Alltag mit 2. Kind -Erfahrungen, Tips-

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Leuchtkäfer

Alltag mit 2. Kind -Erfahrungen, Tips-

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo zusammen,

in ca. drei Wochen soll nun mein 2. Kind kommen und langsam bin ich aufgeregt. Ich habe so alles gut organisiert und bin mir sicher, daß ich mich nicht besser vorbereiten kann.

Wie ging es Euch in der ersten Zeit mit 2.Kind nach der PPD? War alles so, wie Ihr es erwartet habt, wo gab es unerwartete Schwierigkeiten? Was hat Euch geholfen? Habt Ihr gestillt?
Waren die Ansprüche an Euch, alles zu schaffen hoch, oder konntet Ihr das abschalten?

Ich weiß, daß ich nicht alle Eventualitäten abdecken kann, aber mir würde helfen, wenn ich von FRauen wie EUch Erfahrungen lesen könnte, wie es so war. Einfach um nicht wieder in die Falle zu tappen, daß "alles toll" sein muß, wie es eben in den Krabbelgruppen und auf dem Spielplatz zu hören ist.

Grüße von Leuchtkäfer
nic

Beitrag von nic »

Hallo Leuchti,

ich hab ja nun kein 2. Kind nach der PPD, aber ich habe trotzdem 3 Kinder und beim letzten die PPD und wenn es um die Ansprüche geht, perfekt zu sein, die man dann einkochen kann, dann bin ich Experte auf dem Gebiet :-)

Aber Du schreibst es ja selbst: Das Leben ist kein Ponyhof.

Vielleicht solltest Du nur den einen Anspruch haben: Keine großen Ansprüche zu haben...

Erwartungen werden eigentlich nie gänzlich erfüllt und es wär doch auch schaaad, wenn alles nach Plan liefe, denn das ist ja gerade das, was das Leben ausmacht. Eine Aneinanderreihung vieler vieler einzelner Momente.

Ich glaube, was ganz wichtig ist: Hör auf Dich und geh nicht über Deine Grenzen. Wirklich nicht... Abgeben eben, soweit es Dir möglich ist.

Und wenn Dein Großes erstmal gefühlt "auf der Strecke bleibt": Das sind Papa und Omas und Opas und Freunde, von denen das Liebe und Geborgenheit bekommt. Ist nur der "Neid" auf das Neue, mach Dich also deswegen nicht verrückt, das renkt sich bald wieder ein.
Ich nannte es den "Thronsturz" und den hat mein Großer ohne Blessuren überstanden :-)

Mensch drei Wochen! Wie die Zeit vergeht! Wo wirst Du entbinden? Und wie? Hast Du schon eine Hebamme Deines Vertrauens?

Wünsche Dir noch ganz viel Ruhe vor dem Sturm und mach Dich nicht verrückt... es kommt doch wie es kommt...

Alle Liebe

N!c
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo leuchti,

ich kann Dir nur sagen, wie's mir ging (und ich hatte das schon mal erzählt, also nicht denken, ich sei senil oder so): ich hatte am meisten Angst, mein Großer könnte vernachlässigt werden oder auch nur, dass er sich so vorkommt. Ich habe bewusst ganz viel mit ihm gemacht, der Kleine lag immer nur dabei. Ich hatte so Angst, also sagte ich Dummkuh zu meinem Großen (der damals ganze 2,5 Jahre alt war): "sollen wir den Kleinen wieder weggeben?" Er sah mich richtig böse an und sagte:"Nein, wir geben den nicht wieder her!!" Dummoberdummsaublödedummkuh, ich.
Der Kleine war die ganze Zeit super, alles ging viiieeeel einfacher als nur mit einem. Und das sagt Mrs. Chaoshektikpanik herself.

nic sagt's ganz richtig: lass es einfach auf Dich zukommen und entscheide von Tag zu Tag, mehr muss nicht sein. Let it ride!

