Hallo hier bin ich richtig!

[isa]

Hallo an alle. ich erzähle euch nun mein Leidensweg. meine Tochter ist 18 Monate. alles fing an als sie geboren ist. sie war ca 2 std auf der Welt als sie blau anlief und nach Luft schnappte. ich hatte solche Angst um sie und schwor mir Sie nicht aus den Augen zu lassen. sie hatte das ca 5 mal im krankenhaus. das lag daran weil sie zu viel fruchtwasser schluckte. als ich zu hause war hatte sie das gott sei dank nicht mehr. aber meine Angst um sie wurde immer mehr. sie schläft bis heute bei mir im bett. ich habe sie das erste Jahr gestillt. sie ließ sich auch nur an der Brust beruhigen weshalb ich sie nie abgab. auch das Auto fahren bereitete mir Angst. was ist wenn sie weint und ich nicht halten kann. dann verlagerte sich die angst auf mich. was wäre wenn ich krank werde oder mir was passiert und sie brauch mich doch....als ich sie abstillte viel ich in ein Loch. .hatte keine freude mehr nach einigen Wochen wurde es besser. jetzt ist aber eine andere angst da von Zwangsgedanken zu vielleicht werde ich verrückt und kann nicht für sie da sein. auch das Gefühl ich habe versagt und ich kümmere mich nicht gut genug um sie. es ist furchtbar und ich glaube was schlimmeres hätte mir nicht passieren können. bin seit November bei einem Therapeuten und wir haben letzte Stunde rausgefunden das es eine schwangerschaftsdepression ist.deshalb denke ich ich bin hier richtig. es erleichtert mich zu wissen das es nicht nur mir so geht. ich grüße euch alle und wünsche euch nur das beste

[Glu]

Hallo Isa,

Willkommen hier im Forum.
Ich kann dich gut verstehen, mir ging es ganz ähnlich.
Ich habe meinen Kleinen auch lange gestillt und musste/wollte immer da sein, Tags und nachts...
Auf Dauer ist es eine enorme Belastung, nicht nur körperlich. Aber das sieht man selbst gar nicht so. Ich habe auch immer gedacht, ich muss ständig da sein und was ist wenn mir was passiert. Dann kam die Angst hinzu.. Und als ich abgestillt habe, ist irgendwie alles zusammengebrochen. Ich war erschöpft wie nie, zweifelte alles an..

Du bist schonmal auf dem richtigen Weg, indem du zum Therapeuten bist. Nimmst du noch Medikamente dazu?
Hast du irgendwie Unterstützung und Hilfe?

Das wird sicher wieder gut. In kleinen Schritten geht es vorwärts.
Viel Kraft und alles Gute.

Lg Glu

[isa]

Hi erstmal vielen Dank für deine Antwort. habe es gestern endlich geschafft das mein Hausarzt mir Tabletten verschrieben hat. citalopram dura 20mg. ich hoffe es wirkt bald. für mich war es auch furchtbar das meine Umgebung mich nicht verstanden hat. die meisten meinten das wäre doch alles gar nicht so schlimm. mir wurde auch die Pille empfohlen. weil es mir immer ganz gut geht wenn ich meine Periode habe. welche Erfahrungen hast du gemacht? lg

[Glu]

Meine Mama hat mich ganz toll unterstützt und tut es auch heute, obwohl sie das selber nicht kennt, zum Glück. Sie hat aber sehr schnell gemerkt, dass da was passiert, was nicht so harmlos ist. Mir ist es anfangs sehr schwer gefallen ihre Hilfe anzunehmen, weil ich immer alles alleine geschafft habe und immer das Gefühl hatte, ich bin doch die Mama und muss da sein. Aber ich sehe jetzt, dass es vollkommen ok ist, wenn auch mal die Oma oder Papa auf den kleinen aufpassen. Auch nachts kümmert sich jetzt auch mal mein Mann um den Kleinen und es klappt gut. Frage mich, wieso ich das nicht schon früher angenommen habe. Deswegen mein Rat an dich, nimm Hilfe an. Mach auch mal was für dich, Versuch es. Es ist nichts dabei, im Gegenteil.

Leider ist es wirklich so, dass es für viele schwer nachzuvollziehen ist, wenn man sagt, was in einem so vorgeht und die Ängste. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass man von der Angst nachts geweckt wird und nicht schlafen kann, dass man glaubt sich nicht um sein Kind kümmern zu können. Aber es ist so, das gibt es.

