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Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 27:04:2017 16:17
von Katinka
Hallo liebes Forum,

ich bin verzweifelt und weiss einfach nicht mehr weiter

Kurz zu meiner Situation:
Ich bin Mutter einer 5 Wochen alten Tochter. Ich hatte eine unkomplizierte und wunderschöne Schwangerschaft und eine umso schnelle und schmerzfreie Geburt. Alles lief super und ich habe mich so sehr auf mein Kind gefreut. Ich hab mir schon im vorher Gedanken gemacht,wie es wohl mit ihr werden wird. Ich wusste,dass es stressig wird..Aber ich habe mich damit beruhigt,dass die Liebe zu meinem Kind überwiegt und mich die Strapazen (wie Schlafentzug usw) vergessen lässt.
Aber willkommen in der Realität...Es hat mich vollkommen aus den Latschen gekippt und die ersten Tage waren einfach nur die Hölle.
Ich musste mich vom der Geburt erholen und nebenbei dieses kleine Wesen versorgen.
Und auch jetzt noch ist sie mir völlig fremd. Gar nicht wie "mein" Kind. Ich finde keinen Zugang zu ihr.
Aber das schlimmste,so empfinde ich, ist ihr Geschrei. Ich kann es nicht ertragen. Es wirkt auf mich bedrohlich. Und Wenn ich ihre Bedürfnisse nicht sofort stille, dann habe ich das Gefühl,sie schreit extra lauter.
Damit komme ich absolut an meine Belastungsgrenze und ich werde nervös und unruhig. Ich kann es nicht ertragen.
Vor meiner Tochter war ich ein komplett anderer Mensch. Sehr ausgeglichen und stets mit mir im Reinen. Ich hatte meine seelische Balance gefunden.
Die ist mir aber leider abhanden gekommen und ich hab das Gefühl,ich kann NIE wieder glücklich werden.
Denn ich trauere meinem "alten" Leben hinterher. Es war unkompliziert und vor allem ruhig und harmonisch.
Was soll ich tun? Sie war doch ein absolutes Wunschkind und ich hab mir unsere Zukunft so schön ausgemalt,mit viel Spass und Freude.

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 27:04:2017 22:18
von Graureiherin
Hallo Du

willkommen bei uns hier.

Der Spass und die Freude kommen wieder. Auch wenn Du das nicht glauben magst im Moment.

Du schreibst, dass Du Deine seelische Balance gefunden hattest. Diese Ausdrucksweise lässt vermuten, dass Du früher etwas dafür tun musstest, dass es Dir gut ging und Du Dich als ausgeglichenen Menschen bezeichnen hast vor der Geburt?

Ein Kind stellt das Leben nochmals vollkommen auf den Kopf. Du wirst mit Dir selber nochmals ganz anders konfrontiert. Das was vorher für Dich gestimmt hat, ist mit Kind wieder eine ganz neue Situation und Herausforderun. Ich dachte vor der Geburt auch, mich kann so schnell nichts mehr umhauen, ich bin therapiegestählt. Aber dann kam es doch anders.

Es dauert bis man sich an die neue Mutterrolle gewöhnt hat und viele brauchen dabei therapeutische Unterstützung. Vielleicht sogar Medis. Aber auch dieser schwierige Lebensabschnitt geht ganz sicher vorüber und Du wirst Dein Leben mit Kind genießen können. Um einige Erfahrungen reicher.

mit lieben Grüßen

die Graureiherin

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 28:04:2017 7:18
von Katinka
Hallo liebe Graureiherin,

vielen Dank für deine Antwort und aufmunternden Worte.
Ich kann es jetzt (noch) nicht glauben,dass ich irgendwann wieder glücklich werde. Im Moment fühle ich mich wie in einer Sackgasse.
Im Moment bringe ich nur Opfer..In Form von Schlaflosigkeit (mein Schlaf war mir immer heilig) Sorgen und Nerven. Aber wofür?
Klar..Jeder sagt,ein Kinderlachen entschädigt. Aber mich entschädigt überhaupt nichts. Ich hab null Freude und alles ist eine Qual. Alles dreht sich nur um dieses Kind.
Ihr wird alles Recht gemacht,um dann wieder zu brüllen oder zu quengeln. Und nächsten Tag geht es wieder von vorne los.
Vielleicht bin ich auch zu egoistisch und meine Muttergefühle sind auf der Strecke geblieben. Ich hab wirklich keine Ahnung was mit mir passiert ist.
Manchmal macht sie mich auch wütend und würde am
liebsten einfach nur weglaufen,raus aus dieser Situation.
Ich fühle mich "gefangen" und habe keine andere Option als auszuharren.
So gerne hätte ich wieder mein altes Leben zurück.
Verurteile mich dafür nicht,aber das ist LEIDER meine aktuelle Gefühlslage und ich kann es nicht beeinflussen.

