Zu den Möglichkeiten und Grenzen dieses Forums

Alles was unser Forum betrifft. Fragen, Neuigkeiten, Organisatorisches

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
Melanie W.
power user
Beiträge: 425
Registriert: 24:10:2005 21:53
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Zu den Möglichkeiten und Grenzen dieses Forums

Beitrag von Melanie W. »

Liebe Forumsfrauen,

aufgrund der aktuellen Diskussion im Unterforum "Depression und Psychose" möchte ich ein paar Worte zu den Möglichkeiten und Grenzen dieses Forums loswerden. Inzwischen wurden wir (Forumsmoderation) auch schon direkt angesprochen, weil sich einige Frauen von medizinischen "Diagnosen" und "Therapieempfehlungen", die hier im Forum ausgesprochen wurden, verunsichert gefühlt haben.

Wir sind hier ein Forum von akut und ehemalig betroffenen Frauen, die sich austauschen und gegenseitig unterstützen möchten. Dazu gehört natürlich auch, dass jede Frau von ihren Erfahrungen berichtet und den anderen davon erzählt, was ihr geholfen hat. Ganz wichtig finde ich jedoch, diese Erfahrungen nicht zu verallgemeinern! PPD und PPP sind sehr komplexe Phänomene, es gibt weder DIE eine Ursache (z.B. Vitaminmangel, Schilddrüsenunterfunktion, Kindheitserlebnisse) noch DIE eine erfolgversprochende Behandlung (z.B. chemisches AD, eine bestimmte Form der Gesprächstherapie, ein fixer Cocktail aus Vitaminen und Mineralstoffen). Das klingt so selbstverständlich, hört sich aber in manch hitziger Diskussion auf einmal doch ganz anders an.

Damit will ich NICHT sagen, dass ihr euch nicht gegenseitig Tipps geben sollt - jedenfalls solange das in einem gewissen Rahmen bleibt. Selbstverständlich ist es okay, andere Userinnen darauf hinzuweisen, die Schilddrüsenwerte untersuchen zu lassen und darauf zu achten, dass man dafür einen kompetenten Facharzt findet. Oder auf den Einfluss der Hormone zu verweisen und zu erklären, bei welchem Arzt man einen Hormonstatus erheben lassen kann und worauf man als Patientin dabei achten sollte. Oder einer Frau, die schon monatelang berichtet, dass sich bei ihr die Symptome trotz aller Anstrengungen nicht bessern, Mut zu machen, in Absprache mit ihrem Arzt doch einmal über die Einnahme eines Antibiotikums einzunehmen.

Die Grenze ist aber da erreicht, wo wir das Kompetenzfeld von (wenn auch oft sehr gut informierten) medizinischen Laien verlassen. Niemand kann hier aufgrund eingestellter Blutwerte eine "Diagnose" stellen. Indem ich jemanden auffordere, seine Werte hier einzustellen, suggeriere ich jedoch genau diesen Eindruck. Es reicht im Beispiel dieser Schilddrüsendiskussionen z.B. vollkommen aus, sich gegenseitig darauf hinzuweisen, dass diese Erkrankungen häufig übersehen werden, insbesondere von Hausärzten, wer die geeigneten Fachärzte für eine solche Diagnose sind und dass es bei der Diagnosestellung neue Grenzwerte gibt, die noch nicht allen Hausärzten bekannt sind. Alles, was darüber hinausgeht, überschreitet jedoch diese Grenze. Auch bei der Diskussion um Antidepressiva ist die Grenze dann erreicht, wenn unter Betroffenen konkrete Präparate oder gar eigenmächtige Dosiserhöhungen oder -reduzierungen empfohlen werden.

Nochmal anders formuliert:
Nur weil ich aufgrund der PPD abgestillt habe (und mich vielleicht soagr ein bisschen dazu gedrängt fühle, diese Entscheidung zu verteidigen), darf ich nicht anderen Frauen Angst einjagen, welchem Risiko sie ihr Kind bei einer AD-Einnahme aussetzen würden.
Nur weil ich gute Erfahrungen mit einem AD gemacht habe, sollte ich ADs nicht als Allheilmittel gegen jede PPD anpreisen.
Nur weil bei mir eine lange unentdeckte Erkrankung in engem Zusammenhang mit der PPD steht, muss das nicht auch bei jeder anderen Frau die Ursache sein.
Nur weil ich schlechte Erfahrungen mit einer bestimmten Therapieform gemacht habe, sollte ich nicht grundsätzlich die anderen Frauen vor dieser Therapieform warnen.

