Alltagsprobleme - Angst - Gedanken

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

Moderator: Moderatoren

Antworten
InaK

Alltagsprobleme - Angst - Gedanken

Beitrag von InaK »

Guten Morgen,

mir geht es garnicht gut - ich komme aus dem Grübeln nicht mehr raus. Ich weiß garnicht wo ich mit dem schreiben beginnen soll, die Gedanken kreisen nur so in meinem Kopf und ich finde keinen Anfang. Ich bin seit ein paar Tagen ziemlich verwirrt und ich weiß nicht, woher das kommt. Ich stehe so unter Druck und finde keinen Grund dafür, denn eigentlich habe ich alle Zeit der Welt. Es hat sich im Laufe der Zeit eine Art Perfektionismus in mir breit gemacht, daß ich keinen Platz für andere Sachen habe. Ich habe vormittags einen Ablauf, der strinkt eingehalten wird und sobald etwas dazwischen kommt bricht Panik in mir aus und dann kommt der Druck. Z.B. wische ich Montags Vormittags immer im Wohnzimmer Staub und mache so eine kleine Grundreinigung. Nun sollte ich gleich am Montagmorgen etwas für meinen Freund besorgen und somit kam meine ganze "Planung" durcheinander. Ich wollte dann am Dienstag loslegen, doch auch da mußte ich notgedrungen andere Dinge erledigen und schon habe ich das Gefühl, daß die Liste auf meinem Zettel kein Ende mehr nimmt. Ich erledige jetzt hundert Dinge gleichzeitig, es kommt mir so vor und mittags bin ich so kaputt, daß ich kaum noch stehen kann. Aber ich kann mich einfach nicht hinsetzen und alles stehen und liegen lassen. Dazu kommt, daß ich mich emotional ziemlich "erpreßt" fühle. Ich finde keine innere Ruhe, die kommt erst abends wenn ich im Bett liege. Es kommt mir vor als stelle jeder Anforderungen an mich, denen ich nicht gerecht werden kann. Es zermürbt mich. Mein Freund kommt von der Arbeit und möchte etwas seine Ruhe. Ich bitte ihn abends die Kleine bettfein zu machen, weil ich immernoch hundert Dinge zu erledigen habe und es kommt nur ein seltsamer Blick und am liebsten würde ich in Tränen ausbrechen. Ich ziehe also die Kleine an, putze dem großen die Zähne, ziehe auch ihn um, räume das Kinderzimmer und das Wohnzimmer auf, mache überall die Jalousien runter, wasche noch schnell ab damit ich am Morgen weniger Arbeit habe. Die Kinder spielen und ich versuche das Wochenblatt zu lesen, doch schon hampelt eines der Kinder hinter mir auf dem Sofa rum, dann sehe ich mir das neue Buch mit den Zwergen an und rede, rede, rede. Ich komme aus dem Reden garnicht mehr raus und meine Augen fallen fast zu, mir tut der Rücken weh. Beim Abendbrot schimpft mein Freund oft mit den Kindern weil sie nur rumschmieren und er fragt: "Seit wann machen wir das denn???" Mein Herz schlägt wie wild und ich denke: "Oh Gott, er meint indirekt mich! Ich erziehe die Kinder nicht gut genug!" Oder er sagt: "Man, hier sieht es aus wie im ..Stall!" weil überall Spielzeug liegt und dann denke ich wieder, daß er eigentlich an meinen Hausfrauen - Fähigkiten zweifelt.

