Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

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Nancy

Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

Beitrag von Nancy »

Hallo ich bin Nancy 34 Jahre alt und habe vor 12 Wochen einen süßen Sohn zur Welt gebracht.
Seit ca. Der 10. Woche leide ich unter Versagensängste das Kind nicht versorgen zu können, fühle mich unwohl wenn ich alleine bin und bekomme Panikattacken mit Heulen, weil ich dann denke mir wird das Kind weggenommen wenn ich es in meiner derzeitgen Verfassung nicht umsorgen kann und eine schlechte Mutter bin, wenn ich solche Tage habe. ( Kind ist gesund und munter trotz stillen und Schwangerschaft unter AD). Fühle mich allein und isoliert seit der Entbindung obwohl Schwiegereltern zwei Häuser weiter wohnen und mein Freund Abends auch da ist. Habe auch Gewissensbisse weil ich unter AD stille und hoffe dass er keine Schäden davon bekommt.
Zu meiner Vorgeschichte:
Trennung vom Exmann 2010 mit vorherigen Klinikaufenthalt aufgrund Angst- und Panikattacken, Einstellung auf Cipralex 20mg
Bis zur Entbindung bin ich mit 10 mg ausgekommen und muste jetzt erhöhen.
in der Schwangerschaft hatte ich auch schon Phasen wo ich dachte dass schaffe ich alles nicht mit Kind und hatte Angst vor dieser riesen Verantwortung.

Es fällt mir auch sehr schwer zu Hause zu sein und nur Haushalt und Kind zu umsorgen. Vorher Arbeit, Freunde treffen und Sport treiben. Dass ist für mich eine harte Umstellung und dachte es würde mir leichter fallen.

Am Donnerstag habe ich ein Therapiegespräch und hoffe es geht dann wieder aufwärts. Frage mich auch warum grade jetzt wieder wenn man alle Kräfte brauch fürs Kind und hasse echt diese Heulphasen mit Panik.

Hoffe bin nicht alleine mit diesen Gefühlen und Ängsten und was macht ihr dann.
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Marika
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Re: Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

Beitrag von Marika »

Herzlich Willkommen bei uns!

Vielen Dank für dein Vertrauen in uns und deine Geschichte.

Ich kenne deine Symptome sehr gut, vor 9 Jahren hatte ich auch eine PPD. Cipralex hat mir dann geholfen, mit der Zeit wieder da raus zu kommen, zusätzlich zur einer langen Verhaltenstherapie (2 Jahre).

Meine Frage: Nimmst du das Cipralex noch und in welcher Dosis?

Sehr gut auch, dass du einen Therapietermin hast!

Ich freu mich auf Austausch!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Sanna
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Re: Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

Beitrag von Sanna »

Liebe Nancy,

herzlich willkommen! Alles was du beschreibst kenne ich. Aber es gibt einen Weg da raus, ganz sicher! Gut, dass du ein AD nimmst und Therapie machst, das sind die Schlüssel zum Erfolg!

Und keine Angst, so schnell nimmt man dir dein Kind nicht weg!!! Wir haben engen Kontakt mit dem Jugendamt wegen der Kinderbetreuung. Dort weiß man von meiner Erkrankung und trotzdem stand es nie im Raum mir meine Kinder wegzunehmen. Im Gegenteil, man sieht dot meine Bemühungen gesund zu werden und rechnet das hoch an.

Komm immer her, wenn dir danach ist. Wir sind füreinander da.

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
Nancy

Re: Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

Beitrag von Nancy »

Ich nehme jetzt wieder 20 mg Cipralex und 2013 hatte ich noch eine Fehlgeburt in der 6. Woche. Frage mich nur immer was der Auslöser gewesen ist? Mangelnder Schlaf durch das Stillen oder zu wenig Ruhe, das alleine sein in der Woche?
freue mich über die unterstützenden Worte und eure Hilfe.

Was habt ihr in diesen Momenten alles gemacht um es zu verbessern bei diesen scheusslichen Angst- und Panikattacken?
Und gibt es noch was pflanzliches was hilft bei stillenden Müttern?
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Marika
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Re: Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

Beitrag von Marika »

Hallo,

Auslöser kann es viele geben. Schon alleine der Hormonsturz nach der Geburt kann ein gravierender sein. Die Plazenta ist ja voll von den SS-Hormonen, die wird dann auch abgestoßen und so kommt es zu diesem rasanten Hormonabfall, der sich auch negativ auf die Botenstoffe im Gehirn auswirken kann. So sind z.B. die "Heultage" erklärbar. Im Normalfall reguliert sich das wieder, manchmal aber eben leider nicht.

Dann hattest du eine Fehlgeburt, sowas prägt extrem, auch wenn man es gar nicht wirklich merkt und denkt, es ist verarbeitet. Die Umstellung mit dem Baby im Alltag - das sind alles Faktoren, die noch dazu kommen und die Psyche ganz arg durcheinander bringen kann.

Mir haben Bachblüten sehr gut zu meinem AD geholfen. Bekommst du in jeder Apotheke und kannst du dir speziell zusammen stellen lassen. Das kommt auf deine Symptome und deine Persönlichkeit an.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Nancy

Re: Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

Beitrag von Nancy »

Danke für den Tipp. Hab mir auch Depressions Globoli bestellt und die helfen super.
Die Therapeutin meinte ich habe keine Wochenbettdepression , ich sollte lieber wieder in die Stadt ziehen weg von stressigen Schwiegereltern und raus aus dem Dorf.
fand ich sehr hilfreich :cry:
Buttchen

Re: Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

Beitrag von Buttchen »

Nancy seit wann nimmst du 20 mg ?
Nancy

Re: Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

Beitrag von Nancy »

Seit Januar. Ist aber Escitalopram und habe das Gefühl jilft nicht so wie Original Cipralex obwohl es der selbe Wirkstoff sein soll.
Nancy

Re: Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

Beitrag von Nancy »

Heute wieder schlechter Tag und sobald einer was falsches sagt oder macht bin ich wieder im Tiefpunkt.
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Marika
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Re: Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

Beitrag von Marika »

Hallo Nancy,

bist du neben dem AD in Therapie? Da würdest du lernen, wie du mit Angst-und Panikattacken umgehen kannst!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Nancy

Re: Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

Beitrag von Nancy »

Bei mir geht die neue Therapie erst im April los. Leider :|
Nancy

Re: Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

Beitrag von Nancy »

Am anstrengensten sind die Anspannungen den ganzen Tag, und wenn die Energie einem ausgeht oder Schlafmangel. Und bei der Therapie ist auch meist das Problem dass es einem gerade dann wieder etwas besser geht.
Es müste eine Notfallambulanz für ganz arge Tage geben.
Ansonsten hilft mir ne Freundin an schlechten Tagen und ich ihr. Unsere Kinder sind nur drei Wochen auseinander.
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Marika
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Re: Versagensängste, Verlustängste und Existenzängste

Beitrag von Marika »

Hallo,

also eine Therapie wirkt ja langfristig, da ist es egal ob es dir an Tagen an denen du die Therapiestunde hast gut oder schlecht geht. Das spielt keine Rolle. Du kannst bis sie beginnt auch so schon viel tun in dem du z.B. Bücher usw. über das Thema liest. Ubure hat viele angeführt und super Tipps gegeben. Auch Graureiherin hat noch Büchertipps angegeben. Und uns kannst du eigentlich als "Notfallambulanz" für schlechte Tage sehen ... aber gerne auch an guten.... :wink:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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