Hallo

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Moderator: Moderatoren

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hope31

Hallo

Beitrag von hope31 »

Hallo nach anfänglichen Problemen, möchte ich mich auch mal vorstellen.

Ich bin 27jahre und habe am 3.1.2017 meine 2. Tochter zur Welt gebracht. Im KH lief es eigentlich ganz gut, nur das stillen klappte von Anfang an nicht richtig, aber gut bekam sie halt zusätzlich Pre. Zuhause angekommen, musste ich den Geburtstag von meiner grossen und den meines Mannes vorbereiten und es kündigte sich besuch an. Auch das lief reibungslos ab. Nach ca. 2 Wochen fing es an, die kleine schrie 3h am Stück und ich bekam meine erste Panikantacke und ab da an hatte ich nur noch Angst vor ihr, ganz schlimm. Ich hab nur noch geweint und konnte nicht mehr schlafen. Sobald sie schrie wollte ich mir noch weg, hab es kaum ausgehalten. Ich wollte das sie nur noch von mir weg geht. Meine Eltern kamen und nahmen mir die kleine ab für 3 Tage, danach freute ich mich mein kleines Baby wieder zusehen und es lief genau einen Tag gut, dann mussten meine Eltern wieder die kleine nehmen. Ich bin darauf erstmal,zu Ihnen aber auch da schlimme Ängste und Panikattacken und schlafen ging fast garnicht mehr. Nach 7 Wochen ging ich zu Pro Familia um mich beraten zu lassen. Und dann zu meiner FÄ, sie verschrieb mir Escitalopram 10mg. Die nehme ich seit 4Tagen und die NW sind zittern und starke innere Unruhe, die macht mich am meisten zuschaffen. Ich kann nicht schlafen und nicht essen. Ich hoffe so sehr das es weggeht und ich meine kleine wieder versorgen kann, denn sie ist immer noch bei meinen Eltern aber ich seh sie sehr oft. Was kann ich tun gegen die starke inner Unruhe, da ist doch schlafen garnicht möglich

Liebe Grüsse
Hope31
Asrai

Re: Hallo

Beitrag von Asrai »

Liebe Hope,
erstmal herzlich willkommen hier im Forum! Hier findest Du viele Frauen, die ähnliches durchmachen bzw. durchgemacht haben. Mir hat allein schon geholfen zu sehen, dass ich nicht alleine dastehe mit meinen Problemen - und natürlich zu lesen, dass es auch nach heftigen Krisen wieder bergauf geht. So wird das bei Dir auch sein! Die ersten Schritte hast Du ja schon getan, indem Du Dir Hilfe suchst und Unterstützung annimmst.

Meine Empfehlung wäre, dass Du Dich an einen Psychiater wendest. Der kennt sich mit Medikamenten gegen psychische Probleme einfach besser aus als der Frauenarzt (wobei das Escitalopram sicher eine gute Wahl ist!). Vielleicht gibt es in Deiner Nähe ja auch eine Mutter-Kind-Ambulanz? Das ist ein Bereich in einer KLinik, der sich auf Frauen mit PPD spezialisiert hat. Mir wurde dort sehr geholfen! Wie Du hatte ich nach der Geburt eine extreme innere Unruhe, habe meinen Alltag überhaupt nicht mehr auf die Reihe gekriegt und konnte nicht mehr schlafen (kannst ja mal meine alten Einträge lesen). Ich habe dann auch ein Antidepressivum verschrieben bekommen (ähnlich wie Escitalopram) und zusätzlich habe ich für ein paar Wochen Mirtazapin 7,5mg vor dem Schlafen genommen. Das Mirtazapin macht müde und hat bei mir die innere Unruhe total gedämpft, so dass ich gut schlafen konnte. Das war meine Rettung! Es gibt auch andere Medikamente, die man vorübergehend gegen die Unruhe nehmen kann - gerade in der Zeit, in der das Antidepressivum noch nicht wirkt (Du weißt ja bestimmt, dass es einige Wochen dauert, bis die Wirkung eintritt). An DEiner Stelle würde ich einen Psychiater darauf ansprechen bzw. wenn so schnell kein Termin zu haben ist, auch Deinen Frauenarzt oder Hausarzt.

Außerdem war und ist es für mich sehr wichtig regelmäßig zu einer Psychotherapeutin zu gehen, das hilft mir sehr! Mir geht es mittlerweile wieder sehr gut - in einigen Bereichen sogar besser als vorher! Die Krise hat mich in in manchen Dingen umdenken lassen, ich achte besser auf mich und setzte meine Prioritäten anders. Du wirst das auch schaffen!

Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße,
Asrai
hope31

Re: Hallo

Beitrag von hope31 »

Liebe Asrai,
Danke das du auf meinen Beitrag eingehst,
ich war vorhin nochmal bei meiner Frauenärztin und sie möchte mich in eine Klinik einweisen ohne Kind. Aber die kleine bleibt weiterhin bei Oma und die große beim Papa. Ich hoffe da wird mir geholfen und ich die Lebensfreude wiederbekomme und das die Angst vor meiner eigenen Tochter vergeht. Ich hab soviel Angst vor der Klinik aber gleichzeitig auch Hoffnung. Möchte das Leben mit meinen Kindern genießen können.

Lg
nad.be

Re: Hallo

Beitrag von nad.be »

Hallo,

Auch ich bin neu hier angemeldet.
Was du schreibst, kenne ich nur zu gut.
Angst, sobald mein kleiner schreit und einfach nur noch weg von ihm wollen.
Bei mir ging es soweit, dass Suizidgedanken dazu kamen und ich in eine psychiatrische Klinik ging.

Mir geht es immer noch nicht gut, aber dank der Unterstützung von meinen Eltern und meinem Mann kann ich mich um meinen Sohn kümmern, wenn auch nicht die ganze Zeit.
Auch die Unruhe hatte ich bis letzte Woche. Mir hat leider nichts geholfen, da dies einfach Nebenwirkungen von dem Medikament waren. Aber zum Glück verschwinden die nach ein paar Wochen wieder.

Vllt wäre es für dich auch eine Hilfe, wenn du mit deinem Kind bei deinen Eltern bist oder deine Eltern bei dir und du dich nur drum kümmerst, wenn es nicht schreit und einfach etwas für dich tust, wenn du merkst, dass es dir zu viel wird. Mir hat das sehr geholfen.

Ausserdem bekomme ich eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse, vllt wäre das auch was für dich.

LG Nadine
hope31

Re: Hallo

Beitrag von hope31 »

Ihr lieben,
Da es mir am Wochenende schon deutlich besser ging( mir ist durchaus bewusst, das es wieder kippen kann) hab ich mir am Samstag meine kleine zu mir nachhause geholt aber nur für eine Nacht, möchte langsam anfangen und es war schön😊 ich bin nun doch nicht in die Klinik und möchte es nochmal so probieren. Nachts kann ich leider immernoch nicht schlafen, hab mir mal das Mirtazapin 7,5mg verschreiben lassen vielleicht hilft es mir ja genauso wir dir Asrai.

Dieses Forum ist an sich ganz toll, lese aber lieber immer die Positiv Seite...

Liebe Grüße
Hope
Asrai

Re: Hallo

Beitrag von Asrai »

Liebe Hope,
toll, dass Du die Zeit mit Deiner Tochter genießen konntest! Es ist sicher klug, langsam anzufangen und sich nicht zu überfordern! Hast Du das Mirtazapin schon genommen? Wenn ja, wie war die Wirkung?

Viele Grüße und weiterhin alles Gute,
Asrai
hope31

Re: Hallo

Beitrag von hope31 »

Nein werde es heute zum ersten mal anwenden. Wird man davon eigentlich nachts wach? Um quasi das Baby zu versorgen?
Asrai

Re: Hallo

Beitrag von Asrai »

Also ich bin jedenfalls immer wach geworden, wenn sich mein Kleiner gemeldet hat (er schläft bei mir im Bett). Hab ihn dann im Halbschlaf gestillt, dann sind wir beide wieder tief uns fest eingeschlafen. Kannst ja am Anfang Deinen Mann bitten, auch mit drauf zu achten, ob Deine Tochter wach wird. So hab ich das auch gemacht, ich bin aber trotz Mirtazapin immer vor meinem Mann wach gewesen :)

Habe die Tablette immer so ca. 30 Minuten vor dem ins Bett gehen genommen, da fielen mir dann ziemlich schnell die Augen zu. Am nächsten Morgen habe ich mich manchmal (v.a. die ersten Male) recht müde und schläfrig gefühlt. Das war mir aber gerade recht, weil es sonst morgens/ vormittags mit der inneren Unruhe am schlimmsten war.
hope31

Re: Hallo

Beitrag von hope31 »

Liebe Asrai,
Hab das Mirtazapin noch nicht genommen, weil meine große Krank ist und ich mit ihr die Nacht wach verbracht habe. Heute ging es mir wieder garnicht gut. Hab solche Zukunftsangst und kann mir ein leben mit die kleine einfach nicht vorstellen( es macht mich so traurig). Wie genau soll da denn, das AD wirken? Kann ich irgendwann wieder anders denken? Wie lange hast du gebraucht, bis es dir ein bisschen besser ging? Ich geh nicht mehr aus dem Haus, ich mag nimmer essen...soll das wirklich mal besser werden...
Asrai

Re: Hallo

Beitrag von Asrai »

