Brauche mal euren Rat, bitte!!!

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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Petra

Brauche mal euren Rat, bitte!!!

Beitrag von Petra »

Hallo ihr lieben!

In meiner Therapie bin ich auf den Verdacht gekommen dass mein Vater nicht mein Vater ist. Ich habe meine Mutter darauf angesprochen und sie weicht mir sehr aus. Sie sagte, dass sie darüber nachdenken muss ob es da noch jemand anderen gegeben hat. Meine Schwester hat mir gesagt dass mehrere Leute in unserer Familie den Verdacht schon seit der Schwangerschaft meiner Mutter gehabt haben und dass mein Vater selber Zweifel hat. Er möchte es nur nicht wahrhaben und möchte auch keinen Vaterschaftstest machen weil er sagt ich bin seine Tochter egal ob leiblich oder nicht.
Ich möchte aber wissen ob er mein Vater ist! Es bringt mir vielleicht nicht viel aber jeder möchte doch seine Wurzeln kennen!? Was würdet ihr machen? Vaterschaftstest oder einfach so weiterleben?

Meine Eltern sind seit zehn Jahren geschieden und ich möchte ihnen das nicht abnehmen sich selbst damit auseinanderzusetzen denn ich war ja noch nicht mal auf der Welt als dieses Problem, dieser Zweifel zwischen ihnen entstand. Anfangs dachte ich mir nämlich wir setzen uns alle zusammen und reden offen über alles. Das möchte ich jetzt nicht mehr. Es interessiert mich nicht wie und warum, ich will nur wissen wer mein Vater ist!

Sorry, wenn ich wirr geschrieben habe, bin schon in Eile.....


LG
Petra
kathrin66

liebe petra!

Beitrag von kathrin66 »

ich kenne das gefühl sehr gut!
ich selbst bin bei großeltern groß geworden.
mit 18 jahren bin ich auf die suche gegangen, wer meine eltern sind, warum ich so aussehe, wie aussehe, warum ich so bin, wie ich bin.
das gab viel ärger, habe ich habe es durchgezogen. gott sei dank, denn nicht viel späterist mein vater gestorben, so habe ich ihn wenigstens mal gesehen.
auf grund meiner krankheit jetzt habe ich erneut meine mutter gesucht und gefunden. ich habe das offene gespräch mit ihr gesucht. nun kam dabei raus, dass vieles in meinem leben eine lüge war, wodurch ich mir viel erklären kann.
auch bilder, die ich vor augen habe, sind wirklich passiert und nicht einbildung. meine großeltern haben meine seele fast zerstört, in dem sie mich klein gehalten haben und nur gelogen.

also kurz gesagt, wenn du es wissen willst, dann geh den weg und mach den test. dein vater bleibt dir ja trotzdem!

liebe grüße
kathrin
Petra

Beitrag von Petra »

Liebe Katrin,

auch ich bin bis zu meinem sechsten Lebensjahr bei meinen Großeltern aufgewachsen. Angeblich weil meine Mutter gleich wieder arbeiten mußte. Dieser Grund scheint mir doch etwas fadenscheinig wenn es darum geht dass ich mein Baby direkt nach der Geburt weggebe. Ich habe meine Tochter von Anfang an alleine großgezogen und bin auch arbeiten gegangen und hätte mich um nichts in der Welt von ihr trennen lassen. Auch in meiner Familiengeschichte gibt es sehr viele Lügen und Geheimnisse. Anscheindend kommt irgendwann dann der Zusammenbruch eines Familienmitglieds und alles muss sichtbar werden!

Liebe Grüße
Petra
Michi

Schweigen zum Selbstschutz?!

Beitrag von Michi »

Liebe Petra,

es gibt wohl überall ein paar "Leichen im Keller". Schlimm ist wenn man darauf stößt und dabei nur gegen Wände läuft, weil niemand von den "Betroffenen" helfen will.
Ich glaube es ist wohl einfach so üblich, daß man über Dinge, die man nicht wahrhaben will schweigt. In meiner Familie ist es ähnlich.
Dinge, die meinen Eltern nicht gefallen, über die wird halt nicht gesprochen - man kann dann so tun als wäre es nicht Wirklichkeit - nehme ich an.
Was würden denn die Leute sagen oder ähnliches schwebt wohl in ihren Köpfen.

