PPD-Film "Das Fremde in mir" ab 16.10. im Kino

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claudia

Beitrag von claudia »

Hallo Melanie und Uli,

neben der Tatsache das unser einziger Lebensmittelladen im Dorf zum Ende des Jahres schließt,hat es doch auch andere Nachteile auf dem platten Land zu wohnen...einer ist,das eben dieser tolle Film bisher nicht in einem unserer Kinos läuft.

Wenn jemand hier im Hildesheimer/Braunschweiger/Hannoverschem Raum etwas gegenteiliges weiß,bitte melden!

Ich finde euren Einsatz und eure Erfahrungen mit diesem Film ganz wichtig und bin euch dankbar,das ihr vieles davon hier in´s Forum stellt.
Viele warten bestimmt auf das Herauskommen der DVD.Gibt es da schon einen Termin,bzw.konntet ihr dazu näheres,vielleicht über die Regisseurin erfahren?

LG,Claudia
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Melanie W.
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DVD

Beitrag von Melanie W. »

Liebe Claudia,

einen Termin für das Erscheinen der DVD gibt es noch nicht. Geplant ist auch eine Ausstrahlung im Rahmen des Kleines Fernsehspiels im ZDF, aber auch dafür steht noch kein Termin fest. Beides wird aber wohl noch mindestens ein paar Monate auf sich warten lassen, jetzt tourt der Film erst mal durch die Weltgeschichte.

Herzliche Grüße
Melanie
Joulins

Beitrag von Joulins »

Hallo an alle!

Diese Mail habe ich gestern an Uli und Sabine geschickt - Uli schlug vor, es auch ins Forum einzustellen:

Die beiden Berliner Veranstaltungen waren (vor)gestern und sind gut gelaufen - Emily Atef hat auch nur Gutes über die Reaktionen in den anderen deutschen Städten berichtet. Hat mich auch gefreut zu erfahren (von E. Atef), daß Frau Dr. Britsch (die ja laut K. Teichmann die Beste war!) nun wieder einen Job hat (Anm.: in Ulm), in dem sie betroffenen Frauen helfen kann.

Beide Kinos waren nahezu voll, aber es waren ja kleine Kinos, im Kant ca. 30 Leute, in den Hackeschen Höfen ca. 70 Leute. Der Film ist mit Begeisterung aufgenommen worden, anschließend hat sich im Kant (fast nur ältere Frauen (Hebammen-Verein)) eine etwas kürzere, in den Hackeschen Höfen (jüngeres Publikum, offensichtlich auch mit Fachleuten aus Heilberufen (Gynäkologen, Therapeuten, Heilpraktiker, aber auch erkennbar ehemalige Betroffene) eine längere Diskussionsrunde ergeben. Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen Auskunft gegeben und mal wieder festgestellt, wieviel Aufklärungsbedarf zu diesem Thema noch besteht. Es sind von den 70 Leuten genau 2 (!) vor Ende der Inforunde gegangen, der Rest ist dageblieben.

Das Beste war, daß der Filmtheaterleiter der Hackeschen Höfe nach ca. 45 Min in der Schlußansprache verkündete, daß er den Erlös des Abends an den Verein spenden wolle. Ist das cool???????? Hey, ich hab mich total gefreut! Habe ihm gesagt, daß ich das mit Freude weitergeben werde an den Vereinsvorsitz. Am 28.10. steht dann noch die Inforunde im Eiszeit-Kino aus - freue mich schon drauf.

Mal davon abgesehen ist Emily Atef eine tolle Frau, und auch Susanne Wolff ist beeindruckend. Ist immer nett, mal andere Leute kennenzulernen ...

Übrigens: die für mich beeindruckendste Szene im Film: als sie am Tiefpunkt im Krankenhaus ist, und ihre Mutter aus Kanada kommt. Habe den Film jetzt dreimal gesehen und mußte jedesmal heulen - genauso ging es mir auch, als ich nach 6 Wochen Elend in die Arme meiner Mutter sinken konnte.

@Melanie: ähnlich wie du fand ich den Verlauf der Krankheit im Film auch sehr heftig, aber bestimmt nicht ungewöhnlich. Auch fand ich die Trennung von Mutter und Kind während der "Heilung" eher untypisch - dennoch war vieles im Film wie aus meinem Leben geschnitten, es gab echt Sätze, die ich selbst original so gesagt habe (zwei davon stehen wortwörtlich in meiner Aufnahmeanamnese für meine stationäre Behandlung ... das hat mich nach so vielen Jahren schon ein bißchen erschreckt). Alles in allem fand ich den Film - nicht zuletzt wegen der "Wortlosigkeit", die über allem liegt, sehr berührend.

