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Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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Nickolakala

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Beitrag von Nickolakala »

Hallo ihr Lieben,

nachdem ich mich jetzt ja auch schon lange mit dem Thema "Angst" beschäftige komme ich immer irgendwie wieder zu dem Resultat, dass wir Ängstler uns in unserem Leben eigentlich völlig übergehen. Soll heissen wir versuchen es immer anderen Recht zu machen, hören nicht auf unsere innere Stimme, überfordern uns völlig und vieles mehr !

Jetzt haben einige von Euch geschrieben, dass die Erkrankung bei Ihnen auch einen Sinn hatte, da sie einiges in ihrem Leben geändert haben und es ihnen dann besser ging.

Mich würde interessieren: Was habt ihr genau verändert? Nur noch das getan, wozu Euer Bauch ja gesagt hat? Habt ihr es nicht mehr jedem Recht gemacht? Oder was habt ihr verändert?

Ich freue mich auf Antworten und bin schon sehr gespannt.
Nicole
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Marika
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Re: Resultat

Beitrag von Marika »

Hallo Nicole,

sehe gerade deinen Beitrag und das noch gar keine Antworten gekommen sind - schade, finde das ein sehr wichtiges Thema!

Also - ich kann von mir sagen, dass ich Folgendes gelernt habe:

JA ZU MIR - NEIN ZU ANDEREN!

Das war früher umgekehrt, ich habe mich selber nicht geliebt, war so natürlich auch überzeugt, von anderen nur dann gemocht zu werden, wenn ich "es" ihnen recht mache. Dabei war klar, dass ich so natürlich MEINE Bedürfnisse völlig überging - ohne es überhaupt zu merken. Ich versuchte ständig so zu sein wie die "anderen" - die waren ja sooo viel besser als ich, dachte ich.

Erst in der Therapie habe ich das erkannt. Und ich habe wirklich gelernt, immer mehr auf MICH zu hören, auf meinen Bauch, auf meine Intuition. Immer öfter habe ich mich dann auch getraut "nein" zu sagen, anfangs noch mit Unbehagen, aber es ging immer leichter. Ich merkte nämlich, wie gut es mir damit ging. Und mit jedem "nein" wuchs mein Selbstvertrauen, meine Selbstliebe - was wiederum dazu führte, dass ich mir noch leichter tat, meine Meinung zu vertreten, auch wenn ich die einzige in einer Runde war. :wink: Und was geschah: Zuerst waren viele erstaunt, es gab ein "Raunen"... aber dann kam der Respekt, sie akzeptierten mich und meine Meinung - ich wurde als Individuum wahrgenommen.

Der Weg dahin war natürlich nicht immer leicht: ich musste mich zuerst meinen Ängsten stellen - auch den vermeintlich banalen wie z.B. über einen großen Platz mit Menschen gehen, alleine einen Kaffee trinken zu gehen, selber im Restaurant bestellen usw... Wenn ich das heute lese, kann ich mir fast nicht mehr vorstellen, dass ich das alles nicht konnte... :roll:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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