Ich hoffe, auf diese "Spielregeln" können wir uns alle miteinander verständigen. Natürlich freue ich mich eure Meinungen und eure Sichtweise und scheue auch nicht eine Diskussion darüber - dazu ist das Forum ja da.

Viele Grüße
Melanie
Milla

Beitrag von Milla »

Liebe Melanie!

Alles klar! :wink:

Mir ist es lieber,wenn diese Meinung von der Leitung kommt und nicht von einer Userin des Forums.

Daran werde ich mich halten.

Aber ich möchte trotzdem den Frauen hier schreiben,die sich von ihrem Arzt nicht kompetent genug beraten fühlen,daß sie mir ihre Werte weiterhin per PN mitteilen dürfen,ich werde ihnen weiterhin meine MEINUNG dazu sagen (und keine DIAGNOSE stellen).

Denn nicht hinter jeder PPD steckt eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine chronische Entzündung von Typ Hashimoto,aber wenn Studien zufolge 8% der Mütter nach der Geburt an SD-Erkrankungen leiden,dann dürfte der Anteil der betroffenen Frauen hier relativ hoch sein.

Deshalb ist es nach wie vor mein großes Anliegen,Frauen auf diese MÖGLICHE Ursache ihrer PPD hinzuweisen und ALLE Frauen hier aufzufordern,ihre Schilddrüse baldmöglichst untersuchen zu lassen und darauf zu bestehen,daß die richtigen Werte und Untersuchungen gemacht werden (siehe meine Tipps in meiner Signatur) und daß diese Werte richtig gedeutet werden.

Ich hoffe,die Leitung duldet weiterhin diese Vorgehensweise.

Darüberhinaus möchte ich die Gelegenheit ergreifen,die Leitung auf das Fehlen dieser sehr wichtigen Ursache in der Homepage dieses Vereins hinzuweisen (oder habe ich das übersehen?).Es wäre wichtig,da die meisten Hausärzte,Hebamme und Psychiater nach wie vor keine SD-Diagnostik beim Vorliegen einer PPD vornehmen,die Frauen hier darüber ausführlich zu informieren (siehe meine Tipps), damit sie die Initiative ergreifen können,um sich untersuchen zu lassen.Ich würde mich auf eine Rückmeldung des Forums sehr freuen.

LGMilla
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Melanie, liebe Forumsfrauen,

ich finde es sehr gut, dass dieses Thema hier jetzt ganz offiziell diskutiert wird.

Freue mich auch über eine rege Beteiligung.

Liebe Grüße
Julia
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Liebe Melanie,
vielen Dank für Deine "Spielregeln". Sie sprechen mir aus der Seele.
Viele Grüße aus der "Nachbarschaft", Carlotta.
kathrin66

Beitrag von kathrin66 »

hallo ihr lieben!

upppps, jetzt habe ich im unterforum geantwortet.

allerdings ist es so viel besser.

100% meine meinung!

liebe grüße kathrin
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Userinnen und Forumsleitung,

ich finde es gut, dass Melanie uns die Grenzen der Selbsthilfe klargemacht hat und möchte mich mit ein paar Gedanken anschließen.
Ich glaube, es fällt uns manchmal sehr schwer, den eigenen Weg aus der Krankheit NICHT als den allgemeingültigen Weg für alle zu sehen.
Wer eine PPD oder PPP hat oder hatte, entwickelt meistens dabei eine ganz tiefe Selbstbewußteins- und Selbstwertkrise.
Mit anderen Worten: wenn wir in der PPD oder PPP drinstecken, wandeln wir durch die Welt wie die rohem Eier, wir sind so empfindlich, so verletzlich, wir sind so schnell gekränkt und beleidigt, denn unsere äußere schützende Schale ist brüchig, angeknackst, beschädigt oder ganz zerbröselt und zerfallen, und deshalb können wir uns schlecht schützen bzw. erleben oft Kritik oder Rückmeldungen von außen oder sogar gutgemeinte Tipps als Angriff. Den Weg aus der Krankheit zu finden bedeutet auch - neben Medikamenten usw. - die Schale wieder aufzubauen, den inneren Kern wieder zu schützen, wieder zu uns selbst zurückzufinden. Dafür gibt es nicht EINEN Weg, sondern viele Wege.
Ich glaube, dass es gerade deshalb sehr wichtig ist, dass wir jeder einzelnen Frau die Möglichkeit und die Chance lassen, SELBST ihren Weg zu finden und zu gehen - auch wenn wir persönlich etwas anderes tun würden. JEDE FRAU IST ANDERS. Und jede PPD oder PPP ist anders. Und genau diese Toleranz, dieses gegenseitige Akzeptieren der einzigartigenn Persönlichkeit, das unterscheidet uns von Fachärzten oder Angehörigen, die "außen" stehen, also nicht die Erfahrung der PPP oder PPD selbst kenen.
Das gegenseitige Verständis aus eigener Betroffenheit hier im Forum ist etwas, das keine von uns draußen in dem Maß findet - darin liegt unser Reichtum, unsere Kompetenz und unser gemeinsamer Fundus, aus dem so viel gute gegenseitige Unerstützung entsteht.
Wir sind ein ganz wunderbar vielfältiges und fruchtbares Forum, und ich hoffe, das das so bleibt und sich noch Vieles hier entwickeln und entfalten kann und darf, das "darußen" keinen besonderen Schutz genießt, nicht gesehen wird, oder keinen Wert hat.

