U6- nicht altersgemäß entwickelt : (

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Serenity

U6- nicht altersgemäß entwickelt : (

Beitrag von Serenity »

Hallo,
muß mich mal ausheulen, weil meine Gedanken seit Montag nur um das Thema kreisen:
Wir hatten am Montag die U6 und trotzdem die Fachärztin die Wochen, die er zu früh kam abgerechnet hat, ist er nicht altersgemäß entwickelt, wie es so schön heißt.
Dabei habe ich von Anfang an versucht alles zu tun, dass er gute Chancen im Leben hat ( Milch abgepumt, zur Intensivstation gefahren , zu Hause 2 stündlich gepumpt auch Nachts und dann gefüttert, Krankengymnastik, in 6 Monate quasi ununterbrochen am Körper getragen...)
Ich habe und hatte aber im Rahmen der Depression sowieso immer das Gefühl eine schlechte Mutter zu sein
:cry:
...jetzt habe ich es schriftlich.
Außerdem jährt sich in 2 Wochen die "Geburt" zum ersten mal und alles, was ich so lange verdrängt habe kommt wieder hoch ( wochenlang Krankenhaus, die schlimme Einleitung, die doofen Sprüche der Ärzte und Schwestern, die Angst um mein Kind)
Ich glaub ich brauch doch ein anderes AD, hatte ja mit Saroten wieder angefangen, da ich es während der Schwangerschaft genommen hatte, aber irgentwie bin ich immer noch in dem Gedankenkarusell drin ( Saroten wieder seit Ende Feb.)
Ich weiß nicht. wie ich es verarbeiten soll, hab aber Angst, wenn ich mich daraufeinlasse das das Loch dann noch tiefer wird....
Gruß Serenity
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo,

was heißt denn altersgemäß entwickelt genau? Welche Normen erfüllt er denn nicht? Das ist ja alles relativ, Gott sei Dank!

Was Deine Angst betrifft: bist Du in Therapie?

Keine Angst, wir kriegen Dich und Deinen Schatz schon da durch!

LG,
Inez
Serenity

Beitrag von Serenity »

Hallo ubure,

seine Rumpfmuskulatur ist zu schwach ( deswegen kann er noch nicht sitzen/ krabbeln ) und an seinem errechneten Geburtstermin haben wir über 2 Tage einen psychologischen Test in der Kinderklinik, wo seine geistigen Fähigkeiten getestet werden.

Wenn ich mit ihm alleine bin, finde ich ihn ja ganz "normal", aber im Vergleich mit anderen Kindern fällt es mir auch auf, nach der Krabbelgruppe werd ich dann immer ganz traurig, obwohl die Mütter dort sehr nett sind und keiner irgentwie solche Bemerkungen macht wie:Was kann denn dein Kind schonß... etc.
Ich habe im Moment nur eine Psychiaterin, die mir die Tabletten verschreibt, bei der habe ich Anfang Juli wieder einen Termin, bei den Terminen nimmt sie sich auch richtig Zeit, aber eine Gesprächstherapie ist das natürlich nicht...
War vor 10 Jahren schon mal in Therapie wegen meiner schwierigen Kindheit, leider sind wir umgezogen und diese Therapeutin ist auch in Rente.
Mein Mann hat jetzt mal das Wochenende frei und dann Urlaub und ich werde versuchen mit ihm zusammen ein Fotoalbum vom letzten Jahr zu machen über den Kleinen, ich hoffe das aussuchen der Fotos und darüber reden hilft. nächsten Samstag kommt dann noch eine Freundin, die ich im Krankenhaus kennengelernt habe und der es ähnlich ging/geht.
Habe für mich beschlossen mich dem ganzen Kram zu stellen!
Ihr helft mir dabei sehr!!!
Mein mann ist zwar sehr lieb, hat halt aber seine männliche Sicht...
Liebe Grüße Serenity
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Liebes,

es tut mir so leid, aber vor allem tut mir weh, dass du dir selbst die Schuld gibst! Du bist NICHT SCHULD, du bist eine tolle Mama!!!

