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Wunschmami2012

Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von Wunschmami2012 »

Hallo zusammen,
ehrlich gesagt weiß ich garnicht was ich schreiben soll denn ich kenne mich im Moment nicht wieder und versuche jetzt einfach mal zu beschreiben was bei mir so los ist.
Im August 2012 kam 4 Wochen zu früh unsere erste Tochter auf die Welt, lange erwartet und nur durch KIWU Therapie erreicht hatte es geklappt. Die Schwangerschaft war schwierig die Geburt ein Desaster und meine Tochter .... WEG..... auf der Intensiv wo auch viel schief gelaufen ist.... im nachhinein bin ich sehr erstaunt was man sich als Erst-Mama alles bieten lässt. Wir haben uns trotz Flasche und nicht stillen irgendwie zusammen gerafft. Auch den Baby Blues hatte ich nach 6 Tagen überstanden.
Kurze Zeit später sagte man mir das meine Hormonwerte immer schlechter werden und das wenn wir ein 2 Kind wollen das bald angehen sollten. Nach einer fast aussichtslosen Therapie wurde ich doch schwanger. Die Schwangerschaft war wieder sehr anstrengend wie bei der ersten waren Übelkeit, Bluthochdruck und stationäre KKH Aufenthalte dabei. Dank einer neuen Hebamme die Beleggeburten machte ging die Geburt im Dezember 2013 nicht schöner aber dadurch das mir das Kind nicht weggenommen wurde war ich sehr versöhnlich. Ich war glücklich.....2 gesunde Kinder völlig unkomplizierte Babys waren Sie die Zeit war nicht stressig sondern glücklich.

In der zweiten Schwangerschaft wurde allerdings von einem Neurologen schon eine deutliche nervliche Beeinträchtigung diagnostiziert (das was ich gesehen habe hat öfter in der Woche gewackelt, wie wenn man auf so beweglichen Bodenplatten steht).

Im August 2014 sind wir umgezogen und völlig überraschend hatte ich im Oktober einen positiven Test in der Hand.
Ich lief Amok, Angst, Stress, Verdrängung....das wollte ich nicht, nicht jetzt. Wie sollte das Kind auf die Welt kommen nach 2 Kaiserschnitten wo ich doch nur unter Vollnarkose operiert werden kann.

In der 18. ssw Frühwehen....also Wehenhemmer keine Belastung mehr -witzig mit 2 kleinen Kindern- trotzdem hatte ich weiterhin das vorhaben bzw. wieder, dieses Kind kommt spontan auf die Welt und hatte auch überall das ok. in der 25.ssw wieder Bluthochdruck dieser wurde eingestellt. Ich schleppte mich von Woche zu Woche.
-durch eine Verletzung die auf die erste Spinal beim KS zurück zu führen ist kommt es in ss zu Beintaubheit zusätzlich hatte ich beidseitig Kapaltunnelsyndrom das vor der 3.ss eigentlich operiert werden sollte-
In der 35. ssw platzte mir die Fruchtblase, dies verdrängte ich. Mein Bauch wusste deutlich das war es mein Kopf sagte "Nein viel zu früh das geht nich". Montags bat ich mein Mann noch ph-streifen zu besorgen die waren eindeutig, trotzdem flüchtete ich mich in ausreden ging abends zur Geburtsvorbereitung, Dienstags war ich auch noch unterwegs und erst Mittwoch schickte mich der Frauenarzt bei der Vorsorge direkt in kkh.
Ich lies mich von meiner Mutter abholen, lief in seelenruhig zum Auto aß im Auto noch ihre Spaghetti, wir holten meine Kliniktasche und als wir auf dem Weg in die Klinik gefahren sind musste meine Mutter mich mehrmals bitten meinem Mann Bescheid zu geben. Ich sagte immer wieder "nein wieso denn, die lassen mich eh wieder heim" -als wir dort waren war wieder meine ganze Hose und das darunterliegende Handtuch nass :shock: < Verdrängung
Ich lief in Seelenruhe zur Anmeldung dort sind dem Pfleger schon fast die Augen raus gefallen, der packte mich sofort in Rollstuhl, dann gings weiter CTG Untersuchung etc. als feststand gg Abend das es keine spontane Entbindung geben wird weil die Wehen kaum da sind, konnte ich nur noch weinen ich wollte mich nicht mehr beruhigen ich wusste auch das ich das Kind wieder nicht sehen werde.
Den OP erspare ich Euch....
Nach der OP hab ich geschrien ich weiß nicht was aber mein Mann konnte es bestätigen zudem hatte ich starke schmerzen und das Kind war weg. Ich wurde am selben Abend noch hingefahren...Schläuche Kabel meine Nacht war dahin.
Am nächsten morgen bin ich sofort aufgestanden habe mir alles ziehen lassen und ab abend bin ich ich alle 3h zu meiner Tochter gelaufen (1Strecke 10 Minuten).
Den Ablauf dort erspare ich Euch auch......
Ich habe mich und Sie dann nach 5 Tagen entlassen gg den Wunsch der Ärzte denn die hätten meine kleine gern länger behalten.

