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Verfasst: 25:10:2012 7:34
von Marika
Hallo,

ich habe den Film auch gesehen - zusammen mit meinem Mann. Ich konnte mich im Gegensatz zu euch, nicht darin wieder finden - bei mir war es damals einfach ganz anders.

Er hat mich berührt, wenn auch nicht erschüttert - aber ich werte das als gutes Zeichen, dass ich einfach wieder gesund bin. Wir haben nach dem Film noch ein bisschen über meine PPD damals geredet, das fand ich schön: mit meinem Mann zu erkennen, es war sehr schwer, aber es ist vorbei und es hat uns enger zueinander gebracht.

Schade, dass AD und Stillen als unvereinbar dar gestellt wurden und auch von der Betroffenen als etwas Negatives betrachtet wurde. Ich fand ihn auch zu kurz, und glaube, Nicht-Betroffene haben somit wieder keine Vorstellung, was eine PPD ist.

Mein Fazit: Ich habe mir mehr erwartet.

Wiederholung!

Verfasst: 25:10:2012 8:10
von Hasenpfote1983
Wer den Film verpasst hat am Samstag den 27.10. um 20:15 Uhr wird er auf eins festival wiederholt!

http://www.einsfestival.de/videos/trail ... ml&seite=1

Verfasst: 25:10:2012 11:10
von scaramouch
Hallöchen meine Lieben
so, nach einer Mütze Schlaf kann ich den Film oder das was ich davon gesehen habe, etwas neutraler betrachten.
Also ich habe mich voll und ganz wieder erkannt, finde die schauspielerische Leistung von Frau Wackernagel grandios.
Die Aussage wegen Stillen und AD war einfach nicht korrekt, ja.

Ich glaube mich hat nicht so wirklich die Krankheit PPD aufgewühlt. Eher fand ich mich schrecklich daran erinnert, wie lange ich damals auch kämpfen musste, bis mir mal jemand geglaubt hat, dass ich nichts dafür konnte. Das ich wirklich krank war.... :roll: Solche Szenen wie gestern in dem Film zwischen den Ehepartnern kamen auch bei uns zu Hauf vor und das war so schlimm.
Da wurde ich echt nochmal getriggert. Genau wie von der Szene mit dem Baby im Wäschekorb.....solche ZG hatte ich ebenfalls damals....meine Güte, furchtbar.

Wie gesagt, ich werde mir den Film sicher irgendwann wieder mal anschauen, aber für gestern wars echt nichts. Bin wohl doch noch zu dünnhäutig.

Grüssle

Verfasst: 25:10:2012 11:33
von Marika
Mhhh, gerade die Wäschekorbszene fand ich unpassend. Wenn man ZG hat, ist das anders - da packt man nicht versehentlich das Baby in den Wäschekorb... Sollte diese Szene nicht eher die "Verwirrheit" bei einer PPD wiederspiegeln? Aber mal ehrlich: Ist das wem von euch schon so passiert? Ich fürchte diese Szene stellt uns PPD Mamas in ein sehr schiefes und falsches Licht...

Verfasst: 25:10:2012 12:02
von scaramouch
Ja, da hast du schon auch irgendwie Recht Marika.

Ich muss sagen, mir ist das nie passiert, aber ich hatte eben ZG, DASS es mir passieren würde so wie zahlreiche andere....ich denke, es sollte wiederspiegeln, wie erschöpft und gefangen die Mutter in ihrer Depression ist und kaum mehr fähig, normal den Alltag zu bewältigen. Unlogisch aber trotzdem, denn sie ist nicht geisteskrank und hätte gemerkt, wenn sie ihr Baby da mit der Wäsche in den Korb gepackt hätte.
Irgendwie waren viele Situationen dabei, wo man nicht nur PPD sondern auch PPP-typische Symptome bemerken konnte.

Aber man muss sich vor Augen halten, es sind Schauspieler, die das "nachgespielt" haben....und dafür war es sehr gut, finde ich.

Verfasst: 25:10:2012 12:25
von Marika
Ja klar, ZG in der Form hatte ich auch. Aber gerade weil es ZG waren, habe ich noch besser aufgepasst - zwar krankhaft aufgepasst, aber es wäre eben deswegen NIE passiert. Und dir und den anderen auch nicht.

Ich denke auch, dass manches eher PPD Symptome waren.

Ein bissl mehr Recherche wäre aber gut gewesen - grad was Stillen und Medis anbelangt - wäre ein Einfaches gewesen.

Verfasst: 25:10:2012 12:43
von scaramouch
Ja, das stimmt. Ich wüsste gerne, wie die sich auf solch einen Film vorbereiten oder vorbereitet haben.

Hey ich glaub, die besseren Regisseure wären wir :D

Verfasst: 25:10:2012 12:54
von Leuchtkäfer
Hallo,

ich habe doch immer mal wieder reingeschaut und habe mich in dem Film auch gar nicht wiedergefunden.

Mir kam die Gedankenwelt der Mutter auch zu kurz, wobei ich nicht wüßte, wie man das darstellen soll.

Aber wie soll denn ein nicht Betroffener verstehen, warum die Mutter einfach wegrennt, wenn "alles gut" ist. Oder warum sie das Messer, das beim Kuchen liegt, wegräumt. Daß sie ZGs hat, KANN sich jemand ohne Erklärung gar nicht zusammenreimen.

Trotzdem hat der Film mich aufgewühlt, weil ich mich dann immer noch selber teilnahmelos neben dem Bettchen von meinem Sohn sitzen sehe und ihn nicht lieben kann. Das tut auch nach Jahren noch weh, daß es so war.

Besonders wenn ich jetzt fast ein Jahr nach der 2. Geburt merke, wie selbstverständlich ich mit meinem 2. Sohn und der Liebe zu ihm von Anfang an umgehen konnte. Dann tut mir mein 1. Kind und auch ich immer noch sehr leid.

Jedenfalls ist es immer noch ein schwieriges Thema, aber irgendwie muß man ja anfangen, das an die Öffentlichkeit zu tragen, dafür war es ganz gut.

Grüße von Leuchtkäfer