Unmenschlich und Ignorant

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Lonelylady27

Unmenschlich und Ignorant

Beitrag von Lonelylady27 »

Hallöle ihr Lieben🙋
Meine Kinder:
Lennox: 50cm, 2930g, 37cm KU (41/0) - 05.07.2009
Laila Shirin: 53cm, 2950g, 36cm KU (41/0) -11.11.11
Mein 3. Kind wurde Opfer von sinnlosen und überflüssigen Interventionen einer Geburtsklinik!
Liara: 49cm, 2390g, 34cm KU (38/1) -01.02.2015
Mein 4. Kind brachte ich dann ohne ärztliche Interventionen und einer traumhaften Schwangerschaft mit nur den nötigsten Untersuchungen und einer 1:1 Betreuung durch eine Beleghebamme spontan und ambulant in einer anderen Klinik zur Welt!
Liona Antonia : 50cm, 3310g, 36cm KU (40/3) -05.09.2016

Mein Geburtsbericht meiner Tochter: (Achtung ist viel!!!)

Vorweg muss ich sagen, dass ich 7 Wochen nach meiner Traumgeburt meines 2. Kindes leider eine Thrombose mit Lungenembolie hatte... Doch obwohl uns das Risiko bewusst war, entschieden wir uns für ein weiteres Kind! Die Schwangerschaft verlief dank täglicher Clexane Spritzen traumhaft unkompliziert! Mir und der Motte ging es blendend - bis zu dem Tag als mich meine Frauenärztin zur ISB schickte. .. "Ungleichgewicht von Kopf und Bauch..., Kind zu klein. .." - das bereitete mir Kopfzerbrechen, aber ich beruhigte mich selbst damit, dass meine beiden Großen auch keine drei Kilo bei der Geburt hatten (bin selbst auch nur 1,50m)... Doch die Ärzte in der ISB wollten unbedingt einleiten! „Dem Kind geht es draußen besser als in Ihrem Bauch – wir können auf keinen Fall bis zum Entbindungstermin (14.02.) warten!“ Dann bekam ich die fieseste Erkältung, die ich jemals hatte, mit Husten der so heftig war, dass ich mich bei jedem Anfall übergeben musste... Das teilte ich natürlich den Ärzten in der Klinik mit, doch die bestanden weiterhin auf die Einleitung der Geburt und meinten ich solle inhalieren und dann wird das wieder!

Die Einleitung wurde beschlossen aufgrund des zu geringen geschätzten Körpergewichtes des Kindes (38. SSW ca. 2600g) und der möglicherweise schlechter werdenden Durchblutung. (Notching beiderseits aber bis auf ein wenig geringeres Gewicht war alles in Ordnung) - Obwohl es mir echt mies gang...

Meinen Ängsten vor einem oft durchgeführten Kaiserschnitt durch fehlgeschlagene Eileitungsversuche wurde nicht nachgegeben – „dem wäre nicht so“… Mit Frau Dr. L. sprach ich darüber und sie meinte, dass ja gar nicht eingeleitet wird, sondern dass sie nur „anschupsen“! Auch wurde mir versichert, da ich ja schon zwei Geburten hatte, dass ich mit Sicherheit gut auf die Medikamente ansprechen würde! Hätte ich damals gewusst, dass bei adipösen Patientinnen die Einleitung erschwert sein kann, hätte ich mich definitiv gegen eine Einleitung entschieden. Ich fragte auch nach der Möglichkeit einer Überwachung, ob mein Baby in meinem Bauch weiter wächst, weil es ja auch in der letzten Woche knapp 400g zugenommen hat – das war für mich ein Zeichen, dass es meinem Kind nicht so schlecht gehen kann, wie es mir versucht wird einzureden und damit möglicherweise die Geburt noch um zwei Wochen hinaus zu zögern! Doch die Ärzte redeten auf mich ein, dass es sicherer wäre und sie es mir auch nicht zumuten wollen, dass ich jeden Tag in die Klinik komme. Ich meinte dagegen, dass mir das lieber wäre, grade weil ich auch diesen Husten habe und ich erst gern wieder zu Kräften kommen würde – der Husten sollte doch sicher mit dem Antibiotikum von meiner Hausärztin bald besser werden! In der Klinik bat ich darum, erst einmal den Husten abklingen zu lassen, doch ich wurde nicht gehört!

