Wie soll ich nur loslassen? Und wie war das mit dem Kita?

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bellami1983

Wie soll ich nur loslassen? Und wie war das mit dem Kita?

Beitrag von bellami1983 »

Hallo meine lieben Mädels,

mich beschäftigt im Moment stark das Thema Kindergarten oder Tagesmutter oder was auch immer auf uns zukommen mag.

Wenn ich mir vorstelle, dass Benjamin spätestens mit 2 Jahren zu einer der genannten Einrichtungen gehen soll, wird mir ganz ganz schlecht.

1. Habe ich kein Vertrauen in andere Menschen, die ich nicht kenne, d. h. auch nicht zu Erzieherinnen. Was wenn die meinen Kleinen schlecht behandeln? Weinen lassen? Womöglich noch einen auf den Hintern geben?

2. Mein Kleiner wird dann immer erwachsener, größer, wird mehr Interesse an anderen Menschen haben als an mir. Oh je, das macht mich ganz traurig.

Klar, ich möchte ja irgendwann wieder arbeiten gehen, wenn auch nur Teilzeit erstmal, solange er noch so klein ist. Aber wie habt ihr das geschafft, die Kleinen loszulassen?

Ich kann ihn noch nichtmal der Oma aufs Auge drücken, ohne eine ruhige Minute zu haben bzw. nicht mit den Gedanken bei meinem Kind zu sein.

Kann man es lernen loslassen zu können? Ab wann muss man sich nach einem Platz im Kindergarten oder bei einer Tagesmutter umhören? Wie läuft das überhaupt?
Bin so ratlos, ob ich jetzt überhaupt schon nach einem Platz Ausschau halten kann, da ich ja leider arbeitslos bin und nach zwei Jahren oder 1 1/2 mal sehen letztendlich ja noch nicht weiß, ob ich eine Stelle hier in der Umgebung finden werde.

Puh, mich würde das alles interessieren... vielleicht mag mir jemand darüber schreiben, würde mich freuen.

LG Isabell
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Isabell,

mein Kleiner ist gerade in der Eingwöhnung in der KITA ... Es ist nicht so einfach, weil er jetzt 13 Monate ist und kurz vor der Eingewöhnung angefangen hat zu fremdeln. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass im die Kita gut tun wird. Die anderen Kinder sind so niedlich und so kontaktfreudig, sehr schön anzusehen. Es dauert halt seine Zeit, bis sich ein Kind und die Mutter dran gewöhnen, aber letztendlich glaube ich, dass es sogar sehr förderlich ist, wenn ein Kind in die KITA geht. So viel Beschäftigung und Gesellschaft wie da, könnte ich zu Hause gar nicht bieten.

Das Vertrauen zu den Erzieherinnen sollte natürlich da sein ... du kannst aber auch bestimmt lernen anderen zu vertrauen (in deiner Therapie z.B.). Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass in einer Kita die Kinder einen Klapps auf den Hintern bekommen, dann müssten sie sich von den Eltern wohl einiges anhören. Klar, man hört vielleicht immer mal wieder Horrorgeschichten, aber das ist ganz sicherlich nur sehr, sehr selten der Fall.

Die Aufmerksamkeit ist natürlich geringer, als wenn dein Kind bei dir zu Hause wäre, ist ja klar. Hier in Berlin kommen auf eine Erzieherin 7 Kinder, trotzdem musste ich feststellen, dass viel mit den Kleinen gekuschelt wird und selten ein Kind alleine da steht und weint. Ein bisschen weniger im Mittelpunkt zu stehen tut sicher auch ein bisschen gut ... :).

Du musst ja nicht gleich das volle Programm fahren, sondern kannst erst mal mit einer niedrigen Stundenbetreuung anfangen. Wenn dein Kind unter 3 ist und du arbeitslos bist, weiß ich auch gar nicht wirklich, ob du einen Anspruch auf Betreuung hättest? Ist vielleicht aber auch von Bundesland zu Bundesland verschieden und hängt wahrscheinlich mit der Anzahl der Kinder zusammen, die einen Platz brauchen. Das bekommt man aber beim Bezirksamt raus (so heißt das hier). Ich fange im Februar wieder mit einer halben Stelle an und habe eine 5 bis 7 Stundenbetreuung bewilligt bekommen ...

