bin mir ganz, ganz sicher, dass sich das mit der Zeit wieder legen wird und ihr wieder zueinander findet.

Mir gings mal so:
Als mein Sohn 9 Monalte alt war und ich das gröbste der PPD hinter mir hatte, bekam ich von meinem Mann einen Wellnessurlaub von 4 Tagen geschenkt. Als wir nach diesen 4 Tagen wieder kamen, wollte mein Kleiner nicht zu mir, hat sich abgewendet, sich an die Oma gekuschelt, den Kopf weggedreht usw... Ich dachte, ich sterbe, dachte ich habe ihn für immer verloren. War natürlich nicht so, nach kurzer Zeit, war alles wieder wie immer, sogar noch inniger.

Ich möchte dir nur sagen, dass diese Reaktion von den Kindern normal ist und nichts über euer zukünftiges Verhältniss aussagt. Natürlich geht es an den Kindern nicht spurlos vorüber, wenn Mama länger mal weg ist, aber es bedeutet auch niemals, dass das die Bindung für immer gestört ist - GANZ SICHER NICHT!!!!

Lass ihm Zeit, biete dich immer wieder langsam und sanft an. Sein einfach erstmal "nur" da, lächle ihn an, schau ihm lange in die Augen, ein sanftes Streicheln mal hier, mal da - zwing ihn zu nichts, lass ihm sein Tempo. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass alles wieder gut wird.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Kika30

Re: Mein kleiner ist weit weg von mir

Beitrag von Kika30 »

Liebe Vanessa , liebe Marika

danke für eure lieben und tröstenden Worte.

Es wird tatsächlich schon ein wenig besser. Heute haben wir zusammen Puzzle bauen gespielt.
Oh wie ich das genossen habe.

Natürlich lasse ich ihn die Zeit die er braucht. Ich versuche ihm Angebote zu machen und lasse ihn entscheiden ob er möchte oder nicht.

Nun noch zu mir: Ich komme mit dem Alltag schon sehr gut zurecht. Muss noch darauf achten dass ich nicht wieder zu viel mache.
Leider hat mein Therapeut erst am 17 November Zeit für mich.

Mit meinen Mann ist es ein bisschen schwierig. Wenn ich etwas anders mache wie er die letzten Woche fast er das als Kritik von meiner Seite auf.
Ist es aber nicht. Ich finde halt Fernsehen vor der Kita ein absulutes No go. Ich schneide Obst auf, er meint ich soll Ihnen das Obst ganz geben. Ich finde
es ist liebevoller. Meinst du ich habe Ihnen nicht liebevoll das Obst gegeben.

Liene grüße Kika
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Marika
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Re: Mein kleiner ist weit weg von mir

Beitrag von Marika »

Na siehst du - es wird - wie schön!!!! Und du hast das spielen mit deinem Sohn genießen können. Das ist etwas, dass mir sehr lange Zeit verwehrt blieb, weil die Ängste größer waren. Ich habe dann zwar auch mit ihm gespielt, aber nicht wirklich mit Genuß. Das ist etwas, was mich heute manchmal etwas traurig macht.

Was ich sehr gut nachvollziehen kann sind die kleinen Reibereien zwischen dir und deinem Mann im Moment. Das geht eigentlich allen mehr oder weniger so, auch gesunden Paaren. Bei uns hier aber kommt das meist schon etwas mehr vor. Versuch ihm zu erklären, dass es KEINE Vorwürfe sind, sondern dass DU es einfach anders machst. So wie er gewissen Dinge anders macht - beide Seiten sind in Ordnung und dürfen bestehen bleiben. Es braucht dabei kein Kommentieren von beiden Seiten und sondern einfach die Akezeptanz von beiden, dass ihr 2 Menschen seid, die gleiche Dinge eben verschieden machen. Rede ganz offen mit ihm in einem ruhigen Moment.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Bommelchen

Re: Mein kleiner ist weit weg von mir

Beitrag von Bommelchen »

Hallo Kika,

dass Dein Mann sich jetzt verstärkt "einmischt", ist ganz normal. Das war bei uns auch so und ist es immer noch. Er war lange Zeit allein für Deinen Sohn verantwortlich und hat sich seine Strategie zurecht gelegt. Versuch' es mal positiv zu sehen: Es gibt viele Väter, die nichts von dem Alltag ihres Kindes wissen und nur am Wochenende Kontakt bekommen. Ist da nicht besser so, wie es bei Euch läuft :-) ?

LG Bommelchen
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