Nun endlich unsere "Kindergarten-Geschichte"

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Maus

Nun endlich unsere "Kindergarten-Geschichte"

Beitrag von Maus »

Guten Morgen,

wie seit längerem angekündigt habe ich nun endlich mal unsere "Kindergarten-Geschichte" aufgeschrieben.

Wir sind umgezogen als unser Sohn noch nicht ganz 2 Jahre alt war. Ich bin dann hier im Ort sofort einmal die Woche mit ihm in eine Mutter-Kind-Krabbelgruppe gegangen. Im Gegensatz zu den anderen Kindern, die sich dort frei im Raum bewegten, spielten, tobten, mit anderen Kontakt aufnahmen, klebte Alexander wie eine Klette an mir. Ich sollte überall mit hingehen. Wenn er ein Spielzeug haben wollte, holte er es und kam schnell zu mir zurück. Wenn er überhaupt mit anderen Kindern interagierte, dann nur im Sinne von Hauen wenn er was haben wollte was ihm das andere Kind nicht überlassen wollte oder wenn man ihm was wegnehmen wollte. Ich wusste dass das Verhalten einigermassen normal ist, aber andere Mütter haben so doof reagiert dass ich das vehement unterbunden habe. Das ging so von Februar bis September. Da löste sich die Gruppe auf. Zwischendurch waren wir einmal die Woche im Waldkindergarten schnuppern. Auch dort gab es ein doofes Erlebnis. Eine Mutter hatte immer ihr Baby dabei. Einmal wollte er es streicheln und wie Zweijährige so sind, ging das Temperament mit ihm durch und er kratzte das Baby an der Wange. Die Mutter hat mich zur Schnecke gemacht und ich habe meinem Sohn eingeimpft dass er ja das Baby in Ruhe lassen soll und überhaupt keine Kinder schubsen und hauen soll. Noch heute, 1,5 Jahre später ist seine einzige Erinnerung an den Waldkindergarten, wenn das Thema darauf kommt oder wir in die Richtung fahren „da hab ich dem Baby weh getan“.

Ab September bin ich einmal, später zweimal die Woche, mit ihm zum Mutter-Kind-Turnen gegangen. Dort dasselbe Spiel. Alle anderen Kinder kamen an, liefen los, rannten, tobten, hatten Spass – mein Sohn klebte an mir und schaute nur zu oder machte nur mit wenn ich auch mitmachte. Erst als ich einmal sehr energisch wurde und sagte, wenn Du nicht mitmachst, gehe ich nicht mehr mit Dir hin, wurde es besser. Aber nur eine Zeitlang, dann ging es langsam wieder rückwärts.

Im September 2010 – da war er genau 2,5 Jahre alt, beschlossen wir es mit dem Kindergarten zu versuchen. Wir wollten einfach, dass er endlich Kontakt zu anderen Kindern bekommt und ausserdem hatte ich den Eindruck, er langweilt sich zuhause und ich brauchte auch Luft und Zeit für mich, denn zuhause ist er ja beinahe genauso klettig und ich kam lange Zeit zu gar nichts. Das war ein Gemeindekindergarten mit 4 Gruppen a 25 Kindern mit 2 Betreuerinnen plus eine Krabbelgruppe mit 12 Kindern. Also insgesamt um die 110 Kinder die da in dem Haus rumtobten. Es war eine schöne Einrichtung, hell, viel Platz, riesiger Garten mit Spielplatz, aber natürlich sehr laut. Nach dem kurzen Morgenkreis konnten die Kinder machen was sie wollten, bei den vielen Kindern schien es mir auch unmöglich, sich wirklich um sie zu kümmern. Ich blieb drei Tage dabei, am vierten versuchten wir eine erste Trennung. Es wurde rausgegangen und er freute sich wirklich drauf, er ist sehr gerne draussen. Er liess sich auch von der Erzieherin anziehen und stand dann mit den anderen Kindern in einer Reihe und wartete darauf dass es rausgeht. Ich habe mich dann verabschiedet und ihm gesagt ich gehe kurz einkaufen, bin aber schnell wieder zurück. Ich hatte das Gefühl er versucht es wirklich. Er stand da, versuchte die Tränen wegzudrücken und dann brach es aus ihm raus und er fing jämmerlich an zu weinen. Ich hatte wirklich das Gefühl, er bekommt das einfach noch nicht hin mit der Trennung. Wir haben es dann noch ein paar Tage probiert, aber selbst die Erzieherin mit viel Erfahrung meinte, er sei noch nicht reif dafür.

Dann hatte ich am letzten Tag mit ihm dort noch einen Unfall, bin die Treppe runtergestolpert und habe mir drei Bänder gerissen. Musste dann ins Krankenhaus, das war kurz vor seinem Mittagsschlaf und Papa wollte ihn schlafen legen. Er hat so geschrien und getobt dass ihn mein Mann nichtmal aus dem Auto bekommen hat. Die ganze Zeit nur Mama, Mama. Mein Mann ist dann mit ihm wieder zu mir ins Krankenhaus und wir haben die Nanny angerufen. Die hat es dann geschafft ihn zu beruhigen, mit ihm zu uns nach Hause zu fahren und ihn hinzulegen. In dieser Woche mit dem Kindergartenversuch kamen dann auch die ganzen alten Probleme wieder, die wir schon während der Bau- und Umzugsphase hatten. Wachte schreiend aus dem Schlaf auf – egal ob morgens oder nach dem Mittagsschlaf – und liess sich ewig nicht mehr beruhigen. Wachte nachts mehrmals weinend auf. Einmal hatte ich einen Arzttermin wegen meinem Bänderriss, ich war kaum in der Praxis rief mein Mann an. Er stand schreiend im Flur, drehte sich permament um sich selbst wie aufgezogen und schrie Mama, Mama bis zum erbrechen. Das dauerte bis ich wieder zuhause war.