Ich habe ungefähr 8 Monate vorher angefangen einen Platz zu suchen, musste aber feststellen, dass immer sehr viel Panik geschoben wird, von wegen dass man keinen Platz bekommt. Schlussendlich konnte ich dann zwischen 3 Einrichtungen auswählen.

Oh, jetzt habe ich hier schön rumgeblubbert, hoffe ich konnte ein bisschen helfen ...

Sprichst du denn auch mit deiner Therapeutin über diese Problematik?

Ganz liebe Grüße
Julia
Bianka

Beitrag von Bianka »

Hallo Isabell,

ich lasse es ganz einfach und höre auf mein Gefühl,was mir schon früh genug signalisiert jetzt ist es Zeit für den KiGa.Wenn man allerdings arbeiten muß,dann sieht es schon anders aus.
Malieka

Beitrag von Malieka »

Hallo Isabelle...

zu meiner Schande muss ich ja gestehen, dass ich heidenfroh war, als Jannik in die Kindertagsestätte gekommen ist. Ich war da ganz egoistsich :oops:
Da ich damals in der Vorbereitung auf einen Studienplatz war haben die das wohl als Ausbildung annerkannt und wir somit einen Platz für unter dreijährige bekommen. Ausbildung oder berufliche Tätigkeit ist so weit ich weiß eine Vorraussetzung dafür. Aber erfrage dass ruhig bei dir Vorort.

Unser Kinderhaus hat eine Eingewöhnungsphase, die für die Aufnahme eines Kindes Bedingung ist. Wenn Eltern sagen sie müssen ab dem ersten Kindergartentag schon wieder arbeiten gehen, kommt keine Zusammenarbeit zustande (höchstens eine Vorgezogene Eingewöhnung vor den Ferien). Die Kinder werden auch einzelnd! eingewöhnt, also bei drei Neuzugängen immer eines nach dem Anderen. Jeweil für ein paar Stunden am Tag mit einem Elternteil, dann etwas länger, dann bleibt das Elternteil im Haus aber ausser Sichtweite... und so dehnt sich das Stück für Stück aus, und zwar in dem Tempo, wie es für das Kind auch passt. kann 2 Wochen oder auch 5 dauern.

Ich weiß noch, als ich mich eines Tages verbschiedet habe... wie Jannik dann heulen auf dem Arm einer Erzieherin am Fenster stand... ich frag mich wer mehr geheult hat :cry:
Aber eine Stunde später ging das Telefon und die Erzieherin sagte, dass er 2 Minuten später mit anderen Kinder angefangen hat zu spielen und am lachen war. Sie wollte mich beruhigen, weil sie das schon kannste, dass die Eltern zu hause keine Ruhe haben. Wie süüß und aufmerksam. Das war gar nicht abgesprochen!

Neuankömmlinge sind immer interresant. Da wird dann sogar um den Platz gestritten, wer daneben sitzen darf. Meine Erfahrung ist auch, dass sich die größeren um die kleineren kümmern, Streit schlichten, beim anziehen helfen. Ebenso, wie sie es als "kleine" erlebt haben.

Ok, warum schreibe ich dir hier diesen Roman? Es gibt wirklich gute Kindergärten und tolle Erzieher. Leider werden diese Einrichtugne ja immer weiter bespart und Stellen weggekürzt. In Gruppen mit unter drei oder unter zweijährigen ist der Schlüssel höher. Auch, wenn beeinträchtigte Kinder zu der Gruppe gehören.
Anmeldezeiten sind hier im Januar, so wie auch für Schulen. Meistens auch mit einem tag der offenen Tür verbunden. Aber warum sollte ein kennenlernen einer Einrichtung nicht auch ausserhalb dieser Zeit gehen?
Schau doch auf einem Spaziergang in deiner Umgebung mal, was es für Möglichkeiten gibt. Und fragen kostet ja nix... oder Infomaterial rausholen :-)

Schwer war für mich, dass Jannik noch nicht so viel gesprochen hat und sprechen konnte.. zu akzeptieren, es gibt jetzt Erlebnisse in seinem Leben, an denen ich nicht mehr teilhaben kann... und die er auch nicht erzählt, ... uff. Das ist schon ein Verlust, aber der gehört zum groß werden der Kleinen dazu, Nicht nur die Kinder lernen dazu und entwickeln sich, auch die Eltern müssen mitziehen. Aber das ist ein Lernprozess... und den wirst auch du meistern, wenn er soweit ist :D

Liebe Grüße, malieka
momo

Beitrag von momo »

Liebe Isabelle,

ich gehöre ja auch zu den "Rabenmüttern", die ihr Kind gerne abgeben, konnte schon immer loslassen und kann daher nicht so viel dazu sagen, wie man es lernen kann.

