brauche euren Rat - Trennung?!

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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bärenmama

brauche euren Rat - Trennung?!

Beitrag von bärenmama »

Bitte nicht lesen, wenn es euch selbst nicht gut geht, ich möchte euch ehrlich nicht runterziehen.

Hallo liebe Frauen,

ihr kennt mich alle nicht so gut, das öffentliche Schreiben liegt mir nicht so, einige von Euch kennen mich aber von PNs. Ich bin 39 Jahre, seit 13 Jahren verheiratet und habe zwei Kinder, 8 und 2 Jahre.

Ich bin schon lange Mitglied in diesem Forum und es hat immer gut getan zu lesen, dass ich mit meinen Problemen nicht alleine bin. Eigentlich wollte ich anderen Frauen helfen, wenn es mir wieder besser geht, das hatte ich mir ganz fest vorgenommen. Aber obwohl ich die PPD überstanden habe, bin ich nicht wieder richtig gesund geworden...

Die schlimmste Zeit meiner PPD ist jetzt fast zwei Jahre her. Wie es mir damals ging, brauche ich euch nicht zu erklären, ich hatte alles, was die PPD "zu bieten" hat, aber keine PPP. Nun ich bin da rausgekommen, aber ich bin nie wieder wirklich glücklich geworden. Habe damals ganz kurz Medis genommen, damit wurde es NOCH schlimmer, obwohl ich erst zur Ärztin ging, als ich total am Ende war. Dann wurde alles von einem anderen Arzt wieder abgesetzt (die Ärztin hatte da schon Urlaub), er meinte, mein Umfeld müsse sich ändern; Medis könnten da nicht helfen. Aber das Umfeld hat sich nicht geändert. Der Hauptgrund für meine PPD war meine schlechte Ehe, das weiß ich inzwischen. Seit ein paar Monaten mache ich eine Therapie, habe weit über ein Jahr auf der Warteliste gestanden. Mit der Therapeutin rede ich offen und ehrlich über alles und endlich hat sie mich dahin gebracht, dass ich mich zu einer Trennung entschieden habe. Hat wirklich viel zu lange gedauert, aber wie sagt man: die Hoffnung stirbt zuletzt.

Nun bin ich ein Mensch, der sich schwer tut, mit anderen über seine Probleme zu reden, möchte eigentlich niemanden belasten, auch euch will ich eigentlich nicht damit belasten. Deshalb habe ich hier bisher auch so wenig geschrieben. Aber jetzt habe ich auch auf den Rat meiner Thera mit meinen beiden besten Freundinnen darüber geredet. Das hat erstmal gutgetan. ABER beide haben das totale Verständnis für mich - und raten mir trotzdem, es weiterhin mit ihm zu versuchen, noch etwas mehr Geduld zu haben. Es gibt so viele Probleme in unserer Ehe (Einzelheiten machen dies hier zu einem Roman) und das Schlimmste ist, dass ich nicht WIRKLICH mit ihm reden kann. Er macht sofort zu, blockt ab. Oder er zeigt sich ganz einsichtig (wahrscheinlich damit ich erstmal ruhig bin) sagt mir das, was er denkt, was ich hören will - aber es ändert sich nichts. Eine Paartherapie lehnt er strikt ab, von SOWAS hält er nichts.

Ich fühle mich in der Falle, denke ich komme hier nicht mehr raus. Letztendlich halten mich auch noch materielle Gründe von einer Trennung ab, finanziell kommen wir jetzt gerade so klar, wie sollen wir da eine zweite Wohnung bezahlen?

Aber eines weiß ich sicher, ich will nicht wieder so krank werden wie vor zwei Jahren - denn genau da wird mich diese Situation hinführen, wenn ich nicht bald etwas unternehme...

Meine Kleine wird gerade wach, muss jetzt erstmal aufhören.

Vielleicht hat ja jemand einen Rat für mich. Nur ihr versteht, was ich damals durchgemacht habe. Und dass ich da nicht wieder hin will...

