Reagieren Eure Männer auch eher immer cool?

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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Carlotta

Reagieren Eure Männer auch eher immer cool?

Beitrag von Carlotta »

Hi Mädels,
damit Ihr versteht, was ich meine, hier ein kurzes Beispiel. Wir waren von gestern bis heute bei den Eltern meines Freundes, die Oma hatte Geburtstag. Als wir losfuhren, war die Kleine schon ziemlich erkältet, ein schauderhafter Husten. Mein Freund wie immer gaaanz cool, die ist nicht krank, die hat bloss Husten. Die Nacht war okay, dann hatte sie aber heut morgen dort um die 39 Grad Fieber, mein Freund wieder: alles ganz easy, mach dich locker. Klar, ich hatte Paracetamol dabei, und weiss eigentlich aus Erfahrung (ist ja meine zweite) dass kids schnell mal höheres Fieber bekommen können und sie es wahrscheinlich bis Mo beim Ki-Arzt überleben wird, dass es ausserdem auch dort Ärzte gibt. Naja, ich reagiere dann immer schnell über, es hat dann auch dauernd geregnet und da meinte ich, ich will nach dem Mittagessen heim, und nicht wie geplant, nach dem Kaffee. Enttäuschte Gesichter, und dann mein Freund im Auto: ich immer mit meinen Stress-Aktionen, das war ja wohl mal wieder typisch für mich. Tja, und da fühle ich mich oft wie´n Depp, der hysterisch ist, überreagiert, anderen auch noch die Laune verdirbt. Ich meine, es ist schon viel besser als früher, also ich kann schon dazu stehen, dass ich eben so bin und reagiere, aber mit den Konsequenzen (obwohl es jetzt kein Megastreit war) kann ich nicht so gut leben, weil ich eben oft denke, ich wäre die einzige, die so Aktionen macht und nicht locker bleiben kann, selbst wenn die Kleine "nur" erkältet ist. Wie ist das bei Euch und Euren Partnern? Tät mich mal interessieren? LG und danke fürs Lesen Carlotta
rosered

Beitrag von rosered »

Also, wenn ichs nicht besser wüsste, würd ich meinen, du erzählst von mir und meinem Freund... :wink:

Er sagt auch immer, das ist ja alles halb so wild, das ist ja eh nix...

Naja, aber ich denk mal, das ist das Mutter-Gen... Und das haben so ziemlich ganz viele Mütter... Ich schätz mal so um die 80-90% :wink:

Also, ICH bin da genauso... Und mein Holder reagiert auch immer so wie deiner...

Aber leider hatte ich mit meiner "übertriebenen Angst" schon öfters recht... :roll:

Lieber mal überempfindlich sein und aus ner Mücke nen Elefanten machen, als mal was nicht zu erkennen... :wink:
Jenny

Beitrag von Jenny »

Mir gehts da ähnlich und meiner bleibt da auch immer so cool. Wobei ich sagen muss, dass ich wirklich net zum Typ Sorgenmach-Mutti gehör. Für meinen Holden ist man aber eh erst dann krank, wenn einem ein Arm oder ein Bein fehlt... :roll: Inzwischen reagiert er aber auch etwas sensibler.
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo Carlotta,

bei uns ist es genau andersrum: mein Mann macht sich sehr schnell Sorgen und hat Angst, das es etwas schlimmeres ein könnte. Da bin ich eher dann die ruhigere und versuche erst einmal, mir ein genaues Bild zu machen und zu überlegen. Ich nehme aber trotzdem Rücksicht auf seine Gefühle und versuche dann auch, ihn zu beruhigen. Ich hab Verständnis dafür, wenn er sich Sorgen macht und würde ihn nie deswegen runterputzen.

