Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

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Abiectus

Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

Beitrag von Abiectus »

Hallo ihr Lieben,

ich bin 21 Jahre alt und habe Ende Dezember einen kleinen Jungen per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht. Er war ein Wunschkind trotzdem habe ich schon im Krankenhaus viel geweint, weil ich angst um meinen Kleinen hatte und nicht wusste wie ich mit all dem umgehen soll.

Mein Kleiner ist mit 2100 g auf die Welt gekommen und das obwohl er nur einen Tag vor dem errechneten Termin geholt wurde, außerdem hat er ein Loch im Herzen. Die Geburt war für ihn ziemlich stressig. Ich bin eingeleitet worden. Am zweiten Tag abends haben die Medikamente erst etwas Spürbares ausgelöst. Kurz darauf bekam ich Blutungen und das CTG meines Kleinen wurde immer schlimmer, deshalb wurde sehr schnell ein Kaiserschnitt gemacht.

Nachdem er über den Berg war und wir nicht mehr jeden Moment damit rechnen mussten, dass er auf die Neo muss konnten wir endlich nach Hause. Ich glaube keiner fühlt sich in Krankenhäusern so richtig wohl...

Ich habe mich vor der Schwangerschaft jahrelang selbst verletzt und auch nach einer Therapie nicht damit aufhören können. Für meinen Mann und den Kleinen Krümel habe ich dann jedoch abrupt damit aufgehört. :?

Die Schwangerschaft und Geburt waren beide nicht wie erhofft. Krümel wurde von mir unterversorgt und ich habe immer noch das Gefühl versagt zu haben, weil mein Kind nicht richtig wachsen konnte. Weil ich so abrupt damit aufgehört habe mich zu verletzen hatte ich nicht gelernt anders mit meinem Stress umzugehen und war nur noch überfordert. Meine Gefühle haben mit mir Achterbahn gespielt und ich habe öfter über Suizid nach gedacht, konnte das jedoch dem Kleinen nicht antun.

Nach dem ich wieder zu Hause war wurden diese Gefühle und Suizidgedanken schlimmer. Mein Mann konnte und kann so gut mir dem Kleinen umgehen, so gefühlvoll. Ich habe das Gefühl meinem Baby gegenüber distanziert zu sein, als würde ich nur einen Job machen. :cry:

Mein Mann hat auf die Suizidgedanken reagiert in dem er sich weigerte die Windeln zu wechseln, damit ich mich gebraucht fühle. Das hat teilweise funktioniert mich aber auch unter Druck gesetzt. Ich war nach der Geburt ziemlich schwach und müde und mein Eisenwert war ziemlich niedrig, deshalb habe ich den Kleinen nachts nicht weinen gehört. Das hat mich fertig gemacht. Eines Nachts hatte ich ihn wieder nicht gehört und mein Mann stand auf nahm den Kleinen auf den Arm und meinte "da siehst du mal was du für einen Mama hast" davon bin ich aufgewacht. Ich wollte wissen was los sei, daraufhin hat mein Mann gemeint "Krümel weint jetzt schon seit 10 Minuten neben dir" und hat mit ihm das Zimmer verlassen. Ich war völlig verzweifelt, aber ich schaffte es einfach nicht. :x

Meine Hebamme hat dann mir und meinem Mann erklärt, dass das normal ist und, dass ich nur schlafen kann, weil ich mir sicher bin, dass er sich gut um den Kleinen kümmert, sonst würde ich ihn hören. Wirklich geholfen hat das nicht und noch heute habe ich angst, dass mein Baby neben mir weint und ich es nicht höre....

Langsam ging es mir besser und ich bin nachts aufgewacht, wenn er geweint hat und habe mich um ihn gekümmert, aber ich konnte immer noch keine so gute Beziehung zu meinem Kind aufbauen wie mein Mann.
Ich bin oft traurig, weine viel und habe angst (fast schon Panik). Manchmal glaube ich, dass er gar nicht mein Kind ist oder ich rede einfach nicht mit ihm. Ich möchte, dass er sich geliebt fühlt und dass es ihm gut geht, aber irgendwie funktioniert das nicht.
Wenn ich eine gute Phase habe versuche ich so viel wie möglich im Haushalt zu machen und mit meinem Kleinen zu kuscheln und ihm zu sagen, dass ich ihn liebe. Wenn ich eine schlechte Phase habe versuche ich manchmal ihm zu erklären, dass ich ihn trotzdem lieb habe und, dass Mamas eben manchmal traurig sind, aber meistens ist es leider so, dass ich nicht mit ihm spreche und ihn nicht ansehe, obwohl er versucht Kontakt mit mir auf zunehmen, mich ansieht und anlächelt. Das bricht mir das Herz! :cry: :cry: :cry:

Wenn ich so verzweifelt bin werde ich manchmal wütend und wenn er dann weint habe ich immer ein Bild im Kopf wie ich ihn schüttle und anschreie, dass er still sein soll, dass macht mir angst. Ich will meinem Kind nicht weh tun! Ich liebe den Kleinen, aber irgendetwas stimmt nicht.
Wenn ich mich nicht davon abhalten muss ihn zu schütteln und anzuschreien, dann weine ich manchmal mit ihm und flüstere dauernd vor mich hin, dass er doch bitte endlich still sein soll, dabei ist er eigentlich wirklich pflegeleicht.
Er weint nur, wenn er Hunger oder Schmerzen hat.