An meine damalige seelische Balance musste ich auch arbeiten,aber das fiel mir nicht so schwer.

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 28:04:2017 8:54
von Marika
Hallo du,

ganz viele - auch "gesunde" Mütter - empfinden genau das selbe was du jetzt erlebst. Ein Kind ist wunderbar, aber es heißt gerade für die Mama auch ganz viel Verzicht, 100 % anderes Leben, fast keine freie Zeit mehr, riesen Verantwortung. Das kippt wirklich ganz viele erstmal "aus den Latschen" :wink: , auch wenn sich daraus nicht zwangsläufig eine Depression entwickeln muss.

Ganz wichtig wäre: AUSZEIT!!! Kannst du dir die Arbeit mit dem Baby mit jemandem teilen, dein Mann? Du brauchst auch ZEIT FÜR DICH, ohne Baby und zwar regelmäßig. Es ist logisch, dass wenn du wenig schläfst und gar keinen Freiraum für dich hast, du beginnst am Rad zu drehen. Gerade Schlafentzug ist eine regelrechte Folter. Dann kommt dazu dass das Weinen des eigenen Babys lt. Studien den höchsten je gemessenen Stresslevel erreicht und dabei ganz viel Stresshormone ausgeschüttet werden. Das alles ist Gift für deine Psyche - daher ist Abstand und Auszeit so wichtig und richtig. Kein Wunder, dass du manchmal einfach nur weglaufen willst.

Du siehst: alles was du erlebst kann auch ganz normal sein, wenn man sich selber überfordert ... tust du das? Ich glaube ja! Das gilt es jetzt zu ändern. Wenn es dir weiterhin nicht gut geht oder schlechter wird, solltest du einen Arzt zu Rate ziehen. Alles alleine als Mama zu stemmen - das ist Utopie - du brauchst Schlaf, Ruhe, Auszeit und musst wieder lernen deine Bedürfnisse wahr zu nehmen und auch ein zu fordern!

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 28:04:2017 16:24
von Katinka
Hallo liebe Marika,

ich danke dir von Herzen für die aufbauenden und liebevollen Worte.
Diese neue Verantwortung,hat mich tatsächlich aus den Latschen gekippt. Die Geburt ist mittlerweile 5 Wochen her, aber ich kann mich immer noch nicht mit der neuen Situation und der Mutterrolle anfreunden. Es ist einfach alles so fremd....Selbst mein Kind ist mir fremd und ich finde keinen richtigen Zugang zu ihr.

Eine Auszeit kann ich mir jederzeit nehmen, da meine Mutter mir tatkräftig unter die Arme greift. Wenn ich sie nicht hätte, würde ich durchdrehen.
Aber wären da nicht die Nächte...ich hasse sie. AllE Ängste und negativen Gedanken sind dann umso präsenter.
Mein Mann kann mir die Kleine nicht abnehmen und ihr das Fläschchen geben,da er scheinbar selbst Probleme mit ihr hat. Er ist mir da leider keine Hilfe. Er flüchtet regelrecht vor der Verantwortung und das macht die Sache nicht einfacher. Wenn sie nachts ihre Schreiattacken hat, haut er ab und lässt mich mit ihr alleine.
Ich will irgendwie alles richtig machen und für mein Kind eine perfekte und vor allem liebevolle Mutter sein..Aber bisher habe ich alles falsch gemacht.

Im Moment kann ich es mir nicht vorstellen,jemals wieder glücklich zu werden.

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 28:04:2017 18:41
von Marika
Hey du Liebe,

du hast gar nichts falsch gemacht, du gibst dein Bestes. Diesen Ball könntest du auch deinem Mann zu spielen, er geht - du bleibst, somit bist es sicher nicht du, die etwas falsch macht.