Danke fürs lesen. Schicke das hier jetzt schnell ab, bevor ich noch alles lösche


Liebe Grüße

bärenmama
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Bärenmama

Gut, dass Du das noch abgeschickt hast!! Lass Dich mal trösten, das ist ja wirklich keine einfache Situation.
Ich denke, dass Deine Therapeutin Dich und Deine Situation wohl gut einschätzen kann (zumindest ist das ja auch Teil ihrer Aufgabe), vielleicht besser - oder vor allem - objektiver als Deine Freundinnen, die wahrscheinlich (ich weiss nicht) auch Deinen Mann gut kennen und ihn vielleicht gut mögen und auch seine Situation sehen... Im MOment geht es aber nur um Dich und wie es Dir wieder besser geht. Denk dran, dass das Thema für Deine Freundinnen ja in dem Sinne neu ist und in der Situation überlegt man sich natürlich eher, es noch einmal zu versuchen. Mir scheint aber, Du bist schon über den Punkt hinaus, Du stehst nicht mehr am Anfang dieses Problems. Ich habe das Gefühl, dass Du schon selber spürst, dass nun irgendwie ein Neuanfang nötig ist, es ist halt nicht einfach, aber das ist es wohl nie wirklich. Ich bringe hier wieder mal meinen alten Spruch (sorry Mädels), "Probleme sind verkleidete Möglichkeiten". Denk dran, dass in dieser Situation womöglich ganz viel Potential für Verbesseung drinsteckt, auch wenn es Dir vielleicht im MOment nicht so vorkommt. Natürlich wird so eine TRennung mit Schmerz verbunden sein, mit finanziellen Sorgen, mit Ungewissheit, aber eben auch mit der Möglichkeit, wieder auf eigenen, gesunden Beinen zu stehen und vielleicht sogar mit der Möglichkeit, mit Deinem Mann eine neue, vielleicht bessere Beziehung aufzubauen. Und auch Kinder können mit einer "guten" Trennung wohl besser werden als mit einer schlechten Beziehung. Ich empfehle Dir das Buch von Remo Largo (DER Kinderarzt-Guru in der Schweiz) "Glückliche Scheidungskinder".
Ich würde Dir raten, Deiner Therapeutin zu vertrauen. Kopf hoch und Mut, liebe Bärenmama!!
Liebe Grüsse
Hanna
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Bärenmama,

das was Du schreibst, kann ich nur zu gut verstehen. Ich glaube, dass manches bei mir so ähnlich war oder ist wie bei Dir.
Die lange Dauer meiner zweiten PPD hing sehr stark mit meiner schlechten Ehe zusammen, aus der ich mich gerade löse. Wir haben Jahre damit verbracht, doch noch zu versuchen, wieder zueinanderzufinden, es ging nicht. Wir haben uns zu sehr auseinanderentwickelt.
Wenn Du Fragen hast und keine "öffentliche" Schreiberin bist, kannst Du mir auch gerne eine PN schicken.
Ich lebe heute alleine mit meinen beiden Töchtern, und es geht mir damit viel besser als vorher. Daß Du eine Therapie machst, finde ich sehr gut. Da kannst Du unter Begleitung in Ruhe herausfinden, ob Du Dich trennen möchtest oder nicht - der Schritt ist nicht einfach, mit Kindern schon gar nicht, aber manchmal überlebensnotwendig.
Die Beschreibung "Falle" traf auf meine Situation genau auch zu. Ich habe damals auch immer gesagt: ich bin in der Falle. Aber Du kannst Dich daraus befreien. Es ist nicht leicht, aber es ist machbar!
Manchmal stellen wir durch eine PPD fest, dass wir ganz anders sind, als wir es von uns dachten - und dass unsere Männer nicht (mehr) zu uns passen. Bei mir war es ein Stück so!