Am 27.01.2015 Besuch bei der Hausärztin und beklagte mich über stetigen, seit drei Wochen andauernden starken Husten, sie untersuchte mich und beschloss mir „Penicillin“ zu verabreichen, damit ich genug „Luft“ für die Entbindung habe. Auch mit ihr besprach ich meine Angst bei der Entbindung zu ersticken – schließlich habe ich schon zwei Kinder bekommen und wusste genau, wie anstrengend das werden würde – was es ja auch ohne die Erkältung zweifelsfrei war. Die Ärztin wünschte mir noch viel Glück für die anstehende Geburt!

Am Tag, als ich eh hätte zur Einleitung in die Klinik gemusst (28.01.2015), wurde ich mit starker Atemnot in die Notaufnahme gebracht, der Husten war unerträglich. .. Doch der Arzt meinte, ich würde mich nur rein steigern, weil ich so eine Angst vor der Einleitung hätte (der Husten wäre psychisch beursacht)... Da wusste ich aber, dass dem nicht so war... Er überwies mich in die Geburtshilfe, dort beschwor ich das Problem mit dem Husten und auch mein Mann bezeugte die heftigen Anfälle... Doch sie meinten nur, ich sollte inhalieren und dann wird das wieder... Eine äußerst unruhige Nacht stand mir bevor, teilweise so schlimm, dass ich nur am Fenster durch die kalte Winterluft überhaupt wieder Luft bekam - wie sollte ich da den langen Atem für die Geburt aufbringen??? Ich bat die Ärzte wieder um Aufschub – ich wollte Kraft für die Geburt haben und nicht meine ganze Energie in die Hustenattacken stecken!

Am nächsten Tag (29.01.2015) wurde ein Wehenbelastungstest durchgeführt, der war ok... (Dosierung wurde lt. Hebamme von niedrig bis mittel eingestellt)… Husten immer noch unverändert heftig... Die CTGs waren alle in Ordnung!

Eigentliches Vorhaben an dem Tag war ein Einleitungsversuch mit Gel. Doch kurzfristig wurde sich für einen Wehenbelastungstest entschieden. Da beim ersten Vorhaben kein Clexane gespritzt werden sollte, wurde das Medikament abgesetzt. Abends fragte ich eine Schwester, wann ich denn mein Clexane bekomme. „Das hat der Doktor doch für heute abgesetzt!“, bekam ich als Antwort. „Ja, aber nur, weil ursprünglich etwas anderes geplant war, das hat er sicher vergessen, können sie bitte noch einmal nachfragen?“

Missmutig dampfte sie ab ohne sich noch einmal bei mir zu melden!

Ich fragte die Nachtschwester nach dem Clexane. weil ich immer abends gespritzt habe. „Das hat ihnen doch der Spätdienst gesagt, dass er es für heute nicht angeordnet hat!“

Verwirrt lässt sie mich zurück.

Am nächsten Morgen teilte ich dies Fr. Dr. F. mit und sie war schockiert, dass ich dieses Medikament nicht erhalten habe. Sie schickte sofort eine Schwester los um mich nachzuspritzen. Von da an erhielt ich die Spritze immer früh.

Am dritten Tag (30.01.2015) dann der erste Versuch mit Gelpriming die Geburt einzuleiten (2x). Der Husten hat das Zeug aber mit Sicherheit wieder raus gepresst! Minimale Wehen, welche ich kaum spürte, Baby lt. CTG top fit!

Nach dem ersten Priming wollte mich Frau Dr. F. untersuchen, ob denn das Gel etwas bewirkte. ich betrat den Untersuchungsraum und auf dem Stuhl saß Dr. L. mit Frontalblick auf den Gyn-Stuhl und aß eine Banane. Mir war es unangenehm, doch ich zog mich aus und stieg auf den Stuhl. Frau Dr. F. tastete nach dem Muttermund, welcher wohl nur etwas weicher geworden wäre. Plötzlich stand auch Dr. L. vor mir und meinte ganz trocken: „Ich will auch mal gucken!“, und schon waren auch seine Finger in mir! Ohne Vorwarnung oder mein Einverständnis! Ich war vollkommen überfordert, saß er doch eben noch vorn und aß seine Banane. Verdutzt zog ich mich wieder an und bemerkte nur noch die Bananenschale im Mülleimer eh ich wieder in den Kreißsaal zum 2. Primimg ging.

Nachts bekam ich eine Panikattacke, weil ich durch den heftigen Husten kaum Luft bekam, meine Mitpatientin zog mich zum geöffneten Fenster und gab mir etwas zu trinken, nur durch die kalte Luft konnte ich langsam besser atmen.