Trotzdem habe ich mir eine Menge Gedanken gemacht über die Betreuung und nur das beste war mir gut genug. Nach langer Suche habe ich dann eine sehr gute Tagesmutter gefunden. Ich denke, das hat auch zum Loslassenkönnen beigetragen. Fange am besten jetzt an, Dir Betreuungsmöglichkeiten anzusehen, vielleicht nicht mal, um auf der Warteliste zu stehen, sondern damit Du ein Gefühl dafür kriegst, vielleicht kannst Du so Deine Sorgen verringern? Natürlich kannst Du keine 100% Garantie haben, dass eine Erzieherin liebevoll ist. Bestehe darauf, dass Du hingehen darfst, während Kinder da sind. Meine Menschenkenntnis ist echt nicht besonders gut, ich lasse mich gerne blenden. Aber bei den Tagesmüttern wusste ich jeweils nach 10 Minuten, ob ich die ok finde oder nicht. In Anwesenheit von Kindern können die sich wohl nicht verstellen. Eine fand ich zum Beispiel anfangs echt nett. Dann hat sie zu einem Jungen gesagt "Jungs weinen nicht!" und die Sache war für mich erledigt. Falls Du eine Kita suchst, kannst Du natürlich nicht alle Betreuerinnen kennenlernen. Das steht bei uns gerade an. Aber trotzdem merkt man auch da schnell, welcher "Geist" in einer Kita herrscht. Eine gute Leiterin wird auch keine Erzieherinnen einstellen, die nicht liebevoll mit den Kindern umgehen.

Florian habe ich mit einem Jahr zum ersten mal abgegeben. Als ich anfing zu suchen, war er ca. 9 Monate alt. Und er war bei jedem Vorstellungsbesuch sofort mittendrin, hat das Zusammensein mit den anderen Kindern genossen, und es mir dadurch leicht gemacht. Wie ist Ben da drauf? Spielt er gerne mit anderen Kindern? Ich habe gemerkt, dass Florian dort viel bekommt, was ich ihm gar nicht bieten kann. Wenn er auf mich beschränkt wäre, wäre das viel zu einseitig. An den anderen Kindern hat er Sozialverhalten gelernt, die Tagesmutter bietet ein ausgewogenes pädagogisches Programm, so dass ich mich auf das konzentrieren kann, was mir selber Spaß macht, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Ich kann auch viel entspannter mit ihm umgehen, seit wir nicht 24 Stunden am Tag zusammen sind ...

Jetzt habe ich Dich ganz schön zugetextet. Hoffentlich war was hilfreiches dabei ;)

Liebe Grüße
Momo
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Isabell,

ich kann Dir leider übrhaupt keinen Rat geben. Wollte bloß sagen, dass ich genauso empfinde und bis heute keins meiner Kinder abgeben kann (was echt schlecht ist, denn ich tue ihnen damit nichts Gutes, ganz klar). Mein Großer kommt heuer in die Schule, in den KiGa ist er nur ein paar Tage gegangen. Immerhin ist er ganz aktiv im Fußballverein (stolzer Torwart mit Stammplatz in der F-Jugend) und macht dort sehr große Fortschritte in Sachen Selbstständigkeit, was mich schon sehr beruhigt.
Um die Schule mache ich mir komischerweise nicht viele Sorgen, der wird das ganz locker schaffen.
Der Kleine wird dann auch im Herbst in den KiGa gehen, und der ist sowieso wilder (auch ein Fußballplatzheld - spricht immer die Großen Jungs an, ob sie mit ihm Fußball spielen wollen, und die sagen eigentlich immer ja!)

LG,
Inez
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