Alles Liebe

Ava
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Bärenmama,
also, etwas stutzig war ich, als Du schriebst, deine Thera hätte dich dahingebracht, dass Du dich trennen willst? Also, weisst Du es denn nun ganz genau, dass dies die Ursache deiner PPD ist? Ich frage deshalb so provokativ nach, weil ich auch schon oft bei meinem Thera saß und meinte, ich müsste mich trennen (weil er nicht immer verstehen kann, was mich so umtreibt, mich auch mal anschnauzt, wenn ich wieder mit meinem hypochondrischen Kram daherkomme, aber im Grunde kann kein Mensch in den anderen hineinschauen). Will sagen: bei mir hat sich herausgestellt, dass es MEIN Problem ist, also selbst wenn ich mich trennen würde, hätte ich immer wieder Angst vor Ablehnung und was ich halt alles so mit mir rumschleppe. Ich will Dir das jetzt nicht komplett ausreden, und raten kann man als Aussenstehender sowieso nix. Bei uns stimmt zB die "Grundstimmung" und mein Partner hat mich damals schon mit der Angststörung kennengelernt, so dass er jetzt nicht furchtbar erstaunt ist, weil er mich auch so kennt. Also, liebe Bärenmama, horch doch noch mal in dich rein, was ist es genau, was Dich unglücklich macht? Weisst Du, wenn man für sich selbst nicht einen Wert und Sinn im Leben findet, kann das auch kein anderer Mensch. Das will ich Dir nun nicht unterstellen, ich meine nur, lass Dir Zeit und vor allem, lass Dich nicht drängen, weder von Deiner Thera noch von Freunden. Ich glaube, irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo Du es GENAU weisst, von alleine. So, hoofe, Du konntest etwas damit anfangen. LG Carlotta
bärenmama

Danke!

Beitrag von bärenmama »

Hallo, ich bins nochmal,

eure Antworten haben mir sehr gut getan und ich bin froh, dass ich das posting doch abgeschickt habe. Ich danke euch!

@ Hanna
Ich danke Dir ganz herzlich für Deine schnelle Antwort und die verständnisvollen Worte. Ja, du hast ganz genau verstanden, wie ich mich fühle, wie es in mir aussieht. Und mit dem, was du über die Reaktion meiner Freundinnen geschrieben hast, hast Du sicher auch total recht. Deine Antwort hat mir sehr gut getan. Danke Dir!

@Ava
Auch Dir danke ich für Deine Worte, sie haben mir wirklich geholfen. Dein Angebot mit der PN werde ich gerne annehmen. Danke.

@ Carlotta
Auch dir ganz herzlichen Dank für Deine Antwort. Ich möchte noch was erklären: Ich habe mich da wohl etwas unglücklich ausgedrückt. Meine Thera hat mich nicht dazu gebracht, dass ich mich trennen will und sie drängt mich auch nicht dazu. Nein, die Absicht dazu habe ich schon sehr viel länger und ich beschäftige mich schon viel zu lange mit dem Problem. Das hat mich schon sooooo viel Kraft und Nerven gekostet, alleine diese Situation auszuhalten. Meine Therapeutin hat mich dahin gebracht, dass ich die Trennung nun tatsächlich durchsetzen will. Sie hat mir erst den Mut dazu gegeben. Ich hatte mich irgendwie schon mit der Situation abgefunden, bevor ich die Therapie begann und dadurch ging es mir immer schlechter. Nun weiß ich endlich, dass ich mich trennen muss, um nicht wieder richtig krank zu werden. Ich sehe einfach keine Hoffnung mehr für unsere Ehe, dafür ist einfach zuviel passiert...

Liebe Grüße

bärenmama
Christina

Beitrag von Christina »

Hallo Bärenmama,
ich kann dich da sehr gut verstehen. Ich habe dieses Thema auch immer wieder. Helfen kann ich dir da nicht wirklich denn ich bin mir da auch immer wieder unsicher was ich machen soll. Ich will dir nur zu verstehen geben das du nicht alleine bist mit diesen Sorgen. Ich kämpfe schon seit 4 Jahren um meine Ehe, mal mit mehr Erfolg mal mi weniger. Ich war schon so oft kurz davor zu gehen habe aber dann doch nie den Mut dazu gehabt. Manchmal war es so schlimm das ich Angst hatte wieder richtig abzustürzen, aber ich habe mich dann jedes Mal wieder gefangen. Ich hatte aber auch sehr viel Unterstützung durch meine Mutte rund meine Heilpraktikerin. Meine HP hat mich immer wieder aus dem Loch rausgeholt und mir geholfen die richtige Entscheidung zu treffen.