Liebe Hope,
Dir wird es wieder besser gehen, und Du wirst auch das Leben mit Deiner kleinen Tochter genießen können! Ich habe mir auch nicht vorstellen können, wieder ein ganz normales Leben führen zu können. Für mich war es nicht mal mehr vorstellbar, meine Tochter aus dem Kindergarten abzuholen oder einkaufen zu gehen. Ich dachte, mein Leben ist vorbei!
Mir gings schon in der Schwangerschaft schlecht (Angst- und Erschöpfungszustände, Unruhe), unerträglich wurde es aber erst ein paar Tage nach der Geburt. Die aller schlimmste Phase hat 2 Monate gedauert, danach ging es stetig bergauf (mit kleinen Zwischentiefs).
Dank großer Unterstützung (vor allem von meinem Mann und meinen Eltern), meinen Medikamenten, meiner Psychotherapie und der Zeit geht es mir jetzt wieder gut. Hätte das nicht für möglich gehalten!
Bei Dir wird es auch wieder werden! Das AD wird helfen, die Ordnung im Gehirn wiederherzustellen. Es braucht halt ein paar Wochen bis es wirkt. Wichtig ist, dass Du wieder Schlaf findest. Schlafmangel verstärkt die Symptome total, so war es zumindest bei mir. Vielleicht klappt es ja heute Nacht mit dem Mirtazapin? Wenn Du merkst, dass es zu Hause gerade gar nicht geht, hast Du ja auch noch die Option, doch in die Klinik zu gehen!
Alles Gute!
hope31

Re: Hallo

Beitrag von hope31 »

Liebe Asrai,
gestern hab ich eine Mirtazapin genommen und recht gut geschlafen, bin zwar mehrmals kurz wach geworden aber gleich wieder weggenickt.
Bin heute morgen aber garnicht aus dem Bett bekommen, es tat aber gut schlafen zu können. Sonst ging es mir heute wieder ganz gut. Bin froh das es solche guten Tage gibt, so steckt man die schlechteren ein bisschen besser weg. Ich bin voller Hoffnung, das es besser wird. Hab morgen wieder ein Termin bei Pro Familia mit meinem Mann. Vielleicht können die mich an einen Psychologen vermitteln oder so...weiss nicht was da am besten hilft. Liebe Asrai, es tut gut deine Beiträge zu lesen:) schön das es dir wieder besser geht! Es ist so grausam, was da mit einem passiert. Liebe grüsse
Asrai

Re: Hallo

Beitrag von Asrai »

Das freut mich zu lesen! Schlaf und damit mal eine Pause von dem ganzen Mist ist so wichtig! Wenn es momentan nicht von alleine klappt, ist es vollkommen ok, vorübergehend medikamentös nachzuhelfen. Wenn man das Mirtazapin ein paar mal genommen hat, wird es auch morgens besser und man ist nicht mehr so ganz k.o.
Und ja es ist absolut heftig, was da mit einem passiert! Das kann man echt nur nachvollziehen, wenn man es mal erlebt hat. Und wenn man gerade drin steckt, denkt man, dass man da nie mehr rauskommt. Dem ist aber nicht so! Natürlich kann ich Dir nicht sagen, wie lange es dauern wird - das ist bei jeder unterschiedlich. Aber Du kommst aus dem Loch raus und wirst Dein Leben als 2fach Mama genießen können!
Eines der positiven Dinge an dem ganzen Mist ist, dass man so vor Augen geführt bekommt, was im Leben wirklich wichtig ist. Man kann durch die Krankheit auch lernen, besser auf sich zu achten und mehr zu sich selbst zu finden. Ich weiß jetzt vieles, was früher selbstverständlich war viel mehr zu schätzen und gehe nicht mehr so oft über meine Grenzen.
Nimm alle Hilfe an, die Du kriegen kannst und verlasse Dich bei dem/der Psychologin auf Dein Bauchgefühl! Wenn Du bei Pro Familia jemanden hast, der dir sympathisch ist und der Dir regelmäßige Termine anbieten kann, wäre das eine Alternative zu einem niedergelassenen Psychotherapeuten! Hauptsache Du fühlst Dich gut aufgehoben!
Asrai

Re: Hallo

Beitrag von Asrai »

Hallo liebe Hope,
wie geht es dir denn mittlerweile?
Viele Grüße,
Asrai
hope31

Re: Hallo

Beitrag von hope31 »

Hallo Asrai,

es geht mir ganz gut. Hin und wieder gibt es Momente in denen ich wieder alles in frage stelle. Sonst komme ich mit meiner kleinen ganz gut zurecht, meine Eltern unterstützen mich weiterhin. Bin froh, so eine tolle Familie zuhaben. Meine Eltern, Geschwister und mein Mann sogar meine grosse Tochter stehen hinter mir und helfen wo sie nur können. Ich bin jetzt fest davon überzeugt, das ich es schaffen werde. Und dir liebe Asrai möchte ich auch danken, dir habe ich immerhin zu verdanken das ich wieder schlafen kann😃 aber auch so tut es echt gut, sich auszutauschen.

Liebe Grüße
Antworten