Wegen der schief gelaufenen Therapie habe ich Probleme damit mir Hilfe zu suchen und ich will mir auch nicht eingestehen, dass ich Hilfe brauche, weil ich mir dann eingestehen müsste, dass ich es nicht schaffe....bin ich deshalb eine schlechte Mutter?

Anfang dieser Woche ist mein Mann operiert worden und nun nicht mehr so einsetzbar wie vorher. Ich habe versucht positiv zu bleiben und meinem Mann immer wieder erklärt, dass wir das schaffen. Eines Nachts war ich wieder am Weinen und meinte mein Kleiner solle doch bitte endlich still sein, dabei ist mein Mann aufgewacht, sagte "sieht nicht so aus als würdest du es schaffen" und schlief wieder ein. Ich saß da wie vom Donner gerührt.

Weil der Kleine zu schwach zum Saugen ist pumpe ich die Muttermilch ab, aber das ist mittlerweile einfach nur noch Folter für mich. Ich kann mich dann nicht richtig um den Kleinen kümmern weil ich ja nur einen Arm frei habe und gerade jetzt wo mein Mann mir nicht helfen kann ist das furchtbar. Außerdem besteht der Tag so nur aus Pumpen, Wickeln, Füttern und zwischendurch Waschen. Mittlerweile geht meine Muttermilch auch immer weiter zurück. Ich pumpe den ganzen Tag nur um eine einzige Mahlzeit für meinen Kleinen zu bekommen. Das Pumpen tut auch immer mehr weh.

Wenn ich mittags einschlafe, weil der Kleine mich die ganze Nacht wach gehalten hat und dadurch das Pumpen verschlafe habe ich ein schlechtes Gewissen und wieder das Gefühl zu versagen. Langsam überlege ich mit dem Pumpen aufzuhören, weil es mich nur stresst, aber der Kleine braucht doch die Muttermilch und dann habe ich wieder ein schlechtes Gewissen und fühle mich wie eine Versagerin.

Bald muss der Kleine wegen einem Leistenbruch operiert werden. Wir warten noch auf den Anruf wegen dem OP Termin. Ich weiß einfach nicht mehr was tun. Egal was ich mache, ich habe immer ein schlechtes Gewissen und fühle mich wie eine Versagerin, dabei möchte ich nichts mehr als stark für meinen Kleinen und meinen Mann zu sein. Ich möchte nur eine gute Mutter sein.

In der Umgebung habe ich keine familiäre Unterstützung. Es gibt ohnehin nur noch meine Mutter, meinen Bruder und mich, mit dem Rest der Familie gibt es keinen Kontakt. Meine Mutter ist jedoch vor einiger Zeit wegen psychischer Erkrankungen in ein anderes Bundesland gezogen und mein Bruder ist jünger als ich und weiß noch weniger mit dem Kleinen umzugehen, außerdem wohnt er auch nicht in der Nähe.

Mit der Familie meines Mannes bin ich leider nicht so bekannt, dass ich mit ihnen reden könnte. Es fällt mir auch schwer den Kleinen allein zu lassen, selbst wenn ich weiß, dass mein Mann auf ihn aufpasst und es ihm gut geht.

Ich bin von Natur aus sehr unsicher und selbstkritisch und komme nicht gut mit mir selbst zurecht, dass nichts so funktioniert wie erhofft und ich nicht so für mein Kind da sein kann wie ich es gerne täte macht alles noch schlimmer….

Auch jetzt habe ich das Gefühl kein Recht zu haben mich zu beschweren. Alles was ich bisher im Forum gelesen habe liest sich für mich viel schlimmer, als das was ich erlebe oder erlebt habe. Ich denke immer „andere haben viel mehr durch“ oder „anderen geht es viel schlechter, warum beschwerst du dich überhaupt? Das müsste mit links zu schaffen sein“ usw.

Ich weiß nicht mehr weiter und hoffe deshalb, dass ihr mit Tipps geben könnt wie ihr damit umgegangen seid. Ich komme mit dem wie es ist nicht zu Recht, weiß aber auch nicht wie oder was ich ändern kann…..ich schäme mich dafür so schwach zu sein :cry:
Kika30

Re: Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

Beitrag von Kika30 »

Hallo Abiectus,

erstmal herzlich Willkommen und danke für deine Offenheit.

Du hast NICHT versagt, als dein kleiner noch im Bauch war und er unterversorgt war. Da kann man als werdende Mutter nicht einwirken.