Es ist schade das dein Mann da so wenig mitzieht. Eine Beziehung kann man nur retten wenn eine an einem Strang ziehen. Hast du ihm den schon mal gesagt welche Gedanken und mit dir rumträgst? So von wegen Trennung und so? Was meint er denn dazu? Denkst du er liebt dich noch? Wenn ihr euch noch liebt dann ist es doch wert weiter um die Beziehung zu kämpfen. Ich hatte es auch sehr schwer bis mein Mann mal bereit war einen Schritt auf mich zuzugehen. Ich kämpfe da heute immer noch. Man darf hat auch nicht vergessen das die Männer ganz anders denken als wir, das macht die Sache noch viel komplizierter.

Also wenn ich dir einen Tip geben darf, wirf die Flinte noch nicht ins Korn, versuche weiter zu kämpfen, ich denke es lohnt sich. Ich kann dich sehr gut verstehen, mir geht es genauso. Kannst mir auch gerne schreiben wenn du magst.

Ich drück dir die Daumen
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo...

Meine Ehe kann man ehrlich gesagt auch keine Ehe nennen..wenn ich das Geld hätte, wäre ich schon lange weg gewesen...
Wir streiten uns nicht jeden Tag oder so...aber zusammen tun wir gar nichts..schlafen nur im selben Bett...

Oh mann...tut es weh nicht wahr?...ich fühle ab und zu auch, dass meine "Ehe" mich krank macht...es ist nicht schön..so zu leben...Ich arbeite aber daran: gesund zu werden..was ich in der SS erlebt habe, hat mir so unsicher gemacht...ich hatte nie solche Angst gehabt..ich bin eigentlich immer selbstbewusst gewesen und hatte nie vor irgendetwas Angst...ich habe immer nach vorn geguckt und nach Lösungen gesucht, wenn ich irgend ein Problemchen hatte...Als jemand mich enttäutscht hatte, habe ich mich ganz schnell verabschiedet und mein Leben weiter gelebt..jetzt kann ich es nicht machen...
Mein Kinder sind das Schönste, was mir passiert ist...und ich bin für ihr Wohlsein verantwortlich...

Ich kann dich verstehen Bärenmama...wenn du nicht mehr kannst und willst...tue es...oder versuche es...wer weiß, vielleicht fühlst du dich dann endlich mal erleichtert...man sollte sich immer eine Chance geben, denke ich...
Micha

An Bärenmama

Beitrag von Micha »

Hallo Bär,

wir haben den Schritt gewagt und uns getrennt und ich bin genauso unglücklich wie vorher, wenn nicht noch mehr. Wir konnten nicht miteinander leben aber ohne einander kommen wir auch nicht aus.

Das ist echt verzwickt. Meine Schwester fragte meinen Mann ob er denn jetzt glücklich sei, er meinte nein und wisse auch nicht was er momentan wolle.

Keine Ahnung wie das noch weitergeht!?

Gruß Micha
Anke
power user
Beiträge: 527
Registriert: 23:03:2005 23:13
Wohnort: Ostfildern

Beitrag von Anke »

Hallo Bärenmama,

leider komme ich erst jetzt dazu, Dir zu antworten. Ich sehe in Deinem Beitrag fast meine damalige Situation. Ich habe auch - als ich krank war - relativ schnell gemerkt, dass mein damaliger Mann eines der größten Probleme war, weshalb ich so krank wurde. Als ich die schlimmste Zeit der PPD überstanden hatte und ich aus der Klinik entlassen wurde, stand für mich fest, dass ich mein restliches Leben nicht mehr mit diesem Mann verbringen möchte bzw. kann. Es ist zu viel vorgefallen. Nach knapp zwei Monaten habe ich mich dann endgültig von ihm getrennt; ich wäre sonst nie wieder richtig gesund geworden. Seitdem geht es mir prima und ich bin wieder glücklich.
Auch eine Paartherapie, zu der uns geraten wurde, brachte nichts. Der Therapeut fragte uns in der zweiten Stunde, ob einer von uns ernsthaft an Trennung denkt. Da er mich zuerst anschaute, mußte ich antworten und sagte ja. Für mich war es zu keiner Zeit die falsche Entscheidung, mich zu trennen, da das Wichtigste, die Liebe zueinander/ihm gegenüber nicht mehr da war.