Ein wichtiger Film - ich finde, der sollte ein Pflichtfilm werden in der Hebammenausbildung, und im Medizinstudium bei Spezialisierung zum Gynäkologen, Kinderarzt, Neurologen und Psychiater.

Liebe Grüße aus Berlin von
Steffi
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Uli W.
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Beitrag von Uli W. »

Hallo Steffi,

schön, Dich hier zu haben! Vielen Dank für Deinen tollen Bericht. Es hat mich sehr aufgebaut, von Melanie und auch von Dir zu hören, dass die Kinos bei Euch besser besucht waren. In München läuft der Film in einem sehr kleinen und abgelegenen Kino und hatte absolut wenig Publikum.

Den Entschluss des Kinobesitzers, den Erlös des Abends an S&L zu spenden finde ich gigantisch. Auch ein Zeichen, dass Ihr die Arbeit des Vereins optimal vermitteln konntet ! Vielen Dank für Euer Engagement!

Ich hatte letzten Sonntag zusammen mit Ingrid ( die früher unsere Nürnberger SHG leitete und jetzt in meine Ecke gezogen ist) ein Filmgespräch zu "Das Fremde in mir" in Seefeld hier in Oberbayern. Ähnlich wie bei Euch bei der ersten Veranstaltung waren etliche Fachleute da ( u.a. eine GfG-Geburtsvorbereiterin und eine Tanztherapeutin, allerdings insgesamt nur 8 Besucher außer uns und dem Kinobesitzer). Es kam eine sehr lebhafte und interessante Diskussion in Gang. Der Kinobesitzer, der extra für solche Filme eine "Kino-Lounge" ( mit Ledersofas, Tischchen und Teelichtern) eingerichtet hat, möchte diesen "wunderbaren Film", wie er sagte, im Dezember nochmals zeigen.

Du sprichst mir aus dem Herzen: Dieser Film sollte Pflicht für alle werden, die sich von Berufs wegen mit Geburt und Wochenbett beschäftigen. Ich hoffe, dass wir die DVD ( die im Frühjahr herauskommen soll) für Workshops und Infoveranstaltungen benutzen dürfen. Wir werden das mit der Filmfirma noch abklären.

Auch mir ging es so, dass mich viele Szenen des Films sehr berührt haben, gerade die Sprachlosigkeit in der ersten Hälfte, die so viel über Depression aussagt. Und die Szene in der Klinik, als Rebecca über die sanfte Körperberührung der Krankenschwester aus ihrem katatonen Zustand herauskommt und den erlösenden Satz: "Ich will meine Mutter sehen" sagen kann. Die Ankunft der Mutter ist wirklich eine der bewegendsten Szenen, für viele allerdings deshalb, weil sie in ihrer Erkrankung keine solch liebevolle Mutter an ihrer Seite hatten. Maren Kroymann hat mir ganz hervorragend gefallen in dieser Rolle.

Die Resonanz auf den Film in den Medien ist gewaltig, alle Vereinsmitglieder bekommen ja von Sabine die Presseberichte ständig gemailt. Wir haben uns zwar über manche Berichte sehr geärgert, weil sie ( häufig nur in den Überschriften) alte Vorurteile transportieren, andererseits ist es nur gut, wenn eine Diskussion in Gang kommt und das Totschweigen und Tabuisieren der Krankheit endlich ein Ende hat. Es wäre allen Frauen zu wünschen, dass dieser Film dazu beiträgt, endlich das rosarote Bild von der allseits glücklichen Mutter durch ein realistischeres zu ersetzen!

Liebe Grüße
Eure Uli
Joulins

Beitrag von Joulins »

Hallo Uli,

ich habe auch schon festgestellt, daß der Film bei den Medien nicht ungehört (ungesehen) verhallt ist. Geärgert habe ich mich über die Kritik im MISSY MAGAZINE, einer nagelneuen Zeitschrift mit Anspruch auf "Edutainment" und vielleicht ein klitzekleines bißchen auch auf die Fußstapfen der EMMA - und leider doch so wenig Tiefgang. Die Filmbeschreibung ist lieblos und fokussiert auf falsche Schwerpunkte (z.B. mit Aussagen wie "Rebecca möchte wieder arbeiten gehen und ist verzweifelt"), und endet mit dem (meiner völlig unmaßgeblichen Meinung nach) unvertretbaren Satz "Wie jede Depression ist die postpartale schließlich nur die extreme Steigerung von Ängsten und Gefühlen, die fast jede Mutter durchmacht: den "Babyblues" bekommen fast alle Frauen nach der Geburt."

