Noch eine Neue :(... Hallo!...
Verfasst: 31:08:2016 14:19
Mein Name ist Monika. Ich habe am 14.05.2016 einen gesunden Sohn zur Welt gebracht.
Meine Schwangerschaft verlief gut. Ich werde dieses Jahr 39 Jahre alt; es war die erste Schwangerschaft und mein Sohn ein Wunschkind :)
Als mir 2 Wochen vor ET zu Hause die Fruchtblase geplatzt ist, fuhren mich meine Eltern ins Krankenhaus. Dort bekam ich sehr zeitnah die Wehen.
Es wurde bald festgestellt, dass sich mein Baby in Gesichtslage befindet. Auf diesem Wege ist es kaum möglich ein Kind auf dem natürlichen Wege auf die Welt zu bringen. Dennoch liess man es mich über 10 Stunden lang versuchen, ohne dass es nur 1 cm vorwärts ging. Es war schrecklich. Ich habe mittendrin um eine PDA gefleht, die mir dann nach einigen Stunden verabreicht wurde. Nach knapp 10 Stunden entschied man sich doch für einen Kaiserschnitt und ich brachte einen gesunden Jungen zur Welt.
Leider hat mein kleiner Sohn ein paar Stunden nach der Entbindung angefangen in meinen Armen zu krampfen und wurde mir weggenommen. Er blieb ab diesem Zeitpunkt 1 Woche lang auf der Intensivstation, wo die Ärzte versucht haben, eine Ursache für sein Krampfen zu finden. Mein Baby hat insgesamt 4-5 Mal stark gekrampft und dabei das Atmen vergessen.
Es folgten sehr unschöne Vermutungen. U.a. Stoffwechselkrankheit, Herpes-Virus, Schlaganfall
Mein Baby wurde von Kopf bis Fuss untersucht, mit Nadeln zerstochen, geröngt, künstlich ernährt. Ich durfte ihn mal stillen, dann wiederum nicht mehr, wegen der Stoffwechsel-Vermutung. Ich war in dieser Woche wie ein Zombie. Bin immer wieder auf die Intensivstation, um bei meinem Baby zu sein und um zu erfahren, ob es schon eine Diagnose gibt.
Nach 1 Woche wurde festgestellt, dass seine Krämpfe vermutlich am Geburtsstress gelegen haben. Es wurde ja nichts anderes gefunden. Wir durften endlich nach Hause!
Da ich alleinerziehend bin, blieb in den ersten Tagen zu Hause meine Mutter bei mir. Da ich mich aber sehr gut gefühlt habe und kaum auf ihre Hilfe angewiesen war, blieb ich im Anschluss alleine mit Adam. Wir hatten regelmäßig Besuch von der Familie und meiner Hebamme. Es ging ganze 6 Wochen lang alles gut! Schlafmangel, Blähungen bei dem Kleinen und eine innere Aufregung (alles richtig zu machen) waren da. Aber ich fühlte mich der Sache gewachsen und meisterte es ganz gut.
Vor ziemlich genau 8 Wochen fing es dann an. Ich bekam komische körperliche Symptome :-(
Das erste war, dass ich eine Muskelschwäche in den Beinen spürte; am nächsten Tag waren auch die Arme betroffen. Ich habe das auf die körperliche Anstrengung geschoben (Baby Tragen, in den Schlaf schukeln usw).
Da es aber nicht aufhörte und immer schlimmer wurde, so dass ich mein Baby kaum noch tragen konnte, teilte ich meine Sorgen meiner Familie mit. Seit dem stehen sie mir zur Seite. Allerdings wurden die Symptome nicht weniger
Es kam ein Kribbeln in den Armen /Beinen hinzu. Eine innere Unruhe mit begleitendem Herzrasen. Kloß im Hals. Appetitlosigkeit. Schwindel. Müdigkeit. Ab und zu Übelkeit. Durchfall. Extreme Nervosität. Antriebslosigkeit. Würde mich am liebsten mit dem Baby zu Hause verkriechen und schlafen und hoffen, dass der Spuk bald vorbei ist. Z.T. ist es schubweise. Dann wiederrum anhaltend. In diesen Phasen konnte ich mich nicht wirklich 100%ig um mein Kind kümmern und war froh, dass mir meine Familie zur Seite stand.
Dieser Zustand hält nun seit 8 Wochen an! :-(
Ich wohnte seit dem fast durchgehend bei meinen Eltern. Aber es wird nicht besser.
Ich habe bereits körperliche Ursachen abgeklärt. Ein Blutbild bei Hausarzt sagt, dass alles ok ist. Bei Neurologen ist alles unauffällig. Ein Osteopath konnte mir auch nicht helfen. Die FA hat meine Hormone untersucht - diese sind unauffällig.
Ich habe lange Zeit die Psyche da raus gehalten. Jetzt habe ich den Gedanken PPD endlich zugelassen und seit dem geht es noch schlechter.