Noch Monaten danach, wenn wir in den Ort rüberfuhren zum einkaufen und an der Ampel standen, an der es auch zum Kindergarten ging, sagte er panisch „Nein Bianca“ (das war dort die Erzieherin die sich um ihn kümmerte).

Damit ich überhaupt mal ein bisschen Zeit für mich habe, schlug unsere Nanny dann vor, dass sie probiert ob er bei ihr übernachtet. Ich blieb dreimal heimlich dabei um mich davon zu überzeugen dass alles gut läuft und es war überhaupt kein Problem. So hatten wir das letzte Jahr durch dann einmal die Woche einen Tag und eine Nacht ohne Kind. Im Sommer verlangte er dann von sich aus sogar, zweimal zu übernachten. Da sie schwanger war und Zeit hatte, war das auch kein Problem. Allerdings forderte er, wenn er bei ihr war, die volle Aufmerksamkeit und Beschäftigung mit ihm. Aber er hat sich immer riesig drauf gefreut und fragte schon kurze Zeit nachdem er zurück war, wann er wieder hindarf.

Dann im September letzten Jahres der neue Kindergartenstart. In einem anderen Kindergarten, direkt bei uns in der Gemeinde (Wir sind so ein geteilter Ort, Hauptgemeinde und Nebengemeinden). Es ist eine private Einrichtung, nur zwei Gruppen a 18 bzw. 19 Kinder, zwei Vollzeitkräfte pro Gruppe plus zwei Halbtagskräfte plus eine Praktikantin und eine Fachberaterin. Er hat auch sofort seine Bezugserzieherin ins Herz geschlossen, sie war mal bei uns zu Besuch und er hat sofort Vertrauen zu ihr gehabt und ist mit ihr losgezogen. Das war also erstmal kein Problem.

Ich lese viel im Forum „Rund-ums-Baby“, da gibt es ein Unterforum „Entwicklung von Kleinkindern“ das betreut wird von Herrn Dr. Posth, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut. Er vertritt die „moderne“ Ansicht der Bindungstheorie nach John Bowlby, über die auch Professor Brisch, Leiter der von Haunerschen Kinderklinik in München, mehrere Bücher geschrieben hat. Es ist ein völlig anderer Ansatz als die alten Erziehungsmethoden, die doch oft eher Dressur mit Grenzen setzen, Auszeit, Schlafprogrammen etc. ist. Er setzt auf Regeln und Kooperation und ist bei der Fremdbetreuung ein absoluter Verfechter der sanften Ablösung. Es gibt da mittlerweile noch mehrere Abhandlungen im Internet, z.B. http://www.erziehungswerkstatt.at/einge ... garten.htm, http://www.sicherebindung.at/uebergaenge.html. In Krippen wird auch mehr und mehr nach dem sogenannten „Berliner Modell“ gearbeitet. Die Zeiten in denen die Eltern aus den Einrichtungen verbannt wurden und akzeptiert wurde dass die Kinder erstmal schreien, scheint also langsam vorbei zu gehen.

Genauso wollte ich das machen und hatte mir vorgenommen, dass wir uns alle Zeit der Welt nehmen und dass mein Sohn jetzt mit 3,5 Jahren reif ist und auch sprachlich viel viel weiter also noch ein Jahr davor. Da konnte er sich im Kindergarten wirklich noch nicht verständlich machen. Das Konzept wird auch vom Kindergarten so unterstützt. Ich bin also ganz zuversichtlich an die Sache rangegangen und bin die ersten drei Wochen komplett mitgegangen. Wir sind auch immer nur so um die zwei Stunden dageblieben, weil er ja noch Mittagsschlaf machte und nach dem Kindergarten wirklich geschafft war. In der vierten Woche probierte ich dann aus dem Gruppenraum rauszugehen und mich im Vorraum im Elterncafe aufzuhalten. Nur leider blieb mein Sohn dann auch nicht im Gruppenraum sondern kam zu mir aufs Sofa. Ich habe ihm deutlich signalisiert dass ich das nicht gut finde, habe mich überhaupt nicht um ihn gekümmert, habe gelesen – er sass wortlos blass und sichtlich gestresst die ganze Zeit neben mir. Eskaliert ist es dann als ich auf Toilette wollte und er selbst da mitgehen wollte. Ich hab ihn dann stehen lassen, er fing sofort an zu schreien und mir nachzulaufen. Ich hab mich dann im WC eingeschlossen und er stand schreiend davor.