Gestern treffe ich meine Schwester, mit der ich seit Wochen Streit habe, und grüße sie nur halbherzig. Sie wollte keinen Kontakt mehr zu mir, weil ich sie verletzt habe in dem ich ihr mal meine Meinung sagte. Somit reagiere ich nur auf sie ... Später bekomme ich eine SMS, daß es eine Schande ist wie ich mit ihr umgehe. Sie schrieb "Du sollst meine Schwester sein?!" und mich macht das echt fertig. Ich kann doch aber meinen Mund nicht halten und alles in mich reinfressen, nur damit ich niemanden verletzte!? Es ist egal was ich mache, es geht immer schief. Die ganzen letzten Jahre sind für den A... ! Es wird nicht besser, im Gegenteil! Wir haben nie Glück, kein Geld, ein kaputtes Auto, schlechtes Wetter, keine Bekannten oder Freunde, können nicht mal Urlaub machen geschweige denn gegenseitige Geschenke - wir leben nur so vor uns hin. Jedenfalls ich ... Im Moment gibt es in meinem Leben nichts, worauf ich mich freuen könnte. Gut, ich habe meine Kinder und meinen Freund. Aber es ist alles so zur Gewohnheit geworden, es gibt nichts Neues. So habe ich mir mein leben nicht vorgestellt!!!!! So möchte ich nicht leben. Ich möchte nicht alt werden, habe Angst davor. Warum weiß ich nicht ... Vielleicht habe ich Angst vor den ersten Fältchen die ich jetzt schon in meinem Gesicht glaube entdeckt zu haben? Ich habe so viele Probleme - die ich wahrscheinlich nur zu Problemen machen denn im Grunde sind es garkeine Probleme, sondern nur unglückliche Umstände. In mir macht sich wieder dieser miese Druck breit, gegen den ich einfach nicht mehr ankomme!

Grüße, Ina
kathrin66

Beitrag von kathrin66 »

hallo ina,

das ist doch wohl ein klassischer fall von überforderung. kannst du dir nicht einen nachmittag freizeit gönnen. babysitter, freund etc.
das gefühl, dass leben läuft immer gleich, kommt bei vielen frauen mit kindern, da diese ja auch auf ihren ablauf bestehen, was gut so ist.
versuche alles etwas lckerer zu sehen und wenn deinen freund die unordnung stört, dann soll er aufstehen und helfen.
ihr müßt euch kleine inseln schaffen nur für euch. das ist auch ein gemeinsamer videoabend o.ä.
das mit deiner schwester seh ich auch so, du mußt nicht in dich reinfressen bis du platzt. unterbrich das tägliche einerlei mit kleinigkeiten.
und versuche perfektionismus mit kindern abzulegen, das macht dich kaputt.
DENN ERSTENS KOMMT ES ANDERS ALS MAN MAN ZWEITENS DENKT1

LG
KATHRIN
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo Ina!

Wie wär es mal wieder mit einem Abend für dich und deinen Mann ganz alleine, nur zu zweit??? Vielleicht mal wieder schön essen gehen und viel reden!!! Oder einfach nur zu Hause (die Kinder vielleicht bei Oma) mit einer guten Flasche Wein und einfach nur Zeit für euch beide.

Mir tut sowas immer gut und im Laufe des Abends entwickelt sich immer ein sehr gutes Gespräch. Ich glaube nämlich, dass durch das "Eltern sein", man sich zu sehr auf die Kinder konzentriert, was natürlich in gewissem Masse absolut so sein muss. Aber wie Kathrin schon sagte - ihr bzw. du, müßt auch Inseln schaffen.

Das um zu setzen ist sicher nicht ganz einfach, aber Versuch ist es wert!

Liebe Grüße
Marika
InaK

Beitrag von InaK »

Liebe Kathrin,

leider kann ich mir im Moment keine Freizeit gönnen - außer, daß ich zwischendurch ab und an mal an den PC gehe - denn wir haben viele Termine. Kinderturnen, Zahnarzt, Besuch von Bekannten (2 Bekannte habe ich hier, mit denen ich mich 1-2x die Woche treffe) usw.
Mein Freund muß viele Überstunden machen und kommt deswegen oft erst am späten Nachmittag, somit habe ich die Kinder. Einen Babysitter haben wir nicht, können wir uns auch überhaupt nicht leisten. Abends sitzen wir schon gemeinsam auf dem Sofa und gucken Fernseh, aber meistens schlafe ich eh nach 10Minuten ein.
Mein Freund räumt schon auch mit auf, aber er verlangt auch von den Kindern viel und dann gibt es Theater. Das halte ich nicht aus, ich kann es nicht mehr hören. Dann lade ich mir den Streß lieber selber auf und habe dann Ruhe, weil kein Kind brüllt.