Die Kluft zwischen mir und Adam ist größer geworden (( das tut so unheimlich weh!!
Ich bin ein nervliches Wrack und sehr glücklich, wenn Adam am schlafen ist. Ich fühle mich körperlich sehr schwach und meine Psyche leidet Qualen.
Ich bin normalerweise eine sehr starke Persönlichkeit und weiss ganz genau, wenn diese Symptome nicht wären, würde ich das alles ohne Probleme schaffen. Aber es geht nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, wieder alleine mit dem Baby zu Hause zu sein. Ich habe es für 2 Tage versucht und es ging nicht gut, so dass mich meine Eltern wieder zu sich geholt haben.
Ich bin ihnen sehr dankbar. Aber sie sind auch älter und leiden (obwohl sie es nicht zeigen) unter meinem Zustand. Ich kann es Ihnen nicht mehr zumuten.
Vermutlich habe ich die Geburt und die Intensivstation nicht verarbeitet. Ich habe alerdings seit dem Krankenhaus-Aufenthalt kein einziges Mal geweint. Es sitzt womöglich alles tiefer als ich dachte. Dazu kommt noch die hormonelle Umstellung. Ich konnte Adam 1,5 Monate lang stillen. Danach wurde die Milch weniger und er nicht satt. Deshalb habe ich sehr schnell (leider) abgestillt. Ziemlich zum gleichen Zeitpunkt fingen die Beschwerden an.
Ich liebe mein Baby über alles und möchte ihm von ganzen Herzen eine gute Mutter sein!
Leider kommt die echte Mutterliebe kaum noch durch, was mich unendlich traurig macht.
In meinen guten Phasen ist sie gedänpft da und gehe ich sehr liebevoll mit ihm um. Mittendrin quält mich die Tatsache, dass ich nicht durchgehend so für ihn sein kann, weil die Symptome immer kommen.
Ich habe inzwischen einen Platz im Khh (MuKi) in Berlin. Bin seit 1 Tag hier. Noch ohne Medis. Der Morgen war eine Katastrophe. Jetzt geht es besser.
Es sind noch 3 andere Muttis da. Die sind aber noch am Tiefpunkt, so dass ein gegenseitiger Aufbau kaum möglich ist
Werde versuchen, mir die Motivation hier im Forum zu holen und freue mich über jedes positive Feedback.
Obwohl ich in den dunklen Phasen immer denke, dass das für immer so bleiben wird, will ich nicht aufgeben!
Ich drücke uns allen so doll die Daumen, dass die bekloppte Krankheit bald überstanden ist und für immer fort bleibt!!!
Liebe Grüße, Monika
Meine Schwangerschaft verlief gut. Ich werde dieses Jahr 39 Jahre alt; es war die erste Schwangerschaft und mein Sohn ein Wunschkind :)
Als mir 2 Wochen vor ET zu Hause die Fruchtblase geplatzt ist, fuhren mich meine Eltern ins Krankenhaus. Dort bekam ich sehr zeitnah die Wehen.
Es wurde bald festgestellt, dass sich mein Baby in Gesichtslage befindet. Auf diesem Wege ist es kaum möglich ein Kind auf dem natürlichen Wege auf die Welt zu bringen. Dennoch liess man es mich über 10 Stunden lang versuchen, ohne dass es nur 1 cm vorwärts ging. Es war schrecklich. Ich habe mittendrin um eine PDA gefleht, die mir dann nach einigen Stunden verabreicht wurde. Nach knapp 10 Stunden entschied man sich doch für einen Kaiserschnitt und ich brachte einen gesunden Jungen zur Welt.
Leider hat mein kleiner Sohn ein paar Stunden nach der Entbindung angefangen in meinen Armen zu krampfen und wurde mir weggenommen. Er blieb ab diesem Zeitpunkt 1 Woche lang auf der Intensivstation, wo die Ärzte versucht haben, eine Ursache für sein Krampfen zu finden. Mein Baby hat insgesamt 4-5 Mal stark gekrampft und dabei das Atmen vergessen.
Es folgten sehr unschöne Vermutungen. U.a. Stoffwechselkrankheit, Herpes-Virus, Schlaganfall
Mein Baby wurde von Kopf bis Fuss untersucht, mit Nadeln zerstochen, geröngt, künstlich ernährt. Ich durfte ihn mal stillen, dann wiederum nicht mehr, wegen der Stoffwechsel-Vermutung. Ich war in dieser Woche wie ein Zombie. Bin immer wieder auf die Intensivstation, um bei meinem Baby zu sein und um zu erfahren, ob es schon eine Diagnose gibt.
Nach 1 Woche wurde festgestellt, dass seine Krämpfe vermutlich am Geburtsstress gelegen haben. Es wurde ja nichts anderes gefunden. Wir durften endlich nach Hause!