So daheim ging es los, die erste Woche ging es noch danach hatte ich mich kaum mehr im Griff, ich weine haltlos und ständig, ohne Vorwarnung ohne Grund....ich fahre meinen Mann an, unsere Kinder, bin wütend und unzufrieden mit mir selbst. Ich will nicht unter Leute habe das Gefühl alle starren mich an.
Einerseits möchte ich mich mit allen Kindern einsperren andererseits will ich nur allein sein. Ich bin lustlos, antriebslos, sehr unkonzentriert (ich habe in den letzten 2 Wochen fast 3 Unfälle gebaut).
Nachts träume ich von toten Kindern, streichel mein Bauch weil ich denke meine kleine wäre da noch drin (das ist mittlerweile besser geworden).
Wenn mein Mann mich morgens nicht aus dem Bett zitiert oder mittags essen macht würde ich nur im Bett liegen und Löcher in die Luft starren.
Ich war eine starke Frau, strukturiert, immer lachend, fröhlich, hatte viele Freunde war unterwegs jetzt bin ich ein Häufchen elend das nicht mal seinen Mann um sich haben will das ständig weint keine Freude mehr am leben hat....mittlerweile habe ich mich schon so abgekapselt das sich Freunde nicht mehr melden.
Meine Familie ahnt nichts, meine Hebamme hat mir letzte Woche sehr deutlich Ihre Vermutung PPD geäußert und ich lebe seitdem nur noch in einer Blase.....wassss ich??? Wie konnte es soweit kommen, sowas haben nur andere. Familien aus anderen Verhältnissen mit Vorbelastung usw.

Was kommt auf mich zu, was passiert mit mir....eine entsprechende Adresse bei einer Psychologin habe ich hier liegen aber diese Überwindung anzurufen und zu akzeptieren ein Problem zu haben ..... Seit 5 Wochen schleppe ich mich so durch den Tag. Mein Mann ist noch bis Ende Juni daheim dann geht er arbeiten. Was mach ich dann, wie soll ich den Alltag schaffen wo ich doch im Moment nicht mal weiß wie ich mich am Tag auf Spur halte.
Mittlerweile vermutet meine Hebamme das der Beginn der Depression schleichend in der SS kam und durch die sehr überraschende Geburt die mir so garnicht in den Kram passte dann den Auslöser bekam. Dann die Zeit im KKH wo ich statt mich nach der OP zu erholen einfach funktionieren musste.

Am Mittwoch kommt meine Hebamme wieder und sie will bestimmt wissen ob ich einen Termin gemacht habe und bis dahin werde ich wieder nicht schlafen können..... :cry:

Bei den Geschichten die ich aber hier schon gelesen habe, kommt mir meine wie eine Lapalie vor....
Fühlt Euch gedrückt....

So wer bis hier gekommen ist bekommt ein Keks :*
Sanna
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Re: Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von Sanna »

Hallo und herzlich willkommen!

Ich finde es super, dass deine Hebamme so auf Zack ist und da sehr aufmerksam zu sein scheint. Bei vielen ist es das Problem, dass sie zu spät Hilfe bekommen.

Du solltest so schnell wie möglich jede Hilfe in Anspruch nehmen. Ja, auch beim Psychiater anrufen und mal hingehen. Kann ja nicht schaden. Denn je eher du handelt, desto besser lässt sich ein schwerer Verlauf einer Depression abwenden.

Vielleicht hilft es dir auch, dir einen Wochenplan zu machen. Also genau aufzuschreiben, was am Tag erledigt werden muss und das muss dann durchgezogen werden. Das hat mir immer sehr geholfen.

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
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Marika
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Re: Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von Marika »

Ein liebes Hallo auch von mir!