Viele Grüße
Nora
Ava

Beitrag von Ava »

Hi Carlotta,

ich glaube dass die Mütter meistens viel näher an ihren Kindern dran sind als die Väter, das fängt schon damit an, dass wir sie im Bauch herumtragen und auf die Welt bringen... wir haben nicht so viel Abstand zu ihnen, und dass hat auch eine sehr sehr gute Seite... wir fühlen uns sehr ein, und die negative Seite ist, dass wir vielleicht manchmal zu sehr darin verharren, und nicht wieder da herausfinden....
Ich rate Dir, zu Deiner Art zu stehen, denn beides ist für die Kids gut, das coole vom Vater und das einfühlsame, nahe, "mitempfindende" der Mutter - man ist gleich auch ein bißchen krank, kriegt Fieber, (in Gedanken) usw..., oder??? Bei mir ist das manchmal so! War halt dämlich, dass in diesem Fall eine ganze Kaffeegesellschaft sich beschnitten gefühlt hat... bitte zweifel´ nicht an Dir, es ist voll in Ordnung, wenn ein Kind Fieber hat, schon etwas früher wieder aufzubrechen!!!!
Wahrscheinlich hat sich zwischen Dir und Deinem Freund auch, wegen Deiner Ängste usw., so ein Mechanistmus eingeschlichen, kaum kriegst Du die Panik, macht er auf cool....
Stell´ Dich nicht so in Frage, so wie Du bist, ist es voll in Ordnung!

Liebe Grüße

Ava
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Charlotte
Bei uns ist es auch genau gleich, obwohl ich in allen anderen Lebenslagen und auch sonst bei den Kindern alles andere als ängstlich oder über-besorgt bin. Bei mir kommt noch dazu, dass ich manchmal selber noch viel nervöser werde, wenn mein Mann cool reagiert, weil ich dann das Gefühl habe, ich alleine bin verantwortlich, dass nichts passiert, quasi die ganze "Last" des "Wachsam sein", beobachten, aufpassen, reagieren, ruhe auf meinen Schultern (weil ich das Gefühl habe, er nehme es nicht ernst). So ist's, wenn sich diese Unterschiedlichkeit zwischen ihm und mir negativ auswirkt. Wenn sie sich positiv auswirkt, dann kann er mich tatsächlich etwas beruhigen. Ich habe mich auch schon gefragt, an was das liegen kann. Z.B. wenn unser Kleiner beim Autofahren anfängt zu weinen, dann werde ich total nervös, das kann soweit gehen, dass ich auch anfange zu weinen, wenn ich nicht gerade anhalten kann und ihn beruhigen kann. Mein Mann kann irgenwie abschalten, bis er Gelegenheit hat, anzuhalten. Aber ich bin bis dann meist schon total fertig...
Meiner Meinung nach brauchts beides, also den schneller besorgten und reagierenden Teil (weil macnchmal zu Recht) und den cooleren Teil (weil auch manchmal zu Recht). Beide müssen sich nicht für ihr Verhalten rechtfertigen, aber sie können durchaus voneinander profitieren.
Gruss Hanna
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Vielen Dank die Damen, es tut gut zu lesen, dass man nicht alleine ist.
Nora: runtergeputzt hat er mich nicht, das würde ich mir nicht gefallen lassen, er "darf" sich aber genauso aufregen über etwas, was ich mache wie umgekehrt. Ich habe ihm auch schon oft an den Kopp geworfen, das mir seine Coolness auf den Sack geht.
Ava: genau das stimmt, mit dem Mechanimus. Zur Vorgeschichte dazu: meine Mutter hat ja die Gesundheit generell als ein Gut dargestellt, das höchst zerbrechlich ist und jeden Moment weg sein kann, das habe ich ein bisschen übernommen und reagiere dann eben auch mal über. Bei meinem Freund gehören alle in der Familie zur "Wird schon werden" Fraktion, die machen sich keinen Kopp, also da prallen dann schon Welten aufeinander, und er macht dann oft dicht, gestern hatte er ja dann auch noch seine Mutter im Nacken, die unbedingt wollte, dass wir noch bleiben. Aber Du hast Recht: ich bleibe so wie ich bin und es ist nicht schlimm, wenn sich mein Freund dann eben über meine Ängstlichkeit aufregt. Hanna: das Gefühl, alles lastet auf mir, kenne ich auch. Ich habe es jetzt aber ganz gut im Griff und stelle mir einfach vor, was wäre, wenn ich mal nicht da bin, dann würde mein Freund das auch hinkriegen (hat er schon oft bewiesen, wenn ich mal weg war). Ich habe mir auch immer gesagt, dass ich nicht für alles alleine verantwortlich bin und das hat mich arg entlastet, dieser Gedanke.
Also, nochmals Danke. Ich denke, ich werde mit meiner Angst generell leben müssen und auch können, in so Momenten, dann ist es einfach so. Und es wird ja auch leichter, je größer die Kids werden. Vor einem Jahr noch hätte ich sicher mal wieder die Beziehung in Frage gestellt, bei der aber die Grundtendenz stimmt und das ist die Hauptsache. LG Carlotta
martina65