Am vierten Tag (31.01.2015) war Pause. Der Husten war unverändert und ich bekam Capval Saft dagegen.

Am fünften Tag (01.02.2015) sagte der Oberarzt Dr. L. dann zu mir: " Morgen mach ich ihnen de Fruchtblase auf!" - voller Panik informierte ich meine Hebamme, die mich ausdrücklich warnte das Vorhaben zu unterstützen, da bei mir alles noch bombenfest verschlossen war (38/1)... Demnach weigerte ich mich und der Arzt ordnete einen weiteren Einleitungsversuch mit Wehen Cocktail an... (OA zur Assistenzärztin: „Na dann lassen wir sie heute trinken!“) Ich dachte die wollen nur „anschupsen“ und nicht einleiten? Ich bin verwirrt und machte mir Sorgen darum, warum jetzt mein Baby so aus mir heraus geprügelt werden soll – zumal es mir körperlich so schlecht ging, dass ich zu diesem Zeitpunkt eine normale Geburt nicht durchstehen würde – ich könnte nicht eine Wehe veratmen ohne Hustenanfälle zu bekommen.
Mir wurde nicht gesagt, welches Medikament ich bekomme, es war ein milchiger Sirup. Hätte ich gewusst, dass dieses Mittel gar nicht für Einleitungszwecke zugelassen ist, sonder nur „üblich“ ist, es dafür zu verwenden, ich hätte dem nie zugestimmt!

Beim ersten konnte ich noch lachen,

nach dem zweiten war mir nicht gut, Husten stark und ich war fix und fertig, fragte die Hebamme, ob Sauerstoff im Kreißsaal wäre was diese dann auch bejahte… Doch sie lachte mich aus – sie nahm mich nicht ernst, dass es mir nicht gut ging und lachte dabei! Ich legte mich hin weil ich müde und erschöpft war, konnte nix essen durch den Husten, leichte Kontraktionen ließen aber keinen Schlaf zu, obwohl ich wirklich nervlich und körperlich durch den Husten sehr geschwächt war.

Nach dem dritten Cocktail sahen die Herztöne etwas merkwürdig aus, wellenförmig - hatte ich noch nie gesehen! Bestimmt eine Stunde hing ich so am CTG auf dem unbequemen Stuhl und war hundemüde und hustete ständig, teils mit sehr starker Luftnot aber ich änderte meine Position und alles war wieder normal, nur etwas zu schnell, dachte ich mir! Doch plötzlich kam eine Hebamme herein, riss das CTG ab: "Oh mein Gott, was macht denn das Kindchen hier?" Und verschwand wieder... Kurz darauf kam sie wieder und orderte mich in den Kreißsaal, sie hätte den OA Dr. Z. schon angepiept, legte mich erneut ans CTG, ich konnte endlich etwas liegen, die Herztöne blieben etwas tachykard, meinte die Hebamme. Ich war hundemüde, dieser Husten, diese Tortur im Krankenhaus, keine Ruhe, kein Schlaf. Dann kam der OA. Er erklärte mir, dass die Wellen nicht gut wären und wir die Schwangerschaft jetzt mit einem Kaiserschnitt beenden müssten. („Das wollen wir nicht, ich würde die Schwangerschaft hier gern mit einem Kaiserschnitt beenden!“ – waren seine Worte als er mir das CTG zeigte).

Unter Tränen stimmte ich zu - hatte ich doch zwei Kinder schon normal entbunden, doch nun wird die größte Angst Realität. .. Ich will keinen Kaiserschnitt, ich wollte nie einen, doch die Angst davor, dass meinem Baby etwas passiert ist größer als die Angst vor einem Kaiserschnitt! Doch ich wollte das nicht! Gab es eine Alternative? Ich wusste es nicht – mir wurde keine Alternative vorgeschlagen, denn es war auch sehr hecktisch im Kreißsaal, weil wohl viel los wäre.

Kurze Zeit später war der Kreißsaal mit Leuten überfüllt, Aufklärung vom Arzt (Was kann passieren?), entkleiden durch Hebamme, Katheter legen, Piercings raus machen, Diskussion von Hebamme und Anästhesistin: "Ich weiß gar nicht wohin mit der Frau, ich hab keinen Platz auf der ITS!" - "Hier kann sie auch nicht bleiben, es kommt gleich noch eine mit Wehen von Station!" (na wie jetzt? Werde ich nur aufgeschnitten weil hier kein Platz ist?) Ich hatte nur noch Panik und wollte eigentlich nicht mehr. Vorhin meinte doch die Hebamme noch zu mir, dass man das überwachen sollte, doch dann kam der OA ins Zimmer und sagte, der Kaiserschnitt muss jetzt sein.