Du hast den Weg zu uns gefunden und dich uns geöffnet - das ist sehr gut und ein Schritt in die richtige Richtung. Vielen Dank für dein Vertrauen in uns. Der nächste Schritt ist zugegeben etwas schwerer und auch unangenehm, ich weiß: Den Psychiater den dir deine Hebamme empfohlen hat zu kontaktieren. Wie schwer das ist, weiß ich noch von mir damals. Ich wollte nicht wahrhaben, dass ich Hilfe brauchte und schon gar nicht von einem "Psychodoktor" - ich war doch nicht "verrückt". Doch irgendwann ging einfach nichts mehr und ich musste mich überwinden - das war der Anfang meines Gesundwerdens.

Mal eine Idee: Könnte dein Mann für dich anrufen? Er ist ja noch zu Hause, wie ich lese! Oder deine Hebamme? Ich denke einer von beiden würde das sicher machen, wenn es dir so schwer fällt. Für mich hat damals mein Hausarzt einen Termin bei meinem Psychiater gemacht, das war eine enorme Entlastung für mich.

Morgen ist Montag, das wäre die erste nächste Möglichkeit für diese Kontakt Aufnahme! Lass sie nicht verstreichen. Du ahnst gar nicht, wie dein Leben wieder schön werden kann, trotz der PPD. Aber Voraussetzung dafür ist, sich Hilfe zu holen und sie an zu nehmen!

Lieben Drücker von mir!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Biene

Re: Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von Biene »

Hallo meine Liebe,

also eine "Lapalie" ist das sicher nicht !! Du Ärmste, gleich mehrmals mal so schlimme Erfahrungen im Krankenhaus... da komme ich mir mit "nur" einem Kind und "nur" einer negativen Krankenhauserfahrung schon schlimm vor... das kann ich gut verstehen, wie extrem belasten das sein muss, wenn man das mehrmals durchmacht!

Also erst einmal Hut ab vor dem Mut, nach der ersten schwierigen Schwangerschaft/Geburt sich noch für weitere Kinder zu entscheiden. Das finde ich total mutig. Ich wäre dazu momentan nicht in der Lage und finde, das ist etwas worauf Du stolz sein kannst !

Ansonsten kann ich nur den Tipp von Marika wiederholen. Lass Deinen Mann oder die Hebamme anrufen. Bei mir haben auch Hebamme, mein Freund bzw. mein Vater solche Sachen erledigt, und das hat mir sehr geholfen. Und nachdem der Anfang einmal gemacht war/ist, war es für mich relativ einfach, Termine wahrzunehmen etc.

Ich halte ganz fest die Daumen dass es vielleicht auf diesem Weg klappt und Du Hilfe bekommst! Liebe Grüße!

Biene
Wunschmami2012

Re: Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von Wunschmami2012 »

@Marika: genau so ist es.....zum "Psychodoktor" ich...und dann bestätigt der womöglich noch etwas was nicht sein kann oder verschreibt mir etwas was mir "helfen" soll. Ich hab dabei ein ganz komisches Gefühl.
Natürlich hab ich den Montag verstreichen lassen aber auch weil ich Angst hatte mein Mann zu fragen, auch die Hebamme zu der ich eigentlich ein super Verhältnis habe konnte ich einfach nicht fragen :(
Mein Mann weiß auch nix von dem Verdacht.
Ich fühle mich einfach leer. Heute war meine liebe Hebamme wieder da. Sie hat mir jetzt eine letzte Frist bis nach unserem Urlaub gesetzt wenn sie sieht das es mir dann nicht besser geht ruft sie an und verlängert ihre Besuche über ein Attest.

@Biene: ja mir gilt es die ganze Zeit j relativ gut deshalb weiß ich auch nicht warum ich diesmal in ein solches loch fallen konnte :(
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Marika
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Re: Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von Marika »

Hey du,

lass dich drücken. Ich weiß, ich habe auch ein paar Wochen so rumgemacht und mir nichts unternommen. Gebracht hat es nur ein paar Wochen länger leiden und mich quälen. Aber das weiß man erst hinter her.

