Angst vor neuer Beziehung

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Karin Andrea

Angst vor neuer Beziehung

Beitrag von Karin Andrea »

Hallo!

Ich schleppe dieses Problem seit Tagen mit mir herum, stecke ständig im Forum und will es nun endlich loswerden.
Vor einem Monat habe ich jemanden kennengelernt. Völlig überraschend auf einem Treffen im Freundeskreis. In der letzten Zeit geht es mir so gut, wie seit Jahren nicht mehr, habe zu einem harmonischen Verhältnis mit meinem Sohn gefunden, der eine zeitlang sehr schwierig war und seine Trotzphase extrem ausgelebt hat. Nach Schwierigkeiten mit Nachbarn, Abgrenzung von meiner Mutter,... also endlich alles bestens.

Und nun bringt mich allein der Gedanke daran durcheinander. Einerseits habe ich Sehnsucht nach Nähe - auch körperlicher, was jahrelang verschwunden war - und andererseits eine Heidenangst, dass mich das wieder runterziehen könnte. Es hat mich so viel Kraft und Energie gekostet dorthinzukommen, wo ich heute bin. Soll ich das wirklich riskieren für ein bißchen Glück? Ich bin mir zwar bewusst, dass ich so eine destruktive, negative Beziehung nicht mehr zulassen würde, wie es bei Tristans Vater war, aber trotzdem habe ich Angst. Da habe ich es auch viel zu spät bemerkt. Spielen vielleicht nur meine Hormone verrückt, etwa durchs Johanniskraut? Ich habe auch Angst, dass es für Tristan schlecht ist. Nachdem nicht mal sein eigener Vater Verantwortung für ihn übernimmt, wie soll da ein anderer Mann damit klar kommen? Tristan hat keinerlei Kontaktprobleme, war gleich begeistert, nachdem er fast nur mit Frauen zusammen ist. Dann noch das Problem, dass ich schon wenig Zeit für mein Kind habe - wie soll das gehen? Ich kann nicht unbelastet in eine Beziehung gehen, hat das dann überhaupt Chancen? Ich möchte auch nie wieder die Kontrolle über mein Leben verlieren. Andererseits, alleine ohne Partner fehlt auch was. Bis jetzt erscheint er sehr verständnisvoll und überlässt den weiteren Fortschritt mir. Und ich muss über eine Einladung nächstes Wochenende nachdenken.
Was nun?

Lg Karin
Milla

Beitrag von Milla »

Hallo Karin!

Lass dir Zeit,überstürze nichts!Ihr mußt nicht gleich zusammen leben,sondern ihr könntet einfach zuerst eine "Fernbeziehung" geniessen und erst wenn ihr das Gefühl habt,es ist eine ernste Geschichte und ihr das Bedürfnis spürt,zusammen zu leben,könntet ihr diese Entscheidung gemeinsam treffen.

Und warum soll dieser neue Partner Verantwortung für Tristan übernehmen?Er ist doch nicht sein Vater,diese Verantwortung liegt nur in deinen Händen.

Und ja, es ist nicht einfach,wenn man allererziehend ist,nebenbei eine Beziehung mit einem Mann zu pflegen.Gibt es nicht eine Möglichkeit,daß ihr ab und zu ein Wochende allein verbringen könntet?Sieht Tristan seinen Vater noch,besucht er ihn am WE?Oder kann er ein WE bei seiner Tante,Oma verbringen?

Ich verstehe deine Ängste Karin,aber ein gewisses Risiko muß man einfach akzeptieren,wenn man dieses Glück geniessen will.Du kannst jetzt nicht im Voraus wissen,wie diese Beziehung laufen wird,also mußt du das Ungewisse akzeptieren.Wenn es nicht so gut läuft,dann kannst du immer noch ein Ende dieser Beziehung setzen,auch wenn es wieder schmerzt.

Oder du entscheidest jetzt,diese Beziehung gleich abzubrechen,nur weil du Angst hast,daß alles wie früher laufen wird...Nein,es war ein Scherz.Es muß nicht wie früher laufen,vielleicht erwartet dich jetzt das große Glück,aber um es zu wissen,mußt du bereit sein,dieses Glück zu erleben,statt zu erträumen,auf das Risiko hin,daß du enttäuscht wirst.Aber ohne Risiko,keine Chance glücklich zu sein!

Good luck!

LGMilla
Karin Andrea

Beitrag von Karin Andrea »

Liebe Milla!

Als Beziehung kann ich mir nur mehr ein funktionierendes Miteinander vorstellen. Und da mein Sohn das wichtigste in meinem Leben ist, muss ein etwaiger Partner ihn und seine Bedürfnisse akzeptieren und darauf eingehen. Das ist für mich auch Verantwortung. Eine Beziehung, wo mein Sohn am Rand steht, kommt für mich nicht in Frage. Tristans Vater übernimmt nur den Mittwoch Nachmittag. Mit WE, das hat letztes Jahr gerade 2 Mal geklappt. Von Zeit zu Zeit schläft er mal bei der Oma, damit ich mal weggehen kann oder schlafen. Montag abends leiste ich mir eine Babysitterin fürs Fitness-Studio. Also viel Zeit alleine gibt es nicht.

Ich werde es mal ganz langsam angehen lassen, mal schauen, ob es überhaupt eine Beziehung wird. Aber es muss ihm von Anfang an klar sein, dass es uns nur gemeinsam gibt - von kleinen Ausnahmen abgesehen.

lg Karin
Jenny

Beitrag von Jenny »

Als ich meinen jetztigen Mann vor zehn Jahren kennen gelernt habe, habe ich ihm natürlich schon von Anfang an von meinen damals drei Kindern erzählt.
Als er mich wiedersehen wollte, habe ich gesagt:"Ich bin wie diese Joghurts, die es nur im Quartett gibt. Ich suche zwar keinen Vater für die Kinder, die haben einen, sondern einen Freund für mich. Aber wenn du gar net klar kommst mit ihnen oder sie nicht mit dir, dann wird das nix mit uns."
Er hat sich dann auf uns eingelassen.
Nach und nach hat er immer mehr Verantwortung für die Kinder übernommen, inwieweit, wurde aber auch mit den Kindern abgesprochen, z.B. dass sie ihm gehorchen müssen, wenn ich mal net da war.
Irgendwann fing die Jüngste, sie war da wohl knapp 2, an, ihn "Papa" zu nennen.
Wir haben die Beziehung ganz langsam angehen lassen. Er war immer öfter bei mir und den Kindern, aber zusammengezogen sind wir erst nach zwei Jahren.
Lass es auch langsam angehen und genieße erst mal das Verliebtsein.
Ihr müsst euch als Paar ja erst mal kennen lernen.
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