Ich erhoffe mir Hilfe

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Magalie

Ich erhoffe mir Hilfe

Beitrag von Magalie »

Hallo :D

ich möchte mich kurz vorstellen:

Mein Name ist Sandra,ich bin 38 Jahre alt und meine Tochter Magalie kam am 14.04.2016 per (Not)Kaiserschnitt zur Welt.

Ich hatte im Januar 2013 eine Fehlgeburt in der 11 Woche, ich muss dazu sagen, dass ich bevor ich schwanger geworden bin immer der Typ Frau war der dachte er könne ohne Kind leben. Bis zu dem Tag als die Schwangerschaft festgestellt wurde. Die Freude war groß, besonders bei meinem Mann. Leider kam es zu einer Ausschabung in der 11 Woche. Es war alles ganz furchtbar, da mit mir im Krankenhaus ganz schlimm umgegangen worden ist. Es folgte eine schwere Zeit, die ich aber irgendwann ganz gut bewältigt habe. Ich merkte nur, dass wenn einer in meinen Freundeskreis schwanger wurde, ich in ein Loch stürzte. Mein Mann konnte lange nicht mit mir schlafen, weil er mir -O Ton meines Mannes- "das nicht noch 1 x antuen möchte.
Wir entschieden uns für eine Insemination! Nach der 4 war ich schwanger! Und das Dilemma nahm seinen Lauf. Ich musste mich ganze 6 Monate übergeben, hatte nur Angst in der Schwangerschaft, dass ich wieder mein Kind verlieren würde. Ich igelte mich förmlich ein und habe bei jeder Bewegung im Bauch und jeder Untersuchung beim Frauenarzt Angst gehabt.
Der Tag der Geburt rückte näher. Da meine Ärztin etwa 15 km von meinem zu Hause weg ist, meinte sie das ich doch zum CT in das Krankenhaus gehen soll, wo ich auch entbinde. Das tat ich auch, ich dachte "ach gehst du halt dort für ne halbe Stunde ans CT" aus der halben Stunde wurden 3 Stunden -zu wenig Kindsbewegung- Einleitung am nächsten Tag, da ich auch schon 6 Tage übertragen hatte.
Wir sind am nächsten Tag mit Sack und Pack ins Krankenhaus, und sie haben sofort mit der Einleitung begonnen. Nach etwa einer halben Stunde musste ich dann mal zur Toilette und bat meinen Mann doch die Hebamme zu holen. Die kam auch, und war ganz komisch aber ruhig! Sie meinte ich solle mich doch mal auf die andere Seite legen und schwupps war der Raum voll mit Ärzten und Hebammen. Die eine Hebamme hielt meinen Bauch und meinte "atmen sie in ihren Bauch" Ich dachte nur "Mein Baby stirbt jetzt nicht kurz bevor es zur Welt kommen soll". Die Ärzte beruhigten mich und meinten die Herztöne sind gefallen, was aber durchaus mal sein kann-es passierte allerdings noch 5x . dann sagte der Arzt "Wir können es ausreizen und es kommt zum Notkaiserschnitt und ihr Mann ist nicht mehr dabei, oder wir machen JETZT einen Kaiserschnitt und ihr Mann ist dabei" Wir entschieden uns natürlich für den Kaiserschnitt.

Plötzlich war also meine Tochter da!! Hinter einem Vorhang kam sie her!! Die Hebamme meinte noch zu mir "eine spontane Geburt hätte ihre Tochter nicht überlebt" und sie legten sie mir zum stillen an. Alles war so fremd und ich habe einfach nur gemacht. Ich hatte die Schmerzen meines Lebens, konnte kaum laufen, meine Brüste haben geblutet, dennoch wurde ich nach 3 Tagen entlassen. Ich bin also krumm und blutend nach Hause und habe mein Kind Dauer angelegt. Schrie sie hatte ich sofort Durchfall. Ich habe innerhalb der ersten 14 Tage, 15kg verloren. Meine Hebamme sagte nur "Du musst essen, sonst hast du keine Nahrung für dein Kind" wieder dieser Druck. und es kam wie es kommen musste-ich hatte eines Tages keine Nahrung und die kleine schrie und schrie und ich habe 3 Stunden durchgestillt bis wir zum Arzt sind, der bestätigte das sie Hunger habe. Es war grauenhaft. Mir ging es seelisch von Tag zu Tag schlechter. Ich habe in meiner Verzweiflung meine Frauenärztin angerufen, die gab mir die Nummer von der Psychiatrie in Wanne Eikel. Um es zu verkürzen:

