Gedankentourette
Verfasst: 22:03:2016 18:07
Hallo zusammen,
irgendwie weiß man garnicht so genau, wie man anfangen soll...
Ich versuche mich kurz zu fassen
Ich bin 30 Jahre und habe im September unseren wunderschönen Jungen zur Welt gebracht. Ein absolutes Wunschkind. Ich hatte aufgrund eines Berufverbotes eine sehr ruhige und angenehme Schwangerschaft. Ich hatte keine Angst vor der Geburt oder der Mutterschaft.
Die Geburt selber war dann aber doch "traumatisch" und die Woche danach auch. Wir mussten aufgrund eines zu niedrigen Zuckerspiegels die erste Woche in einer Kinderklinik verbringen. Obwohl es meinem Baby in dem Sinne nicht schlecht ging, war die Woche der Horror. Uneinigkeit beim Personal, unnötige Untersuchungen, Unfreundlichkeit, keine Hilfsangebote für mich (Dammschnitt und Stillprobleme) etc.
Zuhause angekommen und unter der Fuchtel meiner Hebamme ging es mir schnell besser, der klassische Babyblues ist verflogen und ich habe mich gut in meine neue Rolle als Mutter gefunden. Unser Baby hat sich auch sichtlich wohl gefühlt, hat ab der dritten Nacht durchgeschlafen und ein regelmäßiger Rythmus von 4 Stunden hat sich schnell eingestellt.
Allerdings haben sich immer mal wieder Ängste entwickelt, etwas falsch machen zu können, dem Kind zu schaden, eine schlechte Mutter zu sein. Letztendlich glaube ich waren das die ersten Anzeichen.
Ich habe mir aber nichts dabei gedacht und fühlte mich auch nicht beeinträchtigt. Allerdings schlich sich diese unsagbare Müdigkeit in mein Leben...
Vorletzte Woche Freitag kam es dann nach ein paar harten Nächten (war ich ja nicht gewohnt, Nachts raus zu müssen) zum emotionalen Kollaps und zu ganz fürchterlichen agressiven ZGs. Allerdings war mir sofort klar, das da keine Intention hinter steckt, sondern mich diese fiesen Biester auf einmal völlkig überrollt haben. Ich war so schockiert darüber und fassungslos, wie man so etwas denken kann. Ich habe mich so geschämt und habe die ganze Zeit nur gedacht "mein armes Kind, was hat es nur für eine schreckliche Mutter"
Mir wurde immer ganz heiß und übel, wenn mich so ein Gedanke überrollte. Wieso denke ich sowas, und würde ich den Gedanken nachgeben, obwohl ich keinerlei Drang danach spürte. Würde ich wahnsinnig werden? Ich wünschte mir eine Erklärung, hoffte es sei ein Tumor, der sowas verursacht - das könne man wenigstens den Leuten erklären. Ich habe mich dann zwei Tage später meine Mann anvertraut (allerdings habe ich keinen Gedanken ausformuliert) und habe angefangen im Internet zu recherchieren. Glücklicherweise landete ich schnell auf dieser Seite und habe im wahrsten Sinne des Wortes "Erste Hilfe" erfahren. Was mich da wahrscheinlich befallen hat, das die Heilungschancen gut stehen und fast das Wichtigste: Ich bin nicht allein damit. Und auch nicht zuhause, mein Mann konnte sich ab dem Mittwoch Urlaub nehmen.
Ich habe mir dann ganz schnell über die Fachleute Liste Hilfe gesucht. Ich muss dieses Gedankentourette einfach loswerden - meinem Sohn zuliebe. Ich will so etwas nicht denken. Das ist wirklich die Hölle. Und immer die Angst doch ein Psychopath zu sein.