Viele Grüße von Ava
Sas

Beitrag von Sas »

Liebe Ava, liebe Melanie!


Schöner hätte ich es nicht formulieren können.

LG, Saskia
Kate

Beitrag von Kate »

Hallo Melanie,

ich denke dein Beitrag ist wohl auch an mich gerichtet. Ich weiß nicht, ob mein Ärger verstänlich ist, aber habe niemals gesagt, jemand soll ein bestimmtes Präparat nehmen, sondern nur aufgezeigt, welche sich nach den Symptomen und Unverträglichkeiten anbieten würden und dass diejenige ihren FACHARZT darauf ansprechen soll.

Es ist leider durch die Politik so eingerichtet worden, dass Patienten mit einer Depression oder Psychose nicht mehr das Medikament bekommen, was ihnen am besten hilft und die Nebenwirkungen am geringsten sind, sondern finanzierbare.
Wenn man einen Arzt nicht direkt darauf anspricht, wird der einen Teufel tun und direkt ein neues teures Medikament zu verschreiben. Er ist dazu verpflichtet ein günstiges zu wählen.

Vielleicht erinnert sich noch jemand daran, dass meine Ärztin meine weitere Behandlung verweigert hat, weil ich zu teure Medikamente bekomme. Da mir aber leider nur die teuren geholfen haben, musste ich wieder in die Psychiatrie und sie mir da verschreiben lassen, weil die dort nicht budgetiert sind.
Das macht mich sehr wütend und ich versuche nur darauf aufmerksam zu machen, welche Möglichkeiten es noch gibt.
Wir sind mit unserer Krankheit schon gestraft genug und brauchen nicht noch unpassende Medikamente zu nehmen.
Aber wer nicht weiß, was es noch gibt, kann auch nicht wählen.

Ich bin kein medizinischer Leihe und Milla auf dem Gebiet der Schilddrüsenproblematik auch nicht, aber trotzdem würde ich niemals sagen: das MUSST du dir von deinem Arzt verordnen lassen
Es sind nur Vorschlage, die aus meiner Erfahrung und meinem Wissen resultieren.

Und wenn ich sage: ich bin Fan von Trevilor, liegt es daran, dass es NACHGEWIESENERMAßEN das beste AD, was wir zur Zeit auf dem Markt haben und weil es mich gerettet hat.
Natürlich ist es nur für manche die beste Wahl und für viele andere ein anderes AD. Aber auch Trevilor gehört zu den teuren Medikamenten, die nicht gerne verschrieben werden.

Wenn diese Regeln mir das verbieten, werde ich darüber kein Wort mehr verlieren, aber ich finde, dass den Frauen hier viele Infos am besten helfen, um eine gute und kompetente Behandlung zu bekommen.

Gruß
Kate
Zuletzt geändert von Kate am 03:02:2007 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
Sas

Beitrag von Sas »

Liebe Kate, das Melanie das oben geschrieben hat hat denke ich nicht so sehr was mit Dir zu tun. Diese Diskussion hier war der Auslöser:

http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... php?t=3226

Lies Dir das mal durch und ich denke Du wirst nachvollziehen können, dass Melanie eingeschritten ist.