Perfekt war ich noch nie, erst seit die Kleine auf der Welt ist. Versteh ich selbst nicht ...

Danke für deine Antwort.

Grüße, Ina
InaK

Beitrag von InaK »

Liebe Marika,

da weder mein Freund noch ich aus Hannover kommen und wir hier keine Verwandten haben, außer meiner Schwester, ist es schwer die Kinder mal "abzugeben". Sicher würde uns das mal gut tun, zumal wir noch nie allein waren seit wir die Kinder haben ... außer abends im Bett. :)
Einen Babysitter können wir uns, wie gesagt, nicht leisten und so wie die Kinder schlafen hätten wir da auch keine Chance, geschweige denn eine ruhige Minute.

LG Ina
Xine

Beitrag von Xine »

hallo Ina

Das mit den Termindruck kommt mir sehr bekannt vor.Achte darauf,dass du dir nicht zuviel vornimmst.Mich hat das schon ein paar mal aus der Bahn geworfen.Da reichen 2-3 kleine Termine in der Woche und ich bekomm die Krise.Ich dachte vor einiger Zeit,dass Sport mir sicher gut tut und hab mich im Fitnesscenter angemeldet.Ich bin 3-4 mal die Woche hin und rumms hatte ich wieder ein Tief.War einfach zu viel für mich.
Wie Kathrin schon meinte....versuch deinen Tagesablauf nicht stur durchzuziehen.Ist schwer,aber das hilft sicher ein wenig.

Alles Gute für dich!

liebe Grüsse
Anja
Petra

Beitrag von Petra »

Liebe Ina,

du machst zur Zeit einfach sehr viel durch! Obwohl du schon länger die Probleme mit deiner Liebe zu deiner Tochter hast ist doch erst vor ein paar Tagen wirklich alles ausgebrochen aus dir. Du bist zur Ärztin gegangen, sollst Medikamente nehmen und bist beim Abstillen. Das sind auch wieder alles Sachen die mit viel Emotionen verbunden sind/waren und du bist einfach etwas überfordert damit! Gönn dir selber die Zeit und Ruhe die du jetzt in deinem Alltag brauchst und ihn zu bewältigen! Teile deine Hausarbeit in Tage ein, es muß ja nicht alles an einem Tag piekfein geputzt sein! Vielleicht kannst du dich mittags etwas hinlegen? Ein bißchen schlafen auch wenn es nur 15 minuten sind oder ein gutes Buch lesen? Du musst deiner Seele jetzt Nahrung geben, das ist sehr wichtig! Du bist jetzt an der Reihe dass du dir etwas gutes tust! Ich möchte dir auch nochmal ans Herz legen über eine Therapie nachzudenken! Sie würde dir sehr gut tun , ich kanns nur aus eigener Erfahrung sagen. Seit ich in Therapie bin hat mein Leben eine bessser Qualität!

Alles Liebe

Petra
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Liebe Ina,
das mit dem "Alle wollen was von einem und keinem macht´s man recht" kenne ich nur zu gut. Auch ich bin immer die erste, die zur Kleinen rennt, weil mein Freund einfach gelassener mit allem umgeht. Auch bei ihm brüllt sie dann länger und ich bin genervt, warum aber eigentlich? Man kann es nicht allen recht machen, man ist nicht für das Glück aller um einen herum verantwortlich. Und es ist auch kein Weltuntergang, wenn ein Kind mal 2 Minuten rumplärrt (wenn es net krank ist). Auch ich denke oft: bin ich denn hier der Depp, der alles machen muss, sonst geht nix? Nein, bin ich nicht - und Du auch nicht. Mein Tipp: gib irgendwie mal Verantwortung ab (muss ja nicht der superteure Babysitter sein, vielleicht kannst Du Dich mit Deinen Bekannten arrangieren).Und sieh das mit den Terminen nicht so eng, wenn´s geht. Wo steht denn geschrieben, dass Du alles tipp topp sauber haben musst? Noch eine Anmerkung zum Schluß: klar braucht dein Freund nach der Arbeit seine Ruhe, aber Du wohl auch. Und da würde ich ganz klare Forderungen stellen, von wegen: jetzt sei so gut und mach das mal bitte, ich hatte auch einen harten Tag. Egal, ob er seltsam kuckt. Ich habe mich das auch lange nicht getraut, weil ich dachte, ich müsste Rücksicht nehmen auf alles mögliche. Aber Du hast auch ein Recht auf Deine eigenen Bedürfnisse. Horch doch mal in Dich rein, was DU eigentlich willst - unabhängig von Freund und Kindern. Wenn Du das rausgefunden hast, kannst Du versuchen, es mit Deiner Familie zu vereinbaren. Ich weiß, das klingt alles so easy, es ist vielmehr ein langer Weg, aber er lohnt sich. Hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen. Liebe Grüße Charlotte
InaK