Durch den starken Husten, der zu dem Zeitpunkt schon drei Wochen anhielt wurde sich für eine Vollnarkose entschieden. ... Ich würde nie den ersten Schrei meines Babys hören, wo ist nur mein Mann? (Die Hebamme hatte ihn telefonisch über die Entscheidung „Kaiserschnitt“ informiert)

Kurz darauf wurde ich in den OP gebracht, meine Beine wurden festgeschnallt (warum wird man fixiert) - Panik und Angst machte sich in mir breit... Ich zitterte am ganzen Körper und mein Herz schlug mir bis zum Haus. Ich wollte tief Luft holen, doch das ging gar nicht! Ich musste Husten, doch dieser Schleim hing in meinem Hals, ich wollte mich drehen doch es ging nicht – ich wollte einfach nur alles heraus husten! Ich wollte weg von diesem OP Saal, ich wollte keinen Kaiserschnitt! Ich weinte, Tränen rannen herunter. Dann rissen die mir auch noch mein Hemd runter - nackig lag ich dort, sie hängten ein Handtuch vor mein Gesicht, hinter dem Handtuch eine Stimme: "Ich wasch sie jetzt ab, könnte brennen wenn man rasiert ist!" - das Zeug brennt ja wirklich als würde man sich Rasierwasser in frische Wunden reiben... die Angst flackerte in mir, ich weinte, fühlte mich gedemütigt, entmündigt und missbraucht – egal ob das deren Job ist und die das jeden Tag machen! Durch die Lagerung bekam ich noch schlechter Luft. Ich konnte das nicht mehr ertragen, den Husten, die Unwissenheit was mit meinem Baby ist, niemand da der mich beruhigen konnte, ich zitterte am ganzen Körper... Die Anästhesistin schimpft über die Hebamme und dann kam die Maske auf mein Gesicht, so groß, dass sie meine Augen verdeckte... Ich bekam so schlecht Luft und dann konnte ich nichts mehr sehen, ich hatte große Angst, Todesangst! Todesangst um mich und mein Baby! Doch ich schlief nicht ein... Weiter bettelte ich drum endlich ruhig zu werden... (Bekommt man nicht vor jedem Kaiserschnitt noch ein Mittel zur Beruhigung?)

Wenn ich nicht mit Armen und Beinen fest geschnallt gewesen wäre, ich wäre vom Tisch gehüpft!

Dann war es endlich so weit und ich durfte unter Tränen der Angst und Verzweiflung einschlafen!

Als ich erwachte wurde mir mitgeteilt, dass ich eine gesunde Tochter habe, kurz zeigten sie sie mir und dann wurde ich in die Notaufnahme verfrachtet. Ich wollte meinen Mann sehen, der auch dazu kam als ich im OP lag...

Doch: "Den haben wir nach Hause geschickt!" Wut kochte in mir hoch - wie können die den heim schicken und sagen ich würde schlafen? Warum ist er gegangen ohne sich zu verabschieden? Dann wurde mir schlecht... Schnell gaben sie mir was gegen die Übelkeit. .. Ich konnte nicht wieder schlafen... Nach einigen Stunden fuhren sie mich auf Station... Dort waren erst mal alle ganz nett, doch keiner konnte mir die Frage beantworten wie es denn meinem Baby geht... Ich bekam mein Handy zurück und schrieb meinem Mann, der aber friedlich zu Hause schlummerte - wie konnte er nur?

Ich fragte nach meiner Plazenta, welche ich im Garten vergraben wollte, doch die Schwester teilte mir mit, dass bei drei Geburten in dieser Nach ich das hätte vorher sagen sollen, und dass meine Plazenta bereits entsorgt wurde! Ich war so wütend, denn da hatte ich ja vorher gar nicht mehr daran gedacht, denn bei der normalen Geburt hätte ich die Chance gehabt, diesen Wunsch zu äußern, doch jetzt haben sie den Teil, der mein Baby in meinem Bauch versorgt hat, ein Organ von meinem Körper, einfach weggeschmissen! Das war sehr verletzend! Ich war so wütend und enttäuscht, hatte ich mir das alles doch im Vorfeld so schön ausgemalt! Wie können die nur einen Teil von mir einfach weg schmeißen?