Liebe Grüße, Saskia
Benutzeravatar
Melanie W.
power user
Beiträge: 425
Registriert: 24:10:2005 21:53
Wohnort: Frankfurt a.M.
Kontaktdaten:

Beitrag von Melanie W. »

Hallo ihr Lieben,

ich freue mich über eure zahlreichen Rückmeldungen zu diesem Thema! Avas Gedanken, dass wir jeder Frau die Chance lassen sollten, ihren eigenen Weg aus der PPD (die bei jeder Frau anders ist - so wie eben auch jede Frau anders ist) zu finden, auch wenn wir selbst vielleicht einen ganz anderen Weg wählen würden, kann ich nur voll und ganz unterstreichen.

@ Milla:
Natürlich spricht nichts dagegen, auch weiterhin die Frauen darauf hinzuweisen, dass eine Schilddrüsenerkrankung eine mögliche Ursache einer PPD sein kann und dass es daher ratsam ist, möglichst frühzeitig seine Schilddrüse daraufhin untersuchen zu lassen. Auch deine Infos zu diesem Thema (besser gleich zu einem Radiologen/Nuklearmediziner gehen, neuer TSH-Norm-Wert usw.) sind auf jeden Fall hilfreich. Nur die Aufforderung an die Frauen, ihre Untersuchungswerte ins Forum einzustellen und von dir interpretieren zu lassen, fand ich ein wenig "zuviel des Guten", daher bin ich froh, dass wir das nun geklärt haben. Mir ist klar, dass das Thema Schilddrüse für dich aufgrund deiner persönlichen Erfahrung ein ganz wichtiges ist, und das ist ja auch völlig ok. Trotzdem sollte - gerade bei neuen Userinnen - nicht der Eindruck entstehen, dass jede PPD mit der Schilddrüse zusammenhängt und dass alle Ärzte in dieser Frage inkompetent sind.

@ Kate:
Ich bin zwar nicht Rebecca, aber nachdem Rebecca in diesem Thread nichts geschrieben hat, nehme ich an, du meinst mich. Mein Beitrag war keineswegs speziell an dich gerichtet. Der aktuelle Auslöser war, wie Sas ja auch schon geschrieben hat, die Diskussion, die sich im Thread "Es liegt NUR am Vitamin B12??????? Milla guckst Du mal bitte" entfacht hat. Trotzdem ein paar Gedanken zu dem, was du geschrieben hast: So wie für Milla die Schilddrüse ein wichtiges Thema ist, ist für dich aufgrund deiner Erfahrungen die Wahl des richtigen ADs und der Kampf darum, es trotz seiner hohen Kosten verschrieben zu bekommen, ein ganz wichtiger Punkt. Natürlich darfst und sollst du den anderen Frauen im Forum davon berichten, und auch dein Ärger darüber, dass du dir dein Medikament so mühsam erkämpfen musstest, ist völlig berechtigt. Trotzdem fände ich es auch hier fatal, allen Frauen den Eindruck zu vermitteln, dass sie ihren Ärzten in puncto Medikamentenauswahl misstrauen sollten, weil diese sich ausschließlich von finanziellen Aspekten leiten lassen. Und was das Trevilor anbeangt, so schreibst du ja selbst, dass du vor allem deshalb ein so großer Fan dieses ADs bist, weil es dich gerettet hat, was aber nicht automatisch für jede andere Frau auch gelten muss. Dass es laut Studien das beste AD auf dem Markt sein soll, hat, wie ich finde, auch nur begrenzten Aussagewert - selbst wenn das für 80 % der Frauen zutreffen würde, weiß die einzelne, individuelle Frau ja nicht, ob sie nicht vielleicht zu den anderen 20 % gehört. Viel wichtiger ist es doch, dass sie sich bei ihrem Facharzt gut aufgehoben fühlt und mit ihm gemeinsam herausfindet, welches Medikament für sie am geeignetsten ist.

Liebe Grüße
Melanie
Milla

Beitrag von Milla »

Melanie W. hat geschrieben:Hallo ihr Lieben,

ich freue mich über eure zahlreichen Rückmeldungen zu diesem Thema! Avas Gedanken, dass wir jeder Frau die Chance lassen sollten, ihren eigenen Weg aus der PPD (die bei jeder Frau anders ist - so wie eben auch jede Frau anders ist) zu finden, auch wenn wir selbst vielleicht einen ganz anderen Weg wählen würden, kann ich nur voll und ganz unterstreichen.