Beitrag von InaK »

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten! Sie machen mir viel Mut und geben mir jede Menge Kraft!

Meine Kinder schlafen jetzt und ich muß erstmal tief Luftholen um diese "schwere Last, die ich seit Stunden mit mir rumtrage, abzuwerfen". Ich bin müde und kraftlos und werde mich gleich etwas aufs Sofa legen.

Ich weiß, daß mir eine Auszeit von allem sehr gut tun würde. Aber die Lösung scheint mir unendlich weit weg. Ich mache es mir schwerer als es ist und das macht mich wütend auf mich selbst. Meine Gedanken kommen mir vor wie Probleme zu denen ich keine passende Lösung finde. Ich habe so viel unausgesprochenes im Kopf, daß ich nicht loszuwerden weiß. Diese ganzen Streitereien, diese Wut und unausgesprochenen Dinge machen mich kaputt. Es ist so viel, daß ich nicht mal einen Anfang weiß.

Die Wohnung sieht mittlerweile wieder aus wie ein Chaoshaus, aber ich lasse es jetzt so. Ich bin zu fertig um mich jetzt auch noch darum zu kümmern.

Petra, ich werde meine Ärztin beim nächsten "Besuch" mal auf so eine Therapie ansprechen. Eigentlich denke ich auch, daß es mir helfen würde denn es ist mittlerweile zuviel geworden. Mehr kann ich nicht "verarbeiten" ... Wie läuft so eine Gesprächstherapie ab? Was wird da gefragt/erzählt/aufgearbeitet?

Liebe Grüße, eure Ina!
Petra

Beitrag von Petra »

Hallo liebe Ina,

habe hier eine gute Erklärung über verschiedene Therapieformen gefunden! Ich hoffe es hilft dir ein bißchen!

Alles Liebe
Petra



Psychotherapien

Psychotherapien werden gemeinhin von Diplom-Psychologen durchgeführt und über den Psychiater verschrieben. Es existieren neben der Psychoanalyse eine Vielzahl von Psychotherapien, von denen einige hier kurz vorgestellt werden sollen:


Analytische Psychotherapie:
Es erfolgt keine vollständige Analyse der Persönlichkeit, sondern die Betrachtung einiger Lebensereignisse, um die Herkunft von symptomauslösenden Konflikten zu erklären und neue Verhaltensweisen einzuüben.

Der Therapeut ist relativ passiv. Der Patient erinnert sich, erzählt, und entwickelt mittels Phantasie Zukunftsperspektiven.


Tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie:

Das wichtigstes Thema sind aktuelle Konflikte und Probleme, dazu werden Erinnerungen aus Kindheit und Jugend wiederbelebt.

Es besteht eine stärkere therapeutische Beziehung. Die Therapeuten beteiligen sich aktiver am Gespräch, fragen nach und teilen Beobachtungen mit.

Dann erfolgt die Entwicklung neuer Strategien und Verhaltensformen und deren Umsetzung im Alltag.


Verhaltenstherapie:

Verhalten wird erlernt, ist aber auch zu verlernen, indem gesünderes Verhalten eingeübt wird. Konkrete Ziele der Therapie werden besprochen und auf drei Ebenen analysiert: in der Kognition, im Verhalten, in Körpersymptomen.

Danach werden zusammen mit dem Patienten ein Behandlungsplan und Methoden zur Einübung neuer Denk-, Verhaltens- und Kommunikationsformen erarbeitet.