Nachdem das einige Tage so weiterging und ich mich überhaupt nicht von ihm wegbewegen konnte ohne dass er losweinte, beschloss mein Mann zu übernehmen. Er konnte das einigermassen zeitlich einrichten mit der Arbeit. Die ersten Tage lief es ganz gut, er konnte im Flur sitzen und arbeiten und wenn sie draussen waren, auch mal einen Spaziergang machen. Dann liess er ihn stundenweise alleine, z.B. wenn sie in den Wald gegangen sind. Das funktionierte auch so lala. Aber er fragte permanent nach uns und wann wir ihn wieder abholen. Jeden Morgen nach dem Aufwachen ist der erste Satz „Muss ich heute in den Kindergarten“? Abends beim einschlafen der letzte Satz „Muss ich morgen in den Kindergarten“? Mit der Zeit sass er dann schon heulend bei mir am Frühstückstisch, er will nicht in den Kindergarten. Wir haben deutlich signalisiert dass es keine Alternative gibt. Er geht in den Kindergarten. Punkt. Wenn wir ihn abholen mussten weil er Theater machte, haben wir sauer oder enttäuscht reagiert. Er sagt dann Sätze wie „ich will in den Kindergarten“ oder „ich gehe gern in den Kindergarten“ weil er natürlich mittlerweile weiss dass wir das von ihm erwarten. Gleichzeitig heult er aber los dabei. Wir haben dann die Trennungssituation umgestaltet. Wir gehen nicht mehr mit nach oben, sondern die Erzieherin holt ihn unten ab sodass ER von uns weggehen kann. Die gängige Psychologenmeinung geht dahin dass ein Kind die Trennung besser erträgt wenn sie von ihm selbst ausgeht. Ein paar Tage ging das gut, dann ging wieder das Geschrei los und ich habe ihn weinend dort gelassen. Oft fängt er schon auf der Fahrt dorthin wieder mit weinen an. Einmal ist es so eskaliert als ihn mein Mann hinbrachte, dass er ihm schreiend nachlief und mein Mann schlussendlich die Tür mit Gewalt zumachen musste und die Erzieherin ihn festhalten musste.

Einer der Erzieher meinte nun letzte Woche wir sollten sein Weinen gelassener nehmen. Also nicht sauer und enttäuscht sein, sondern ganz normal reagieren als wäre nichts gewesen, wenn er wegen Geschrei abgeholt werden muss. Das werden wir uns jetzt erstmal zu Herzen nehmen. Die Erwartungshaltung und der Druck auf ihn sind sonst wohl zu gross.

Weiter geht es mit Theater im Morgenkreis. Der ist sehr ruhig und relativ lang. Die Kinder müssen still sitzen und dürfen nicht reinreden. Es werden geometrische Figuren gelegt und benannt. Das kann bis zu 30 Minuten dauern. Seine nächste „Taktik ?? „ war dann, kurz nach Beginn des Morgenkreises mit Weinen anzufangen sodass seine Erzieherin mit ihm raus ist und mit ihm alleine gespielt hat, damit die anderen in Ruhe ihren Kreis machen konnten. Auf unseren Vorschlag hin wurde der Morgenkreis dann etwas abgewandelt, jetzt gibt es manchmal Erzählkreis oder sie singen was und bewegen sich. Danach gibt es nämlich noch einen grossen Morgenkreis mit beiden Gruppen im Foyer. Das fanden wir und auch andere Eltern ein bisschen viel stillsitzen für so Kleine.

Überhaupt hängt er, wenn er dann mal alleine dort ist, praktisch nur bei seiner Erzieherin und will dass sie sich mit ihm beschäftigt und mit ihm spielt. Er geht wenig auf andere Kinder zu und nimmt auch keine Angebote der anderen Erzieherinnen an (Werkraum, Vorlesen etc.). Auch wenn andere Kindern ihn holen wollen verweigert er meistens. Seine Erzieherin ist auch bei den anderen Kindern sehr beliebt und die fingen natürlich irgendwann an zu meutern weil sie auch mal wieder neben ihr sitzen und was mit ihr spielen wollten. Mittlerweile wird das ausgelost ….

Er hat auch Schwierigkeiten dort auf die Toilette zu gehen und isst auch meistens nichts dort. Wenn ich ihn dann abhole macht er sich hungrig über seine Brotzeitdose her.

Dazu wurden gleich nach dem Start die Nächte wieder unruhig – wie im Jahr zuvor. Weinend aufwachen, viel reden im Schlaf, Nein, Nein rufen etc.

Dann kam noch dazu dass er plötzlich nicht mehr zur Nanny wollte. Wir hatte ihn im September und Oktober noch ein paarmal zum übernachten dort gelassen weil er es ja so gewohnt war. Ich fand es zwar komisch dass er nicht mehr danach verlangte, dachte mir aber nichts dabei. Das letzte Mal als ich ihn dort lassen wollte, fing er dann bitterlich an zu weinen als ich wegfahren wollte und sie gestand mir dann, dass er schon die letzten Male immer nach Hause wollte und viel geweint hat. Sie wollte nichts sagen um mir nicht die letzten freien Tage und Nächte zu verderben, da sie ja im Dezember Termin hatte. Ich habe ihn dann wieder mit nach Hause genommen und er hat kein einziges Mal mehr nach Übernachtung oder überhaupt seiner Nana gefragt ….

Ab Anfang Dezember waren wir dann alle dauernd krank sodass eh keine Konstanz in die Sache kam. Also habe ich ihm versprochen dass ich die erste Woche im Januar wieder mitgehe, quasi neue sanfte Eingewöhnung. Es lief auch ganz ok, er hing nicht die ganze Zeit bei mir sondern hat auch mal mit anderen Kindern gespielt die ihn allerdings permanent wieder rufen mussten. Es waren auch durch die Ferien erst ganz wenige Kinder da. Wir hatten ihm dann klar gesagt dass er ab heute wieder alleine hingeht. Heute früh ging noch alles gut, kein „Muss ich heute in den Kindergarten“ nach dem Aufwachen, auch das Frühstück lief noch ok. Erst als dann mein Mann kam und ich ihn für den Kindergarten angezogen habe, fing er wieder an zu weinen. Man merkte deutlich dass er versucht es zu unterdrücken. Im Auto hat er sich dann wohl wieder beruhigt und im KiGa fing er wieder an zu weinen. Die Erzieherin hat ihn wohl gleich auf den Arm genommen und ging mit ihm nach oben, sonst wäre er meinem Mann wieder nachgelaufen.

