Ein ganz verhaltenes Judihuiiiiiii

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hanna

Ein ganz verhaltenes Judihuiiiiiii

Beitrag von hanna »

Ich bin schon seit einiger Zeit daran, mich selber zu beobachten und habe mich eigentlich nie so richtig getraut, zu denken, dass es mir eigentlich seit einiger Zeit ziemlich stabil gut geht. Kaum habe ich gedacht, "ui, ist es jetzt vorbei", kam meistens ein kleiner (oder einmal auch ein ganz grosser) Dämpfer, aber irgendwie haben mich ein paar Erlebnisse in letzter Zeit etwas zuversichtlicher werden lassen. Da war z.B. ein Streit mit meinem Mann, auf den ich ohne Ausraster reagieren konnte (habe neu einen mp3-Player - wie ein Teenie - habe meinem Mann zuerst die Meinung gesagt und dann die Stöpsel rein - ich sag ja, wie ein Teenie :wink: - und meine Musik gehört und nicht daran herumstudiert, weshalb er das und das gesagt hat). Oder da war ein Abend voller Hektik mit den Kindern an dem ich trotzdem herzhaft lachen konnte, oder MOmente, wo ich mich auf die Tage, wo ich mit den Kids alleine bin, gefreut habe, früher hatte ich vor den Tagen immer einen Horror etc. Alles in allem ist das eine ganz andere Welt als noch vor 3 MOnaten!!!
Auch wenn diese Krankheit mit sich bringt, dass man sich in jeder schlechten Situation extrem gut selber beobacht und Angst vor "Rückfällen" hat, muss man aber auch aufpassen, dass man nicht ganz normale Downs als Katastrophen ansieht (da denke ich an Jennys Mann "des isch kää Debresjion" :lol: :lol: ) Ich habe das Gefühl, wieder in "meine" Welt zurückgefunden zu haben. Ich bin so froh, dass ich mich nicht mehr so schlecht fühlen muss, weil ich permanent überfordert und am Anschlag bin oder weil ich gar nicht gern mit meinen Kindern zusammen sein will. Diese Gefühl kenne ich so nicht mehr (mal abgesehen vom "üblichen" Generve, das Kinder manchmal an sich haben....).
Und wenn eine von euch Lieben, der es noch nicht so gut geht, wissen will, wie das ging, so muss ich sagen: Wohl am Wichtigsten waren Medi (JohanniskrauT) und Therapie, beides ist natürlich noch aktuell. Dann meine Arbeit, der damit verbunden Ausgleich und das wiedergefundene Selbstvertrauen, und der stetige Kampf um genügend Energien, d.h. Einbezug aller Hilfen, die man bekommen kann (Kinder mal übers Wochenende zu Omi und Opa, damit ich mit meinem Mann etwas tun kann, nicht zuviel Verpflichtungen sonst, wir haben zum Glück auch eine Putzfrau etc.) und nun (wo es mir besser geht) auch Sport (konnte mich davor nicht dazu aufraffen)- ein natürliches Antidepressivum, wie meine Ärztin sagt.
Ich hätte nie gedacht, noch vor ein paar MOnaten, dass ich mich je wieder so fühlen könnte. Ich dachte wirklich, ich bin langsam aber sicher am total durchdrehen. Meinen Kindern, meinem Mann habe ich das Leben versaut, überhaupt, mache ich alles kaputt und kann gar nichts, ich bin das Letzte und die Eisenbahnlinie in der Nhe unseres Hauses ist wohl der einzige Ausweg. Und heute tönt das ja wirklich anders, oder? Das macht euch hoffentlich auch viel Mut!
LG Hanna
Jenny

Beitrag von Jenny »

Gell, das ist, als käme man aus einem tiefen Loch gekrabbelt und hätte die Monate vorher gar net richtig gelebt! Ich kenne das! Jetzt mach aber langsam und so, wie es dir guttut. Du dürftest genau wie einer, der von schwerer körperlicher Krankheit genesen ist, noch etwas "wackelig auf den Seelen-Beinen" sein.
Ich freue mich, dass es dir wieder so gut geht und hatte den Eindruck, du schreibst genau meine Gefühle, als es mir wieder besser ging, nachdem ich schon sterben wollte.

Weiterhin alles alles Gute!
Jenny
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