Am folgenden Morgen (02.02.2015) teilte mir der Kinderarzt mit, dass mein Mädchen wohlauf ist, etwas klein ist aber top fit! 2390g... Ich wollte sie sehen und quälte mich in den Rollstuhl und ließ mich von meinem Mann zu ihr bringen! Wie wunderschön sie war. Sie trank Milch aus der Flasche und war ganz friedlich... Ich durfte sie nicht anlegen, dafür „wäre sie zu schwach“… Nix von dem was die Ärzte befürchten trat ein... Ihr ging es gut... Das Gespräch mit der dortigen Kinderärztin beruhigte mich, denn der kleinen ging es gut.

Die nachfolgenden Tage war ich jeden Tag bei ihr, immer mit quälenden Schmerzen und dieser Husten, der ging nicht weg - übrigens sehr angenehm wenn man frisch operiert ist! Weil ich sie nicht anlegen durfte pumpte ich unter Schmerzen meine gute Frauenmilch ab, um ihr das Beste zu geben was sie braucht! Ein Teil von ihrer Mama, die sie so nicht haben durfte!
In der Nacht (02.02. – 03.02.) wollte ich auf Toilette, doch mein Kreislauf sackte ab und zwei Schwestern versuchten mich wieder ins Bett zu hieven – ich sollte mich mal „nicht so anstellen“! Mein Bauch schmerzte plötzlich sehr heftig, war es doch eigentlich bisher nicht so schlimm wie in dem Moment!

Nach drei Tagen (04.02.2015) ging ich mit starken Schmerzen allein zu meinem Kind, legte sie an und sie saugte mit einer unbändigen gierigen Kraft, es tat weh aber es war toll (die Schwestern meinten kurz vorher sie wäre dafür zu schwach – Ha, ich hab schon zwei Kinder und wollte mich selbst davon überzeugen. ... Doch sie zog und trank mehr als angemessen)

Es wurde ein Lungenröntgen angeordnet, welches aber keinen Befund erbrachte.

Am 4. Tag (05.02.2015) bekam ich nach der abendlichen wohltuenden Dusche, bei der in aber dennoch Panik hatte ersticken zu müssen, weil der Husten mich so quälte und ich durch den Dampf noch schlechter Luft bekam, meine Antithrombosestrümpfe nicht allein an. Die Schwester meinte dann zu mir: „Na was muss man denn machen, wenn der Bauch im Weg ist und man sich nicht mal allein die Strümpfe anziehen kann?“ – Ich dachte ich werd nicht wieder, habe ich doch grade ein Kind bekommen und sie macht sich über meine Figur lustig. Zumal die Schmerzen in meinem Bauch blieben, wie in der Nacht als ich kurz zusammen sackte. Doch es tat gar nicht an der Narbe weh, sondern viel weiter oben! Dann fragte sie mich noch, wie ich es mir denn zu Hause vorstelle, morgen wäre ja schließlich Freitag und da werden alle Frauen mit Kaiserschnitt entlassen und ich sollte mich mal nicht so haben, andere stellen sich auch nicht so an.

Ich bin nicht mehr sicher an welchem Tag, aber früh zur Visite wurde mir mitgeteilt, dass meine Plazenta zur histologischen Untersuchung eingeschickt wurde und dass es gut war, den Kaiserschnitt zu machen, denn sie wäre voller kleiner Thrombosen gewesen und mein Baby hätte die Nacht wahrscheinlich nicht überlebt! (Wahrscheinlich sagten sie mir diese Lüge in der Hoffnung, dass ich mich dann besser mit diesem tiefen Einschnitt abfinden könne.) Meine Plazenta wurde eingeschickt? Welche Plazenta wurde denn da eingeschickt, wenn mir doch versichert wurde, dass sie entsorgt wurde???

Am 05. Tag (06.02.2015) war der Husten noch immer unverändert obwohl das Antibiotika, welches ich von meiner Hausärztin erhalten habe schon aufgebraucht war und eigentlich eine Besserung eintreten sollte und ich bekam Fieber – trotz Schmerzmittel alle 4 Stunden im Wechsel Ibuprofen und Paracetamol und Mittel gegen den Husten.

Früh wurde routinegemäß eine Ultraschalluntersuchung vom Bauch durchgeführt. Frau Dr. L. stellte dabei fest, dass da „etwas ist was da nicht hin gehört!“ Sie wollte es sich im Tagesverlauf aber noch einmal an einem besseren Gerät anschauen! Sie belehrte mich darüber, dass ich mindestens 1 – 1 ½ Jahre warten solle mit einer erneuten Schwangerschaft!