@ Milla:
Natürlich spricht nichts dagegen, auch weiterhin die Frauen darauf hinzuweisen, dass eine Schilddrüsenerkrankung eine mögliche Ursache einer PPD sein kann und dass es daher ratsam ist, möglichst frühzeitig seine Schilddrüse daraufhin untersuchen zu lassen. Auch deine Infos zu diesem Thema (besser gleich zu einem Radiologen/Nuklearmediziner gehen, neuer TSH-Norm-Wert usw.) sind auf jeden Fall hilfreich. Nur die Aufforderung an die Frauen, ihre Untersuchungswerte ins Forum einzustellen und von dir interpretieren zu lassen, fand ich ein wenig "zuviel des Guten", daher bin ich froh, dass wir das nun geklärt haben. Mir ist klar, dass das Thema Schilddrüse für dich aufgrund deiner persönlichen Erfahrung ein ganz wichtiges ist, und das ist ja auch völlig ok. Trotzdem sollte - gerade bei neuen Userinnen - nicht der Eindruck entstehen, dass jede PPD mit der Schilddrüse zusammenhängt und dass alle Ärzte in dieser Frage inkompetent sind.

@ Kate:
Ich bin zwar nicht Rebecca, aber nachdem Rebecca in diesem Thread nichts geschrieben hat, nehme ich an, du meinst mich. Mein Beitrag war keineswegs speziell an dich gerichtet. Der aktuelle Auslöser war, wie Sas ja auch schon geschrieben hat, die Diskussion, die sich im Thread "Es liegt NUR am Vitamin B12??????? Milla guckst Du mal bitte" entfacht hat. Trotzdem ein paar Gedanken zu dem, was du geschrieben hast: So wie für Milla die Schilddrüse ein wichtiges Thema ist, ist für dich aufgrund deiner Erfahrungen die Wahl des richtigen ADs und der Kampf darum, es trotz seiner hohen Kosten verschrieben zu bekommen, ein ganz wichtiger Punkt. Natürlich darfst und sollst du den anderen Frauen im Forum davon berichten, und auch dein Ärger darüber, dass du dir dein Medikament so mühsam erkämpfen musstest, ist völlig berechtigt. Trotzdem fände ich es auch hier fatal, allen Frauen den Eindruck zu vermitteln, dass sie ihren Ärzten in puncto Medikamentenauswahl misstrauen sollten, weil diese sich ausschließlich von finanziellen Aspekten leiten lassen. Und was das Trevilor anbeangt, so schreibst du ja selbst, dass du vor allem deshalb ein so großer Fan dieses ADs bist, weil es dich gerettet hat, was aber nicht automatisch für jede andere Frau auch gelten muss. Dass es laut Studien das beste AD auf dem Markt sein soll, hat, wie ich finde, auch nur begrenzten Aussagewert - selbst wenn das für 80 % der Frauen zutreffen würde, weiß die einzelne, individuelle Frau ja nicht, ob sie nicht vielleicht zu den anderen 20 % gehört. Viel wichtiger ist es doch, dass sie sich bei ihrem Facharzt gut aufgehoben fühlt und mit ihm gemeinsam herausfindet, welches Medikament für sie am geeignetsten ist.

Liebe Grüße
Melanie
Hallo liebe Melanie!

Mir ist bewußt,daß ich durch diese öffentliche Beurteilung von SD-Werten gegen die unbeschriebene Regel dieses Forums gestoßen habe ,das ist halt nicht die Art,wie sonst hier mit anderen Ratsuchenden umgegangen wird.Diese Vorgehensweise habe ich mir auf dem Hashimotoforum angeeignet,es war "dumm" von mir,sie hier anwenden zu wollen.

Und ich verstehe,daß es Leuten verunsichert,die mit dieser Thematik nicht vertraut sind,denn sie denken dann selbstverständlicherweise,daß meine Beurteilung laienhaft ist und daher nicht mit der Diagnose eines Arztes zu vergleichen ist.Klar.