Jetzt sitze ich hier und schreibe meinen „Roman“ fertig den ich heute früh um 5.00 h angefangen hatte und frage mich wie es ihm wohl geht …

Und obwohl mein Mann bisher derjenige war, der anfing die Meinung von Dr. Posth in Frage zu stellen und sagte, da muss er jetzt durch, fängt er jetzt plötzlich auch an zu zweifeln und sich zu fragen ob ich einfach weiter mitgehen soll bis es sich wirklich von selbst fügt und er mich von sich aus wegschickt. Und ich bin hin- und hergerissen. Einerseits will und brauche ich diese Zeit vormittags, andererseits will ich ihm kein Trauma zufügen. Wenn sich das zu einer richtigen Trennungsangst auswächst werden wir die richtigen Probleme nämlich später erst noch bekommen ….

Ich werde berichten wie es gelaufen ist. Wenn es interessiert, kann ich auch den Austausch mit Dr. Posth zum Thema mal reinstellen.

Viele Grüsse
Die Maus
lotte

Beitrag von lotte »

Ach, wie mich das an früher mit meinen Mädels erinnert.

Sie waren mit 1 Jahr halbtags in einer Krabbelstube und haben bei der Eingewöhnung furchtbar geschrieen. Sicher gibt es auch die anderen Kids, die sofort losstiefeln und mitmachen, aber das ist kein Maßstab, wie sich kids in Gruppen einfügen. Ich habe auch 2 Kletten gehabt, da muss man "einfach" drauf Rücksicht nehmen, auch, wenn man gerne anders hätte.

Ja, der Druck ist zu gross. Wir fühlen uns doch auch nicht sofort wohl bei einer neuen Arbeit oder unter Fremden ;)

Er muss nicht zwangsläufig sofort mit Kindern gerne Kontakt haben. Das ist in unseren Augen wohl schön, muss sich doch aber auch erstmal entwickeln.

Du fügst ihm kein Trauma zu, dann hätten ja alle schüchternen Kinder durch den Kiga eines weg. Meine Mädels sind heute "ganz normal". In seinem Alter ist es jetzt richtig und wichtig, in den Kiga zu gehen. Nur lasst ihn das eben machen, wie es für ihn richtig ist. Und wenn er nur an der Erzieherin klebt, ist das halt jetzt mal so.

LG
Lotte
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo,

ich habe so das Gefühl, als würdet Ih das Ganze ein wenig zu sehr verwissenschaftlichen. Weil Prof. Soundso und Dr. Soundso diese und jene Meinung vertritt (die Du Dir übrigens recht schön passend zu Deiner eigenen Angst ausgesucht hast :wink: ) heißt das nicht, dass das für alle im Allgemeinen und für Deinen Sohn im Besonderen passt. Da kannst Du noch so viel lesen, es wird immer eine Individuallösung geben müssen.

Was für eine Mama hat Dein Sohn denn erlebt während der ganzen Versuche? Hast Du einen souveränen Eindruck auf ihn gemacht? oder warst Du genauso ängstlich wie er und dann eben verärgert, enttäuscht, so wie Du es beschrieben hast?

Solche Eingewöhnungen dauern manchmal sogar Monate, was ich persönlich dann auch schon grenzwertig finde, und bei Weitem nciht alle Kinder gehen gerne in den Kindergarten. Allerdings erleichtert das halt vieles später in der Schule, wenn es wirklich keine Alternative mehr gibt.

Sanft eingewöhnen ist mit Sicherheit richtig (und das ist auch nichts Neues, das wird hier bei uns schon ewig so gemacht), aber wie lange, frage ich mich? Bis jetzt hat er immer Erfolg gehabt mit seiner Taktik, sie geht einfach auf. Dass er dabei auch wilde Nächte und Träume hat, ist normal, er muss das alles ja verarbeiten. Meines Erachtens würdet Ihr ihm aber einen Riesengefallen tun, wenn Ihr einen groben Zeitplan (der ja recht großzügig ausfallen darf) festlegen würdet: soundso lange gehst Du mit zum Eingewöhnen, aber nach einer bestimmten Zeit gehst Du immer für eine gewisse Zeitspanne und ab wiederum einer bestimmten Zeit gehst Du ganz. Wenn Ihr ständig die Versuche abbrecht, dann wird das garantiert nichts mehr. Wie gesagt, ich weiß, wovon ich rede, denn ich war ähnlich panisch und hatte nur MItleid, wo keines angebracht war. Die Probleme kamen dann halt später zu Schulbeginn, und das hätten wir uns ersparen können. Ganz zu schweigen vonder Zeit, die ich hätte für mich und den Haushalt nutzen können.