Bei mir dachten alle, auch die Ärzte erst, dass es die Hormonstellung ist. Denn mit dem abstillen kam der Zusammenbruch und wie bei dir, geht es mir viel besser, wenn ich meine Periode habe und kurz danach. Deshalb denke ich auch, dass Hormone eine Rolle spielen. Trotzdem ging es ohne Medikament nicht mehr. Ich nehme es jetzt knapp drei Wochen. Die ersten zwei Wochen ist alles noch schlimmer geworden bei mir, das hat mir die Psychiaterin aber gesagt, dass es so sein wird. Erst dann geht's in kleinen Schritten besser. Also wunder dich nicht, wenn es erstmal schlechter geht, es wird dann wieder besser. Die Pille habe ich jetzt auch angefangen. Mal sehen.

Hast du schon deine Schilddrüse und Hormonstatus checken lassen? Das ist wichtig.
Ich habe noch Schilddrüsenunterfunktion.

[isa]

genau und die letzten zwei Wochen vor der Periode sind am schlimmsten. die Hormone hab ich noch nicht kontrollieren lassen. wo kann man das machen? ich hatte meine Frauenärztin mal danach gefragt aber sie sagte wenn ich meine Periode ja bekomme dann wäre alles ok. die schilddrüse hab ich kontrollieren lassen war alles ok. du hast recht mit dem Hilfe annehmen nur ist meine kleine da etwas schwierig. bei den omas bleibt sie nicht alleine sie fängt dann an zu weinen wenn ich oder ihr Papa nicht dabei sind. das zu bett gehen klappt leider auch nicht mit dem Papa sie weint bis ich komme. ich denke mal das ich schuld daran habe weil ich sie so an mich gebunden habe. ich weiß auch das das nicht gut für sie ist. was mich erstaunt ist das wenn Kinder dabei sind dann hat sie mich komplett vergessen. zur zeit ist es auch so das mein Partner immer dabei bleiben muss...er hat sich extra Urlaub genommen. weil ich Angst habe mit ihr alleine zu sein. das ist furchtbar....aber toll ist es ja bei dir das es durch den tabletten schon besser ist.

[Glu]

Hormonstatus kann man beim Frauenarzt bestimmen lassen, also über Blut. Klar, die sagen erstmal, das es nicht nötig sei und es sich einpendeln muss, was auch bei den meisten Frauen der Gall ist, aber ja.. Ich habe auch mehrmals angerufen und gesagt, dass es mir schlecht geht und dann hat mein Gynäkologe erst gesagt, na gut, Hormonstatus bestimmen lassen. War bei mir im Normalbereich.

Super, dass dich dein Partner unterstützt. Das ist viel Wert.
Kann es gut verstehen, dass deine Kleine an dir hängt. War bei mir nicht anders. Langsam angehen und dann wird sie sich auch immer mehr an Papa oder Omas gewöhnen. Hat bei uns auch geklappt. Nur halt etwas länger gedauert und bei mir ist es so, dass meine Mama zu uns kommt. So ist der kleine ja bei sich zu Hause in gewohnter Umgebung. Ich bin ja auch da meistens, aber kann mich mal hinlegen, was machen und sogar mal weg.

Das mit der Angst wird besser.
Kannst du schlafen?

[isa]

Das stimmt das ist viel wert wenn man Unterstützung hat. allerdings muss ich sagen das unsere Beziehung sehr darunter gelitten hat. wir sind fast 8 Jahre zusammen. am Anfang gab ich ihm für alles die schuld. ich hatte mich sogar zwei mal kurz von ihm getrennt. er könnte leider am Anfang auch nicht verstehen was los war.

das mit dem hormon test werd ich auf jeden Fall in Angriff nehmen. danke für den Tipp. wenn du mal zeit für dich hast was machst du dann? ich wüsste gar nicht was ich so machen sollte.

mit dem schlafen geht es mittlerweile. am Anfang war es schlimmer. ich konnte kaum schlafen und wenn ich mich mittags hinlegen wollte war ich nervös. hatte zu der zeit Baldrian tropfen und Lavendel tabletten genommen. kannst du schlafen?

[Glu]

Ja, ich denke, dass in so einer Situiation jede Beziehung auf die Probe gestellt wird.
Trotzdem, gemeinsam schafft man alles viel besser und irgendwann mal kommt die Zeit, da denkt man zurück und sagt sich: Man war das Sch****, aber wir haben es geschafft! So versuche ich das zu sehen. Klar, klappt nicht immer, aber meistens.
Mein Therapeut sagt, Krisen gehören zum Leben dazu und wer denkt, er bleibt verschont, der täuscht sich.