Am Nachmittag wurde ich von meiner Tochter zu dieser zweiten Untersuchung weggeholt und ich musste die Versorgung meiner Tochter wieder den Schwestern überlassen. Ich legte mich auf die Liege, der Fernseher der beim „Babykino“ immer an war, war dieses Mal ausgeschaltet. Der zweite Monitor wurde so gedreht, dass Frau Dr. L. und Frau Dr. F. da hinein sehen konnten, doch ich konnte nix sehen. Was würde ich denn auch auf diesen grauen Bildern überhaupt erkennen können. Die zwei Ärztinnen redeten leise und meinten dann zu mir, dass sich der Verdacht auf ein Hämatom nicht bestätigt hat, dass man aber am Montag noch einmal eine Kontrolle durchführen sollte! Sie konnten sich nicht erklären, woher meine Schmerzen kommen würden und rieten mir dazu, meinen Stützgurt aus der Schwangerschaft wieder anzulegen. Doch ich meinte darauf, dass ich dies auch schon versucht hätte, ihn aber gar nicht zu bekäme, der Bauch wäre zu geschwollen. Fr. Dr. L. schaute mich lächelnd an und meinte nur, dass der Bauch ja jetzt nicht größer als in der Schwangerschaft ist!

Sie gab mir noch ein Paracetamol extra und einen CTG- Gurt welchen ich tragen sollte.

Liara durfte sie zu mir auf Station. ..

Die Schmerzen im Bauch wurden nicht besser und der Husten quälte mich weiter in seiner unbarmherzigen vollen Stärke, ich kam mir vor als würden die Ärzte denken ich würde simulieren... Die Narbe heilte gut, doch die Schmerzen hörten nicht auf! Fieber blieb und ich fühlte mich elendig schlapp, Blut abgenommen, extrem hohe Entzündungswerte (CRP 228)... Ich bekam Antibiotika, Ampizillin – von einer Schwester ohne dass mich ein Arzt aufklärte warum, bzw. zu erforschen woher das Fieber kam – im Wochenbett soll das doch eigentlich nicht gut sein. Es wurde häufig Temperatur gemessen, welche bis zeitweise auf 38,8°C anstieg. Ein am Wochenende konsultierter Arzt ordnete eine zusätzliche Paracetamoltablette an.
Nach 8 Tagen (09.02.2015) durfte ich mit Fieber, Schmerzen, neuem Antibiotika (Cefuroxim – weil das andre nicht wie erwünscht wirkte) und Baby heim. ... Ich fragte Frau Dr. K. Was denn mit dem Kontrollultraschall ist der noch gemacht werden sollte. „Das brauchen wir nicht, da ist ja nix!“ bekam ich als Antwort! Und wieder war ich verwirrt, doch ich war so froh, dass ich endlich dieser Hölle entfliehen konnte, dass ich nicht noch einmal nach hakte!

Am nächsten Tag (10.02.2015) erschrak meine Hebamme als sie mich sah... Fieber, Husten, Schmerzen - mein Gott das muss doch mal besser werden! (Fieber senkte sich durch die häufigen Paracetamol und Ibuprofengaben)

Die Hebamme verordnete mir ein Senfmehlfußbad und Rückbildungstee damit sich die Gebärmutter zurückziehen kann, die war für die lange Zeit viel zu weit oben, es tat weh als sie den Bauch abtastete. Sie dachte, dass die Senkung nicht ordentlich voran ging, auch trotz der „Mittelchen“ war keine deutliche Senkung spürbar – aber ich merkte, dass sie sich senkte, es tat tierisch weh und ich lag weinend auf dem Sofa.

Sie verabreichte mir auch homöopathische Mittel zur Hustenbekämpfung, der einfach nicht besser werden wollte. Mit jeden Anfall erbrach ich mich und bekam für kurze Zeit keine Luft, es war schrecklich, die Schmerzen im Bauch und die stetige Panik ersticken zu müssen, oft half nur ein schleppender Gang auf den Balkon um endlich durchatmen zu können.

Zwei Wochen quälte ich mich damit zu Hause... Dann war ich beim Frauenarzt die dann einen knapp 250ml großen Bluterguss im Bauch diagnostizierte... Daher die Schmerzen... Erneute Einweisung in die Klinik...

Dr. L. und Frau Dr. F. führten die Untersuchung durch. Er schallte den Bereich um die Narbe, erneut musste ich mich ausziehen und einen vag. Ultraschall gewähren lassen. Es war so demütigend. „Also ich weiß nicht was deine Frauenärztin geglaubt hat zu sehen, ich sehe nix!“, sagte er mir nur. Bis der Schallkopf dann doch das Unheil offenbarte.