LG,
Inez
mici

Beitrag von mici »

Hallo Maus,

als ich Deinen Beitrag gelesen habe, hatte ich das Gefühl, Du beschreibst ein Kind, das in Deinen Augen ausschließlich Defizite hat: In der Krabbelgruppe ist es anhänglich und haut, im Waldkindergarten ist er grob zum Baby und bringt Dich gegenüber der anderen Mutter in Verlegenheit, beim Kinderturnen hängt er nur an Deinem Rockzipfel,... in einem Deiner anderen Beiträge hast Du mal geschrieben, die Kommunikation zwischen Euch sei gestört, weil ER ein Sprachproblem habe, dann schreit er immer nur (oder weint oder jammert oder ist krank oder schläft schlecht....) Was hast Du für ein defizitäres, undankbares Kind, obwohl ihm doch so viel geboten wird?!!! Alle Kinder spielen gemeinsam, nur Deiner bleibt lieber außen vor! Raubt Dir Deine wenige Zeit, schikaniert Dich, weil er permanent nach Dir schreit.... grauenvoll!
In einem anderen Beitrag von Dir habe ich den Verdacht geäußert, dass sich an Eurer Beziehung etwas ändern muss. Dieser Verdacht bestätigt sich meines Erachtens, nachdem ich die KiGa-Geschichte gelesen habe. Du hast mich damals gefragt, was genau sich denn an Eurer Beziehung ändern müsste und selbst Folgendes hinzugefügt:
Mici, was muss ich denn an unserer Beziehung ändern? Ich finde ich behandle ihn eher schlecht, kümmere mich nicht wirklich mit dem Herzen um ihn (jedenfalls oft nicht), bin oft genervt von ihm und das spürt er sicher auch .....
Ich möchte eigentlich nicht so Vieles vorwegnehmen, was sich zu Eurer Beziehung sagen ließe. Es erscheint mir wichtig, dass Du selbst dahinter kommst, wie Ihr einen Weg findet, Euch gut miteinander zu fühlen und was möglicherweise die Gründe und Ursachen dafür sind, dass Ihr Euch eben nicht gut miteinander fühlt! Diese Ergebnisse sind Teil stundenlanger therapeutischer Arbeit, es bringt nichts, wenn ich Dir (Kopfmensch !!) diktieren würde, worin meiner Meinung nach das Problem zwischen Euch liegt.

Doch ein paar Beobachtungen möchte ich Dir mitteilen. Ich habe ja oben schon geschrieben, dass ich finde, dass Du Deinen Sohn sehr defizitär wahrnimmst und zwar auf den verschiedensten Ebenen (sozial, sprachlich, Schlaf, gesundheitlich, Selbstständigkeit). Wenn ich Deine Beiträge lese habe ich einen ganz anderen Eindruck von Deinem Sohn: In meinen Augen ist er ein sehr sensibles, feinfühliges Wesen, mit großen Antennen für emotionale Schwingungen, mit einer großen Zuneigung zu seiner Mutter, mit Neugierde für verschiedene Angebote, aber gleichzeitig mit großem Respekt vor Neuem und vor Veränderungen. So wie ich Deinen Sohn durch Deine Beschreibungen "kennengelernt" habe, zeichnen diese Eigenschaften seinen Charakter aus. Wie liebenswert - geht es mir durch den Kopf! Er gehört eben nicht zu den Rüpeln, zu den Draufgängern und Waghalsigen, er gehört zu den ruhigeren und empfindsameren Menschen. Wie sympathisch!! Die ganze Kunst, Literatur und Musik ist voll von Menschen, die das Leben eben nicht auf die leichte Schulter nehmen konnten, die eher der Schwermut als dem Übermut zugeneigt waren und die ihren individuellen Weg finden mussten, trotz dem Halt und Stärke zu erfahren. So sind die Menschen unterschiedlich, jedes Kind, das auf die Welt kommt, gleicht insofern einer "black box". Und dass ausgerechnet Dein / Euer Kind so sensibel ist, ist doch auch kein Wunder, Du bist es doch schließlich auch!
Was ich damit sagen will, ist, dass Du einen sehr negativen Blick auf die Eigenarten Deines Sohnes hast. Das ist schade, aber zugleich nicht verwunderlich, denn die Krankheit "Depression" hat sich zwischen Dich und die positiven Eigenschaften Deines Sohnes gedrängt.
Die Krankheit "Depression" verursacht, dass Du Dich durch Dein Kind nur gestört fühlst, er nimmt Dir die Möglichkeit, wieder aktiv am Leben teilzunehmen, er vereinnahmt Dich, er bedrängt Dich, er macht Dir das Leben schwer, er zerrt an Deinen Nerven, er kann Dir nichts recht machen, er ist undankbar, obwohl Du es nur gut meinst (Du liebst ihn schließlich, das glaub ich Dir unumwunden).
Wenn ich mein Kind ausschließlich so wahrnehmen würde, dann würde mich das wahnsinnig wütend machen! Und Wut ist im Prinzip ein weiterer Aspekt, den ich aus Deinen Beiträgen herauslesen: Dein Sohn steht Dir nur im Wege, er stört Dich nur, nichts klappt mit ihm, auf nichts kann man sich verlassen. Diese Skepsis, die Du ihm entgegenbringst, die spürt er wahrscheinlich auch inzwischen deutlich, meinst Du nicht auch? Deswegen weint er auch so viel, weil er es nicht aushält, der Grund für Deine Wut zu sein. Gleichzeitig ist er aber nun mal so sensibel, dass er es ebensowenig aushält, Dich gehen zu lassen (z.B. im KiGa). Vielleicht weil er Angst hast, Du könntest ihn dann ganz verlassen, da Du schließlich so oft wütend auf ihn bist?! Ich würde die mir liebste Person meines Lebens auch niemals gehenlassen können, wenn ich diese Angst hätte, dass sie nicht mehr zurückkehrt. Vereinfacht gesagt: Du musst ganz für ihn da sein, damit er Dich los lässt, aber genau das kannst Du eben nicht. Die Krankheit "Depression" verhindert, dass Du Dich auf ihn einstellst, dass Du geduldig und konsequent bist, dass Du Dich über ihn freuen kannst, über seine Fortschritte, über sein Lachen, über seine Anhänglichkeit... Ist es nicht rührend, dass er Dich als die ihm liebste Person ausgewählt hat, OBWOHL Du oftmals so garstig und ungeduldig mit ihm bist?! Er hat nur diese eine Mutter und egal, wie garstig Du bist, er wird zu Dir halten! Er wird weinen und schreien und sich nicht abgeben lassen, weil er Dich liebt und um Deine Liebe weint! Und was das Schlimmste ist: Du weißt das alles! Ob Bowlby oder Posth oder, oder, oder... im Kern begriffen sind wir uns doch als Mütter einig darüber, dass Kinder vor allem eins zum Großwerden brauchen: Liebe und Geborgenheit! Keine Theorie, kein Waldkindergarten oder Kinderturnen,... wenn Kinder liebevolle Eltern haben, die sie stärken und ihnen Rückhalt geben, dann ist das der erforderliche Meilenstein für ein gesundes Großwerden. Erst Liebe und Geborgenheit werden dem Kind vermitteln, dass es gut ist, im Kindergarten zu bleiben, auch, wenn die Mama geht. Er muss sich Deiner Liebe und Zuneigung gewiss sein können und das kann er nicht, weil diese Gefühle bei Dir verschüttet sind. Sie sind da, aber sie müssen freigeschaufelt werden!