Die Unsicherheit ob der kleine in die Neo muss oder nicht ist purer Stress und wirkt sich negativ auf die Psyche aus.
Klar das, du diese Anspannung schwer aushalten konntest. Früher hast du diese Anspannung mit Selbstverletzung kompensiert. Ich bin Mama von zwei Kindern und habe vor Jahren massiv mit Selbstverletzung zu kämpfen gehabt. Dann war drei Jahre nichts und dann fing es leider wieder an. Aber nicht mehr so häufig und massiv.

Dein Mann hat deine Erkrankung nicht verstanden? Oder meint er weil du dich nicht mehr selbst verletzt bist du Gesund. Statt dich fertig zu machen sollte er sehen was du trotz deiner Erkrankung alles leistest.
Hast du schon mal darüber nachgedacht mit dem Abpumpen aufzuhören?
Du bist deshalb keine schlechte Mutter. Du gibst deinem Kind Flaschenmilch und er muss nicht verhungern
Du schreibst ja selbst, dass du trotz Therapie nicht gelernt hast mit deinen Gefühlen umzugehen. Das ist aber tatsächlich nut mit Therapie möglich. Kannst du dich nicht aufraffen und nach einen DBT- Therapeuten suchen? Oder eine stationäre Therapie mit deinem Kleinen. Ich war auch mit meinen Jungs damals 9 Monate und 2 3/4 Jahre auf einer Mu.Ki.Station und das hat mir viel gebracht.

Das mit den Suizidgedanken ist auch ein Symptom der Borderlinestörung und solltest du auf jeden Fall ernst nehmen.
Du möchtest alles perfekt machen - stimmts? Das funktioniert aber nicht. Und wenn es nicht funktioniert meldet sich der innere Kritiker. Der sagt du bist eine schlechte Mutter, du hast versagt......

Sei nicht so steng mit dir. Hast du etwas das dir hilft zu entspannen, etwas das dir gut tut? Dann mache dies, wenn nicht dann suche nach etwas z.B. ein heißes Bad, ein gutes Buch Kino besuch usw.

Wenn du fragen hast dann melde dich einfach hier.
Liebe grüße
Kika
Abiectus

Re: Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

Beitrag von Abiectus »

Hallo liebe Kika,

vielen Dank für deine Antwort. Was ist ein DBT-Therapeut?

Meine Mutter hat eine diagnostizierte Borderline Persönlichkeitsstörung, aber mein damaliger Therapeut meinte ich hätte das nicht und hat mich irgendwann mit dem Satz entlassen "Du musst nur erkennen das du es nicht brauchst"....war nicht sonderlich hilfreich. Nach den Therapiesitzungen hatte ich meist mehr das Bedürfnis mich zu verletzen als vorher....ich hatte das Gefühl er versteht mich nicht!

Ich weiß nicht genau was bei Selbstverletzung massiv ist und was nicht, wie gesagt mein Therapeut hat mir da nicht weiterhelfen können. Bis auf einen ziemlich heftigen Ausrutscher waren die Verletzungen eigentlich immer oberflächlich, aber ich habe halt auch viel versucht mit Tabletten und Alkohol zu kompensieren. Das ging natürlich als ich schwanger war nicht mehr. Diese Pausen zwischendrin kenne ich. Ich habe schon oft versucht damit aufzuhören und es dann teilweise auch monatelang ausgehalten, aber dann wurde alles so schlimm, dass ich wieder damit angefangen habe. Ich hatte auch manchmal das Gefühl, dass es gegen die Suizidgedanken hilft, aber je schlimmer die geworden sind desto schlimmer auch die Verletzungen. Auch wenn ich nach einer Pause wieder angefangen habe sind die Verletzungen schlimmer geworden.

Ich weiß nicht in wie weit mein Mann es versteht. Er hat halt immer zu mir gesagt ich könnte die ganze Entspannung nachholen, wenn ich nicht mehr stille, aber wenn ich das dann tatsächlich alles auf einmal nachhole, dann fürchte ich erneut im Krankenhaus zu landen.

Ich denke die ganze Zeit darüber nach abzustillen, weil mich das wirklich fertig macht, aber dann habe ich wieder das Gefühl eine schlechte Mama zu sein.....ich habe es nur geschafft in der Schwangerschaft positiv zu denken, weil ich mir immer vorgesagt habe, dass ich alles mit Stillen wieder gut machen kann und jetzt funktioniert das auch nicht. :cry:
Ich habe gestern und heute nicht regelmäßig abgepumpt und ich habe schon gemerkt, dass ich nicht so gestresst bin, weil ich halt auch tagsüber ohne schlechtes Gewissen schlafen konnte.