Ich habe dann schnell einen Termin bei einer fachkundigen Hebamme bekommen, die meinen Verdacht einer PPD mit ZG teilte. Sie hat mir Bachblüten gemischt und mich in meinem Wunsch nach einer Therapie bestärkt. Desweiteren sollte ich einige Blutwerte austesten lassen. Die ersten zwei Tage mit Bachblüten habe ich nach wie vor viel geweint und mich irgendwie taub gefühlt - wie benebelt. Aber danach ging es "steil" bergauf. Ich habe mir Tipps zum Umgang mit ZGs geholt (ua auch hier beim durchstöbern des Forums), mir einen Termin bei einem Psychiater geholt und die Bachblüten genommen. Ich fühle mich jetzt gerade stabil genug um die Zeit bis zur Therapie zu überbrücken. Die Bachblüten haben mich auch glaub ich ein Stück weit gleichgültig den Gedanken gegenüber gemacht und seit dem ich sie zulasse und verabschiede, kann ich schon etwas besser damit umgehen. Auch nachdem man immer wieder liest, das man eben nicht irgendwann die Kontrolle verliert und die Gedanken in die Tat umsetzt.
Heute war ich nochmal bei meiner Hebamme mit den Blutwerten. Vitamin D und Eisen sind sehr niedrig, diesbezüglich hat sie mir auch eine medikamentöse Therapie empfohlen, welche ich heute nachmittag angefangen habe.
Den Termin beim Psychiater habe ich am 31.3 (allerdings als Selbstzahler, sonst hätte ich keinen Termin bei jemanden bekommen, der auch Ahnung von PPD hat - ich versuche die Kosten bei der Kasse einzureichen) und ich denke, das ich die Zeit bis dahin gut hier im Forum und mit der Hebamme überbrücken kann.
Das wiederum stimmt mich schon wieder skeptisch - kann man denn überhaupt so schnell Besserung erfahren. ich weiß, ich sollte einfach froh darüber sein und die stabile Zeit nutzen, aber irgendwie denke ich doch immer wieder, das irgendetwas mit meinem Kopf nicht stimmt... naja, ich versuche ruhig zu bleiben und treufel wann immer es mich wieder überkommt Rescuetropfen in mich hinein...
Ich hoffe ich hab nicht allzu diffus geschrieben und freue mich auf den Austausch mit euch.
Liebe Grüße, Gwen
irgendwie weiß man garnicht so genau, wie man anfangen soll...
Ich versuche mich kurz zu fassen
Ich bin 30 Jahre und habe im September unseren wunderschönen Jungen zur Welt gebracht. Ein absolutes Wunschkind. Ich hatte aufgrund eines Berufverbotes eine sehr ruhige und angenehme Schwangerschaft. Ich hatte keine Angst vor der Geburt oder der Mutterschaft.
Die Geburt selber war dann aber doch "traumatisch" und die Woche danach auch. Wir mussten aufgrund eines zu niedrigen Zuckerspiegels die erste Woche in einer Kinderklinik verbringen. Obwohl es meinem Baby in dem Sinne nicht schlecht ging, war die Woche der Horror. Uneinigkeit beim Personal, unnötige Untersuchungen, Unfreundlichkeit, keine Hilfsangebote für mich (Dammschnitt und Stillprobleme) etc.
Zuhause angekommen und unter der Fuchtel meiner Hebamme ging es mir schnell besser, der klassische Babyblues ist verflogen und ich habe mich gut in meine neue Rolle als Mutter gefunden. Unser Baby hat sich auch sichtlich wohl gefühlt, hat ab der dritten Nacht durchgeschlafen und ein regelmäßiger Rythmus von 4 Stunden hat sich schnell eingestellt.
Allerdings haben sich immer mal wieder Ängste entwickelt, etwas falsch machen zu können, dem Kind zu schaden, eine schlechte Mutter zu sein. Letztendlich glaube ich waren das die ersten Anzeichen.
Ich habe mir aber nichts dabei gedacht und fühlte mich auch nicht beeinträchtigt. Allerdings schlich sich diese unsagbare Müdigkeit in mein Leben...