Entschuldigung,wenn ich damit hier Userinnen verunsichert haben soll.Das war natürlich nicht meine Absicht,im Gegenteil,ich wollte damit sicher sein,daß die betroffene Frauen die richtige Diagnose von ihrem Arzt bekommt.
Trotzdem sollte - gerade bei neuen Userinnen - nicht der Eindruck entstehen, dass jede PPD mit der Schilddrüse zusammenhängt und dass alle Ärzte in dieser Frage inkompetent sind.
Es war nie meine Absicht,daß dieser Eindruck entsteht,denn es ist in der Tat nicht so.Nicht jede Depression liegt an einer Schilddrüsenerkrankung.Wer meine Beiträge zu diesem Thema noch ein Mal gründlich durchliest,wird meiner Meinung nach diesen Eindruck nicht bekommen,denn ich habe NIE behauptet,daß jede PPD mit der Schilddrüse zusammenhängt,NIE.

Und ich habe NIE behauptet,daß " dass alle Ärzte in dieser Frage inkompetent sind",NEIN,NIE!Ich habe nur geschrieben,daß VIELE Ärzte (aber Gott sei Dank nicht alle) aufgrunde einer mangelnder (oder sogar fehlender) Ausbildung im Studium oder später (über Hashimoto wird nach wie vor wenig geforscht und publiziert,obwohl 10% der Bevölkerung an dieser Krankheit leiden soll!!!) nicht die nötigen Kenntnisse und Erfahrung haben,um hinter einer Depression eine SD-Erkrankung zu vermuten und die SD-Erkrankung richtig zu diagnostizieren und behandeln.Das betrifft vor Allem die Allgemeinärzte.Dies ist eine mehrfahre Erfahrung von mir und anderen Usern des Hashimotoforums und wird auch im Buch von Dr.Leveke Brakebusch und Prof.Armin Heufelder auch erwähnt.

Darum wollte ich die Frauen hier vor möglichen "falschen" Diagnosen durch solche unkompetente Ärzte warnen und sie dringend aufmerksam machen,daß sie sich am Besten einen GUTEN FACHARZT aussuchen lassen sollten,um ihre SD untersuchen zu lassen und darauf bestehen,daß die richtigen Untersuchungen durchgeführt werden und zu prüfen,daß sie richtig gedeutet werden.

Denn die große Gefahr bei SD-Erkrankungen besteht nach wie in einer "falschen" Diagnose,welche kastrotaphalen Folgen hat,denn unbehandelt,wird eine chronische Unterfunktion aufgrunde einer autoimmune Entzündung der SD psychiche Beschwerden ein Leben lang hervorrufen und diese Beschwerden werden sich im Laufe der Zeit immer verschlimmern.Also deswegen mein Rat:Augen auf!Vertrauen ist gut,Kontrolle ist besser!

LGMilla
Kate

Beitrag von Kate »

Liebe Melanie, entschuldige bitte, ich meinte dich. In meinem Brast habe ich zum falschen Namen gegriffen. Ich werde das sofort ändern.

Ich habe mich angesprochen gefühlt, weil ich genau diese Dinge hier gepostet habe, die du bemängelt hast. Und da du dies als allgemeine Regeln aufgestellt hast, beschränkt es mich in Zukunft und bin deshalb automatisch angesprochen. Es kann ja keine Ausnahme für mich gelten.
Die andere Disskussion habe ich verfolgt, mich aber nicht eingeklingt, weil es mit mir nichts zu tun hatte und ich hüte mich überall meinen Senf dazu zu geben, auch wenn es mich berührt.

Ich habe sehr wenig Zeit und oft zwacke ich mir eine Stunde zwischen Mitternacht und ein Uhr ab, um auf Beiträge zu antworten. Ich möchte gerne genauso für die Frauen hier da sein, wie sie für mich da sind, wenn es mir schlecht geht, auch wenn ich viel um die Ohren habe.
Ich finde es nur schade, dass ein Teil wie ich es tue nicht erwünscht ist.

Zu den anderen Punkten:

Zitat: Trotzdem fände ich es auch hier fatal, allen Frauen den Eindruck zu vermitteln, dass sie ihren Ärzten in puncto Medikamentenauswahl misstrauen sollten, weil diese sich ausschließlich von finanziellen Aspekten leiten lassen.