Ja, ich möchte tatsächlich immer alles perfekt machen und habe eine Stimme in meinem Kopf die mir immer erklärt, dass ich versage, wenn es nicht so funktioniert wie geplant oder die mich allgemein ziemlich deprimiert und beleidigt. Noch vor ein paar Jahren war das alles viel schlimmer, jetzt sind es Phasen. Ich habe ein paar Wochen ein Hoch und danach wieder ein paar Wochen ein Tief oder es geht mir tagsüber gut und nachts schlecht. Leider werden die Phasen dann immer intensiver bis irgendetwas passiert und alles wieder von vorne anfängt.

Kuscheln mit meinem Mann entspannt mich, aber erstens kuschelt mein Mann nicht gerne und zweitens geht das wegen der OP ohnehin gerade nicht. Ich bin sehr introvertiert und unsicher und habe eigentlich keine Freunde, traue mich aber alleine auch nicht aus dem Haus und neue Leute kennen lernen ist für mich doppelt schwer. Als ich noch allein gewohnt habe und mein Mann mich kennen gelernt hat war es richtig schlimm! Man kann fast schon sagen, dass ich versucht habe mich kaputt zu machen.....
Ich habe von Freitag bis Sonntag morgen geschlafen, weil ich mich nicht aufraffen konnte aufzustehen, den Rest des Freitags und den Sonntag habe ich überwiegend betrunken verbracht, ansonsten habe ich kaum getrunken oder gegessen. Zu der Zeit war es auch mit den Suizidgedanken ganz schlimm! Das ging so weit, dass ich schon alles für meine Beerdigung vorbereitet habe bis ich wieder ein Hoch hatte.....
Mein Mann hat mich dann körperlich erstmal aufgebaut, damit ich wieder regelmäßig gegessen habe usw., aber mein Mann und ich haben eine sehr komplizierte und schwierige Vergangenheit, die nicht gerade weiterhilft!
Früher hat er mich weinen lassen und versucht mich auch psychisch aufzubauen, aber jetzt scheint seine Geduld ziemlich am Ende zu sein. Er provoziert mich manchmal und sagt, dass die ganze Wut einfach mal raus muss, aber für mich ist das ziemlich schlimm! Er bringt mich so sehr zur Verzweiflung, dass ich quasi als letzes Aufbäumen wütend werde und, da ich nicht weiß wohin mit dieser Wut und niemanden verletzen will richte ich sie gegen mich, aber auf diese Wut folgt Resignation und das finde ich furchtbar gefährlich....ich bin dann wie gelähmt....
Jedenfalls komme ich wegen der fehlenden Freunde und weil ich mich nicht traue nicht oft aus dem Haus, aber ich habe gemerkt, dass das alles noch schlimmer macht! Ich lese wahnsinnig gerne, aber wenn ich mich auf das Lesen konzentriere will ich immer weniger aus dem Haus, dann werde ich immer deprimierter und der Kreislauf beginnt von vorn.
Wenn ich wenigstens ab und zu mit meinem Mann spazieren gehe oder mit ihm seine Familie besuche hilft es schon etwas, aber eine umsetzbare Lösung für dieses Problem konnte ich bisher nicht finden....

Die Sorgen um unseren Krümel nehmen leider kein Ende! Da das Loch in seinem Herzen immer noch offen ist müssen wir zu Untersuchungen beim Kardiologen gehen, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, wenn es größer geworden ist muss er operiert werden. Jetzt hat er einen Leistenbruch und muss operiert werden. Da natürlich wieder die Sorge schafft sein Herz das? Schafft er das? Er ist immer noch so klein und zierlich.....jetzt 8 Wochen alt 3250 g und 49,5 cm, damit ist er immer noch unter dem untersten Durchschnitt. :cry:

Tut mir leid, dass das jetzt wieder so lang geworden ist! Geht es dir denn mittlerweile gut? Verletzt du dich nicht mehr?
Ich wünsche dir sehr, dass du das überwinden konntest!

Liebe Grüße
Abiectus
Sabrina

Re: Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

Beitrag von Sabrina »

Hallo und herzlich Willkommen,

schau doch mal auf die Arztfachleuteliste bei Schatten und Licht, da ist mit Sicherheit jemand aus deinem Umkreis dabei. Du nimmst momentan keine Medikamente oder? Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall einen Psychiater aufsuchen...dir kann es mit Medis so viel besser gehen. Schau auch mal ob es eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe gibt. So bist du dann auch mal unter Leute und kannst etwas Anschluss finden.

Auf jeden Fall solltest du etwas tun :|
Abiectus

Re: Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

Beitrag von Abiectus »

Hallo liebe Sabrina,

vielen Dank für das was du geschrieben hast! ich weiß, dass ich etwas tun sollte...

Während meiner Hochs in denen ich das Gefühl habe 3x so viel Energie zu haben suche ich mir neue Hobbys und versuche so Anschluss zu finden oder ich versuche mit den paar Freundinnen so viel zu unternehmen wie es nur geht, dass hält dann an bis ich wieder ein Tief habe.

