Angst vor Krankheiten

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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zita

Angst vor Krankheiten

Beitrag von zita »

Hallo Ihr,

obwohl es mir jetzt schon seit langem ganz gut geht, habe ich in den letzten Jahren ziemliche Krankheitsängste entwickelt.

Angst vor Krebs, Schlaganfall etc. Sobald ich mich irgendwie nicht gut fühle, denke ich an sowas. Das blockiert mich im Moment leider, Arzttermine werden zur Qual und ich schiebe - trotz akuter Schmerzen - den TErmin immer weiter... Blöd. So werden die Beschwerden schlimmer und die Ängste leider auch :(

Ich habe darüber schon mit meinem Therapeuten gesprochen, aber so richtig sind wir nicht auf den Punkt gekommen und von einer Lösung weit entfernt.

Hat jemand von Euch eine Idee, wie es zu diesen Ängsten vor Krankheiten kommt und hat jemand eine Idee, wie ich da wieder raus komme???

Lg zita
lotte

Re: Angst vor Krankheiten

Beitrag von lotte »

Hi Zita,

hypochondrische, also krankheitsbedingte Ängste, waren lange mein Begleiter. Ich habe das ein bisserl von meiner Mutter abbekommen, die in jedem Schnupfen gleich einen Tumor gesehen hat.

Es ist, so habe ich in meiner Therapie gelernt, ein Verschieben der eigenen Unzufriedenheit, dem fehlenden Vertrauen auf den Körper. Also, auch ich bin eine zeitlang immer vom schlimmsten ausgegangen, weil mir meine Oldies eben NICHT das berühmte Urvertrauen mitgegeben haben, dass alles gut ausgehen kann und nicht gleich eine Katastrophe sein muss.

Das wichtigste, um aus diesem Denken wieder rauszukommen (und das geht leider nur langfristig), ist also, die Ursache zu suchen. Hast Du irgendein Erlebnis, das Du damit verknüpfst? Wie und wann fing das bei Dir an?
Ich hatte zb nach der 2. Geburt einen herben Blutverlust, dachte also gleich wieder, ich sterbe und hing in der Spirale drin.

Dir selbst vertrauen heisst auch deinem Körper vertrauen. Die Symptome richtig bewerten. Und auch das Wissen darum, dass man sich mal körperlich nicht gut fühlen DARF, ohne dass es gleich Krebs wäre ist wichtig.

Bleib dran in Deiner Therapie, das weiterzuverfolgen.

LGL
zita

Re: Angst vor Krankheiten

Beitrag von zita »

Hey,

ja das stimmt, ich habe diese doch schon sehr heftigen hypochondrischen Gedanken, seitdem bei mir mal eine Krebsvorstufe festgestellt worden ist, die sich aber zum Glück nicht weiter negativ ausgebildet hat. Das hat tatsächlich mein Grundvertrauen in meinen Körper völlig zerstört. Dann kamen noch Freunde etc. mit schweren Erkrankungen hinzu...

Was ich auch immer denke, ist, das ich es oft nicht schaffe, die Dinge aus der Therapie umzusetzen - zB gut für mich zu sorgen- und dass ich dann irgendwann dafür "gestraft" werde, mit der Folge einer schweren Krankheit. Krass, wenn ich das hier jetzt so lese, kommt es mir einigermaßen absurd vor...aber vielleicht sollte das auch ein Signal an mich sein, noch mehr auf mich zu achten. Naja, werde dem noch etwas nachgehen :wink:

Lg Zita
lotte

Re: Angst vor Krankheiten

Beitrag von lotte »

Das ist in der Tat ein blöder Gedanke mit der Strafe. Dass Du Dich um Dich sorgst, zeigen ja schon Deine Gedanken hier.

Eigentlich sollte man seinen Ängsten "dankbar" sein, so bescheuert sich das anhört. Denn sie geben tatsächliche Signale. Klar ist die Umsetzung dann schwierig, aber je mehr man sich mit seiner eigenen Angst auseinandersetzt, sie kennenlernt, desto leichter wird der Umgang mit ihr. Sie ist dann nix diffuses mehr, sondern hat einen Anfang und eine Ursache.

Nimm Dir doch mal konkret 1 Krankheitstag vor. Ganz bewusst gehst Du jetzt alles durch, was Du haben KÖNNTEST. Und dann schalte mal Deine Vernunft dazu ein. WIE wahrscheinlich ist der Schlaganfall? Auf einer Skala von 1-10? Hhm, sei ehrlich ;)

Versuche Dir Deinen Körper als Freund vorzustellen. Er will Dir nix böses und wird auch nicht einfach so versagen. Hast Du es mal mit Atemübungen versucht?

Gehe dem nach, aber mach dann auch was. Nicht nur rein theoretisch drüber nachdenken, wie man sich noch besser um sich selbst kümmert. Du musst das auch spüren!

LGL
Sabrina

Re: Angst vor Krankheiten

Beitrag von Sabrina »

Hallo Zita,

vor einigen Jahren hatte ich diese Ängste auch. Hauptsächlich hatte ich Angst vor einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Ich konnte kaum noch Auto fahren vor Angst ich könnte ohnmächtig werden.
Mein Körper wollte mir somit was sagen. Hat sehr lange gedauert bis ich wußte was es ist. Es lag an meinem Arbeitsplatz. Ich habe intern gewechselt und habe ein AD genommen. Iwann waren die Ängste komplett weg. War eine verdammt schwierige und harte Zeit.

Hast du die Ängste erst seit diese Vorstufe bei dir entdeckt wurde? Dann liegt es Nahe dass das der Grund ist oder was meinst du?

Meine Therapeutin hat mir damals eine Atemtechnik gezeigt...da ich durch die Ängste oft Panikattacken bekommen habe. Panikattacken entsehen weil man auf einmal zu viel Luft holt/bekommt.
Deswegen länger ausatmen wie einatmen. Geht am besten in dem man zählt.
zita

Re: Angst vor Krankheiten

Beitrag von zita »

Hallohallo, danke für Eure Antworten!!! Krankheitsängste gabs bei mir schon - bevor diese Vorstufe erkannt worden ist, seit dem haben sie sich nur noch mal verstärkt. Besonders Angst habe ich oft vor dem Gefühl, dass ich dann nicht länger der Verantwortung zB meinem Kind gegenüber gerecht werde... Das macht mich dann echt fertig. Kontrollverlust ist auch ein Punkt.

Nun ja, da muss ich noch was tun :wink: Mit Atemübungen habe ich nicht viel Erfahrung. Ich denke auch immer, dass ich das nicht kann. Vielleihct wäre nochmal eine Verhaltenstherapie sinnvoll. leider hat mir die Krankenkasse mitgeteilt, dass sie nur noch eine Analyse zahlen. Muss ich nochmal mit meinem jetzigen Therapeuten sprechen.

Liebe Grüße Zita
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