Vielleicht kannst du in einem ersten Schritt versuchen, dich deinem Mann zu öffnen. Wie heißt es doch: "In guten wie auch in schlechten Zeiten". Gut finde ich, dass deine Hebamme dich so unterstützt. Lass dir bitte helfen, das Leben ist zu schön um es so zu verbringen!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
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Wunschmami2012

Re: Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von Wunschmami2012 »

Ich habe den Psychologen immer noch nicht angerufen. Ich tu mich so schwer. Mein Mann zeigt leider wenig Verständnis ich weiß nicht ob er selbst überfordert ist oder ihn das nicht interessiert.
Bei ihm hoffe ich eigentlich das erstere.
eine Freundin hatte eine PPD und hat die ersten 4 Monate nur betrunken erlebt, davor hab ich Angst.
Mittlerweile ziehen neurologische Ausfälle wieder ein die ich längst los war.

Beim Auto fahren wird mir heiß ich bekomme herzrasn kann mich kaum konzentrieren hab Angst. Ich nehme jetzt wenigstens Homöopathische mittel die helfen leider nur kurzfristig.
Ab nächste Woche geht mein mann wieder arbeiten und mir bangt es. Meine Große braucht mich, meine mittlere macht Töpfcjentraining unddie kkleine will ich nicht aus der Hand geben.
Meine Mama muss nächste Woche operiert werden und fällt dann auch aus :(

Außerdem muss meine mittlere wwgen einer Auffälligkeit zum Neurolige :(

Donnerstag kommt meine Hebamme wieder.
filomena

Re: Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von filomena »

Liebe Dominique,
du hast ja einiges durchgemacht.. :roll:
Wahnsinn, dass du es so weit so toll geschafft hast!
Und jetzt finde ich, lass dir doch helfen, es kann nur besser werden. Geh zum Neurologen und zum Psychiater.
Die wollen nur das Beste für dich. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass manche Ärzte auch komisch sein können,
aber das ein oder andere Positive nimmt man immer mit. So ging es mir jedenfalls.
Eine Freundin von mir hat auch neurologische Probleme nach der 2. Geburt und durch eine frühe Behandlung wurde alles "wie vorher".
Alles Gute dir!
liebe Grüsse
Filo
Wunschmami2012

Re: Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von Wunschmami2012 »

Nach vielen Tränen unablässigem auf und ab, hab ich heute beim psychischen Dienst angerufen und darf gleich am Montag kommen.
Ich hab ganz viele Fragen und ganz viel Angst noch jemanden in mein Gefühlsleben zu lassen.
Ich fühle mich ganz grausig :(
Wie waren denn eure ersten Termine?
Sanna
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Re: Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von Sanna »

Hallo, du Liebe!

Das hast du super gemacht! Hilfe einzufordern ist nicht leicht, aber der erste wichtige Schritt zur Besserung.

Ich war total erleichtert nach meinem ersten Gespräch, denn endlich hatte ich das Gefühl es tut sich was. Der damalige Oberarzt in der Klinik (heute mein Therapeut) hat mir von Anfang an immer Mut gemacht. Das hat total gut getan.

Keine Angst. Sei offen und ehrlich, nur so kann dir geholfen werden. Viel Glück dabei!

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
Wunschmami2012

Re: Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von Wunschmami2012 »

So mein erstes Gespräch hab ich nun hinter mir und ich bin einerseits total begeistert und andererseits total niedergeschlagen denn die meisten Sachen die Sie mir zur Verbesserung vorgeschlagen hat die will ich nicht machen. Wir haben uns jetzt erstmal darauf geeinigt das ich versuche aufzuhören meine Kinder auf Schritt und Tritt zu kontrollieren :(
Heute hat meine große Geburtstag sie wird 3 und seit gestern Abend bin ich nur am weinen alles kommt wieder hoch und ich fühle mich so hilflos
Biene

Re: Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von Biene »

Hallo Dominique,

ja, die Rückfälle gibt es leider, das war bei mir heute ähnlich.... aber Du hast den ersten Schritt gemacht, und das ist das Wichtigste! Ich hab auch bei manchen Vorschlägen beim Gesprächstermin gedacht "So ein Quatsch wie soll das denn funktionieren" aber dann hab ich es manchmal später ausprobiert und erstaunt festgestellt dass es doch was gebracht hat. Nicht immer findet sich auf Anhieb "DIE" Lösung, das braucht Zeit und Geduld auch wenn man das Gefühl hat jetzt muss sofort was passieren. Aber Du hast den Anfang gemacht und darauf kannst Du stolz sein!

Viel Erfolg für den nächsten Termin!

LG Biene
Wunschmami2012

Re: Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von Wunschmami2012 »

Hallo zusammen, es tut mir leid das ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe :( es ist so viel passiert.
Als ich erfahren habe das ich operiert werden muss hab ich meine Therapie abgebrochen da Sie mir so viel Kraft abverlangt hat.