Doch gegen den Bluterguss konnten/wollten sie aufgrund meines allgemein schlechten Zustandes nix machen, der müsste von allein abheilen…. Eine Punktion würde für mich ein weiteres Risiko bedeuten. Dr. L. fragte mich noch, ob ich denn Schmerzen hätte. Ich antwortete: „Ja wenn man da ran greift tut es sehr weh, ich kann mich auch immer noch nicht drehen!“ Er meinte dann nur zu mir: „Da es ja keine weiteren Beschwerden macht brauchen wir da auch nix machen!“ Bitte? Ich sagte ich habe Schmerzen und er sagte, ich hätte keine Beschwerden! Ich wollte da nur noch weg! Trotz der Schmerzen war ich froh wieder heim gehen zu können. Der Husten quälte mich immer noch aber die hohen Entzündungwerte seien gesunken. Sie sprachen von einer möglichen Lungenentzündung.

Wochen vergingen und der Husten wurde nicht besser... 6 Wochen später testete mich meine Hausärztin auf Keuchhusten - POSITIV! (Zumindest das Toxin, welches diese Bakterien absondern wäre nachgewiesen worden, ein Nasenabstrich belegte, dass ich nicht mehr ansteckend war) Eine Impfung lag zu diesem Zeitpunkt wohl schon 10 Jahre zurück. Wie kann das sein, dass kein Arzt darauf vorher kam???? Sie gab mir ein Medikament, was endlich half, teuer aber es half! (Monapax) Hätte ich das schon vor der Geburt gehabt, wäre es nicht so schrecklich gewesen.... Nach 9 Wochen konnte ich das erste Mal wieder ohne sehr starke Schmerzen auf die Seite drehen... Vorher war ausschließlich Rückenlage möglich. ... Der Keuchhusten dauerte noch 5 lange Monate an Bis ich endlich dieses Medikament weg lassen konnte…

- Wie ist es möglich, dass renommierte Ärzte nicht die Anzeichen eines Keuchhustens erkennen?

- Welche Gefahr war ich für mein Baby und die gesamte Enbindungsklinik?

- Durfte eine Einleitung bei dem Krankheitsbild überhaupt erfolgen?

- Wäre ein geplanter Kaiserschnitt nicht sinnvoller und stressfreier gewesen?

- Warum wurde mir nicht mitgeteilt, dass ich so einen großen Bluterguss im Bauch hatte und warum wurde der nicht noch einmal nach der Erstdiagnosestellung kontrolliert.

- Wie hoch war die Gefahr durch den Keuchhusten eine Lungenentzündung zu entwickeln – wegen Intubationsnarkose? Und sagt der hohe CRP-Wert schon etwas über eine mögliche Lungenentzündung aus? Ich hatte Fieber trotz der Dauermedikation im Wechsel Paracetamol/Ibuprofen!

- War die Einleitung wirklich so zwingend notwendig, grade bei dem Hintergrund, dass mein Allgemeinzustand schon sehr schlecht war?

- Warum wurde ich nicht überwacht und nicht abgewartet damit die Kleine noch an Gewicht zulegen konnte? Schließlich wären noch zwei Wochen Zeit gewesen und meine großen Kinder waren jeweils nur 2930g bei 41/0 und 2950g ebenfalls bei 41/0… Also DREI ganze Wochen weiter als Liara, welche mit 2390g geboren wurde. Abgesehen von meiner Grunderkrankung welche ja eh nicht ernst genommen wurde.

- Warum wurde weder Hebamme, noch Ärztin mitgeteilt, dass ich einen Bluterguss im Bauch habe und ich deswegen falsch nachbehandelt wurde (Mit Senfmehl und Rückbildungstee) obwohl das, was die Hebamme tastete nicht die Gebärmutter sondern der Bluterguss war?
Warum glaubten die Ärzte den Schwestern nicht, dass ich bis zum Erbrechen husten musste?

- Warum war das Personal so unsensibel und trugen ihre Streitigkeiten vor mir aus, obwohl ich schon sehr große Angst hatte? Oder verletzten mich durch unsachliche Kommentare?

- Warum wurde ein Termin beim Internisten abgesagt? (Konsil wurde während des Aufenthaltes gestellt aber nicht wahr genommen)

- Warum bekam ich trotz Anforderung ALLER Krankenunterlagen nur einen Teil, aber die Kreißsaalakte samt der letzten 3 wichtigen CTGs fehlt?