Unzutreffend auch die Aussagen: "Die Ästhetik bleibt hinter dem Informationswert zurück" oder "die Dramaturgie läßt zu wünschen übrig ... mit HappyEnd: heterosexuelle bürgerliche Matrix reloaded". Ich frage mich ernsthaft, ob die Texterin überhaupt das Ansinnen des Films verstanden hat.

Was sagt man denn dazu? Oder sind "wir" zu empfindlich?

Soll ich die MISSY auch an Sabine schicken? Das Blatt hat es ohnehin nicht in meine Top Ten geschafft.

Ich wünsche einen schönen Abend!
Steffi
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Uli W.
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Beitrag von Uli W. »

Hallo Melanie,

jetzt habe ich nachträglich noch Deinen Bericht entdeckt ( bin vorher gleich auf die "Seite 2" gegangen). Schön, dass in Frankfurt auch ein paar nicht persönlich oder fachlich Betroffene im Kino waren!

Mich würde noch sehr interessieren, was Emily Atef über die Resonanz des Films in anderen Ländern und das dortige Mutterbild erzählt hat. Wir sehen ja z.B. immer neidvoll nach England, wo das Wissen über PPD bereits "Allgemeingut" zu sein scheint. Und es scheint auch so zu sein, dass Länder, in denen das "Bemuttern einer Mutter" nach der Geburt kulturell verankert ist ( z.B. Japan) eine niedrigere PPD-Rate haben.

Für alle, die nachfragen, wann der Film bei ihnen läuft: Bitte habt noch etwas Geduld, ab der nächsten Woche gibt es sicher neue Spielorte. Da es nicht sehr viele Kopien von dem Film gibt kann er erst nach und nach in anderen Städten gezeigt werden.

Für heute liebe Grüße
Eure Uli
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Uli W.
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Beitrag von Uli W. »

Hallo Steffi,

jetzt haben sich unsere Beiträge gekreuzt...

Die Zitate, die Du aus der Missy bringst, sind ja wirklich himmelschreiend! Solche Berichte zeigen in erster Linie, wieviel Aufklärungsbedarf hier noch besteht! Und auch, wie sehr eine bestimmte ideologische Brille das wirkliche Hinsehen beeinträchtigt!
Sabine brauchst Du den Bericht, glaube ich, nicht zu schicken. Er darf getrost in der "Ablage Papierkorb" landen!

Liebe Grüße
von Uli
claudia

Beitrag von claudia »

Hallo Uli und alle anderen,

habe gerade mit Freude festgestellt,das "unser"Film ab 7.11. tatsächlich in Hannover läuft.

Hat sich dort schon jemand mit dem Kino in Verbindung gesetzt bezüglich Postern,Flyern o.ä.?Hannover ist zwar 3/4 Stunde Fahrtzeit von uns entfernt,aber vielleicht hat noch jemand anderes Lust,etwas vorzubereiten und kann sich dann per "PN" mit mir in Verbindung setzen zwecks Absprache?!

LG,Claudia
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Uli W.
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Beitrag von Uli W. »

Hallo Claudia,

ist ja toll, dass der Film in Hannover anläuft. Ich muß gestehen, dass ich in letzter Zeit gar nicht in die Ventura-Film-Seite geschaut habe, weil wir hier im Ort einen schrecklichen Unglücksfall hatten, der uns alle sehr durchgeschüttelt hat.

Ich werde, wenn ich von meinem Kurzurlaub in Abu Dhabi ( habe das riesige Glück, dort eine Freundin zu haben, die mich eingeladen hat) zurückkomme, nächsten Mittwoch, noch Filmflyer an alle SHG-Leiterinnen schicken, die in der Nähe der Spielorte wohnen. Bei Hannover also an Dich und Marina, die die dortige SHG leitet. Dann könnt Ihr die Flyer in Beratungsstellen oder Praxen auslegen.
Frau Podszus von Ventura-Film hat einen Brief an alle Kinobesitzer geschrieben, die den Film zeigen und weist sie darin auf die Zusammenarbeit mit uns hin. Flyer und Plakate dürften also willkommen sein, hatte damit hier in München und Seefeld auch keine Probleme. Aber sprich Dich mit Marina ab, welche von Euch beiden das macht.

