Mein "lieber" Herr Sohn (17 Monate alt)...........

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Nora

Mein "lieber" Herr Sohn (17 Monate alt)...........

Beitrag von Nora »

...............bringt mich manchmal echt zum Verzweifeln. Seit einer Woche ist er sowas von schnell auf 180! Bei jeder Kleinigkeit, die nicht nach seinem Kopf geht bekommt er einen riesen Wutanfall. Er kreischt wie am Spieß. Beispiele: Er will was trinken, sagt dann einmal norma "Duast" und dann sofort mit kreischender Stimme das gleiche nochmal. So schnell kann ich gar nicht reagieren ud schon flippt er wieder aus. Ich versuche ruhig zu bleiben und erkläre ihm dann, das er nicht gleich so ausflippen muß, wenn es nicht sofort nach seinem Willen geht. Das gleiche, wenn er spielt und irgendetwas funktioniert nicht gleich so, wie er es haben will. Schrecklich! Außerdem kann er gar nicht mehr normal aufwachen morgens. Er schläft eh nicht mehr so viel und Punkt 6:00 h geht es los. Erst kurz Gemecker und dann sofort Brüllen - solange bis ich ihn rausgeholt habe. Das ist echt von 0 auf 100 für mich - so schnell werd ich gar nicht richtig wach. Ich find´s echt schrecklich, wenn der Tag schon mit soviel Geschrei anfängt. Das macht mich ganz nervös. Ich bin schon die ganze Zeit am Grübeln, ob wir irgendetwas falsch machen und ob das noch normal ist, dass er so oft Wutanfälle bekommt. Hmmm, das nimmt mich doch sehr mit.

LG,
Nora
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Nora
Ja, ich kann Dich gut verstehen. Meine Tochter - die mit dem gleichen Temperament gesegnet ist - hat auch total schnell rumgebrüllt in dem Alter und ich kam total in Stress und fühlte mich sekundenschnell auf 200 und am Anschlag, wurde sauer und/oder habe sie angeschrien....
Meine Thera meinte mal, ich solle in diesem Moment, wenn ich merke, dass mir das Geschrei zuviel wird:
- mich mal hinsetzen,
- meine Tochter ansehen,
- die ganze Situation ansehen,
- mich umsehen und überlegen:
Was MUSS ich im jetzigen MOment wirklich tun, was ist WIRKLICH dringend (wie z.B. Scherben aufsammeln, dem Kind die TAbletten wegnehmen oder sowas).

ALLES ANDERE, muss nicht im jetzigen MOment geschehen und kann warten.

Und dann warte ich, bis ICH mich dazu entschliesse, etwas anzupacken, bis ICH bereit bin, zu sagen, so, jetzt mache ich ..... (Mittagessen, hole ihr was zum trinken, wische den Brei vom Boden, lege die Wäsche zusammen, schaue mit ihr ein Buch an...). Also WARTEN, bis man selber sagt, so, und jetzt entscheide ICH, was ich jetzt mache. Mir hat das sehr geholfen.
Gruss Hanna
momo

Beitrag von momo »

Hallo Nora,

das kenne ich nur zu gut, ich habe auch so einen "Herrn Sohn". Der ist schon ohne Geduld auf die Welt gekommen ;-) Jetzt ist er 2 1/4 und ich glaube, die Male, wo er aufgewacht ist und nicht sofort losgeschrien hat, kann ich an zwei Händen abzählen. Und genau wie Du schreibst, wenn er was machen will und es klappt nicht sofort, gibt's auch gleich Gebrüll. Manchmal bringe ich ihn dann mit Engelsgeduld dazu, es nochmal zu probieren, und wenn es dann klappt, ist er ja auch stolz. Aber manchmal resigniere ich auch einfach und mache es für ihn. Was pädagogisch sicher ungeschickt ist :-(

Wenn Du ein Geheimrezept entdeckst, dann lass es mich wissen, mich nervt das auch!!

Ach so, an einem Punkt bin ich einen Schritt vorwärts gekommen: wenn er etwas von mir möchte, sage ich ihm, was ich gerade tue, dass er ein bisschen warten muss und dass ich ihm dann helfe, wenn ich fertig bin. Warten kennt er schon lange von der Bushaltestelle, das versteht er. Vielleicht ist Deiner mit 17 Monaten noch ein bisschen klein dafür, aber versuch es doch mal. Falls er losschreien möchte, bevor man den Mund aufkriegt, hilft es manchmal, ihn zu berühren, z.B. an den Händen zu fassen (wenn man die eigenen gerade frei hat). Auf jeden Fall kriegt Florian seinen Wunsch nicht erfüllt, solange er schreit.

Liebe Grüße
Momo
Jenny

Beitrag von Jenny »

Liebe Momo,
meiner wird dieser Tage 17 Monate und das Gekreische fängt langsam an. Ich bin dann schon manchmal morgens schweißgebadet und mache drei Kreuze, wenn er abends im Bett ist.
Das ist nunmal die Trotzphase, die Kinder leiden da auch drunter, glaub es mir.
Was Hanna und Nora geschrieben haben, ist durchaus hilfreich, auch wenn s kein Patentrezept gibt. man muss die Zwerge dann auch mal schreien lassen, ihnen halt signalisieren: Ja, du tust mir Leid, Mama hat dich lieb, aber ich kann dir jetzt nicht helfen, da musst du durch, es kommt alles wieder in Ordnung.

