Meine Geschichte ...

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Leon2611

Meine Geschichte ...

Beitrag von Leon2611 »

Hallo,

Ich bin seit heute auch hier. Bin L. und 22. Mein Sohn Leon ist jetzt 18 Monate.
Ich kam im Januar 2013 mit meinem Freund zusammen. Zweieinhalb Monate später stellte ich fest, dass ich schwanger war. Mein Freund hat mich unterstützt, aber alle anderen (Eltern, Familie und so...) waren zuerst dagegen und schockiert.

Die Schwangerschaft verlief bis auf die Ãœbelkeit am Anfang ganz gut.
Am 26.11.13 kam dann der Leon 10 Tage zu früh auf die Welt. Es ging alles sehr schnell. Ich hatte weder Schmerzmittel, noch Narkose oder ähnliches. Die Herztöne wurden schlechter und die Ärzte mussten mit Zange und Saugglocke eingreifen. Als er da war, wurde er untersucht aber es ging ihm gut.
Ich hatte ziemlich starke Schmerzen, war erschöpft und hatte auch Geburtsverletzungen, die nicht ohne waren...
Die Hebamme wollte ihn mir anschließend geben, aber ich wollte ihn nicht bei mir haben. Waren dann noch zwei Wochen im Krankenhaus und wegen der intensiven Unterstützung des Pflegepersonals lief das auch ganz gut.

Zuhause war es dann die ersten beiden Wochen auch ok und dann fing er an zu schreien. Er hat 3 Monate von nachmittags bis nachts durch geschrien.
Ich hab in der Zeit kaum geschlafen, war sehr angespannt und hab viel geweint. Meine Gynäkologin riet mir zu einer Psychiaterin zu gehen. War dann auch dahin und die sagte irgendwann nach Absprache mit meiner Hebamme, dass es gut für mich und Leon wäre, stationär eine Therapie zu machen. Anfangs fand ich es nicht gut, aber es ging nicht anders. Ich hab meinem Kind gegenüber nichts gefühlt und habe oft daran gedacht, es weg zu geben. Wenn er geschrien hat, hab ich es oft nicht aus gehalten und hab immer öfter selbst angefangen zu schreien.

Mein Freund war der Einzige der uns immer unterstützt hat und als Leon gerade 4 Monate alt war, sind wir doch in eine Klinik mit Mutter-Kind-Therapie. Haben in Weilmünster (200km von zu Hause weg) einen Platz bekommen und da waren wir dann für 3 Monate. Dann sind wir für drei Wochen wieder nach Hause und nochmal 4 Wochen zurück.
Mir wurde da sehr geholfen und ich fühlte mich wirklich gut aufgehoben.
Das Trauma von der Geburt und auch die Depression ist aber immer noch da. Nicht mehr so schlimm, aber noch lange nicht gut. Sehe heute noch oft "Bilder" von der Geburt von Leon und kann auch noch nicht gut darüber sprechen.

Seit unserer Entlassung bin ich noch in ambulanter Therapie und ich glaube das wird auch noch etwas dauern... Aber wir sind auf einem besseren Weg...

So, das war meine Geschichte...

Alles Liebe
L.
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