Ich denke daß sehr viele Menschen nach diesem Motto verfahren, denn würden Sie sich mit Ihrem Leben so auseinandersetzen müssen wie wir, so würden Sie vielleicht erfahren, daß es gar nicht so rosig ist, wie sie es gerne hätten.
Ich denke es ist Ignoranz im Selbstschutz.
Ich glaube wenn Du Dich mit Deinen Eltern zusammensetzt um darüber zu sprechen, wird da nicht viel bei rauskommen, da sie Dich und Deine Einstellung und Meinung wohl nicht akzeptieren könnten, da sie es ja schon seit langen Jahren ganz anders handhaben (nach dem Motto: wir sprechen da nicht drüber) und auch nicht verstehen.
Ob es für Dich und Dein weiteres Leben wichtig ist, zu wissen ob Dein Vater auch Dein Erzeuger war, das kannst nur Du allein entscheiden denke ich.

Liebe Grüße und von Herzen alles gute

Michi
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo liebe Petra!

Oh Mann, da warst du wohl einwenig "geschockt"?!? Ich kann dich verstehen, dass du wissen möchtest wer dein biologischer Vater ist. Es wäre wahrscheinlich auch für dein Gesund werden gut, glaube ich mal. Allerdings wenn den Vater es nicht will - mhhhh, also wenn es dir so wichtig ist (was es mir auch wäre), solltest vielleicht nochmal mit ihm sprechen und ihm klarmachen, wie wichtig es für dich ist.

Ich bin ja auch bei meinen Großeltern aufgewachsen, die ersten 2-3 Jahre, auch weil meine Mama wieder arbeiten musste. Irgendwie ist es schon komisch, dass so viele hier die ersten wichtigen Jahre nicht bei der Mama waren. Ich denke, dass hängt alles irgendwie zusammen.

Liebe Petra, ich hoffe, du kannst mit deinem Vater eine Lösung finden. Ich glaube, solche "nicht mit den Tatschen konfrontiern wollen" ist für uns heute auch Problem - wie bei den sch.... ZG - wir sollen uns mit ihnen konfrontieren und das ist halt so schwer....

Ich schick dir ganz viel positive Energie (hoffe sie kommen auch an ;-)) liebe Freundin und drück dich ganz feste!

Lieben Gruß
Marika
Petra

Beitrag von Petra »

Hallo!

Auch in diesem Punkt bin ich ein Stückchen weitergekommen. Ich werde nicht auf Vatersuche gehen und ich werde nicht mit meinen Eltern Klartext reden. Zumindest vorerst nicht! Ich habe darüber viel nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen dass nicht ich wieder diejenige sein werde die Klarheit in verworrene Familiengeheimnisse bringt und somit allen anderen damit das Leben erleichtert! Meine Mutter muß Verantwortung für diese Geschichte übernehmen. Wenn sie es nicht tut (was ich leider annehme) werde ich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt Klarheit wollen. Im Moment fühle ich mich einfach nicht stark genug das auf mich zu nehmen. Ich bin mir jetzt selbst einmal wichtig und belaste mich jetzt nicht mit Themen die meine Eltern angehen. Das ist jetzt kein Verdrängen, sondern ein ordnen der Prioritäten;)

LG Petra
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,
auch ich bin auf der Suche, allerdings nach meinem Halbbruder, dem 1. Sohn meines Vaters vor der Ehe. Auch ich habe das Gespräch gesucht, wollte den Namen etc. Aber die Alten machten dicht, sagen, das wäre ihre Sache und ich hätte kein Recht, jetzt in der Vergangenheit rumzustochern. Tolle Verdrängung, aber - da bon ich Petras Meinung - sollen sie doch damit leben, ich könnte es nicht. Das ist zwar schade, dass ich meinen Halbbruder vielleicht nie finde, weil sie den Namen nicht rausrücken, aber wenn sie sagen, sie hätten das alles im Griff und es stört sie nicht, dass sie keinen kontakt haben, kann ich da nur bedauernd die Achseln zucken. Und mich um mich kümmern. LG Charlotte
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