Während meiner Tiefs habe ich das Gefühl die ganze Energie fließt nur so aus mir heraus, da ist selbst Arme heben anstrengend, deshalb gehe ich dann nicht mehr so regelmäßig weg bis ich irgendwann merke, dass ich jetzt schon seit Tagen das Haus nicht mehr verlassen und auch nicht mehr auf Nachrichten reagiert habe. Ausgerechnet jetzt habe ich wieder so ein Tief.

Ich möchte die ganze Zeit einfach nur weinen oder schlafen, aber das kann ich nicht! Mein Kleiner hat so sehr zu kämpfen. Seine Leiste scheint ihm ziemlich Schmerzen zu bereiten. Entweder das oder es sind wieder die Blähungen, aber das Pressen tut dann auch wieder der Leiste weh. :cry: Er hat die ganze Nacht nicht geschlafen und sich alle 2 Stunden gemeldet....um 2 Uhr hat er mich geweckt, dann habe ich ihn gefüttert, gewiegt, seinen Bauch massiert und alles getan was mir nur eingefallen ist, irgendwann hat er sich dan beruhigt und ich hab mich mit ihm hingelegt und bin eingeschlafen. Um 4 hat er wieder geweint und ich bin aufgewacht also alles von vorne ausprobiert bis er sich beruhigt hatte, dann wieder mit dem Kleinen hingelegt und immer so weiter.....obwohl das nur eine Nacht war bin ich einfach nur fertig, möchte mir die Decke über den Kopf ziehen und so tun als wäre ich nicht da, aber natürlich kann ich das nicht!

An solchen Tagen wie heute würde mir normalerweise mein Mann helfen, aber der ist gerade beim Arzt, weil seine Wunde evtl. wieder aufgebrochen ist und er dann auch wieder ins Krankenhaus muss.....ich hab einfach keine Lust mehr! Irgendwann müssen diese ganzen Tiefschläge doch mal ein Ende haben! :(
Außerdem habe ich angst wie das dann wird, wenn er wieder arbeiten geht und ich den ganzen Tag mit Krümel allein zu Hause bin :shock:

Bisher war ich noch nie bei einem Psychiater und habe deshalb auch noch nie Medikamente bekommen. Ich habe angst mich wieder einem Therapeuten oder Psychiater zu öffnen....mein letzter hat immer so getan als hätte ich kein Problem, als würde ich nur Aufmerksamkeit suchen und er sich trotzdem die Zeit für mich nehmen, dass war unglaublich frustrierend.
Ich hatte das Gefühl, er wollte mit mir nie über das eigentliche Problem reden... :x
Ãœber eine Selbsthilfegruppe habe ich auch schon nachgedacht!

Es ist schwer mich dazu zu überwinden.....das klingt vielleicht doof, aber wenn es meinen Mann und Krümel nicht gäbe würde es mir wahrscheinlich leichter fallen mir Hilfe zu suchen!
Ich möchte nicht, dass mein Mann sich wieder übernimmt um mir zu helfen, weil er denkt ich schaffe es nicht allein. Ich möchte nicht, dass er mich für schwach hält! :oops:
Könnte ich Krümel zum Psychiater oder Therapeut mitnehmen? Wenn nicht weiß ich nämlich nicht wo Krümel in der Zeit bleiben kann. Ich habe ja auch kein Auto deshalb wird aus einer halben Stunde Termin wegen der öffentlichen Verkehrsmittel gleich mal eine Stunde oder mehr....

Wahrscheinlich stehe ich mir gerade selbst ziemlich im Weg.....statt darüber nachzudenken ob mein Mann mich für schwach hält sollte ich mir Lösungen für meine Probleme überlegen....es ist okay frustriert zu sein, weil gerade wieder so viel auf einmal kommt, aber darauf sollte ich nicht sitzen bleiben! Sobald mein Mann vom Arzt wieder da ist werde ich mit ihm reden und mich dann über Ärzte und Selbsthilfegruppen informieren! So kann es nicht weitergehen!

Vielen lieben Dank für eure Nachrichten und es tut mir echt leid, dass ich immer so lange Texte schreibe!

Liebe Grüße Abiectus
Sanna
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Re: Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

Beitrag von Sanna »

Hallo!

Hast du mal auf der Liste mit Fachleuten nachgeschaut? Vielleicht ist da jemand in deiner Nähe dabei.

http://schatten-und-licht.de/index.php/ ... ute-listen

Du kannst dich auch in einer Mutter-Kind-Ambulanz vorstellen. Dort kann man dich auf Medikamente einstellen und dich mit Kind behandeln. Auch ambulant.

Es wundert mich, dass du kein Medikament nimmst. Es könnte dir sooooo viel besser gehen!! Da würde ich unbedingt nochmal drüber nachdenken.

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
Abiectus

Re: Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

Beitrag von Abiectus »

Hallo liebe Sanna,

vielen Dank für deine Nachricht!