- Warum erhielt ich meine Dauermedikation von L-Thyroxin 50 nicht? Die Schwestern meinten: „Was der Arzt nicht anordnet können wir auch nicht setzen!“ Warum steht es in der ersten Woche unter Medikation, ich der zweiten Woche nicht? Kann das fehlende Hormon auch einen Herztonabfall beim Ungeborenen verursachen? Ich habe das L-Thyroxin im Krankenhaus nie erhalten!

- Warum wurde ich entlassen „mit gutem Allgemeinbefinden“ obwohl es mir augenscheinlich NICHT gut ging! Ich bin kein Mensch, der gern seine Zeit im Krankenhaus verbringt und war froh heim zu können, doch zu Hause merkte ich, dass ich vielleicht doch besser hätte noch bleiben sollen.

Derzeit befinde ich mich in psychologische Behandlung um die erlebten Geschehnisse besser verarbeiten zu können, doch selbst nach zwei Jahren lässt mich dieser Albtraum keine Nacht mehr ruhig schlafen.

Die Bindung zu meiner Tochter ist stark gestört. Jedesmal, wenn ich sie ansehe werde ich an die Schrecken dieser Wochen erinnert. Seitdem der Bereich um die Narbe herum auch nicht mehr taub ist schmerzt diese jede Nacht sehr heftig, was ein unbeschwertes nächtliches Drehen unmöglich macht!

Im September 2016 bekam ich ein weiteres Kind, nichts achtend der Belehrung, welche mir Fr. Dr. L. vortrug! Die Schwangerschaft verlief dank täglicher Clexane Spritzen traumhaft unkompliziert! Auch habe ich die meisten ärztlichen Interventionen im Voraus abgelehnt, auf meinen Körper und das Wissen sowie die Erfahrung meiner Hebamme vertraut! Jede Entscheidung konnte ich bewusst und selbstbestimmt treffen! Einige wenige Ultraschalluntersuchungen bestätigten erneut ein Notching, doch Dr. S. meinte, dass es nicht so tragisch wäre und ich wohl genetisch dazu neige. Solange es dem Kind aber gut geht, besteht in keinster Weise Handlungsbedarf und ich würde eh keine riesigen Kinder bekommen! Ich war beruhigt und zufrieden.

Am 05.09.2016 erblickte meine jüngste Tochter spontan und ohne Komplikationen das Licht der Welt! Mit einem stattlichen Gewicht von 3310g auf 50cm war sie die größte und schwerste meiner Kinder! Selbstbestimmt war diese Geburt nach einem noch nicht lange zurück liegenden Kaiserschnitt. Ich durfte am gleichen Tag die Klinik verlassen! Uns ging es gut! Besser als je zuvor!
Lonelylady27

Re: Unmenschlich und Ignorant

Beitrag von Lonelylady27 »

Hallöle ^^

Mitlerweile gab es ein klärendes Gespräch in dieser Klinik welches uns viele Entschuldigungen einbrachte und auch die Fehlenden ctgs wurden aus einem Umschlag gezaubert. ... besser geht es mir im kopf dennoch nicht! Ich habe aber die Zustimmung, ein Schlichtungsverfahren anstreben zu dürfen... wir werden sehen... ich würde mich über den Austausch hier sehr freuen, denn mir geht's damit echt nicht gut!
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Marika
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Re: Unmenschlich und Ignorant

Beitrag von Marika »

Hallo,

ich hoffe dass du und die Klinik einen Weg findet, damit man zu einem Ende kommt. Wenn es ein Verfahren sein soll - dann hoffe ich, dass es dir danach besser geht. Ob es so sein wird, weiß ich aber nicht.

Wichtig wird auch sein, dass du abseits von einer Schuldeinsicht der Klinik für DICH LOSLASSEN kannst. Das kann evlt. danach noch Arbeit mit dir selber bedeuten. Das Erlebte muss verarbeitet werden, ich hoffe ganz einfach dass das für dich möglich wird, wie auch immer.

Alles Gute!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Filomena

Re: Unmenschlich und Ignorant

Beitrag von Filomena »

Hallo,

meine Güte, eine unglaubliche Geschichte - wie im falschen (Horror-)Film!

Da hast du wirklich was durchgemacht. Ich hoffe, du findest irgendwie irgendwann deinen Frieden damit und ich wünsche dir, dass du genug Kraft tanken kannst um dich um deine Kinder und um dich selbst zu kümmern!

Alles Gute!

LG
Filomena
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