Taufe

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Birgit

Taufe

Beitrag von Birgit »

Eigentlich war ich traurig, dass wir Amelies Taufe in ihrer Baby-Zeit nicht hinbekommen haben - wie so vieles, was wegen meiner PPD erstmal nicht möglich war. Ich hatte manchmal ein richtig schlechtes Gewissen, dass sie wegen dieser blöden Krankheit auf vieles verzichten musste, was in Familien mit "gesunden Müttern" ganz easy ist.
Aber jetzt bin ich richtig froh, dass wir so lange gewartet haben. Amelie wurde gestern (mit 3 3/4 Jahren) getauft - und es war einfach wunderschön! Sie hatte es sich selber gewünscht und war dementsprechend die ganze Zeit voll bei der Sache. Es war schön, sie so stolz und glücklich zu sehen! :D
Und wir konnten das Fest nur desshalb so schön für sie mitgestalten und genießen, weil ich eben wieder (fast) ganz fit bin.
Ich bin wirklich froh, dass ich damals nicht dem Drängen meiner Mutter und meinem schlechten Gewissen nachgegeben habe - so war alles viel schöner und Amelie hat es ganz bewußt mitbekommen und wird sich später immer noch an ein wunderschönes Fest erinnern können.
Also - laßt euch mit dem Taufzeitpunkt nicht unter Druck setzen - macht es dann, wenn es für euch und euer Kind stimmig ist!

Alles Liebe wünscht euch Birgit
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Birgit,

wir hatten sowieso beschlossen, unsere Kinder erst dann zu taufen, wenn sie selbst das wollen - meine große Tochter wollte in der ersten Klasse getauft werden, und die kleine ließen wir damals mittaufen - ich bereue es überhaupt nicht - es ist wunderschön, wenn Kinder ihre Taufe bewußt miterleben - viel schöner als die klassische Babytaufe - finde ich!

Alles Gute für Dich und Deine Familie!

Ava
Jenny

Beitrag von Jenny »

Ich sehe das genauso!
Übrigens sind meine vier Kinder alle nicht getauft. Ich bin zwar gläubig, aber nicht im konfessionellen Sinne und ebenfalls nicht getauf. meine Kinder haben aber alle Religions- bzw. Ethikunterricht gehabt und ich kann ihnen viel erzählen, warum wir welche Feste feiern, die eine oder andere heiligenlegende etc.
Alle drei Mädchen wollten irgendwann mal getauft werden, weil ihre Freundnnen alle Kommunion bzw. Konfirmation feierten und ein schönes Kleid und Geschenke bekamen. Als die Mädels jedoch hörten, dass sie dann auch eine Weile sonntags zm Katechismusunterricht müssten, um ihre Pflichten als Christenmensch kennen zu lernen, wollten sie nicht mehr...
Sas

Beitrag von Sas »

hallo, ihr habe alle soo recht.
Fiona wurde auch erst mit einem Jahr getauft (okay, das ist schon früher, als Eure...), weil ich es direkt nach der Geburt nicht konnte. Ein Jahr später war es dann ein richtig schönes Fest und zwar für ALLE.

LG, Saskia
lola

Beitrag von lola »

Hallo!


Hey, wunderschön!! Das find ich ganz süss, dann hat sie es nämlich schon richtig mitgekriegt. Sonst kann sich ja niemand mehr daran erinnern :wink:
Ich musste die Taufe auch verschieben, eben auch weil ich zu fest in der Depri drinsteckte und so etwas für mich ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre. Mein Kleiner war fast ein Jahr alt und noch da ging es mir nich sehr gut. Ich hatte sehr Angst, diesen Tag zu überstehen und dachte ich könnte dann in der Kirche plötzlich umkippen oder ähnliches. Das Essen konnte ich auch gar nicht geniessen, da ich so Angst hatte. Schliesslich ging aber auch dieser Tag zu Ende und es war doch sehr schön. Es ist ja eigentlich ganz egal wann eine Taufe stattfindet, wer sagt denn, dass dies immer so schnell gehen muss :?:
Ich freu mich sehr für dich und deine Amelie, was ich übrigens ein sehr schöner Name finde!