Ich habe nur gesagt, dass es die Pflicht eines niedergelssenen Arztes ist, zuerst ein günstiges Präparat zu verschreiben, sonst kommt er über das Budget und muss eine Konventionalstrafe zahlen und die ist sehr hoch (meine Ärztin damals musste über 20.000 EUR für ein!! überschrittenes Quartal zahlen).
Natürlich lassen sich nicht alle Ärzte davon leiten, aber wer seine Praxis nicht auf Dauer schließen möchte oder die Medikamente aus eigener Tasche zahlen, ist darauf angewiesen sich daran zu halten.
Außerdem ist die von den Krankenkassen bemessene Zeit zu knapp, um einen Patienten gründlich über die Auswahl an Medikamenten zu beraten. Denn macht er dies, verdient er weniger Geld, weil er weniger Patienten pro Stunde durchschleusen kann.
Es gibt gute Ärzte, die sich trotz allen Steinen, die ihnen in den Weg gelegt werden, davon nicht unter Druck setzten lassen und sehr gute Arbeit leisten. Leider muss man nach diesen Ärzten oft etwas länger suchen.
Ich möchte hier darauf aufmerksam machen, dass man bei unzureichender Behandlung, den Arzt ohne scheu wechseln sollte. Wir haben eine freie Ärztewahl und sollten das auch nutzen.

Zitat: Und was das Trevilor anbeangt, so schreibst du ja selbst, dass du vor allem deshalb ein so großer Fan dieses ADs bist, weil es dich gerettet hat, was aber nicht automatisch für jede andere Frau auch gelten muss. Dass es laut Studien das beste AD auf dem Markt sein soll, hat, wie ich finde, auch nur begrenzten Aussagewert - selbst wenn das für 80 % der Frauen zutreffen würde, weiß die einzelne, individuelle Frau ja nicht, ob sie nicht vielleicht zu den anderen 20 % gehört. Viel wichtiger ist es doch, dass sie sich bei ihrem Facharzt gut aufgehoben fühlt und mit ihm gemeinsam herausfindet, welches Medikament für sie am geeignetsten ist.

Ja das ist meine Erfahrung, aber ich habe NIEMALS gesagt, dass es das Allheilmittel ist. Ich habe nur darüber gesprochen, WENN jemand sehr verzweifelt war, schon viele Medikamente ausprobiert hat ohne oder mit mäßigem Erfolg, oder NW die Lebensqualität sehr eingeschränkt haben und sie sich schlecht von ihrem Arzt betreut gefühlt haben.
Ich habe hier keine allgemeinen Empfehlungen ausgesprochen.

An die Regeln werde ich mich natürlich halten.

Wenn dennoch jemand INFORMATIONEN über Medikamente haben möchte, kann mir gerne eine Mail schreiben. Ich denke der Weg wird o.k. sein.

Lieben Gruß
Kate
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9994
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo zusammen!

Ich habe die ganze Diskussion bis jetzt "still" verfolgt und finde es gut, dass wir uns mal so direkt über das "Helfen" austauschen!

Ich denke, dass jede Frau die hier ist, Rat sucht - aber auch unbedingt HELFEN will. Und das ist genau das, was dieses Forum so einzigartig macht: Dieses "Für einander da sein". Wenn ich jetzt speziell mal mich an der Nase nehme: Mich machen Beiträge über Frauen mit ZG immer sehr betroffen und ich greife gleich zur Tastatur - weil ich selber weiß, wie grausam das ist. Da geht es sicher euch allen so, dass ein spezielles Thema euch ganz direkt anspricht - so wie Milla mit Hashimoto, Kate mit den AD´s, mich mit den ZG.... usw.

Es ist ganz ganz toll, wie wir uns hier helfen können und unsere Erfahrungen mitteilen können. Wir müssen nur ein bissl drauf achten, dass dieses "Helfen wollen" nicht in "Überzeugungseifer" ausartet. Und das beziehe ich jetzt ganz bewußt auf MICH: Auch ich habe (wenn ich jetzt mal ein wenig in mich gehe... :wink: ) schon hin und wieder "vergessen", dass ich keine Ausbildung zum Therapeuten habe und ich die Verhaltenstherapie als PATIENT erhalte und nicht als Psychiater studiert habe....obwohl ich mich in meiner Phantasie sehr gerne in dieser Rolle sehe.... :oops: :oops: :oops: :wink:

Ich glaube, dass es schon vielen von euch so ergangen ist - was meint ihr? Da liest man viele Bücher, informiert sich im Netz über sein spezielles Thema, studiert gar Medizin wie Kate, geht selbst zu Ärzten und Therapeuten - da haben wir uns also schon einen schönen Berg an Infos zugelegt. Aber trotzdem reicht der nicht aus, um wirklich absolut helfen zu können - denn jede Frau ist anders - jede PPD ist anders - und vor allem: die meisten kennen sich nicht persönlich und kennen auch die Vorgeschichte der jeweiligen Frau nicht. Das alles weiß nur der betreffende Arzt und so kann auch er wirklich helfen. Wir hier können sehr hilfreiche Tipps geben, uns stützen und trösten - was wiederrum nicht jeder Arzt kann, da dieser nicht rund um die Uhr erreichbar ist. Deshalb sind wir hier und dieses Forum so wertvoll.