Beitrag von martina65 »

Hi Carlotta,

mir ist es eigentlich egal wie mein Mann denkt was das angeht. Ich bin überzeugt, dass Mütter und ihre Kinder so stark miteinander verbandelt sind, dass wir am besten wissen, was das Beste für unsere Kids ist.
Wenn ich der Meinung bin mein krankes Kind ist zuhause am sichersten aufgehoben, was für mich ja auch stressfreier ist, dann bleibe ich zuhause, auch wenn der Papst Geburtstag hätte.
Wer hat da kein Verständnis? Ich würde mich ja auch nicht auf einer Feier rumquälen, wenn ich krank wäre, aber so ein kleines Würstchen hat da ja keine Wahl.
Lange Rede, kurzer Sinn: Handele immer nach deinem mütterlichen Gefühl heraus und du machst das Richtige.
Steffy

Beitrag von Steffy »

Hallo Nora!

Bei mir ist es eher umgekehrt. Da macht sich mein Mann eher sorgen als ich. Als meine kleine wieder mal bindehautentzuendung hatte, hat er voll die panik geschoben. "Bei ray charles ging es auch so los" Wer den net kennt, der ist als kind erblindet. Das lachen von der aerztin haettet ihr mal sehen sollen, als ich ihr das erzaehlte. Ich denke mal es gibt immer 2 katigorien. Einer ist immer der der panik schiebt. Egal ob mann oder Frau.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Carlotta!

Bei uns ist es auch eher so - ich mach mir schneller Sorgen als mein Männlein! Er ist zwar inzwischen auch sensibler geworden, ist aber trotzdem immer noch der Coolere. Ist aber o.k. für mich. Seit unserem Horror Silvester (erinnerst dich sicher noch) als wir mit Noah ins Spital gefahren sind, reagiert er doch empfindsamer. Vorallem mir gegenüber, wenn ich - so wie du - die "Stimmung verderbe".. :wink:

So wars grad am Samstag: wir waren mit Freunden zum Essen - Noah bei Oma und Opa. Aber der Kleine hatte Angst, weinte schrecklich und wollte nicht schlafen. Da bin ich nach 2 Stunden wieder heim zu meinem Kind - alleine - und hab die anderen halt sitzen lassen. Die haben vielleicht komisch geguckt und noch gesagt: "Also ich würde dem schon zeigen, wo es lang geht und ihn schreien lassen". Nun, andere Leute, andere Sitten - ich sagte: "Ich möchte darüber nicht diskutieren, dass ist meine Methode und ich gehe heim zu meinem Kind."... und gut wars.

Wenn Noah jetzt krank wäre, würde ich auch heim fahren wollen, so wie du. Und mein Holder würde mitgehen - vielleicht auch mit ein bissl gemotze! Aber das ist mir mittlerweile egal - ich glaub ich habe wirklich schon etwas mehr Selbstvertrauen entwickelt! :wink: :wink:

Charlottchen - dat haste richtig gemacht - ich würde genau so handeln. Weißt eh die Männer ........ :roll: :wink: :wink: :wink:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Runespoor

Beitrag von Runespoor »

Hallo!
Bei uns ist es eigentlich auch so das mein Freund, als Ex Sani vom Bund die Arschruhe weg hat. Aber wenn die KLeine krank ist oder was hat ist er es eher der am Rad dreht. Lieber räumt er das Bett als das sie alleine im KInderzimmer liegt. Aber ein Spezi war mein Ex. Er hat so die Neigung zum Hypochonder (sicherlich total falsch geschrieben) und hat sich schon sämtliche Formen von Krebs eingebildet. Seinetwegen war ich eine zeitlang beim Kinderarzt als überängstliche Mutter verschrieen weil er mich wirklich beim kleinsten Nieser gleich mit den Kleinen zum Arzt gejagt hat oder in die Notaufnahme. Bis ich irgendwann gesagt habe das er bitteschön wenn er so besorgt ist mit den Kind selbst zum Arzt gehen soll und ich keinen Bock mehr habe mich zum Kloß zu machen. Dann war Ruhe. Denke jeder ist da anders und wenn es das erste KInd ist sowieso unsicher. Gruß Antje
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