Hallo an alle
Verfasst: 09:09:2016 22:10
Hallo,
ich bin Marion, 29 Jahre, meine Tochter ist 14 Wochen alt und mein Sohn zwei Jahre alt. Seit der letzten Geburt geht es mir sehr schlecht. Da ich selber Hebamme bin, bin ich mir eigentlich seit meine Tochter zwei Wochen alt war sicher, dass ich eine postpartale Depression habe. Ich habe dies aber die ganze Zeit verdrängt und mir eingeredet, dass ich nicht richtig liege und dass mein Zustand sich schon bessern wird, wenn ich mich zusammen reiße.
Ich bin oft niedergeschlagen, aggressiv gegen meinen Mann und auch gegen mich selbst (schlage mich), habe Angst, dass meine Kinder entführt und getötet werden und bin einfach grenzenlos traurig. Ich weine fast täglich. Manchmal geht es mir ein paar Tage lang recht gut und ich empfinde gelegentlich so etwas wie Glück, wenn auch nicht wie früher. Dann sage ich mir wieder, dass doch alles in Ordnung mit mir ist und ich mit meiner Vermutung falsch lag. Aber dann kommt meistens wieder der komplette Umschwung. Dann fällt mir alles schwer, ich bin voller Wut gegen mich und wäre am Liebsten gar nicht mehr da.
Meinem Umfeld spiele ich einen komplett anderen Zustand vor. Ich würde mich als perfektionistisch bezeichnen und das präsentiere ich auch nach außen hin. Für mich war es schon immer das Schlimmste auf der Welt, nicht gut genug oder eben perfekt zu sein. Ich sage immer, dass es mir gut geht wenn ich gefragt werde. Deshalb habe ich mich auch noch niemandem anvertraut. Doch ich merke, dass ich mittlerweile an einem Punkt bin, wo ich Hilfe brauche. Es geht mir immer schlechter, auch, wenn ich mir täglich einrede, dass es von alleine weg gehen wird. Meine Ehe leidet extrem und mein Mann steht hilflos da. Er merkt natürlich, dass bei mir so einiges nicht stimmt, aber ich denke, dass er überfordert ist. Es fiel vor einiger Zeit von ihm selbst das Wort Wochenbettdepression aber ich habe das abgestritten und ihn für verrückt erklärt und dann hat er auch aufgegeben.
Da ich meine Tochter sehr liebe, habe ich mir bis jetzt immer eingeredet, dass ich auf gar keinen Fall eine Wochenbettdepression haben kann, denn dafür müsste ich die Kleine ablehnen. Doch nun erkenne ich, dass all die anderen Symptome doch auf eine postpartale Depression zutreffen. Ich meistere meinen Alltag, aber nur weil ich muss. Am Liebsten würde ich gar nichts mehr tun. Es ist wie ein Zwang, dass alles erledigt werden muss und ich raste deswegen regelmäßig aus. Ständig stehe ich unter Strom. Klappt etwas nicht wie ich es möchte, dann brodelt es in mir und manchmal breche ich in Tränen aus oder zerstöre sogar Gegenstände vor lauter Wut. Einkäufe fallen mir schwer, ich habe Angst, mit meinem Sohn und der Kleinen auf den Spielplatz zu gehen und denke immer, dass etwas Schlimmes passieren wird. Am Liebsten bin ich zu Hause. Die Welt da draußen macht mir Angst und erdrückt mich.
Meine Kinder sind mein einziger Halt und ich liebe sie so sehr! Dennoch wünsche ich ihnen manchmal eine andere Mutter oder denke, dass sie in einer Pflegefamilie besser untergebracht wären. Ich kann leider gar keine Nähe mehr zu meinem Mann zulassen und küsse ihn auch fast gar nicht mehr. Das tut mir natürlich leid für ihn aber ich kann nicht anders. Ich empfinde auch keine Liebe mehr zu ihm, aber kann mir auch ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Es ist einfach schrecklich.
Mein Mann sagt, dass ich nicht mehr die bin, die ich mal war. Und ich kann langsam so auch nicht mehr weiter machen. Mir fehlt jede Lebensfreude. In diesem Forum schreibe ich das erste Mal über meine Gefühle. Ich sehne mich eigentlich nach einer Therapie, aber ich habe keinen Mut, mich bei einem Therapeuten zu melden. Ich schäme mich immer noch so sehr und wenn ich mir vorstelle, dass jemand heraus finden könnte, was mit mir los ist, dann schnürt sich mir alles zu. Ich weiß einfach nicht, wie ich vorgehen soll, aber es muss etwas passieren. Vielleicht schaffe ich es hier, etwas mehr Mut zu bekommen.
Danke fürs Lesen!