Kannst du mit deiner Mama darüber reden? Weiß siehe von den schlimmen Nächten? Es ist klar dass du Angst und negative Gedanken entwickelst, wenn du nicht zum schlafen kommst. Da müsste unbedingt eine Lösung her, auch mit deinem Mann wären klärende Worte gut. Am Wochenende zumindest sollte es doch möglich sein, dass er dich entlastet, er ist der Papa, einfach gehen ist zu wenig. Du musst einfach das Gefühl bekommen, auch mal schlafen zu können ohne Erwartung dass die Kleine weint.

Wenn Sie Nachts weint, hat sie dann Hunger, wie ist es am Tag?

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 28:04:2017 20:52
von Katinka
Hallo Marika,

Zum Thema Entlastung durch meinen Mann:
Er gibt als Begründung an,dass er einfach im Moment keine Zeit hat für die Kleine hat. Zudem muss ich sagen,dass wir im Moment im Umzugsstress sind und er zur Zeit das Haus renovieren muss. Verstehe ihn ja voll und ganz..Aber dennoch finde ich,dass er sich zumindest ein paar Minuten mit der Kleinen auseinandersetzen könnte. Er ist in dieser Angelegenheit ziemlich eigen und reden bringt da nicht wirklich was. Wir hatten diesbezüglich schon ziemlich heftige Auseinandersetzungen,die zu nichts geführt haben.
Mir fehlt in der Tat einfach der ruhige Nachschlaf. Ich bin irgendwie immer in Alarmbereitschaft und auf Dauer zehrt das echt an den Nerven.
Habe aber Angst, dass dieser Zustand vom
Nicht-Durchschlafen auf ewig besteht. Und da wären wir wieder bei meinem "alten" Leben. Da konnte ich mir meine Auszeiten nehmen wann ich wollte.

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 28:04:2017 21:31
von nad.be
Hallo,

das was du schilderst, habe ich vor einigen Wochen auch noch durchgemacht. Ich hatte regelrecht Angst vor meinem eigenen Sohn, hatte Angst, dass er wach wird und was mich dann erwartet. Ich wollte ihn am liebsten nur weit weg von mir haben, dachte ich drehe durch und halte es einfach nicht aus, wünschte mir nie schwanger geworden zu sein und hatte gleichzeitig ein richtig schlechtes Gewissen meinem Sohn gegenüber.
Dies spitzte sich so zu, dass ich Suizidgedanken bekam und ich in eine psychiatrische Klinik ging und mit Medikamenten eingestellt wurde. Dort hatte ich endlich eine Auszeit, Zeit wieder zu Kräften zu kommen.
Nach dem Aufenthalt in der Klinik bekam ich eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse gestellt, durch die ich entlastet und auch von Tag zu Tag sicherer im Umgang mit meinem Sohn wurde. Seit nun über einen Monat bin ich alleine mit meinem Sohn zu Hause und es geht mir richtig gut.
Du siehst also es wird wirklich besser. Das hätte ich mir auch nie vorstellen können.
Meine Mutter war mir auch eine große Hilfe in der Zeit und auch auf meinen Mann konnte ich mich verlassen.

Hast du mit deinem Mann darüber geredet, wie es dir geht bzw ihm? Erkläre ihm, dass auch dir das Geschrei in der Nacht zu viel ist und bitte ihn, dass ihr euch nachts evtl abwechselt. Immerhin ist er der Vater und nicht nur du die Mutter.

Du schaffst das und es wird wirklich besser.
Gehe raus mit deinem Kind, spazieren oder fahr mit ihr irgendwo hin. So bist du abgelenkt und sitzt nicht nur zu Hause rum und grübelst.
Ich würde mir auf jeden Fall Hilfe holen.

Schäme dich nicht, so wie dir geht es sehr vielen.