Hier noch ein paar Anmerkungen zu den von Dir geschilderten Begebenheiten:

1. Die Situation im Waldkindergarten mit dem Baby fand ich für mich schwierig zu lesen: Ein Junge von zwei Jahren, der unbefangen ein anderes Baby kennenlernen will und es dabei aus Versehen kratzt, der hat doch keine Maßregelung oder Drohgebärde verdient! In solchen Erfahrungen liegen vielleicht auch Ängste und Zurückhaltungen begründet, die er heute noch anderen Kindern gegenüber (z.B. beim Turnen) an den Tag legt! Mir erscheint es so, als hätte Dich diese Situation in Deiner Loyalität gegenüber Deinem Sohn herausgefordert: Du hast Dich auf die Seite der anderen Mutter gestellt (warum eigentlich?) und Deinen zweijährigen (!!!) Sohn alleine gelassen. Es ist Dir nicht geglückt, Dich in erster Linie darüber zu freuen, dass Dein Sohn auf das Baby zugehen wollte, um es in Augenschein zu nehmen, schade!

2. Kinderturnen: Ich gehe mit meiner Tochter (3 Jahre) auch zum Kinderturnen und soll am besten immer an ihrer Seite sein. Sie ist gut im Klettern etc., sie braucht auch meine Hilfestellung kaum, sie ist auch anderen Kindern gegenüber aufgeschlossen, aber sie braucht meine Anerkennung, mein Lob für ihre Fortschritte, mein Staunen! Deshalb kann sie nicht auf mich verzichten. Bietest Du das ausreichend?

3. Eltern sind in den ersten drei (nach Bowlby oder x und y vielleicht auch vier) Jahren die besten Spielgefährten für Kinder! Kinder in diesem Alter spielen noch nicht im eigentlichen Sinne „gemeinsam“, sie gucken sich Dinge bei anderen Kindern ab oder spielen parallel, aber das Kinder mit drei Jahren „zusammen Kaufsmannsladen“ spielen, das ist eher unüblich. So leid es mir tut, aber trotz Deiner schlechten Verfassung und Deinem Ruhebedürfnis bist Du Nummer Eins für Deinen Sohn in der Wahl seiner Gefährten!

4. Zum KiGa: Nachdem Du drei (!!!) Wochen jeden Tag im KiGa gemeinsam mit Deinem Sohn die Zeit verbracht hast, hätte ich es auch nicht verstanden, wenn ich nicht mit Dir aufs Klo hätte gehen dürfen  Du schließt Dich sogar im WC ein – sehr widersprüchliches Signal! Warum bist Du denn die ganze Zeit dabei, wenn Du Dich plötzlich im WC einsperrst (wird sich Dein Kleiner fragen).

So weit für heute,

MICI
sol

Beitrag von sol »

Hallo Maus,
was sagen denn die Erzieherinnen zu seinen Trennungsängsten?
Ich habe viele Kinder am Anfang im Kindergarten erlebt, die Ängste haben. Es ist normal. Häufig waren es viel mehr die Mütter, meistens von Erstgeborenen, die sich immer fragten, ob es dem Kind gut geht. Wenn so etwas später länger auftritt, dann muss man ganz anders handeln-das hatte ich bei meiner 2. Und selbst da haben wir es in der Vorschule hin bekommen. Sie wechselte morgens dann immer den "Baum"- von mir zu einer Lehrerin und heute ist es gar kein Thema mehr.

Ich musste schmunzeln, als ich las, das dein Kleiner den Morgenkreis zu lang fand- und dann immer losheulte.... Super Talent. Gut gemacht!
Wenigstens habt ihr da den Inhalt mal in Frage gestellt und es hat sich etwas verändert.