Vieles liegt einfach an der Wortwahl oder der Formulierung in einem Beitrag. Es klingt ganz andes wenn man anstatt "das bedeutet" - "das KÖNNTE bedeuten" schreibt.

Liebe Melanie, die Regeln sind absolut gut und ich kann das voll und ganz unterstreichen. Es ist sehr wichtig, dass wir einfach von Zeit zu Zeit uns wieder drauf besinnen, dass unser Helfen (leider) Grenzen hat - was nichts mit unserem Wissen über die Krankheit zu tun hat.

@Milla und Kate: Ihr seid so wertvoll für dieses Forum - eben wegen eurem Wissen. Ich denke, niemand hier bezweifelt das. Für mich sehe ich die Diskussion als konstruktiver Austausch, wie wir einander wirklich beistehen und wertvolle Tipps geben können und auch auf Dinge aufmerksam machen, die sonst vielleicht übersehen werden.

Von daher sehe ich in den Regeln dieses Forums kein "das ist verboten" sondern einen positiven Wegweiser nach allen Seiten offen zu bleiben und so schlußendlich wirklich Hilfestellungen zu geben.

Es grüßt auch ganz lieb
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
lola

Beitrag von lola »

Hallo liebe Forumsfrauen!!!


Ich möchte auch noch gerne meinen "Senf" dazugeben :-)

Ich finde es gut, dass hier auch auf die Schilddrüse und Hormone eingegangen wird und ich denke, es ist sicher ein wichtiger Bestandteil. Hingegen finde ich es auch etwas kritisch, wenn irgendwelche Diagnosen gestellt werden oder auch Vermutungen. Es kann schon sein, dass nicht alle Hausärzte das entdecken, aber dann kann man sich ja am besten selbst im Spital oder einer Klinik anmelden und z. B. so einen Ultraschall wünschen etc. Das sind Fachärzte, die garantiert nichts übersehen.

Ich möchte auch nicht falsch verstanden werden, ich habe im Grunde nichts dagegen, aber es kann vielleicht besser sein, wenn man dies wirklich fachmännisch abklärt. Ansonsten wäre es eine Möglichkeit, diese Werte bbw. über die PN's zu schicken, dann ist dies eine Diskussion unter zwei Frauen, welche dies möchten. Aber andere müssen es nicht mit lesen.

Ich denke, für die Frauen, die schon länger in diesem Forum sind, ist das nicht so ein Problem. Aber die ganz Neuen...die noch gar keine Ahnung haben und erst einmal klar kommen müssen an was Sie leiden, und dann gleich mit solchen Werten konfrontiert zu werden- ist schon etwas heftig.

Allgemeine Hinweise finde ich aber dennoch sehr gut!

Macht's gut!

Lola
Kate

Beitrag von Kate »

Hallo,

so langsam bekomme ich den Eindruck, dass ich mich mit meiner Art von Hilfsangeboten zurück ziehen sollte und werde das auch tun.

Meine direkte und konkrete Art scheint über das, was hier erwünscht ist, hinaus zu gehen.
Ich möchte mich auf keinen Fall aufdrängen, aber bin auch nicht bereit, jeden meiner Threads genau zu überdenken, ob ich vielleicht irgendwelche Grenzen überschritten habe. Und da ich mich genauso wenig für sehr allgemeine Aussagen eigne, ist der Rückzug das einzige, was mir auf Dauer am wenigsten Frust bringt.

Hier gibt es so viele liebevolle Frauen, die so toll für andere Hilfesuchende da sind, dass es nicht schlimm ist, wenn ich mich raus halte.

Es tut mir leid, dass ich da in dieser Weise darauf reagiere und manchem wird es recht extrem vorkommen, mit Recht, aber ich lasse mich geistig nicht gerne einsperren.

Ich bin aber weiterhin für jeden per Mail oder pn zu erreichen.

LG
Kate
Antworten