Wenn ich Zeit für mich habe, versuche ich jetzt was zu machen, was ist früher gern getan habe. Ich bin gern in die Stadt gegangen, bummeln und einfach mal schauen, was es neues gibt. Habe mich gern zurecht gemacht. In Zeitschriften geblättert. Wohnung umgeräumt und mit Kleinigkeiten immer wieder verändert. Shopping Queen geschaut. Dahin möchte ich zurück. Und da arbeite ich dran. Ich habe eine Zeit lang für gar nichts Interesse gehabt und sogar irgendwie Angst gehabt rauszugehen, aber ganz langsam kommt es wieder und ich hoffe es wird noch besser.
was hat dir früher Spass gemacht?

Ehrlich gesagt, weis ich gar nicht mehr wie das ist einen richtigen Schlafrhytmus zu haben. Seit der Kleine da ist, habe ich nicht einmal richtig durchgeschlafen. Aber in letzter Zeit war es dann so schlimm, dass ich Nachts immer gegen 4 Uhr wach war mit Herzrasen, Angst und enormer Unruhe. Das ist zum Glück besser geworden. Ich nehme ja auch was ein, dass ich besser schlafen kann und wenn es einem besser geht, hab ich mir sagen lassen, dann kommt das schlafen wieder

[isa]

Ich glaub wir sind uns sehr ähnlich. ich hab mich auch gerne schön angezogen und fertig gemacht. als meine kleine da war hab ich nicht mehr so darauf geachtet und dann seit der schlimmen Phase war es mir total egal bzw wozu hab ich mir gedacht. aber seit ner Woche hab ich mich wieder fertig gemacht. und das tut echt gut. ich war allerdings vor der Phase nicht zu Frieden mit meinem Körper. jetzt hab ich zu viel abgenommen. bin 170 cm und wiege nur noch 50 kg. das nagt auch an mir es sieht auch nicht toll aus. und irgendwie nimm ich imoment nicht zu. aber das sind zweit rangiert Problem. am wichtigsten ist mir endlich angst frei zu sein und kein tief mehr zu haben. ich war so glücklich als ich wusste das ich ein Kind bekomme und jetzt kann ich nicht so eine Mutter sein wie ich gerne wäre. das zerreißt mich. ...das kenn ich zu gut mit der Panik in der Nacht. es ist furchtbar, ich dachte immer ich bekomme einen Herzinfarkt weil mein Puls sehr hoch war. ich mache es jetzt so das ich einen Gedanken stop mache noch ne Serie im bett auf dem Handy schaue....das entspannt mich sehr und dann kommt der schlaf echt von selbst. du darfst dich nicht unterdruck setzen das du schlafen musst weil das klappt nicht. ich nehmen seit ner Woche auf pflanzlicher Basis spirullina da sind alle b Vitamine drin, dass ist damit die psyche wieder "normal " läuft. hat mir jemand empfohlen der sehr lange depressiv war empfohlen. kann ich auch nur empfehlen ich fühle mich kraftvoller. was machst du so mit deinem kleinen? mir gehen die Ideen langsam aus. zur krabbelgruppe und zum turnen trau ich mich imoment nicht mit ihr hin zu gehen. habe angst vor der Panik.

[Glu]

Ich kann mich noch genau erinnern..Erst vor paar Wochen habe ich mich im Spiegel angeschaut und ich habe nicht mich gesehen oder wiedererkannt. War kein schönes Gefühl. Die letzten Tage waren schon viel besser. Wenn man etwas gerichtet ist, fühlt man sich bzw. Ich fühl mich besser. Genau wie du schreibst, es tut gut. Heute war ich in der Stadt und ich habe es genossen. Davor habe ich mir bewusst und mit Freude mein Outfit ausgesucht, Kette, Schal, Tasche usw. Habe ich schon länger nicht gemacht. Habe einfach was angezogen, egal halt..

Ich hatte auch länger kein Appetit und habe dadurch abgenommen. Mit hat nichts geschmeckt. Ist jetzt aber wieder da. 50 kg bei 170cm ist schon etwas wenig. Was ißt du gerne? Hast du Appetit?
Ich habe zB gemerkt, dass ich mehr esse, wenn jemand anders kocht, Mama oder mein Mann :) vielleicht wäre das was?

Du schreibst, du kannst nicht so eine Mutter sein wie du gern wärst? Was meinst du damit? Ich frage, weil ich es selbst von mir kenne, dass ich zu hohe Erwartungen an mich stelle und alles irgendwie perfekt haben möchte. Erst langsam fange ich an zu sehen, dass manche Erwartungen einfach unrealistisch sind und auch nicht wichtig.