Liebe Grüße
von Uli
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Beitrag von Uli W. »

Hallo, jetzt hab ich noch die neuen Termine, damit nicht jede extra nachschauen muß:

Bad Vilbel 20.-26.11. Kino Alte Mühle

Hannover 7.-13.11. Kommunales Kino

Heidelberg 1.-12.11. Karlstor-Kino

Jena ab 23.10. Schillerhof

Kempten 4.-10.12. Colosseum

Leverkusen 1.12. VHS

Lübeck 31.10. im Rahmen der Nordischen Filmtage

Rottenburg 3.11. im Rahmen des Festivals Frauenwelten

Tübingen 1.11. ebenfalls im Rahmen des Festivals Frauenwelten
claudia

Beitrag von claudia »

Hallo Uli und alle anderen aus dem Einzugsgebiet Hannover,

vielen Dank,das Du an uns denkst!Bitte schicke einige Kinoflyer oder Plakate auf alle Fälle an SOL hier aus dem Forum,denn sie hat sich mit mir schon kurzgeschlossen,was das Auslegen der Flyer betrifft.Sie hat wohl auch schon Kontakt zu dem Kino aufgenommen,weil es auch direkt in ihrem Wohnbereich liegt.

Wir wollen den Film auch zusammen angucken-wenn noch jemand anderes Lust hat,der schließe sich bitte mit uns kurz.Wir wollen gleich in die erste Vorstellung am Freitagabend um 20.00 Uhr.

Von Marina habe ich schon lange nichts mehr gehört...

Liebe Grüße,Claudia
claudia

Beitrag von claudia »

Gerade ist mir noch eingefallen:wegen der Filkritiken schaut doch mal auf die homepage von dem Film.
Vielleicht ist das alles ziemlich"gefiltert",aber dennoch sind da tolle Kritiken!

Claudia
sol

Beitrag von sol »

Hallo Uli, Melanie, Sabine und alle anderen!
Heute bekam ich einen Anruf von der Leiterin des Kinos in Hannover und wir organisieren hier noch eine Diskussionsrunde nach der Filmpremiere. Ich fand es toll, dass sie selber auf die Idee kam und mich gefragt hat. Alle Hebammen im Raum Hannover von denen ich eine Mailadresse herausgefunden haben, habe ich auf den Film auch noch mal hingewiesen. Ich bin gespannt wie es in Hannover laeuft- Werde Euch dann davon berichten.
Gruss
sol

Beitrag von sol »

Hier ein kurzes Statement wie es in Hannover gelaufen ist. In HAnnover waren am ersten Abend ca. 30 Leute im Kino und sie blieben fast alle zur Diskussion. Vorwiegend Frauen, viele Hebammen und aus Sozialberufen. Ich war noch bei bei der Hebammenschule persönlich gewesen und hatte auf den Film aufmerksam gemacht. Auch habe ich alle Hebammen per Mail angeschrieben.
Es war eine total gute Diskussion für mich das erste Mal überhaupt vor so vielen über die PPD zu sprechen. Die Moderatorin hat es total toll gemacht und immer wieder das Pbulikum mit einbezogen. Claudia war auch mit dabei und eine super gute Unterstützung und vor allem konnte sie auch etwas über die PPP sagen. Es war eine Mischung aus Kommentaren zum Film, Erfahrungen von Betroffenen oder Angehörigen/Freunde und allgm. Aussagen zur medizinischen Versorgungslage...
Die Diskussion löste sich nach und nach auf- wobei wir auch sehr lange diskutiert hatten.
Gestern abend waren ca. 40 Personen da und das ist für so einen Film wirklich gut. In Hannover stand der Film mit Beschreibung auch in der lokalen Presse. Ich bin mal gespannt wieviele sich noch den Film anschauen kommen. Der Film sollte ein Muss für alle Hebammen werden.
Gruss
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Uli W.
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Beitrag von Uli W. »

Hallo Claudia und Sol,

vielen Dank für Eure Berichte... ich muß mich sehr bei Euch entschuldigen, ich habe es nach meinem Urlaub total vergessen, die Filmflyer an Euch zu schicken. Anscheinend hat mir die Wüstensonne ein bisschen den Kopf ausgedörrt...

Toll, dass Ihr in Hannover so guten Besuch und eine so angeregte Diskussion gehabt habt!

Liebe Grüße
von Uli
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