Gesprächstherapie:

Der Behandelte ist nicht ein Patient, sondern ein Klient. Die Gespräche zwischen Therapeut und Klient sind durch Offenheit, Anteilnahme, nichturteilendem Verstehen und Echtheit gekennzeichnet.

Aktuelle Erlebnisse, Erfahrungen und Gefühle stehen im Mittelpunkt, werden akzeptiert und positiv angegangen. Selbstachtung, Selbstwertgefühl und Selbstbewußtsein werden gestärkt.


Gestalttherapie:

Die Gegenwart ist wichtig, die Vergangenheit ist vorbei. Momentane Gefühle zählen, nach dem Warum muß nicht geforscht werden.

Erfahrung ist wichtiger als Erklärung. Wahre Bedürfnisse müssen erkannt und frei gelebt werden können. Die Ziele sind:

Gefühle erleben, Umwelt und Mitmenschen wahrnehmen, bewußte Auseinandersetzung, Selbstunterstützung durch inneren Dialog, selbstverantwortliches Handeln. Alle Personen und Gefühle bekommen eine eigene Stimme, die alle vom Klienten selbst dargestellt werden. Der Therapeut ist nur unterstützend und anregend tätig.


Transaktionsanalyse:

Die Persönlichkeit eines Menschen unterteilt sich in drei Ich-Zustände, die alle drei in Balance gebracht werden müssen, um ein psychisch gesundes Leben zu führen: Das Kind-Ich, das geprägt ist von kindlichen Erfahrungen und spontan sein sollte, das Erwachsenen-Ich, das auf das Hier und Jetzt sachlich, nachdenklich und einfühlsam reagieren sollte, und das Eltern-Ich, das von Eltern, Autoritäten, gesellschaftlichen Normen geprägt wurde und konstruktiv vorsorgend sein sollte.

Werden Transaktionen zwischen Menschen immer wieder aus den gleichen Ich-Zuständen heraus vollzogen, weil ein Ich-Zustand zu stark gelebt wird, entstehen "Spiele", die die Menschen in scheinbar unveränderlichen, schadenden Verhaltensweisen festhalten. Bedürfnisse nach Zuwendung müssen lebenslang gestillt werden, um nicht seelisch zu verkümmern und um Selbstbewußtsein und Selbstverantwortung zu entwickeln.

Daher ist das Therapeuten-Klienten-Verhältnis liebevoll und voller Zuwendung.


Familientherapie / Systemtherapie:

Nicht individuelle Störungen, sondern gestörte Familienbeziehungen machen krank.

Subtile Kampfmethoden sind die Folge. Die Beobachtung des Beziehungsgefüges ist daher wichtig. Die gewohnte Kommunikation der Familie wird in Frage gestellt, neue Kommunikationsformen und Beziehungsmuster erprobt.


Psychodrama:

Es wird meist als Gruppentherapie angeboten. Vergangene, gegenwärtige oder Traum-Szenen werden nachgespielt, wobei der Hauptakteur seine Rolle selber spielen kann und die anderen Gruppenmitglieder als Akteure für seine Szene einsetzt.

Im Spiel werden Konflikte und Probleme modellhaft durchgespielt und verschiedene Lösungen erprobt. Danach erfolgt ein Feedback.


Familienstellen:
Die Methode des Familienstellens geht auf Virginia Satir zurück und wurde von verschiedenen Personen (z. B. Bert Hellinger) weiterentwickelt. In Seminaren stellen die TeilnehmerInnen mit anderen Gruppenmitgliedern ihre Ursprungs- und/oder Gegenwartsfamilie auf. Unverständliche Gefühle, seelische und körperliche Probleme und unbewußte konflikthafte Zusammenhänge, die über Generationen hinweg auf andere Familienmitglieder belastend wirken, werden erkannt. Dabei ergeben sich oft überraschende und klärende Einsichten, die zur Heilung beitragen können.

Psychopharmakotherapien

Oft werden Medikamente benötigt, um Körper und Geist wieder einzubalancieren.

Eine Behandlung mittels Psychopharmaka darf allerdings nicht zur Folge haben, die persönlichen Probleme einer Frau auszublenden.
Antworten