Vorletzte Woche Freitag kam es dann nach ein paar harten Nächten (war ich ja nicht gewohnt, Nachts raus zu müssen) zum emotionalen Kollaps und zu ganz fürchterlichen agressiven ZGs. Allerdings war mir sofort klar, das da keine Intention hinter steckt, sondern mich diese fiesen Biester auf einmal völlkig überrollt haben. Ich war so schockiert darüber und fassungslos, wie man so etwas denken kann. Ich habe mich so geschämt und habe die ganze Zeit nur gedacht "mein armes Kind, was hat es nur für eine schreckliche Mutter"
Mir wurde immer ganz heiß und übel, wenn mich so ein Gedanke überrollte. Wieso denke ich sowas, und würde ich den Gedanken nachgeben, obwohl ich keinerlei Drang danach spürte. Würde ich wahnsinnig werden? Ich wünschte mir eine Erklärung, hoffte es sei ein Tumor, der sowas verursacht - das könne man wenigstens den Leuten erklären. Ich habe mich dann zwei Tage später meine Mann anvertraut (allerdings habe ich keinen Gedanken ausformuliert) und habe angefangen im Internet zu recherchieren. Glücklicherweise landete ich schnell auf dieser Seite und habe im wahrsten Sinne des Wortes "Erste Hilfe" erfahren. Was mich da wahrscheinlich befallen hat, das die Heilungschancen gut stehen und fast das Wichtigste: Ich bin nicht allein damit. Und auch nicht zuhause, mein Mann konnte sich ab dem Mittwoch Urlaub nehmen.
Ich habe mir dann ganz schnell über die Fachleute Liste Hilfe gesucht. Ich muss dieses Gedankentourette einfach loswerden - meinem Sohn zuliebe. Ich will so etwas nicht denken. Das ist wirklich die Hölle. Und immer die Angst doch ein Psychopath zu sein.
Ich habe dann schnell einen Termin bei einer fachkundigen Hebamme bekommen, die meinen Verdacht einer PPD mit ZG teilte. Sie hat mir Bachblüten gemischt und mich in meinem Wunsch nach einer Therapie bestärkt. Desweiteren sollte ich einige Blutwerte austesten lassen. Die ersten zwei Tage mit Bachblüten habe ich nach wie vor viel geweint und mich irgendwie taub gefühlt - wie benebelt. Aber danach ging es "steil" bergauf. Ich habe mir Tipps zum Umgang mit ZGs geholt (ua auch hier beim durchstöbern des Forums), mir einen Termin bei einem Psychiater geholt und die Bachblüten genommen. Ich fühle mich jetzt gerade stabil genug um die Zeit bis zur Therapie zu überbrücken. Die Bachblüten haben mich auch glaub ich ein Stück weit gleichgültig den Gedanken gegenüber gemacht und seit dem ich sie zulasse und verabschiede, kann ich schon etwas besser damit umgehen. Auch nachdem man immer wieder liest, das man eben nicht irgendwann die Kontrolle verliert und die Gedanken in die Tat umsetzt.
Heute war ich nochmal bei meiner Hebamme mit den Blutwerten. Vitamin D und Eisen sind sehr niedrig, diesbezüglich hat sie mir auch eine medikamentöse Therapie empfohlen, welche ich heute nachmittag angefangen habe.
Den Termin beim Psychiater habe ich am 31.3 (allerdings als Selbstzahler, sonst hätte ich keinen Termin bei jemanden bekommen, der auch Ahnung von PPD hat - ich versuche die Kosten bei der Kasse einzureichen) und ich denke, das ich die Zeit bis dahin gut hier im Forum und mit der Hebamme überbrücken kann.
Das wiederum stimmt mich schon wieder skeptisch - kann man denn überhaupt so schnell Besserung erfahren. ich weiß, ich sollte einfach froh darüber sein und die stabile Zeit nutzen, aber irgendwie denke ich doch immer wieder, das irgendetwas mit meinem Kopf nicht stimmt... naja, ich versuche ruhig zu bleiben und treufel wann immer es mich wieder überkommt Rescuetropfen in mich hinein...
Ich hoffe ich hab nicht allzu diffus geschrieben und freue mich auf den Austausch mit euch.
Liebe Grüße, Gwen