Liebe Grüsse

Lola
Jenny

Beitrag von Jenny »

Die frühe Kindstaufe stammt aus dem Mittelalter. Die allerersten Christen kannten nur die Erwachsenentaufe. Aber irgendwann hatte sich der Glaube festgesetzt, ein Kind, das ungetauft verstürbe, könne niemals in den Himmel kommen. Und da damals die Säuglingssterblichkeit sehr hoch war, taufte man eben so früh wie möglich.
Diesen Druck müssen wir uns heutzutage zum Glück nicht mehr machen.
Also, an Alle, die ihre Kinder erst später taufen ließen: Ihr seid deswegen keine schlechteren Mütter!
Micha

An Birgit

Beitrag von Micha »

Hallo Birgit,

auch bei uns waren schon die Einladungen für die Taufe geschrieben und ein Saal bestellt, ja sogar schon Klamotten gekauft.

Aber wie soviele PPD-Frauen mußte auch ich den ersten Tauftermin absagen, weil es mir total besch..... ging.

Als wir ihn schließlich tauften war er 1 1/2 und es war ein tolles Fest.

Ich find das eh blöd ein Kind schon mit einem 1/4 Jahr taufen zu lassen:

- Baby schreit ständig
- Mutter und Vater sind übernächtigt
- die Milch läuft über, weil man kaum zum Stillen kommt
- die Vorbereitungen kosten einen noch die letzten Kraftreserven
- jeder will den armen Täufling rumtragen, der aber am liebsten
nur seine Ruhe haben will usw., usw.

Ich glaube später können alle das Fest mehr geniessen.

Gruß Micha
bärenmama

noch zum Thema Taufe...

Beitrag von bärenmama »

Hallo ihr alle,

zum Thema Taufe MUSS ich einfach auch noch was schreiben...

Bei unserem Sohn haben wir es auch nicht so früh geschafft wie wir eigentlich wollten. Erst ging es mir nicht so gut, dann zog das so beliebte Pastorenehepaar weg und kurz darauf sind wir selbst umgezogen...

Zu dem Pastor, wo wir jetzt wohnen, habe ich nie so richtig "den Draht" bekommen und so wurde es "ERSTMAL" aufgeschoben, wir wollten noch ein zweites Kind und die beiden sollten dann zusammen getauft werden...

Als unsere Tochter geboren wurde, war unser Sohn schon 6! Jahre alt. Aber diesmal erwischte mich die PPD schlimmer und so war an eine "große" Taufe vorerst nicht zu denken.... Auch als es mir besser ging, kam irgendwie immer was dazwischen...

Und dann hatte ich die Idee, für die Taufe unserer Kinder dem Pastorenehepaar nachzufahren, von dem Pastor sind wir auch getraut worden damals. Das Pastorenehepaar lebt jetzt auf Baltrum, teilt sich dort eine Pfarrstelle.

Eigentlich hatten wir an eine Taufe im ganz kleinen Kreis gedacht, aber dann ergab es sich, dass unsere Kinder während der Ostermette (um 5.00 Uhr am Ostersonntag) in der kleinen alten Inselkirche getauft wurden. ES WAR EINFACH WUNDERSCHÖN!!!!

Beide haben es ganz bewußt erlebt, der Grosse natürlich noch intensiver als seine kleine Schwester, er konnte sogar seinen Taufspruch mit dem Pastor zusammen sprechen...

Ich würde es immer wieder so machen, es hat seinen Sinn gehabt, dass wir so lange gewartet haben, obwohl wir uns manches mal anhören mussten, dass sowas doch wohl UNMÖGLICH wäre.....man stelle sich nur vor, dem Kind wäre etwas passiert..... Es ist nicht wichtig, was ANDERE sagen, denke ICH!!!

Für uns ALLE war es ein wunderschönes, intensives und stärkendes Erlebnis.

Liebe Grüße

bärenmama
Birgit

Beitrag von Birgit »

Vielen Dank für die vielen lieben Antworten von Euch!

Schön, dass Ihr bzw. die meisten von Euch auch gute Erfahrungen mit einer späteren Kindstaufe gemacht habt!

Ich hoffe, dass hilft den anderen Müttern, deren Babys die Taufe noch vor sich haben, sich nicht unter Zeitdruck setzen zu lassen....

Viele Grüße
Birgit
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