Ich fange jetzt wieder an alte Kontakte wieder herzustellen. Habe mal wieder eine frühere Freundin mit Kind eingeladen. Ist Aufgabe, welche ich vom Therapeuten bekommen habe. War ganz gut. Die Kinder konnten bisle spielen und wir quatschten. Muss aber schon sagen, dass ich schon ganz schön aufgeregt war, weil ich es gar nicht mehr gewöhnt bin. Sonst ja, spazieren gehen, zusammen einkaufen, einfach mal eine Runde fahren und schauen. Nichts spektakuläres. Werde jetzt noch nach einem Kurs schauen, vielleicht Musik oder so.
Wenn du Angst hast, dann mache vielleicht erst was mit Leuten die du kennst und die dir vertraut sind. Dann kannst du es ja steigern und das mit der Angst ist bei mir auch besser geworden. Das wird bei dir auch sicher so sein, wenn das Medi hilft.

Puh, sorry ist jetzt echt lang geworden :)

[isa]

erstmal hab ich mir das anders vorgestellt wenn die kleine da ist. ich wollte die perfekte mutter sein. wenn ich jetzt mit ihr spiele ist es manchmal langweilig und ich denke meine Güte warum genießt du denn jetzt die Zeit nicht. und wenn ich mal nicht mit ihr spiele und sehe das ihr langweilig ist bekomme ich ein total schlechtes gewissen. ich glaube ich hab noch keinen Mittelweg als mutter sein und ich sein gefunden. und dann hab ich natürlich ein total schlechtes gewissen weil ich mit ihr nicht bei der krabbelgruppe und beim turnen war. der Appetit ist da und ich esse auch wieder ganz normal nur nimm ich irgendwie nicht zu. das stimmt wenn jemand anderes kocht dann ist es immer leckerer. ich fühle mich immer einmal am Tag komisch habe dann angst Gedanken und komische Gedanken. wenn das dann vorbei ist fühle ich mich wieder normal und denke was für ein quatsch. bin echt froh wenn die tabletten helfen. mein Therapeut meinte auch ich darf keine angst haben bzw soll die Panik wenn ich irgendwo bin aushalten es würde ja nichts passieren. ist leichter gesagt als getan :). aber ich werd dran arbeiten denn ich will mich von der angst nicht beherrschen lassen. seit wann hast du die "krankheit" eigentlich? ich schäme mich manchmal sehr dafür weshalb ich es Freunden nicht anvertrauen will...

[suzilizzy]

Ein liebes Hallo, auch von mir!

Wollte dir sagen, dass du keinen Grund hast, dich für deine Erkrankung zu schaehmen!
Hättest du dir ein Bein gebrochen, muesstest du das auch nicht verschweigen. Bei psychischen Dingen fühlt man sich immer selbst verantwortlich, aber das ist man nicht! Man kann nichts dafür und hat auch nichts falsch gemacht! Man ist einfach krank geworden!
Klar muss man es nicht jedem auf die Nase binden, aber seinen Freunden kann man vertrauen! Und es hilft so sehr, mit einem lieben Menschen zu sprechen!
Ich war immer ganz offen und habe kein Geheimnis aus meiner Erkrankung und meinem Klinik Aufenthalt gemacht. Alle haben super reagiert und mich toll unterstützt. Das hat mich vielen noch näher gebracht.

Wünsche dir alles, alles Liebe!

[isa]

Hi vielen Dank für deine lieben Worte. ich hab das schon seit nem halben jahr und ging auf der Suche was ich für ein Problem habe. am Anfang fühlt mein Kopf sich an als ob er platzt. habe mein koplettes leben hinterfragt weil ich dachte es liegt an mir und meiner Einstellung. habe aucheine Zeit lang meine Partnerschaft in frag gestellt. aber nun weiß ich es ist eine Krankheit und ich kann nichts dafür. bin nur froh wenn dss endlich vorbei ist. wünsche dir auch alles Gute. lg

[Hoffnung89]

Ui ich finde es natürlich schade dass es dir nicht gut geht isa aaaaber es tut mir so gut deine Beiträge zu lesen! Die könnten zu 100% von mir sein! Nur dass meine Tochter erst 7 1/2 Wochen alt ist!

Aber auch bei dir glu finde ich vieles von mir wieder

Echt erstaunlich ich wusste dass hier jeder so seine Probleme hat aber dass die so eindeutig mit meinen verglichen werden können zeigt mir dass ich gar nicht so verrückt bin wie ich dachte!
Kann das gar nicht beschreiben aber isa du hast das alles sehr gut beschrieben!