Noch ein Tipp: Meiner will alles haben und dann wieder doch nicht, besonders bei den Mahlzeiten ist das nervig. Also stelle ich zwei Sachen auf den Tisch (meinetwegen einen Käse und eine Wurst zum Brot, davon darf er dann essen, soviel er mag. Aber eben net noch Joghurt, Marmelade, Müesli... Mit so einer Auswahl wär er überfordert und das Gekreische wäre programmiert.
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo Ihr Lieben,

Danke Euch für Euer Mitgefühl. Es hilft mir und zeigt, dass ich nix falsch mache und eben nun mal so eine Phase bei meinem Junior angesagt ist. Ich kann es im Moment nur einfach nicht so gelassen nehmen, da ich etwas angespannt und kaputt bin. Problem ist halt, dass ich versuche konsequent zu sein, mein Mann das nicht so gut schafft und Oma, die gerade zu Besuch war, natürlich leichter nachgibt und den Kleinen "betütelt". Kennt Ihr ja bestimmt auch.
Danke auch für Eure Tipps. Ist gut, wenn einem mal jemand einen Vorschlag macht, was man noch ausprobieren kann.

LG,
Nora
momo

Beitrag von momo »

Hallo Nora,

die Kleinen können durchaus schon unterscheiden, dass Papa oder Oma anders reagieren, als Du. Unsere Tagesmutter, eine ausgebildete Erzieherin, hat z.B. nicht (mehr) diese Probleme mit Florian wie wir. Du kannst also ruhig Dein Ding durchziehen und es gelassen sehen, wenn andere es anders machen. Nur eines muss klar sein: wenn Du gerade Nein gesagt hast, dürfen Papa oder Oma das nicht untergraben.

Liebe Grüße
Momo
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Nora,

Das Problem mir der betütelnden Oma und dem untergrabenden Gatten hatte ich auch. Aber ich habe mich mal bei denen auf die Hinterfüße gestellt und denen klar gemacht, dass ich der Chef im Ring bin, wenn ich daheim bin, und dass sie mir dann nicht in den Rücken fallen dürfen. Meine Tochter (2 Jahre, 3 Monate) hat gerade auch so ihre Trotzphasen und extreme Wutanfälle (die letzteren gottseidank sehr selten, sie ist eigentlich schon brav). Als sie in dem Alter wie Dein Sohn war, hatte sie auch einen heftigen Sprung und damit natürlich auch ihre Launen. Das legt sich wieder, da müßt ihr beide halt jetzt durch. Lass den Kleinen ruhig mal ein bißchen brüllen. Ich mache in solchen Phasen das gleiche wie Hanna, ich mache erstmal das dringendste und entscheide dann, was als nächstes kommt.

Liebe Grüße, Saskia
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Nora!

Du machst mit Sicherheit nix falsch - das ist ganz einfach wirklich der pure Trotz. Der Noah ist gras 18 Monate alt geworden und auch er hat Wutanfällte allererster Güte und wenn ich morgens nicht innerhalb von 0,000000001 Sekunde für ihn da bin, wird das ganze Haus zusammen gebrült. :roll: :roll: :roll: :shock: :wink: Und da ich immer schon ein MORGENMUFFEL war und noch immer bin, ist das für mich natürlich die erdenklich schlechteste Methode geweckt zu werden! :wink:

Aber irgendwie haben wir uns im Moment auf ein erträgliches Maaß zusammen raufen können: Ich habe Noah verständlich machen können, dass er manchmal einfach warten muss und dass man Morgens - wo noch alle Babys :wink: schlafen - etwas leiser sein soll. Das versteht der Kleine Räuber sehr gut, das sehe ich an seinem Grinsen und daran, dass er das Ganze doch sehr oft auch befolgt.

Und wenn mal gar nix mehr geht und Noah vor Wut und Trotz mit 10.000 Dezibel brüllt - dann schau ich ihn an, dreh mich dann weg und mache MEIN Ding. Dann ist der immer soooo geplättet, dass er aufhört zu schreien!!!! Als er mir letzens seinen vollen Suppenteller auf die Hose gekippt hat (absichtlich!!!), hab ich es gemacht, wie Hanna beschrieben hat: bin sitzen gelbieben, hab Noah lange angeschaut, hab die Situation angeschaut, bin aufgestanden habe alles weg gewischt.... und Noah war soooo von den Socken, dass er einen neuen Teller Suppe und noch 2 Jogurth ohne Murren und ohne Zicken aufgegessen hat. Danach habe ich ihm erklärt, dass man das nicht macht und auch warum. Er hat ganz aufmerksam zugehört und immer wieder auf den Boden gezeit, auf dem die Sauerei gelandet war und hat immer gesagt: Numma (heißt "Nicht mehr machen; Numma ist bei uns ein Dialektwort)

Versuchs mal - bei uns klappt das ganz gut!!!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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