Was das Finanzielle angeht: da gibt es auch Wege, dass Du - wenn Du es sicher möchtest - allein mit Deinen Kindern leben kannst.

Alles Gute und viel Glück! Wenn Du magst, kannst Du mir gerne schreiben.
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
bärenmama

Einfach nur Danke!!!

Beitrag von bärenmama »

Liebe Frauen,

ich danke euch allen für eure Antworten.

Es hat mir sehr geholfen zu sehen, dass ich mit meinem Problem nicht alleine bin. Ich bin auch froh, dass ich endlich den Mut hatte, hier öffentlich zu schreiben.

Euer Verständnis und eure Unterstützung zu erfahren tut mir einfach nur SUPERGUT!

D A N K E und ganz liebe Grüße

bärenmama
Milla

Beitrag von Milla »

Liebe Bärenmama(was für einen schönen Pseudo! :wink: )

Ich schreibe dir nur kurz,weil ich meine Küche aufräumen muß,während meine Tochter noch schläft.

Ich verstehe deine Situation sehr gut,weil ich auch so eine Phase in meiner Ehe hatte,wo ich dachte,ich kann ihn nicht mehr ertragen,er macht mich krank,ich muß mich bald trennen.Diese Ehekrise hat schon in der Schwangerschaft (von meiner Tochter,jetzt 15 Monate) angefangen und ist jetzt zum Glück beim Abklingen,hoffe ich zumindest.

Was ich dir eigentlich empfehlen wollte:

1)Vielleicht kann deine Therapeutin ihn überreden,zu einer Paarberatung zu gehen?Meine Therapeutin hat mir angeboten,daß mein Mann ein Mal zu ihr geht (allein) und über unsere Ehepb redet (ohne mich,damit er sich freier fühlt).Sie hofft damit,eine bessere Einsicht in unsere Ehe zu bekommen und mich danach mit Ratschlägen ("Wie kommuniziere ich am Besten mit meinem Mann?") besser beraten zu können.

Sonst ist mein Mann für eine Eheberatung einverstanden,was ich als großes Glück empfinde.Wir werden das wahrscheinlich in September/Oktober anfangen.Eine Freundin von mir hat ihre Ehe in nur 5 Sitzungen damit gerettet.Dabei hat ihr Freund nicht viel gesagt,sondern zugehört,wie es seiner Freundin ging,was er zu Hause nie gemacht hatte.

Vielleicht kann die Therapeutin deinen Mann überreden,zu einer solchen Eheberatung zu gehen?Oder/und kannst du ihn überreden,mindestens ein Mal dahin zu gehen und sich erst danach entscheiden,ob er weiter macht?Der Freund meiner Freundin war auch nicht einverstanden.Meine Freundin ist dann allein zu der ersten Sitzung gegangen,das zweite Mal mit ihrem Freund.Dann war er einverstanden, um weiter zu machen.

2)Wenn dein Mann weiterhin die Eheberatung ablehnt und du keinen Weg aus dieser Zwickmühle siehst,dann lasse dich doch vorher beraten,welche finanzielle Möglichkeiten es gibt,damit du über die Runde mit den 2 Kindern kommst:Höhe des Unterhalts (für dich und für die Kinder),Möglichkeit,eine soziale Wohnung zu bekommen,usw?

Und denke daran:wenn dein Kleiner 3 wird,dann kann er halbstags in den KIGA gehen und du kannst vielleicht wieder arbeiten?Dann hättest du etwas mehr finanzielle Freiheit und wärst sozial mehr eingebunden und nicht nur Mutti und Hausfrau!Ich weiß nicht,welche Institution solche Ratschläge kostenlos geben kann,vielleicht ein Wohlfahrtverband wie die Caritas?

Ich bin fest davon überzeugt,daß Eheschwierigkeiten eine wichtige Ursache für die PPD bei vielen Frauen darstellt,leider.