Ich war 14 Tage in der Akut Tagesklinik, dort beschloss man ich müsste stationär für 2 Wochen -Ohne Kind- und dann soll mein Kind nachgereicht werden. Es gab dort 2 Betten für Mutter Kind. Wir haben alles so gemacht, meine Tochter war in den 2 Wochen auf Borkum mit ihrem Papa und Oma Opa. Dann kam sie zu mir in die Klinik und ich habe ihre Anwesenheit kaum ausgehalten. ich habe mich die ganze Zeit gefragt "was hast du da getan und wie wirst du sie wieder los" ich wollte sie auf keinen Fall. Ich habe mehrere Beruhigungsmittel bekommen.
Zudem habe ich mich gefragt, was wird hier jetzt genau getan...am ende NIX!!! Ich war morgens malen oder nähen , in dieser Zeit war meine Tochter bei den Schwestern. Den Rest vom Tag bin ich geflüchtet, ich war nur spazieren. Aber am Umgang mit meiner Tochter oder der Bindung wurde nicht gearbeitet. Nach 12! Wochen bin ich entlassen worden. Mir ging es etwas besser wußte aber immer noch nicht, was ich mit meinem Kind anfangen soll.

Ich bekomme Lyrica und Valdoxan.

Ich merke das es zum schreiben sehr viel ist, denn es ist noch mehr passiert. Aktuell geht es mir akut schlecht!!! Ich möchte wissen, geht ihr auch ständig raus mit eurem Kind? Mich langweilt es zu Hause zu sein und sie liegt da vor mir auf dem Boden! Wenn es regnet bekomme ich Panik ist mein Tag nicht verplant bekomme ich Panik. Ich fühle keine Bindung, ich versorge sie und kümmer mich-aber weil ich es machen MUSS!!!!

Ich hoffe auf Antworten und eventuell Hilfe.
Viel Grüße
Sandra
Astrid77

Re: Ich erhoffe mir Hilfe

Beitrag von Astrid77 »

Hallo Sandra,
ich kann gerade nur kurz schreiben, aber ich wollte dir nur sagen, dass du viele Themen ansprichst, die hier oft gefragt werden - du bist also nicht allein! gerade die Punkte Bindung oder auch - was mache ich mit dem Kind den ganzen Tag? Oder, Abstillen obwohl man nicht wollte... das sind so Punkte, also wunde Punkte.

Über die Bindung zum Kind kann ich dir nicht so viel sagen. Ich hatte, als ich meine (es war bei mir das zweite Kind) Tochter angesehen habe, Panik, die reine Panik. das kam aber erst 6 Wochen nach der Geburt. Irgendwie war immer eine Art Bindung da, ich war zu Beginn zwar keine Mutter die ihr Kind Tag und nacht an sich gedrückt hat, aber ich muss sagen ich habe mir über die Bindung gar keine gedanken gemacht. das liegt vielleicht daran, dass ich diese geschichten von "Und wenn du dein neugeborenes auf die Brust gelegt bekommst, wirst du von Liebe überwältigt" nicht glauben konnte. Denn ich wusste, bei mir ist das nicht so. Meine Mitarbeiterin sagte mir, sie musste sich mit diesem fremden Wesen neben ihr auch ersteinmal bekannt machen. Und so war es auch. Mir fällt dann auch ein dass ich immer wieder gelesen habe, Hunde würden ein neugeborenes in der Familie sofort beschützen und nicht aus den Augen lassen - auch das ist echt reine Beschönigung. Mein Hund hat das unbekannte Bündel angebellt und mehrere Tage gebraucht, sich an das baby zu gewöhnen. Ich finde das alles normal, es sind normale Gefühle.

das Trauma der Geburt, ich glaube da hat man noch lang dran zu knabbern. Bei mir gab es keine Strategie, dies irgendwie zu überwinden, und langsam fange ich an, es zu vergessen.
Ich war immer mit dem Kind spazieren und halt viel zu Hause. Das macht jede Mutter anders, manche sind begeisterte Krabbelgruppen-besucherinnen, oder gehen Kaffee trinken. Man kann echt nur sagen, tu was dir gut tut! Übrigens kann man mit kleinen Babys noch ganz gut mal bummeln oder shopping tour inklusive Kleider-anprobe. Mit Kindern denen das dann zu langweilig wird (wenn sie nicht mehr liegend im Kinderwagen geschoben werden), geht das nicht mehr :)
LG Astrid
PS jetzt habe ich ja doch mehr geschrieben als ich dachte
Lyrica nehme ich auch. Wie viel nimmst du?
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