Im August wurde mir ein großes verkapseltes Hämatom entfernt...im Oktober war es wieder da und wurde punktiert weil es noch nicht verkapselt war. 2 Wochen später war es wieder da und wurde Ende November nochmal entfernt.
Jedesmal wurde die gesamte Kaiserschnitt Naht aufgetrennt und ich und meine kleinste ins KKH aufgenommen während meine 2 größeren daheim waren. Danach braucht Mama eigentlich Ruhe und Schonung stattdessen Stress und Hektik.

Nach weiteren 2 Wochen war das Hämatom wieder da mittlerweile bin ich am Boden zerstört weil ich das Gedächtnis habe keiner kann mich "heilen".
Im Dezember kamen dann die Großeltern meines Mannes beide mit Herzinfarkt ins Krankenhaus....Dann hat meine beste Freundin 2 Wochen vor Ihrem Entbindungstermin per Notkaiserschnitt Ihren Sohn bekommen und da etwas in der Schwangerschaft "ignoriert" wurde starb der kleine ein Tag später.
Sie hatte Bluthochdruck wie ich in meinen Schwangerschaften und hatte sie einige male gebeten bei solchen Werten ein Krankenhaus aufzusuchen das tat sie wohl nicht. Seitdem erreiche ich Sie nicht und ich leide, fühle mich schuldig parallel hat mein Opa Krebs im Endstadium.
Gleich in der ersten Januar Woche bekam meine Oma einen Herzinfarkt infolgedessen hat meine Mutter sich jetzt durchgerungen Ihre Herz OP machen zu lassen und auch ich werde mitte Februar jetzt nochmal operiert in der Uniklinik ein 3. Mal.

Ich kann nicht mehr ich habe das Gefühl wenn ich eine Sache gerade verdaut habe überrollt mich das nächste....ich merke ich brauche dringend Hilfe aber irgendwie merkt es keiner weil ich ständig nur noch von einem Termin zum nächsten renne.
-die große (jetzt Asthma ) vom Kinderarzt zum Lungenarzt
- die mittlere komplizierte Lebensmittel Allergien zum Allergologe dann Rehaanträge einreichen
-ich Frauenarzt und Klinik Besuche
Zwischendurch seit 6 Wochen wechselnde Erkältungen bei den Mädels dann der Alltag (Werkstatt, Wäsche waschen, Papierkram, Haushalt) und nachts kein Schlaf weil irgendeins der kranken Kinder Hunger hat aufs klo muss schlecht geschlafen oder plötzlich alle bei uns im Bett liegen :(
Ständig frage ich mich ob diese OP wohl gut geht ob ich dann geheilt bin, Hoffe das bei meiner Mutter alles gut geht am offenen Herzen und mache mir Vorwürfe wegen meiner Freundin :'(

Ich hab das Gefühl es geht nix mehr außer mir im Hamsterrad
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Marika
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Re: Neu hier im Forum und noch ganz unerfahren

Beitrag von Marika »

Hallo Du,

meine Güte, das ist ja der reinste Horror. Ich fühle total mit dir.

Trotz allem - ich möchte dir Mut machen, die Therapie fortzusetzen. Denn gerade in dieser schweren Zeit mit soviel Belastungen kann sie dir helfen, das durch zustehen.

Dein Hämatom, dass immer wieder kommt, könnte evlt. auch psychosomatisch sein. Nur so ein Gedanke! Du hörst nämlich die Hilfeschreie deiner Seele nicht - dann beginnt sie sich oft über den Körper bemerkbar zu machen. Wir erleben hier oft, dass Frauen von einem körperlichen Leiden ins nächste fallen, oder das Krankheiten auftreten, die einfach nicht besser werden - trotz Behandlung. Ganz oft steckt da die Seele dahinter. Mir selber ist es so gegangen - ständig Krank, Sodbrennen - Medikamente, Magenspiegelung - nichts brachte Besserung. Als ich dann mit dem AD wieder begann (ich hatte mal kurzzeitig alles AD´s absetzen können), verschwanden ALLE Beschwerden, als wäre nie was gewesen. Und da bin ich kein Einzelfall.

Du musst im Moment soviel verkraften, deine Seele schreit, bitte hör sie! Dein Therapeut wäre genau JETZT an der Reihe dich da durch zu führen! Überleg dir das nochmal!!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
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