Ein kleiner Trost: Ich kannte mal einen kleinen Jungen, der kam vor 30 Jahren im 7. Monat zur Welt - er war winzig, durchsichtig, alle dachten - er schafft es nicht. Er hat es geschafft, aber war lange Zeit "hinten nach" mit allem - "zu klein, zu schwach, schlecht sprechen"... usw. Das wird halt so bleiben sagten alle, sogar noch in der Volksschule..... Und was ist heute: Er ist verheiratet, hat einen kleinen Sohn, ist erfolgreicher Fotograph mit eigenem Fotostudio. misst 1,80 Meter, athletischer Körper, sportelt viel und gerne, voll sympatisch - ich würde sagen - ein Traummann!!!! Und er kann mittlerweile sitzen und krabbeln.... :lol: :lol: :lol: Ach ja - dass er Abitur hat, muss ich nicht extra erwähnen, oder! :wink:

Ich weiß, einem Mutterherz tut sowas unendlich weh. Aber lass ich nicht verrückt machen, auch wenn er "hinten nach" ist - du siehst an obiger Geschichte, dass das GAR NICHTS ZU BEDEUTEN HAT. Ich war damals 8 Jahre alt und habe es miterlebt, er war mein Nachbarsjunge und wir sind noch heute gut befreundet! Niemand würde heute ahnen, dass er mal "hinten nach" war.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
ubure

Beitrag von ubure »

Liebe Serenity,

ich kann mich nur Marika anschließen - Dich trifft in keinem Fall die Schuld, und Du wirst auch sehen, dass alles gut wird.

Die Ärzte sind halt allesamt immer sehr schnell mit Urteilen und den daraus "notwendigen" Untersuchungen. Mach die auch ruhig, denn Du wirst vorher sowieso nicht richtig abschalten können. Du wirst sehen, dass da nichts sein wird, oder zumindest ncihts, das man nicht in den Griff kriegt.

Schau, meinen Eltern wurde gesagt, meine Schwester würde nie richtig laufen können. Meine Mama hatte ein Schlafmittel während der SS verschrieben bekommen, das bei meiner Schwester Klumpfüße verursacht hat. Beide Füße waren extrem stark nach innen gebogen. "Naja, sie hat ja ein hübsches Gesicht." :shock: Gott sei Dank fanden sie einen hervorragenden Orthopäden, der ein wahrer Pionier war. Meine Schwester hatte sehr bald kerzengerade füßchen und rennt heute noch wie ein Einser.
Mein Neffe hat bis zu seinem 4. Lebensjahr nicht gesprochen. Du kannst Dir vorstellen, was sie alles meinem Bruder und meiner Schwägerin geraten haben. Nichts davon haben sie unternommen und heute ist er ein genauso schwätziger Teenager wie alle anderen auch (und man wünschte sich oft, er würde weniger schwafeln...)
Mein Großer hatte bei seiner Geburt ein Loch in der Herzwand, seine Fontanelle schlossen sich nicht schnell genug, er wurde wirklich von Arzt zu Arzt geschickt (ach ja, und mir hatten sie in der SS gesagt, die Nackenfalte wäre zu dick, was sehr wahrscheinlich eine geistige Behinderung zur Folge hätte)...nichts davon war wirklich wahr oder hatte eine Auswirkung. Jetzt versteht Ihr wohl auch, warum ich nciht soviel von Ärzten halte, was :wink: ?

Alles wird gut, glaub mir das. Und Du machst das ganz richtig. Setz Dich mit Deinen Ängsten auseinander, aber mach das nicht unkontrolliert bzw. unter Anleitung, was heißen will: such Dir einen Therapieplatz, ja?

LG,
Inez
Serenity

Beitrag von Serenity »

Hallo ihr Lieben,

wollte nur mal wieder was hören lassen.
Ich habe mit dem Fotoalbum angefangen und bei den Bildern von der Intensivstation habe ich Rotz und Wasser geheult.... ( wir hatten am Anfang jeden Tag fotos gemacht, weil ich Angst hatte, dass er morgen nicht mehr leben würde..)
als ich dann aber zu den ersten Fotos kam, wo er dann zu Hause war, hab ich gemerkt, dass mit jedem Foto, was ich bearbeitet habe immer mehr der Druck abgefallen ist.
Es war total richtig gerade jetzt vor seinem ersten Geburtstag das Album zu machen!
Ãœbrigens er krabbelt!! Nicht immer aber er hat es jetzt schon durchs Wohnzimmer geschafft :D
Manchmal denke ich er liest was wir hier schreiben :lol:

Trotzdem bleib ich dran und such mir Hilfe...
Liebe Grüße Serenity
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