LG,
Inez
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo,

jaaaa, das ist so schwer, alles auf sich zukommen zu lassen. Ich kann das zwar schon viel besser als vor dem ersten Kind, aber es verunsichert mich natürlich.

Daß mit Kindern NIX nach Plan läuft habe ich inzwischen begriffen und werde es mir immer wieder ins Gedächtnis rufen.

@nic: Ja, ich habe eine nette Hebamme, die sogar Beleghebamme ist und mit zur Geburt kommt. Das geht bei uns nur in einem großen Krankenhaus, aber da war ich auch schon beim ersten Kind und fand es nicht zu unpersönlich. Ich wollte ja eh wegen der Medikamente in eine Klinik mit Kinderarzt in der Nähe, daher ist das o.k. für mich.

Tja, wie entbinden? Raus solls, wenn es soweit ist! Die erste Geburt war für mich nicht traumatisch, nur blöd wegen schlechter Herztöne des KLeinen und laaaaange. DAS kann ich wirklich auf mich zukommen lassen. Ich würde sehr gerne spontan entbinden und wäre traurig über einen Kaiserschnitt, weiß aber vom Verstand her, daß es Situationen gibt, die das unumgänglich machen. Ich bin auch nicht festgelegt von wegen PDA ja/nein, ich kann Schmerzen ab und wenn es zuviel wird, entscheide ich eben weiter mit meiner Hebamme. Das wird schon.
Ich freu emich sogar auf die Geburt, weil ich diesmal nicht solche Zweifel wie beim ersten Kind habe.

So, habe heute Vorsorge, will mal los,

Grüße von Leuchtkäfer
Kika30

Beitrag von Kika30 »

Hallo Leuchtkäfer,

wie du ja weißt, habe ich mittlerweile meinen zweiten Sohn, der mittlerweile 4! monate ist.
Ich wollte nur kurz noch zu dem Stillen erzählen:
11 Wochen habe ich voll gestillt und dann habe ich ja von heute auf morgen aufhören müssen, weil bei dem kleinen der verdacht auf Milcheiweißintolleranz vorlag. Die ersten zwei Tage war ich schon echt traurig und habe mich nicht so gut gefühlt. Aber danach habe ich mich richtig frei gefühlt. Und das ist genau richtig für mich . Ich kann den kleinen auch mal allein bei meinen Mann lassen und muss nicht schauen, dass ich pünktlich zur nächsten Stillmahlzeit zu hause bin. Und ich war sogar schon eine ganze Nacht nicht zu hause. Bin zu meiner ehem. Pflegemutter zum ausschlafen.
Kurzum Stillen würde ich bei einem weitern Kind NICHT mehr. Das wird es auch sicher nicht geben! Habe jetzt eine doppelt gesicherte Verhütung.

Ich wünsche dir noch viel Geduld für die letzten drei Wochen.
Die letzten drei Wochen hatte ich so gar keine Lust mehr auf die SS, es war alles so anstrengen, körperlich gesehen.

Alles gute und bis bald.
Kika
Astrid

Beitrag von Astrid »

hallo Leuchti,

meine Tochter ist mitlerweile fast 6 Monate alt. Ich habe nicht gestillt, und ich habe nachts nicht gefüttert, hat komplett mein Mann übernommen. Bei mir war der Schlafmangel wohl einer der größten Faktoren für die PPD. Bei uns klappt es gut, und ich würde es immer wieder so machen. Durch das Nichtstillen habe ich auch mehr Zeit für meinen Sohn, und er kann auch mithelfen (füttern, Flasche vorbereiten). Ich hatte viel angst, das ich es mit zwei Kindern nicht schaffe, aber die Kleine ist sehr pflegeleicht und mein "Großer" geht jetzt zum Spielen auch schonmal zu Freunden. Ich nehme mir zeit nur für ihn, und das geht ganz gut. ich habe wohl gemerkt, er bekommt insgesamt mehr Druck, weil man plötzlich merkt, er ist gar nicht mehr so klein, dass kann er schon, und sollte er auch selber machen. Wir haben ihn lange verwöhnt... . Aber er kommt damit klar, ist auch stolz, dass er jetzt der große Bruder ist. ich wünsche dir alles Gute!!