LG

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 30:04:2017 10:19
von Katinka
Hallo liebe Unbekannte,

es freut mich zu lesen,dass es dir endlich wieder besser geht. Das macht mir wirklich viel Hoffnung, dass auch bei mir irgendwann alles besser werden kann.
Diese Ängste, die du beschreibst, könnten wirklich von mir stammen. Ich habe auch manchmal das Gefühl, einfach weg laufen zu können. Weg von der Verantwortung,um nochmal dieses Gefühl von FREIHEIT zu spüren.
Es ist diese Fremdbestimmung...ich kann nicht mehr selbst entscheiden,da meine Tochter den Ton angibt. Ich selber bleibe irgendwie auf der Strecke. Und dass ist das,was mir zusetzt. Mein eigenes Leben ist vorbei :(

Aber Hilfe kann ich von meinem Mann nicht erwarten. Er reagiert dann leider immer aggressiv, wenn ich ihn darauf anspreche. Er fasst ja seine Tochter nicht mal an. Gibt weder Fläschchen oder windelt sie. Also bleibe ich derzeit alleine mit allem...mit meinen Ängsten und Gefühlen.

Wie ist denn mittlerweile dein Verhältnis zu deinem Sohn?
Freust du dich auf ihn?
Ich bin leider oft sehr genervt von meiner Tochter. Aber ich vermute,dass liegt einfach an dem Schlafmangel,den ich schon seit Wochen habe.
Ob es irgendwann besser wird?

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 01:05:2017 11:25
von lotte
Hey Du,

klar ist Schlafmangel entsetzlich. Aber viel mehr "Sorge" bereitet mir der Umgang Deines Mannes mit Eurer Tochter. Der trägt nicht gerade dazu bei, dass Du langfristig das Gefühl bekommst, die Verantwortung nicht alleine tragen zu müssen.

Auch, wenn er Stress hat: mach ihm deutlich, dass das so nicht geht! Vor allem ist es Gift, wenn er dann Dir gegenüber auch noch aggressiv reagiert. Hallo??? Es ist auch sein Kind! Und Du kannst überhaupt nichts dafür, wenn es schreit.

Ein stabiles Umfeld ist genauso wichtig wie schlafen. Selbst, wenn Du irwann ausgeschlafener bist, weil Deine Tochter besser schläft, bleibt doch der recht abweisende Umgang Deines Mannes mit ihr. Das würde ich nicht hinnehmen wollen an Deiner Stelle. Denn dies verhindert eindeutig, auch wenn Deine Mutter viel hilft, dass Ihr Euch als Eltern beide die "Arbeit" mit dem Kind teilt.

LGL

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 01:05:2017 17:42
von Katinka
Hey Du,

wie Recht du hast!!!
Ich werde die 'Ausrede' meines Mannes vorerst akzeptieren,aber nur so lange wie wir noch im Umzugsstress sind. Wenn alles vorbei ist, dann werde Ich ihm auf den Zahn fühlen. Denn das geht so auf Dauer nicht, denn er kann nicht erwarten,dass ich alles alleine stemme.
Zudem ist die Kleine derzeit sehr anstrengend und nörgelt und schreit viel. Hab so die Nerven blank,dass ich am liebsten abhauen könnte.

Aber das schlimme ist, ich entwickel seltsame Gefühle bzw. KEINE Gefühle meiner Tochter gegenüber. Ich kann sie momentan einfach nicht ertragen.
Sie ist nicht MEIN Kind und ist mir völlig fremd.
Ich weiss nicht,wie ich das in den Griff kriegen soll. Alles um mich herum bricht zusammen. Von meiner einstigen heilen und wunderschönen Welt ist nur noch ein Haufen Asche übrig.
So kann ich NIE wieder glücklich würden.
Manchmal wünschte ich mir sogar, dass ich einfach nicht mehr existiere...

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 01:05:2017 20:29
von engel-07
Hallo Du,

dieses Gefühl überfordert zu sein und am liebsten wegzulaufen kenne ich aus eigener Erfahrung. Ich hatte kapp 1 Jahr lang mit einer Wochenbettdepresion zu kämpfen.
Ich empfand nur Leere wenn ich meinen Sohn sah oder fütterte. Es war wirklich sehr schlimm für mich. Ich kam morgens kaum aus dem Bett. Schon alleine Zähenüutzen war mir zu viel! Ich weiß noch, dass ich mit meinem Sohn im Tragetuch (5 Monate lang ging das so), anders hat er nur geschrien, in der Wohnung auf und ab gelaufen bin. Wenn er dann eingeschlafen ist, habe ich mit ihm im Tuch auf das Sofa gesetzt und habe versucht ein bischen zu schlafen.