Ich habe schon auf der Liste nachgeschaut, aber da gibt es in der Nähe eigentlich nur die Schwangerenberatungsstelle. Meine Hebamme hat schon mit dieser Stelle über mich gesprochen und mir die Nummer und eine Ansprechpartnerin genannt.
Ich war auch schon mehrfach kurz davor bzw. habe angerufen, aber dann wieder aufgelegt....ich weiß einfach nicht was ich sagen soll! :oops:

Telefonieren allgemein mag ich nicht sonderlich. In der Arbeit muss ich es tun und da läuft das Gespräch ja auch immer ziemlich gleich ab aber privat gerade bei solchen Dingen....ich habe wirklich keine Ahnung was ich sagen soll! Habt ihr da Tipps? Laufen die Gespräche immer gleich ab? Kann man sich irgendwie vorbereiten durch Notizen oder so?

Als ich eine Therapie wegen der Selbstverletzung machen wollte musste ich auch alle Therapeuten in der Nähe durchtelefonieren und am Telefon sagen was mein Problem ist und diese Stille danach war jedes mal der Horror. Als würde in den Köpfen der Leute irgendein komischer Film ablaufen und deshalb könnten sie nicht direkt antworten sondern schweigen erstmal....einfach nur gruselig!

Medikamente waren bei mir einfach noch nie ein Thema. Ich hatte als Kind (mit 5 Jahren) eine Therapie, weil meine Mutter mich nach der Scheidung meiner Eltern dabei erwischt hat wie ich aus dem Fenster springen wollte und die Therapie hat auch gut geholfen.
Ich hatte eine sehr schlechte Beziehung zu meiner Mutter und danach war es viel besser, rückblickend fast schon zu gut. Mit ca. 14 habe ich mit der Selbstverletzung angefangen ausgelöst durch ein Telefonat mit meinem Vater und eine Freundin. Ich glaube mit 18 oder 19 habe ich mir dann eine Therapie gesucht, da bin ich dann ca. ein oder zwei Jahre hingegangen - ohne Erfolg!- ansonsten habe ich nie mit jemandem gesprochen. Es gab auch nie wirklich die Gelegenheiten mit jemandem zu reden, weil sich die letzten Jahre fast ausschließlich um meine Mutter gedreht haben. Deshalb weiß ich gerade auch nicht wirklich wen ich ansprechen soll....

Muss ich zu meiner Hausärztin gehen um irgendwelche Überweisungen zu bekommen? Oder ist es besser wenn ich bei der Schwangerenberatungsstelle anrufe?
Ich möchte nicht noch einmal auf eigene Faust nach jemandem suchen und dann wieder so eine Pleite erleben....
Ich wäre gegenüber Medikamenten offen. Wenn es ohne geht, dann natürlich lieber ohne! Aber das Wichtigste ist, dass es endlich mal bergauf geht!

Über Tipps oder Erfahrungsberichte wäre ich euch sehr dankbar! Wenn ich wüsste was auf mich zu kommt, dann würde es mir leichter fallen und ich würde nicht hasenfüssig wieder auflegen :(
Sanna
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Re: Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

Beitrag von Sanna »

Hallo!

Ich finde es erstaunlich, dass du dich bei der schwere deiner Erkrankung mehr oder weniger ohne Therapie und Medikamente durchgeschlagen hast. Hut ab!

Ich möchte dir trotzdem Mut machen, dich um beides zu kümmern. Denn das Leben kann so schön sein, wenn man nur die richtige Hilfe bekommt!! Deine Hausärztin kann eine erste Anlaufstelle sein. Oft hilft es auch, wenn die direkt einen Termin beim Psychiater/Neurologen macht. Dann können die langen Wartezeiten umgangen werden. Auch um Therapie solltest du dich bemühen. Ich habe auch schlechte Erfahrungen mit Therapien gemacht, aber als ich dann endlich den passenden Therapeuten gefunden hatte, ging es nochmal bergauf. Auch das ist ein Ausprobieren. Aber man hat ja fünf Probesitzungen, nach denen man sich dann entscheiden kann.

Egal was, aber TU was, damit es dir besser geht. Alles Liebe.

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
Sabrina

Re: Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

Beitrag von Sabrina »

Du kannst auch direkt bei einem Psychiater einen Termin ausmachen. Wie du magst...Normalerweiße geht ja eh eine Sprechstundenhilfe dran. Sag doch einfach, dass du dringend einen Termin brauchst, da es dir psychisch sehr schlecht geht und du gerade Mutter geworden bist und nicht mehr weiter weißt. Mehr brauchst da eigtl gar nicht sagen. Ich komme mir auch dumm am Telefon vor...das ist ganz normal.
Abiectus

Re: Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

Beitrag von Abiectus »

Hallo Sanna,

ich habe es nie so gesehen, dass ich krank bin. Ich dachte immer das sei normal, Pubertät eben....

Trotzdem ist es schön zu hören, das man etwas gut gemacht hat!

