Artikel aus der Zeitschrift Neue Welt

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Steffy

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Beitrag von Steffy »

Meine Tochter hat den Babyblues

Heike Olbrich hilft in schwierigen LEbenslagen

Luise erkennt ihre Tochter nicht wieder. Seit das Baby da ist, entwickelt sich die lebenslustige Carina zum Traurkloss, der sein eigenes Kind kaum beachtet und wegen jeder Kleinigkeit zu weinen anfangt.
Sie so zu sehen, bricht Luise das Herz. Denn eigentlich hat Carina keinen Grund: Das Baby ist kemgesund, der Mann kuem¬mert sich ruehrend. Was ist los?
Alle sind uebergluecklich - die Kindsmutter heult. Vielleicht hat sie den Babyblues, der viel mit der Honnonumstellung zu tun hat. Dieses Stimmungstief nach der Geburt geht ziemlich schnell vorbei.
Oder aber sie leidet unter einer so genannten postpartalen Depression, die Monate dauem kann und emst zu nehmen ist. Die jungen Muetter werden dabei nach der Geburt voellig ueberrascht von ihren Gefuehlen. Sie verstehen sich selbst nicht:
Obwohl sie sich so aufs Kind gefreut haben, empfinden sie . nur Leere, Niedergeschlagenheit, Desinteresse. Keine Spur von Freude. Die Frauen verzweifeln innerlich: Weil sie im "besten" Fall keine Gefuehle fuer ihr Baby haben, im schlimmeren Fall sogar tiefe Abneigung.

Woher kommen die Depression?

Zum einen. gibt es objektive Gruende, die die erste Zeit als Mutter nicht gerade zum Paradies machen: der staendige Schlafentzug, die Aufgabe des frueheren Lebens (Job, Freizeit, Freunde). Es ist ganz normal, den alten Zeiten nachzutrauem, als man noch machen konnte, was man wollte und ab und an freie Zeit fur sich hatte. Denn Mutterschaft ist ein Vollzeitjob - ganz ohne freies Wochenende oder Urlaub.
Zum anderen stellen viele Frauen ueberhoehte Ansprueche an sich. Im Beruf erfolgreich, in allen Lebenslagen topfit - sie erwarten, dass sie spielend mit allem fertig werden. Und dann? Sind sie von dem Winzling ueberfordert. Dazu kommt Druck von aussen: Sie sollen vor Muttergueick stets strahlen.

Was Mutter und Kind jetzt benoetigen

Die Mutter braucht Unterstuetzung, Verstaendnis und Geduld. Gefuehle lasscn sich nicht erzwingen. Es ist, wie es ist, niemand traegt Schuld. Aber: So kann es nicht bleiben. Ein Baby muss ja
nicht nur frische Windeln und Nahrung, sondem auch Zuwendung, (Koerper-)Waerme und Ansprache haben. Es will gehalten, umarmt, gekuesst werden. Das sollten dann erst einmal Vater und Grosseltem uebemehmen.
Frauen, die unter Depressionen leiden, scheuen sich oft, ihre "boesen" Gefuehle mitzuteilen. Fordem Sie Ihre Tochter auf, sich Ihnen anzuvertrauen, ueber ihre Angste zu sprechen. Zudem braucht sie tatkraftige Unterstuet¬zung damit sie mal ausschlafen oder sich mit einer Freundin treffen kann. Alles, was ihr jetzt gut tut, sollte im Fokus stehen. Falls die Erkrankung langere Zeit an. halt, drangen Sie darauf, psychologische Hilfe zu suchen.
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