Liebe Grüße
Marion
ich bin Marion, 29 Jahre, meine Tochter ist 14 Wochen alt und mein Sohn zwei Jahre alt. Seit der letzten Geburt geht es mir sehr schlecht. Da ich selber Hebamme bin, bin ich mir eigentlich seit meine Tochter zwei Wochen alt war sicher, dass ich eine postpartale Depression habe. Ich habe dies aber die ganze Zeit verdrängt und mir eingeredet, dass ich nicht richtig liege und dass mein Zustand sich schon bessern wird, wenn ich mich zusammen reiße.
Ich bin oft niedergeschlagen, aggressiv gegen meinen Mann und auch gegen mich selbst (schlage mich), habe Angst, dass meine Kinder entführt und getötet werden und bin einfach grenzenlos traurig. Ich weine fast täglich. Manchmal geht es mir ein paar Tage lang recht gut und ich empfinde gelegentlich so etwas wie Glück, wenn auch nicht wie früher. Dann sage ich mir wieder, dass doch alles in Ordnung mit mir ist und ich mit meiner Vermutung falsch lag. Aber dann kommt meistens wieder der komplette Umschwung. Dann fällt mir alles schwer, ich bin voller Wut gegen mich und wäre am Liebsten gar nicht mehr da.
Meinem Umfeld spiele ich einen komplett anderen Zustand vor. Ich würde mich als perfektionistisch bezeichnen und das präsentiere ich auch nach außen hin. Für mich war es schon immer das Schlimmste auf der Welt, nicht gut genug oder eben perfekt zu sein. Ich sage immer, dass es mir gut geht wenn ich gefragt werde. Deshalb habe ich mich auch noch niemandem anvertraut. Doch ich merke, dass ich mittlerweile an einem Punkt bin, wo ich Hilfe brauche. Es geht mir immer schlechter, auch, wenn ich mir täglich einrede, dass es von alleine weg gehen wird. Meine Ehe leidet extrem und mein Mann steht hilflos da. Er merkt natürlich, dass bei mir so einiges nicht stimmt, aber ich denke, dass er überfordert ist. Es fiel vor einiger Zeit von ihm selbst das Wort Wochenbettdepression aber ich habe das abgestritten und ihn für verrückt erklärt und dann hat er auch aufgegeben.
Da ich meine Tochter sehr liebe, habe ich mir bis jetzt immer eingeredet, dass ich auf gar keinen Fall eine Wochenbettdepression haben kann, denn dafür müsste ich die Kleine ablehnen. Doch nun erkenne ich, dass all die anderen Symptome doch auf eine postpartale Depression zutreffen. Ich meistere meinen Alltag, aber nur weil ich muss. Am Liebsten würde ich gar nichts mehr tun. Es ist wie ein Zwang, dass alles erledigt werden muss und ich raste deswegen regelmäßig aus. Ständig stehe ich unter Strom. Klappt etwas nicht wie ich es möchte, dann brodelt es in mir und manchmal breche ich in Tränen aus oder zerstöre sogar Gegenstände vor lauter Wut. Einkäufe fallen mir schwer, ich habe Angst, mit meinem Sohn und der Kleinen auf den Spielplatz zu gehen und denke immer, dass etwas Schlimmes passieren wird. Am Liebsten bin ich zu Hause. Die Welt da draußen macht mir Angst und erdrückt mich.
Meine Kinder sind mein einziger Halt und ich liebe sie so sehr! Dennoch wünsche ich ihnen manchmal eine andere Mutter oder denke, dass sie in einer Pflegefamilie besser untergebracht wären. Ich kann leider gar keine Nähe mehr zu meinem Mann zulassen und küsse ihn auch fast gar nicht mehr. Das tut mir natürlich leid für ihn aber ich kann nicht anders. Ich empfinde auch keine Liebe mehr zu ihm, aber kann mir auch ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Es ist einfach schrecklich.
Mein Mann sagt, dass ich nicht mehr die bin, die ich mal war. Und ich kann langsam so auch nicht mehr weiter machen. Mir fehlt jede Lebensfreude. In diesem Forum schreibe ich das erste Mal über meine Gefühle. Ich sehne mich eigentlich nach einer Therapie, aber ich habe keinen Mut, mich bei einem Therapeuten zu melden. Ich schäme mich immer noch so sehr und wenn ich mir vorstelle, dass jemand heraus finden könnte, was mit mir los ist, dann schnürt sich mir alles zu. Ich weiß einfach nicht, wie ich vorgehen soll, aber es muss etwas passieren. Vielleicht schaffe ich es hier, etwas mehr Mut zu bekommen.
Danke fürs Lesen!
Liebe Grüße
Marion