Ich hab mich halt auch nie getraut etwas zu sagen. Wie gesagt die letzten Jahre haben sich fast ausschließlich um meine Mutter gedreht. Ich hatte gute Noten, in der Arbeit waren alle mehr als begeistert, ich habe versucht mich um unseren Haushalt zu kümmern und das Finanzielle übernommen. So lange es die, ich sage mal, positive Bestätigung von außen gab und alles funktionierte war es mir egal, ob ich mich dafür verletzen musste oder wie es mir dabei ging.
Natürlich merkt man trotzdem irgendwann, dass es so nicht weitergeht. Deshalb habe ich mir ja dann auch eine Therapie gesucht, auch wenn diese im Nachhinein nicht geholfen hat und offensichtlich nicht das Richtige war.

Seit ca. einem Jahr klappt halt gar nichts mehr, egal was ich mache. Es geht immer nur weiter bergab...

Ich finde es schön, dass du mir so Mut machst und bin dir dafür echt dankbar!
Morgen rufe ich bei meiner Hausärztin an und versuche einen Termin zu bekommen. Mit ihr zu reden fällt mir bestimmt leichter, sie hat ja die letzten Jahre mit meiner Mama auch mitgemacht.

Dir auch alles Liebe.

Hallo Sabrina,

vielen Dank. Der Satz ist Gold wert! Ich habe immer Probleme die Dinge auf den Punkt zu bringen (ich denke das merkt man auch hier sehr deutlich) und will ja auch niemanden so zu texten. Aber mit deinem Satz muss ich nicht viel reden und hab doch alles gesagt, also nochmal vielen Dank! Auf Fragen zu reagieren fällt mir leichter, dir bestimmt auch, wenn du Telefonieren genauso wenig magst wie ich...

Alles Gute



Abiectus
Kika30

Re: Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

Beitrag von Kika30 »

Hallo,

du machst dir viele Gedanken und das ist auch gut so. Jetzt musst du aktiv werden. Eine Kombination aus Therapie und Medikamente wäre optimal. Ich nache seit 4 Jahren Therapie und nehme auch Medikamente. Die sind nötig, dass ich keine solchen Stimmungsschwankungen und Talfahrten habe. Denn die Kinder brauchen soweit wie möglich stabile Bezugspersonen. Das funktioniert nicht immer, ich war häufig getrennt von meinen Jungs. Aber ich habe in der Therapie viel gelernt auch worauf es ankommt damit die Kinder seelisch gut aufwachsen können. Also ist es keine Schwäche wenn du dir Hilfe suchst sondern eine ganz große Stärke und es zeigt auch das du Verantwortung übernimmst.

Ein DBT-Therapeut ist speziell für Borderlinepatienten. Aber ein Verhaltenstherapeut ist genauso gut. Die Chemie muss halt passen.
Ob eine Selbstverletzung massiv ist oder nicht ist eigentlich egal. Fakt ist, dass man den inneren Schmerz los haben will oder die Anspannung zu Entspannung kommen soll.

Nochmal du musst an deinem Krümmel nichts gut machen. Wenn das Abpumpen nur stress ist wird auf kurz oder lang deine Milch zurück gehen und das ist völlig okay. Du kannst sagen was viele Mütter nicht können du hast ihm die Muttermilch gegeben. Die wichtigste Milch die Vormilch hat er bekommen. Und unser Kinderarzt hat mal gesagt, über die Ernährung im ersten Jahr soll man sich nicht so viel Gedanken machen. Wichtiger ist das es ausgewogene Ernährung am Familientisch gibt.

Gibt es in deiner nähe ein Familienzentrum? dort gibt es gute Möglichkeiten mit anderen Müttern ins Gespräch zu kommen.

wann immer du das Bedürfnis hast zu schreiben, dann tu dies. In der Anonymität des Internets fällt es dir wohl leichter.

Sei herzlich gegrüßt
Kika
Graureiherin
power user
Beiträge: 530
Registriert: 07:01:2015 12:57

Re: Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

Beitrag von Graureiherin »

Liebe Abiectus,

Du hast sehr viel erlebt!

Ich habe mir gerade Deine Texte durchgelesen und ich finde Sie sehr gut zu lesen. Du textest auch niemanden voll. Man bekommt einen guten Einblick in Dein Leben.

Du hast ja schon eine Menge Tipps von den Vorschreiberinnen bekommen.

Mach einen Schritt nach dem anderen. Aber mache sie!

Die Idee mit der Hausärztin finde ich super gut, vor allem weil sie Deine Geschichte kennt und die Zusammenhänge mit Deiner Mutter.

viel Mut und Kraft
die Graureiherin
postpartale Zwangserkrankung 10/2012
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
Abiectus

Re: Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)

Beitrag von Abiectus »

Liebe Kika,
liebe Graureiherin,

vielen lieben Dank für eure Nachrichten!

