Ich war eigentlich kein Morgenmensch

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Katharina1991
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Ich war eigentlich kein Morgenmensch

Beitrag von Katharina1991 »

Guten Morgen zusammen,

ich hab mal eine Frage an euch und hoffe ich hab die richtige Sparte im Forum dafür gewählt:
Ich war vor unserem Baby und der PPD kein Morgenmensch… Ich musste gefühlt 100 mal die Schlummer Taste drücken wenn morgens der Wecker geklingelt hat…und jetzt seit ich das Sertralin nehme ist diese Müdigkeit und dieses morgens schlecht drauf sein irgendwie komplett weg…? Das ist irgendwie so komisch für mich. Auch nachts wenn der kleine kommt bin ich wach und fit leg mich danach wieder hin und kann dann aber eigentlich fast immer wieder einschlafen. Liegt das am Medikament oder an dem, dass ich jetzt Mama bin?
Mein Mann nimmt kein Medikament und sagt ihm geht es genauso?

Ich bin morgens auch ausgeruht obwohl ich einen viel leichteren Schlaf habe und oft unterbewusst wach werde. Meine Uhr zeichnet den Schlaf auf und bestätigt mir mein Gefühl auch immer. Geht euch das auch so?

Ich hatte auch immer mit dem Darm Probleme oft Bauchschmerzen usw… seit dem Medikament ist auch das verschwunden. Das ist alles so unreal für mich…

Wie macht ihr das eigentlich abends? Legt ihr euch mit hin oder geht ihr erst später ins Bett?

Ich hatte früher auch immer so viele Ängste und Dinge die mich beschäftigt haben…das ist auch vollkommen weg. Alles ist so anders seit der PPD? Also viel ist ja auch positiv, aber diese Gleichgültigkeit ist beunruhigend finde ich.

Liebe Grüße!
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Marika
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Re: Ich war eigentlich kein Morgenmensch

Beitrag von Marika »

Hallo!

Das mit anderen Ängsten und Grübeleien, sowie meine Höhe Angst sind seit meiner Medikamenten Einnahme auch viel, viel weniger. Ich empfinde es aber nicht als Gleichgültigkeit, sondern als wünschenswerten Normalzustand den ich davor nie hatte.

Mit dem Schlafen: ich bin zwar immer noch eine Langschläferin und eher kein Morgenmensch, aber früher war das viel schlimmer. Dein AD ist ja anstriebststeigernd und Angstlösend (meines auch) von daher kommt da wahrscheinlich viel vom Medikament.

Ich glaube du bist es vielleicht einfach nicht gewohnt dass keine überschießenden Ängste mehr da sind, weil du immer damit gelebt hast.... ähnlich wie bei mir. Das kann verwirrend sein, aber mit der Zeit habe ich gemerkt was "unbeschwert leben" heißt. So entsteht eine ganz neue Lebensqualität!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
alibo79
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Re: Ich war eigentlich kein Morgenmensch

Beitrag von alibo79 »

Hallo Katharina,
Ich würde es auch als positive Wirkung der Medikamente sehen. Die Medikamente verändern dich nicht bzw dein Wesen, sondern führen dazu, dass die Abläufe im Gehirn wieder normal sind.
Vielleicht waren es vorher schon Anzeichen dafür, dass etwas nicht ganz so fehlerfrei abläuft zwischen den nervenzellen und das konnte jetzt mit den Medikamenten schon gut behoben werden.
Wie bei Marika, gibt das Medikament dir die Chance auf mehr Lebensqualität. Ich finde es toll, dass du damit schon soviel positives merkst.
Ich war immer ein Morgen Mensch, durch die Depression ist das ganz anders geworden und jetzt wo es mir besser geht, kann ich auch morgens wieder deutlich besser aufstehen und auf Touren kommen. Ich finde das richtig angenehm und genieße das wirklich!
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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