ppd

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AverarevA

Re: ppd

Beitrag von AverarevA »

Einen schönen Abend dir und hezlich willkommen!

Ich kann dir nur sagen, dass du nicht eifachen psychologen, sonder am besten Psycheatr/Psychotherapeut , der sich auf Zwängen spezialisiert, suchen muss. Ich bin selber noch auf der Suche nach der Richtige Person. Medis nehme ich auch noch nicht. Ich lese viel und kenne mich ganz gut mit der Zwangserkrankung aus, habe auch vieles geschafft, ich meine einige Zwänge, was Selbstmord und Kind anbetrifft. Ich glaube, dass Zwangserkrankung ganz und gar nicht weg geht, aber mann kann damit leben lernen und anders dadrauf reagieren. um je länger Zwangserkrankung mit sich schiebt, um so härter ist es, die ZE weg zu bekommen. ABER, mit jedem schritt kommen wir zum Ziel.

zwänge sind NICHT normal und es hat nicht jeder, meine meinung nach.
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Marika
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Re: ppd

Beitrag von Marika »

Hallo ihr 2,

hier meldet sich auch eine "Zwänglerin"... :wink: Ich habe euch hier mal eine Adresse, die einigen von hier schon einen Therapeuten vermitteln konnte:

http://www.zwaenge.de/

Ich bin auch schon seit meiner Jugend "zwanghaft" - vor allem Zwangsgedanken waren bei mir immer schon vorhanden. Nach der Geburt hat sich das so massiv verschlechtert, dass ich dachte ich werde komplett verrückt. Davor war mir es mir nicht klar, dass ich etwas habe, was man eigentlichen "therapieren" kann - ich dachte auch, ich habe halt nen "Schuss". Durch die PPD mit all diesen Zwängen war ich dann aber soweit, endlich Hilfe zu holen. Ich habe eine lange Therapie gemacht - eine Verhaltenstherapie ist bei Zwängen sehr gut und schlägt prima an. Ein AD hat mir zusätzlich sehr geholfen, in der Therapie an den Zwängen zu arbeiten. So habe ich es geschafft, dass ich heute keine merklichen Zwänge habe, ich habe gelernt dieses zwanghafte Denken zu "verlernen". Das hat gedauert, aber es hat mir eine Lebensqualität gegeben, die ich nie für möglich gehalten hätte.

20 mg Citalopram sind wenig. Ich würde hier mit dem Arzt reden, evlt. muss man die Dosis einfach ein bisschen erhöhen, damit du einen Erfolg merkst. Gerade bei Zwängen konnte festgestellt werden, dass am Anfang meist eine höhere Dosis nötig ist, um eine erste Erleichterung zu erreichen. Das ist dann wieder um ausschlaggebend um in der Therapie gut arbeiten zu können. Daher: unbedingt um einen Therapie bemühen, mit einem AD alleine wird man der Zwänge nicht Herr - da gehört ganz viel Verhaltensänderung dazu - das kann nur eine Therapie vermitteln.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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Marika
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Re: ppd

Beitrag von Marika »

Hey du,

diese Gedanken sind KEINE Strafe, warum sollte Gott den sowas tun? :wink: Es ist eine Erkrankung - eine Herausforderung ja - aber mehr dann auch schon nicht mehr. :wink:

Um zu verstehen, was da im Gehirn passiert, hat mir das Lesen über dieses Thema sehr geholfen. Es gibt etliche gute Bücher über Zwänge, Zwangsgedanken usw. Es ist meiner Meinung sehr wichtig zu VERSTEHEN, denn das nimmt ganz viel an Angst und bringt dafür Fakten - mit denen kann man arbeiten.

Mit Stillen - das musst du entscheiden. Mir war der Leidensdruck dann nach 5 Wochen zu groß und ich habe zugunsten des AD´s abgestillt - für mich die richtige Entscheidung. Ab da konnten wir mit den Medis (ich hatte 3 anfangs) richtig anfangen, was für mich eine große Erleichterung war.

Zu deiner Frage wie lange es gedauert hat: die ersten 3 Monate war immer jemand bei mir, weil ich Angst hatte mit dem Baby alleine zu sein. Dann ging es immer besser, aber im ersten Jahr hatte ich trotz Medikamenten immer mal Tiefs mit heftigen Zwangsgedanken. Das hat mich immer sehr fertig gemacht, mein Haupt-AD musst 3x erhöht werden, bis wir dann endlich bei der Dosis waren, mit der es steil bergauf ging. Relativ "normal" leben ging so nach ca. 3/4 Jahr wieder, aber Tiefs hatte ich 2 Jahre lang. Sie wurden aber immer milder, weniger lange und das beste: nach jedem Tief hatte ich das Gefühl, dass es mich weiter gebracht hatte. Meine Therapie ging insgesamt 2,5 Jahre - das klingt jetzt nach viel, aber es ist ja nicht so, dass es mir da noch schlecht ging. Es ging darum, das gelernte zu verfestigen.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Sabrina