Astrid
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Hallo Leuchti

ich kann deine Aufregung verstehen, denn mir ging es auch so, obwohl ich zu der Zeit noch keine psychischen Probleme hatte.
Mein grösster Fehler war eben der, dass ich mich mit meinem eigenen Anspruch "alles muss perfekt sein" selber unter imensen Druck gesetzt habe :roll:
Das Stillen war dabei auch ein grosses Thema.
Ich war mir schon in der SS mit der Kleinen sicher, dass ich NICHT stillen wollte, habe mich dann aber von vielen sehr bequatschen lassen und es dann eben DOCH getan. Und das hat mich sehr belastet.
Da war es fast schon vorprogrammiert, dass es mit dem Stillen auch nicht geklappt hat :roll:
Was mir auch sehr zu schaffen gemacht hat, war, dass meine Grosse furchtbar eifersüchtig war und ich mich schier zerrissen habe, um beide zufriedenzustellen. Das war aber unmöglich, das weiss ich leider erst JETZT.
Ich bin viel zu stur an die ganze Sache ran gegangen und habe viele Enttäuschungen erlebt, die ich aber nur wegen meiner blöden Perfektion erleben musste.
Leuchti, mach dir keinen Stress, ja?
Du kannst versuchen, aus jeder Situation das beste zu machen, aber nichts MUSS supermegatoll sein. Es ist eine grosse Herausforderung und anstrengend.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute
Astrid

Beitrag von Astrid »

Hallo leuchti,

habe ich gestern wirklich geschrieben, "er kommt damit klar", also heute nicht... . Er zickt und trotzt rum, wie seit langem nicht mehr. Die Phase " ich will und Du sollst" hatten wir ja schonmal sehr intensiv und heute scheint sie zurückgekehrt. Er will sich nicht an und ausziehen, will dass man sich permanent um ihn kümmert, manchmal denke ich, das das Wochenende ihn einfach aus seiner Routine haut. Es ist zum Verzweifeln, aber es ist nur ein kleines Verzweifeln :-) . Wollte nur sagen es ist nicht jeder Tag gleich und auch bei mir gibt es Momente, wo ich denke "oh neee, bitte nicht". Drücke Dich und freu Dich auf den zweiten Hosenmatz, es wird alles gut.

Liebe Grüße Astrid
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Ihr Lieben,

Danke für Eure Einschätzungen. Ich fühle mich weiterhin psychisch was die Grundstimmung angeht sehr gut. (Zu der Sch...-Woche steht was im Internen).

Ich kann vieles besser auf mich zukommen lassen, als noch beim ersten Kind und habe zum Glück nicht sooo konkrete Vorstellungen wie der Tag laufen soll. Er soll abends vorbei sein und ich zwei satte, m üde Kinder im Bett haben. Der Weg dazu, ist dann wohl täglich neu zu suchen.

Ich habe allerdings nach dieser Woche einen Heidenrespekt vor dem Schlafmangel. Ich merke ja jetzt schon, wie dünnhäutig mich das macht, da werde ich dann auch über Alternativen nachdenken müssen. Abpumpen, Fläschchen e.t.c.

Scara: Ich weiß und erwarte auch nicht, daß diesmal alles "toll" wird. Das finde ich nicht schön, weiß aber ja nun diesmal, daß es auch nicht toll sien muß.Ich bin auch eher nicht so die Säuglingsmama, die im Betüdeln des Neugeborenen aufgeht, meine Zeit als Mama kommt irgendwie später (habe ich bei meinem ersten Sohn bemerkt). Bis dahin müssen wir da beide, nee alle, durch.

Euch ein schönes Wochenende,

Leuchtkäfer
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