Da ich alleinerziehend bin, blieb in den ersten Tagen zu Hause meine Mutter bei mir. Da ich mich aber sehr gut gefühlt habe und kaum auf ihre Hilfe angewiesen war, blieb ich im Anschluss alleine mit Adam. Wir hatten regelmäßig Besuch von der Familie und meiner Hebamme. Es ging ganze 6 Wochen lang alles gut! Schlafmangel, Blähungen bei dem Kleinen und eine innere Aufregung (alles richtig zu machen) waren da. Aber ich fühlte mich der Sache gewachsen und meisterte es ganz gut.
Vor ziemlich genau 8 Wochen fing es dann an. Ich bekam komische körperliche Symptome :-(
Das erste war, dass ich eine Muskelschwäche in den Beinen spürte; am nächsten Tag waren auch die Arme betroffen. Ich habe das auf die körperliche Anstrengung geschoben (Baby Tragen, in den Schlaf schukeln usw).
Da es aber nicht aufhörte und immer schlimmer wurde, so dass ich mein Baby kaum noch tragen konnte, teilte ich meine Sorgen meiner Familie mit. Seit dem stehen sie mir zur Seite. Allerdings wurden die Symptome nicht weniger
Es kam ein Kribbeln in den Armen /Beinen hinzu. Eine innere Unruhe mit begleitendem Herzrasen. Kloß im Hals. Appetitlosigkeit. Schwindel. Müdigkeit. Ab und zu Übelkeit. Durchfall. Extreme Nervosität. Antriebslosigkeit. Würde mich am liebsten mit dem Baby zu Hause verkriechen und schlafen und hoffen, dass der Spuk bald vorbei ist. Z.T. ist es schubweise. Dann wiederrum anhaltend. In diesen Phasen konnte ich mich nicht wirklich 100%ig um mein Kind kümmern und war froh, dass mir meine Familie zur Seite stand.
Dieser Zustand hält nun seit 8 Wochen an! :-(
Ich wohnte seit dem fast durchgehend bei meinen Eltern. Aber es wird nicht besser.
Ich habe bereits körperliche Ursachen abgeklärt. Ein Blutbild bei Hausarzt sagt, dass alles ok ist. Bei Neurologen ist alles unauffällig. Ein Osteopath konnte mir auch nicht helfen. Die FA hat meine Hormone untersucht - diese sind unauffällig.
Ich habe lange Zeit die Psyche da raus gehalten. Jetzt habe ich den Gedanken PPD endlich zugelassen und seit dem geht es noch schlechter.
Die Kluft zwischen mir und Adam ist größer geworden (( das tut so unheimlich weh!!
Ich bin ein nervliches Wrack und sehr glücklich, wenn Adam am schlafen ist. Ich fühle mich körperlich sehr schwach und meine Psyche leidet Qualen.
Ich bin normalerweise eine sehr starke Persönlichkeit und weiss ganz genau, wenn diese Symptome nicht wären, würde ich das alles ohne Probleme schaffen. Aber es geht nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, wieder alleine mit dem Baby zu Hause zu sein. Ich habe es für 2 Tage versucht und es ging nicht gut, so dass mich meine Eltern wieder zu sich geholt haben.
Ich bin ihnen sehr dankbar. Aber sie sind auch älter und leiden (obwohl sie es nicht zeigen) unter meinem Zustand. Ich kann es Ihnen nicht mehr zumuten.
Vermutlich habe ich die Geburt und die Intensivstation nicht verarbeitet. Ich habe alerdings seit dem Krankenhaus-Aufenthalt kein einziges Mal geweint. Es sitzt womöglich alles tiefer als ich dachte. Dazu kommt noch die hormonelle Umstellung. Ich konnte Adam 1,5 Monate lang stillen. Danach wurde die Milch weniger und er nicht satt. Deshalb habe ich sehr schnell (leider) abgestillt. Ziemlich zum gleichen Zeitpunkt fingen die Beschwerden an.
Ich liebe mein Baby über alles und möchte ihm von ganzen Herzen eine gute Mutter sein!
Leider kommt die echte Mutterliebe kaum noch durch, was mich unendlich traurig macht.
In meinen guten Phasen ist sie gedänpft da und gehe ich sehr liebevoll mit ihm um. Mittendrin quält mich die Tatsache, dass ich nicht durchgehend so für ihn sein kann, weil die Symptome immer kommen.
Ich habe inzwischen einen Platz im Khh (MuKi) in Berlin. Bin seit 1 Tag hier. Noch ohne Medis. Der Morgen war eine Katastrophe. Jetzt geht es besser.
Es sind noch 3 andere Muttis da. Die sind aber noch am Tiefpunkt, so dass ein gegenseitiger Aufbau kaum möglich ist
Werde versuchen, mir die Motivation hier im Forum zu holen und freue mich über jedes positive Feedback.
Obwohl ich in den dunklen Phasen immer denke, dass das für immer so bleiben wird, will ich nicht aufgeben!
Ich drücke uns allen so doll die Daumen, dass die bekloppte Krankheit bald überstanden ist und für immer fort bleibt!!!
Liebe Grüße, Monika