Ich wünsche dir viel Kraft.Und vielleicht ziehst du erst um,wenn der Kleine erst 3 Jahre alt ist,sonst könnte es mit 2 Kinder allein etwas schwierig sein(?).

Halte die Ohren steif !
bärenmama

Beitrag von bärenmama »

Liebe Milla,

auch Dir möchte ich ganz herzlich für Deine Antwort danken. So viel Unterstützung tut einfach gut.

Zu der Eheberatung möchte ich noch was schreiben. Meine Ehe ist ja schon lange so schlecht, im Sommer 2004 war meine PPD am schlimmsten. Die PPD habe ich überwunden, aber meine Ehe ist nicht besser geworden, eher im Gegenteil...

Eine Eheberatung habe ich ihm in diesen zwei Jahren immer wieder vorgeschlagen, er lehnt SOWAS strikt ab, da kann ich gar nichts machen. Er fragt auch nicht, was ich mit meiner Thera bespreche, wieso ich da hingehe, es interessiert ihn wohl einfach nicht.

Deshalb würde auch eine Paartherapie nichts bringen können, davon bin ich inzwischen überzeugt. In solchen Situationen sagt er immer nur DAS, was er denkt, was man wohl von ihm hören möchte.... Was er aber TATSÄCHLICH denkt und vor allem wie er dann HANDELT, das ist dann etwas ganz anderes.

Ja, ich habe es aufgegeben, hat aber wirklich sehr lange gedauert, eigentlich zu lange, hat schon sehr viel Kraft gekostet, das auszuhalten. Und nur durch meine Therapie habe ich jetzt den Mut, eine Trennung auch wirklich durchzuziehen.

Wir wohnen hier leider ziemlich "auf dem Lande", es gibt hier kaum Beratungsstellen, die eine war der totale Reinfall, da hatte ich einfach nur das Gefühl, dass man mich zum Bleiben überreden wollte, vor allem wegen der Kinder. Wirkliche Hilfe habe ich dort nicht bekommen. Und eine andere meinte nur, da könnten die mir gar nicht helfen, ich müsse mich schon direkt an einen Rechtsanwalt werden...

Liebe Grüße

Bärenmama
Jenny

Beitrag von Jenny »

Liebe Bärenmama, ich weiß nicht, welche Beratungstelle du aufgesucht hast, konfessionelle werden da weniger hilfreich sein... Versuch es einmal bei pro familia.

Ansonsten kannst du sehr wohl zu einem Anwalt gehen und dich beraten lassen. Wenn du ihm sagst, dass du Hausfrau ohne eigenes Einkommen bist und dein Mann auf keinen Fall von deinem Besuch beim Anwalt erfahren darf, geht diese Beratung über Prozesskostenhilfe. So habe ich das damals auch gemacht.
martina65

Beitrag von martina65 »

Hallo Bärenmama,

habe gerade die Beiträge zu deinem Thema gelesen. Dazu fiel mir ganz spontan eine ganz bestimmte Situation ein.
Ich hatte mir gerade eine Wohnung mit meinen Jungs genommen und war endlich ausgezogen. Es war ein tolles Gefühl: meine eigenen vier Wände! Ich war stolz, dass ich den Mut hatte, die Trennung durchgezogen zu haben. Ich hatte noch nicht alle Möbel, im Wohnzimmer stand der Fernseher noch auf dem Boden und gerade mal ein kleines Sideboard. Ich fühlte mich so leicht im Bauch, dass ich den Zwang hatte mich auf den Boden zu legen. Ich sah an die Decke, atmete tief durch und dachte: ich bin frei! Ich konnte mein kleines Reich fühlen und weisst du was: der Rest meiner damaligen PPD verschwand innerhalb einiger Wochen. Das erste mal fühlte ich mich wieder richtig gesund und wohl in meinem Körper. Ich ging sogar wieder ein bischen arbeiten und und und........ein neuer Abschnitt hatte angefangen. Das wollte ich dir erzählen :wink: Ich wünsche dir alle Kraft, die du brauchst!
das wollte ich dir schreiben.
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