Solange die Erzieherinnen mit der Situation umgehen können, ist alles in Ordnung. Er darf dann auch die gesamte Zeit bei ihnen verbringen. Nach und nach wird er sich von denen dann auch lösen.
Vielleicht besprecht ihr das mal. Manchmal kann der Kinderarzt, wenn er alternativ ist, auch noch gute andere Tips geben z.b. auch hömöop. Mittel.

Eine Idee kam mir noch nachdem ich Micis Beitrag gelesen hatte. Denke doch jeden Abend mal an etwas positives was dein Sohn gemacht hat oder an etwas schönes von ihm und sei es sein Haar, seine Augen... Bestärke ihn!

Beim Lesen entstand bei mir auch noch der Eindruck, dass du loslassen musst. Du musst gehen können, trotz Geschrei und deinem Kind das Gefühl geben, dass er bei den Erzieherinnen gut aufgehoben ist.
Trennungen sind schmerzhaft- das erfahren wir als Kleine Kinder zum ersten Mal und später immer wieder.
Ich wünsche euch viel Kraft die Trennungen zu meistern und daran zu wachsen.
LG
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

etwas ganz Banales oder vielleicht auch "Dummes" ist mir aufgefallen: Vielleicht war der Versuch der Trennung einfach zu früh und somit hat ein Teufelskreis begonnen?

Mein Sohn war eine ähnliche extreme Klette, immer mußte ich überall mit, die anderen Kinder gingen schon lange alleine. Der Versuch ihn mit 3 in eine Spielgruppe zu geben ist jämmerlich gescheitert - panisches Schreien bis zum erbrechen. Ich habe sofort alles abgebrochen und ihn daheim gelassen. Mit 4 ist er dann so gut wie problemlos in den Kindergarten gegangen, mit einer Eingewöhnungszeit von nur 4 Tagen mit mir, obwohl das im Vergleich zu den anderen Kindern "lang" war.

Er hat einfach länger gebraucht - ich habe ihm die Zeit gegeben. Heute ist er 6, geht alleine in die Schule ohne Probleme.

Ich weiß, mein Beitrag ist sicher wenig hilfreich, aber das waren meine Gedanken dazu!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
BB77

Beitrag von BB77 »

Liebe Maus,
als ich Deine Kindergarten-Geschichte gelesen habe, sind mir 2 Sachen aufgefallen.
1: Du liebst Deinen Sohn und willst das Beste für ihn. Du liest alles, was in der jeweiligen Situation nötig ist und versuchst es so optimal wie möglich zu gestalten. Aber:
2. Du siehst in der jeweiligen Situation nur, was vom Gelesenen abweichst und reagierst entsprechend enttäuscht.

Ich war bzw. bin genauso. Aber ich habe festgestellt, dass ich mit meinem Kind besser kommunizieren kann, wenn ich ihm sage, was es gut macht, anstatt ihm vorzuhalten, was mir nicht gefällt.

Ich habe ein paar Fragen zur letzten Woche, als Du mit ihm im Kindergarten warst: Hat es Dich gefreut, dass er auf die anderen Kinder zugegangen ist? Dass er mit ihnen gespielt hat? Und wenn ja, hast Du es ihm gesagt?
Warum ist heute Dein Mann mit ihm in die Kita gefahren? Habt ihr es Deinem Sohn erklärt, was und warum ihr heute anders vorgeht, als letzte Woche oder wurde er heute morgen davon überrascht?
Meinem Kind hat es zum Beispiel schon mit knapp 2 Jahren geholfen, dass ich ihm immer wieder versichert habe, dass ich ihn abholen komme. Mit einer Zeitangabe, die er einordnen konnte, also z. B. nach dem Mittagessen oder wenn Du geschlafen hast. Und das habe ich auch eingehalten. Vielleicht könnt ihr es so einmal probieren.

Ich glaube, dass ihr es hinbekommt.
LG Bibi
Insulinde

Beitrag von Insulinde »

Mein großer ging schon lange problemlos in die Krippe. Mit einem mal fing er auch an mit brüllen bis zum umkippen. Er wollte partout nicht mehr dahin. Das war dann auch die zeit, als es mir anfing schlecht zu gehen. Er hat es sofort gemerkt, und das ist heute noch so! Das macht es nicht leichter, man bekommt zusätzlich dann noch mehr das Gefühl, nix richtig zu machen, was ja die Krankheit eh schon macht... momentan ist es wieder ganz extrem.
Was bei uns geholfen hat war ein Zusatz zum abendlichen zubettgehen, ich weiß gar nicht mehr, wie es dazu kam: ich sage ihm, was er alles kann. Das sind manchmal ganz einfache Sachen, heute zum Beispiel allein Joghurt essen, ohne daß danach das Esszimmer saniert werden muß und andere nettigkeiten.
Manchmal schafft man, manchmal schafft man es nicht, und jeder muß für sich einen weg finden. Aber das war für mich auch ein weg, ihm nochmak zu zeigen, daß ich ihn sehe, seine Bemühungen sehe... und es hat mir zu dem zeitpunkt meine Gefühle zurück gebracht.
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