Re: ppd

Beitrag von Sabrina »

Hallo Tinar und herzlich Willkommen,

ich habe auch Zwangsgedanken gegenüber meiner Tochter. Was für Gedanken hast du?
Schau doch auch mal bei Schatten und Licht auf der Fachleute-Liste nach. Da ist bestimmt ein Arzt aus deiner Gegend dabei. Ich war bei einer Ärztin, die dort auf der Liste steht und sich mit "Frauen wie uns" sehr gut auskennt. Sie hatte mir die Frage gestellt: WAS BRINGEN IHNEN DIE ZWANGSDEDANKEN? Ich sollte die Fragen auch beantworten. Ich habe lange überlegen müssen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass mein Unterbewusstsein oder wer auch immer diese Gedanken hervorruft damit ich "noch mehr" auf meine Kleine auspasse, dass ihr nichts passiert. Quasi eine Überfürsorglichkeit. Alleine das sie mir die Frage gestellt hat, hat mich so dermßen aufgebaut. Kaum zu glauben.

Ich nehme auch Citalopram. Inzwischen bin ich bei 40mg. Bei Zwängen sollte man mindestens 40mg nehmen. Bis 60mg geht es wohl. Während der Stillzeit habe ich auch nur 20mg genommen.
Mit den 40 geht es mir defintiv tausend mal besser wie mit den 20. Meine Gedanken sind seltener geworden.

Ich wünsche dir alles Liebe.
Sanna
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Re: ppd

Beitrag von Sanna »

Hallo und herzlich willkommen!

Ich bin keine Expertin für Zwänge (hatte keine), will dir aber trotzdem Mut machen. Du bist krank - MEHR NICHT! Und dafür gibt es Hilfe in Form von Medikamenten und Therapien. Beides solltest du im Auge behalten, denn die Kombination aus beidem bringt Erfolg.

Ich kenne mehrere Frauen, die so wieder gesund geworden sind. Das braucht aber Zeit, Geduld und gerade bei Zwängen auch viel Übung. Die passenden Übungen dazu solltest du in der Therapie bekommen.

Schön, dass du da bist!

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
Sabrina

Re: ppd

Beitrag von Sabrina »

Hast du nie was gegen die Zwangshandlungen unternommen? Also in Form von Medikamenten oder Therapie?
Mensch...fühl dich gedrückt
AverarevA

Re: ppd

Beitrag von AverarevA »

liebe Zwangsexperten , wenn ich richtig verstanden habe, wenn mann beim Stillen AD nimmt, dann wird es maximal 20 mg sein? Und um die gedanken zu reduzieren ,oder dass die reaktion dadrauf anders wir, reicht es nicht aus? Oder spürt man schon einwenig Verbesserung?
Sabrina

Re: ppd

Beitrag von Sabrina »

Ja. Beim Stillen sollte es eine geringe Dosis sein. Die Dosis reicht auch oft aus. Bei Zwangserkrankungen jedoch nicht. Da gibt man meistens die Höchstdosis.

Es gibt auch viele Maßnahmen die man bei Zwangsgedanken ausüben kann. Marika hat da sehr gute Tipps. Sie sollte mal ein Buch schreiben:-)
Ich habe meinen Gedanken z.B. Einen Namen gegeben. Und jedes Mal wenn einer kam, sagte ich hallo...Du schon wieder.. Wie würdest du es finden wenn ich das mit dir mache oder so ähnlich.(Meine Gedanken richten sich gegen meine Tochter. ..Das ich ihr absichtlich was antue) grausam sowas :-(

Du solltest auf jeden Fall erhöhen. Dir wird es sehr viel besser gehen. Ich habe die Gedanken momentan sehr wenig und wenn ich sie habe, kann ich drüber lachen. Ich kann mein Leben wieder genießen.
Sabrina

Re: ppd

Beitrag von Sabrina »

Ach und schämen brauchst du dich beim besten Willen nicht. Hast du einen Mann? Wie sieht er das?
AverarevA

Re: ppd

Beitrag von AverarevA »

Hm... Ich schaue mal, was der Artz wegen der Dosis sagt, ich habe ZG, richtige Zwangserkrankung ist das nicht.
Übrigens, mir hat geholfen bei Gedanke meinem Kind was antun so eine Methode: ich hatte Angst mein Sohn absichtlich mit dem Kissen zu decken. Dann habe ich den Kissen genommen und habe es über ihn gehalten, dann war mir klar, dass ich es gar nicht will, und gar nicht tun werde, das macht mir Angst, und das was uns Angst macht, machen wir nicht und werden nie machen. Der Zwang richtet sich danach, was uns am wertvollsten ist und was wir am meisten lieben.
Und die Rituale hatte ich nicht, aber man soll die weg lassen, denn die verstärken die ZE.
Sabrina

Re: ppd

Beitrag von Sabrina »

Kann gut sein, dass das der Auslöser war. Das kannst du am besten mit einer Therapeutin durchleuchten.