Ja ich mache mir viele Gedanken. Zu viele, wenn man meiner Mutter und meinem Mann glauben schenken kann....
Ich möchte unbedingt, dass mein Kleiner in einer stabilen und glücklichen Umgebung aufwächst und es ist furchtbar für mich, dass ich nicht so auf ihn eingehen kann wie ich es gerne täte. Er sucht ja den Kontakt zu mir und manchmal habe ich das Gefühl er will mich aufheitern, obwohl das mit seinen 8 Wochen vielleicht doch etwas zu viel interpretiert ist, aber dass ich ihn dann nicht ansehe und nicht mit ihm spreche tut mir weh! Ich weiß wie es ist, wenn nicht mit einem gesprochen wird und wie es sich anfühlt, wenn man behandelt wird als sei man schlecht oder böse oder so. Ich wollte ihm das nicht antun, aber ich merke es teilweise gar nicht. Wenn ich es dann merke versuche ich es wieder gut zu machen und doppelt so viel mit ihm zu reden oder mit ihm zu spielen...

Ich stille jetzt ab! Es geht mir so viel besser, auch wenn ich mit dem schlechten Gewissen erstmal lernen muss zu leben.
Im Endeffekt hatte ich nur die Wahl damit aufzuhören und dann hoffentlich etwas liebervoller mit ihm umgehen zu können oder irgendwann zusammen zu brechen und noch unfairer ihm gegenüber zu sein. :cry:

Ob es ein Familienzentrum o. Ä. gibt weiß ich nicht, aber ich habe gestern einen Elternbrief vom Dorf in der Post gefunden.....nächsten Montag will jemand vorbei kommen und mir Geschenke zur Geburt bringen, Telefonnummern, usw.
Wir haben wohl so eine Art Arbeitsgruppe bzgl. der Kindererziehung am Dorf....vielleicht kann die mir ja sagen wo ich hier am besten andere Mütter treffen kann. Ansonsten geht Ende nächten Monats die Rückbildung und die Babymassage los. Da werde ich ja hoffentlich auch andere Mütter aus meiner Nähe kennen lernen.

Ja es fällt mir wesentlich leichter hier! Ich habe heute Mittag bei der Schwangerenberatungsstelle angerufen und am Telefon eigentlich nur gestottert....nächste Woche Freitag habe ich einen Termin. Mal sehen was daraus wird.
Zu meiner Hausärztin möchte ich aber eigentlich trotzdem noch....naja eins nach dem Anderen. Heute ging Hausärztin wegen dem Schnee nicht. Ich kann Liam ja nicht zu Hause lassen, aber bei Regen und Schnee traue ich mich nicht raus, weil ich nicht weiß wie er einen Schnupfen oder eine Erkältung o. Ä. verkraften würde.

Gestern habe ich auch erfahren wann sein OP Termin ist....ratet mal.....genau an meinem Geburtstag :?
Einen Tag vorher müssen wir ins Krankenhaus, damit sein Herz nochmal angeschaut werden kann, an meinem Geburtstag die OP und wenn alles gut geht, dann können wir ihn am nächsten Tag wieder mit nach Hause nehmen.
Einerseits denke ich an meinem Geburtstag kann ihm nichts passieren. Keine Gottheit oder Karma oder sonstiges kann so grausam sein, dass meinem Kind an meinem Geburtstag etwas passiert, aber andererseits. Was wenn doch etwas passiert? Kann ich dann jemals wieder einen Geburtstag feiern ohne nicht daran zu denken?
Den Termin zu verschieben ist leider keine Option. Der Kinderarzt meinte normalerweise würde man einen Leistenbruch in den ersten ein oder zwei Wochen operieren. Bei ihm warten sie über vier Wochen....
Nächten Montag bin ich wieder beim Kinderarzt, da soll er geimpft werden, da werde ich auch fragen warum das bei ihm so lange dauert. Ich persönlich vermute ja wegen seinem niedrigen Gewicht und dem Herzen, aber wenn da doch mehr dahinter steckt möchte ich das wissen. Immerhin hätten wir einen Monat nach der OP noch eine Untersuchung von seinem Herzen gehabt, die wegen der OP abgesagt wurde :?:

Ich möchte nur, dass endlich mal alles gut wird! Heute war mein Mann nochmal im Krankenhaus, weil seine Wunde wieder aufgebrochen ist und um die Blutung zu stillen, dass "gelötet" werden musste..... :(
Ich denke irgendwann muss doch mal gut sein, aber die Frage "was kann denn jetzt noch kommen" scheint das Pech geradezu anzuziehen.
Um positiv zu bleiben versucht man sich an den kleinen Dingen zu erfreuen, aber deshalb bleiben die Großen trotzdem doof und wenn eins der großen Dinge tatsächlich mal gut laufen sollte traut man sich nicht sich zu freuen, weil dafür ja ein Anderes schief läuft....

Ich danke euch allen sehr für eure Ermutigungen und eure Tipps!

Euch allen alles, alles Liebe und Gute!

Abiectus
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