HAllo MAus,
machst du jetzt eine Therapie???? Wenn nicht, solltest du dir wirklich Zeit freischaufeln dafür. Ich habe mir nach diesem Bericht auch nochmal deine Vorstellung durchgelesen. Ich habe auch mal auf dieser "Baby" Seite reingeschaut. UFF. In vielen DIngen pflichte ich meinen Vorrednerinnen bei. Das du dein Kind liebst und das Beste für ihn willst, stelle ich nicht in Frage. Bitte jetzt nicht böse sein, aber für mich läuft so einiges schief bei euch. Ich hätte ein paar Fragen:
Als er geboren wurde gab es doch Probleme. Was wurde da mit ihm gemacht, warum wurde er behandelt? Mir kam mal kurz in den Sinn, ob er vielleicht eine Form des Autismus hat. Jetzt bitte keine Aufschreie hier. Es war nur so ein Gedanke. Wir wollen doch alle Eventualitäten mit einbeziehen. Dafür sprechen würde, die Fixierung auf eine Person, der lange Weg um Vertauen aufzubauen zu anderen Personen, die Abneigung gegen körperliche Berührungen, das er einen stark strukturierten Tagesablauf braucht und wenige bis keinerlei Ausnahmen möglich sind.
Mir fällt auch auf, dass du eine sehr negative Sicht hast von deinem Sohn und dies auch in deinen Worten wiederspiegelst:" jammert, klammert, Klette, das Kind". Da steckt wenig Wärme in deinen Berichten. Für mich ein Alarmsignal, dass du richtig tief in dieser Negativspirale drin steckst. Ich glaube aber das du das selber weist. In deiner Vorstellung hast du geschrieben, das du im KH schon das Gefühl hattest, das dein Sohn seine Ruhe wollte. Das war deine Intuition, du hast sie schon. Oder du hast auch bemerkt das er Körperkontakt in Form von Streicheln etc. nicht so mag. In der Babytrage hat er erstmal gebrüllt. Warum hast du ihn dann da reingetan? Ich weiß, dass das wieder voll In ist, von wegen Babies sind "Traglinge". Aber bitte doch nicht alle. Wir haben uns auch so eine tolle Trage gekauft. Unser Sohn fand die auch nicht toll. Und klar damit HAushalt machen geht gar nicht. Ich kam mir damit vor, wie wieder im 9. Monat schwanger. Habe es dann auch gelassen und ihn überall im Haus in der Wippe mit hingenommen, oder bei mir in die Nähe auf eine Decke gelegt. Hast du viel in dem Baby-Forum gelesen? Bei einer der Damen dort habe ich gelesen, sie hätte ihr Kind "forumsgemäß" erzogen und so weiter. Was ist denn das für ein Scheiß ( sorry). Das halte ich für Dressur!!!!
Bitte, bitte tue euch den Gefallen und hol dir Hilfe. Reale, jemanden mit dem du von Angesicht zu Angesicht reden kannst. Das ist so Wichtig. Hast du schon ein Gespräch mit der Erzieherin gehabt? Ein Richtiges, nicht so eins zwischen "Tür & Angel" meine ich . Du weißt doch das dein Sohn eine klare Struktur braucht. Also überlegt euch, wie ihr sie ihm geben könnt. Wenn du klare Verhältnisse schaffst, wird es auch besser für dich werden.
Es tut mir leid, ich komme mir ein wenig herrisch hier gerade vor. Aber ich kann mir euch beide ( bzw. drei, mit dem Papa) nur so gut vorstellen. Und ich lese soviel Wut, Trauer und Verzweiflung heraus. Sogar die von deinem Sohn, was mich wohlgemerkt am stärksten berührt. Hilfst du dir, hilfst du ihm!
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo nochmal,

ich habe jetzt ein bisschen in dem Forum gelesen und ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, ob ich schmunzeln oder runzeln - die Stirn - soll.
Das ist ja alles sehr schön, aber hilft es Eltern in solchen Situationen wie Deiner, Maus, die endlosen wissenschaftlichen Abhandlungen dieses Arztes zu lesen?
Die Eltern dort gehen wohl wirklich "forumsgemäß" nach den unterschiedlichen Ratgeben-Files vor, geradezu sklavisch
:shock:
Mann, hört doch ein wenig auf Euren Bauch, auf Euer Gefühl und lest nicht ewig rum, ob das auch konform den Ansichten des Herrn Doktors dort ist, was Ihr am MOntag Morgen um 9.47 mit Eurem Kind macht. Überhaupt: wie wäre es, wenn Du die Zeit, die Du mit dem Lesen der Studien etc. verbringst statt dessen in aller Ruhe und mit etwas Spaß mit Deinem Sohn verbringen würdest? Vielleicht lernt Ihr Euch dann auch etwas besser kennen.

Du kommst mir unendlich verkrampft vor, was natürlich nicht zuletzt an der Krankheit liegt, aber Du verwirrst Dich selber mit all den Anforderungen, die Du an Dich selber und das Kind stellst. Geht doch Schritt für Schritt und hör auf, Dich an irgendwelche Vorgaben zu halten, die mit Deinem Kind als Individuum überhaupt nichts zu tun haben.

Und wieder die nervige Frage, wie's mit der Therapie aussieht? Die Antwort bist Du uns immer noch schuldig. Dabei könnte das einen ganz neuen Anfang für Dich und Deine Familie bedeuten.

LG,
Inez



Wie gesagt, ich habe gelitten wie ein Tier, als ich meine Kinder in den Kindergarten geben sollte, aber sie dann gar nicht dort zu lassen sondern einfach zu Hause zu bleiben mit ihnen war auch nicht das Wahre.
mici

Beitrag von mici »

Hallo Maus,

mich würde interessieren, wie es mit der zweiten Eingewöhnung klappt und ob Du mit unseren Beiträgen etwas anfangen konntest, oder ob Du Dich missverstanden fühlst?! Wäre schön, mal wieder von Dir zu lesen!

MICI
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