Das ist der Knackpunkt bei dem Bericht wo du gelesen hast. Sie ist dermaßen erschrocken und hat diese Gefühle viel zu strark bewertet...ins negative. Dadurch entsteht ein Zwangsgedanke...weil man ihm viel zu viel Aufmerksamkeit widmet.

@AverarevA: deinen letzte Satz habe ich nicht ganz verstanden. Welche Rituale soll man lassen?
AverarevA

Re: ppd

Beitrag von AverarevA »

Sabrina, ich meinte die Zwangshanlungen, oder Rituale. Einige Leute machen die Rituale, mit denen sie die Panik reduzieren, z b 100 mal die Hände waschen oder 20 mal mit der rechte Fuss klopfen, es ist unterschiedlich bei jedem Mensch, die reduzieren tatsachlich für die kurze Zeit Panik, aber dadurch Siedelt der Zwang sich noch fester ein.
Graureiherin
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Re: ppd

Beitrag von Graureiherin »

Hallo Du Liebe,

ich bin auch Zwänglerin. Die erste Akutphase als junge Erwachsene (damals waren es agressive ZGs, von denen ich niemandem erzählt habe, auch ich dachte ich bin verrrückt, ging ca. 4 Jahre) Damals wusste man auch noch nicht so viel über Zwänge wie heute. Dann erneut wieder nach der Geburt meiner Tochter.

Du kannst Dir den "Kobold in meinem Kopf" über als Fernleihe in der Bibliothek bestellen. Das müsste klappen. Es gibt noch weitere gute Bücher über Zwänge. Z. B. Hansrüdi Ambühl "Endlich frei von Zwanggendanken" und C. Oelker "Ganz zwanglos" und von Oelkers/Hautzinger "Zwangsstörungen".

Mir hat das Wissen über Zwänge enorm geholfen um Distanz zu meinen Gedanken zu bekommen, um zu verstehen was in meinen Oberstübchen... nicht so ganz zu klappen scheint :wink: Im Internet würde ich allerdings nicht allzuviel stöbern, sondern mich gleich auf anerkannte Fachliteratur einlassen.

Ich habe meine Thera über die "Deutsche Gesellschaft für Zwangserkrankungen" gefunden. Gut ist es nämlich eine Thera zu haben (meist Verhaltenstherapie) die auf Zwänge spezialisiert ist. Ich bezahle sie selber, die Kasse übernimmt leider nichts. Egal, es hilft.

In der Thera lernst Du nach und nach wie Du mit den Zwängen umgehen kannst und Du lernst gleichzeitig dass die Angst weniger wird. In der Regel hast Du einige Stunden zu Beginn in der Du erst einmal lernst woher Zwänge kommen, wie sie entstehen bzw. aufrecht erhalten werden, welche Faktoren dazu beitragen das eine Zwangsstörung entsteht. Psychoedukation eben.

Und Du hast recht. Marika!: Du könntest doch ein Buch schreiben!!! Das wäre super.

Ach ja, vor ein paar Wochen war ein Radiobeitrag über Zwänge im SWR 2 radio. Den kann man aus dem netz als MP3 runterladen.

Einer der ersten Worte meiner Thera war: "sie haben eine Zwangserkrankung, na und. Es ist anstrengend aber man kann sie therapieren".

Es ist ein langer Weg, aber die Lebensqualität wird besser sein, (wenn man gut mitarbeitet in der Therapie).

Also ran und Mut!

liebe Grüße von der Graureiherin
postpartale Zwangserkrankung 10/2012
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
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Marika
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Re: ppd

Beitrag von Marika »

Hey Leute - ihr seid ja lieb. Aber: ich habe mein Wissen auch nur aus Büchern.... :lol:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
kitty

Re: ppd

Beitrag von kitty »

Hallo Tinar,

es darf und soll dir nichts peinlich sein.
Du hast es hier sicherlich schon mitbekommen - hier wird niemand "fertig gemacht". Mann will sich hier gegenseitig helfen und unterstützen. Und dabei kann es natürlich sein, das man auch direkt "gesagt" bekommt was jemand anderes denkt. Aber es fallen hier nie böse Worte.

Also - nur los - "sprech" dich aus, wenn es dir gut tut :D

LG
Sandra
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