Hast du denn außer deinem Mann jemand der dir helfen könnte? Freunde, Familie??? Auch eine Haushaltshilfe wäre eine möglich Lösung, damit du etwas Freiheit bekommst und durchatmen kannst. (zahlen auch die Krankenkasse soweit ich weiß) Einfach mal unter Tags hinlegen und schlafen.
Versuch dir alle Hilfe zu holen, die du kriegen kannst, dass gibt dir wieder etwas mehr Freiraum und das Gefühl nicht völlig hilflos zu sein. Auch der Austausch hier im Forum ist wichtig.

Du bist nicht alleine!! Wir alle hier stehen dir zur Seite!

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 02:05:2017 9:46
von Katinka
Hallo Engel...

Danke für die lieben Worte. Und danke dafür,dass ALLE hier im Forum so hinter mir stehen und mich nicht verurteilen. Mir gibt das im Moment sehr viel Kraft und ich fühle mich nicht ganz allein gelassen.

Ich fühle genauso wie du Engel...Eine absolute Leere wenn ich meine Tochter füttere,anziehe oder dergleichen. Ich kann keine Freude oder Liebe empfinden. Ich funktioniere nur...Mehr nicht.
Ich war früher so ein lebenslustiger Mensch,wovon heute nicht mehr viel übrig ist. Ich vermisse mein altes ICH und vor allem mein altes Leben.
Ich bin mittlerweile am Tiefpunkt meines Lebens angekommen...ich schäme mich dafür, dass ich so schwach bin.

Engel??? Wie hast du die Depression überwunden? War es sehr schwer? Wie ist deine Beziehung zu deinem Sohn?

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 02:05:2017 10:59
von engel-07
Hallo Katinka,

wo soll ich anfangen? Es war für mich so schlimm, dass ich es nicht mehr aushalten konnte und auch nicht wollte. Aber ich hatte keine Selbsmordgedanken, sonder eher das übermächtige Bedürfnis irgendetwas zu tun. Etwas selber in die Hand zu nehmen, wenigsten etwas selber beeinflussen zu können. Ich wollte einfach nur das ich Hilfe bekomme um da wieder raus zukommen.
Meine Hebamme war irgendwann überfordert und gabe mir den Rat mir eine Psychaterin zu suchen. Diese Zeit war die absolute Hölle! Ich bekam Medikamente, die ich nicht vertrug (das ist eine sehr lange Geschichte), der absolute Tiefpunkt in dieser Zeit war mein Nervenzusammenbruch. Ich dachte eigentlich das es nicht schlimmer kommen kann, aber der Nervenzusammenbruch hat nochmals alles getoppt. Wer selber keinen erlebt hat, der kann es nicht nachvollziehen, so wie keiner verstehen kann, wie sich so eine Depression anfühlt.... danach haben wir die Medikamente gewechselt. Nur so viel: die Medikamente haben einen völlig anderen Menschen aus mir gemacht. (Es gibt ja viele Betroffene die sehr gut mit Medikamenten leben können. Das galt nicht für mich). Als wir sie dann ausgelschlichen haben, weil ich mit den Nebenwirkungen nicht mehr leben konnte, kam die Depression wieder....

Zu meinem unsagbaren Glück, schlug mir meine Mutter vor es doch auf dem Weg der Homöopathie zu versuchen (Medikamente weigerte ich mich schlicht weg nochmals zu nehmen).
Was soll ich sagen? Es war der beste Rat, den mir meine Mutter jemals gegeben hat. Mein Homöopathin ist mit mir dieses schweren Weg zusammen gegangen. Sie hat mich unheimlich viel in dieser Zeit unterstützt. Der Homöopathie verdanke ich es, dass ich heute nicht nur komplett geheilt bin, sonder das ich noch ein 2tes Kind habe, (dadurch durfte ich erfahren wie es ist, wenn alles "normal" ist - welch ein Himmelweiter Unterschied!). Darüber hinaus haben wir auch meinen Sohn in die Behandlung miteinbezogen. Der Kleine hatte ja qausi knapp 1 Jahr keine Mutter. Es hat uns allen wahnsinnig geholfen und gut getan.

Für mich war es der richtige Weg. Keine Nebenwirkungen, nach nur 3 Monaten Behandlung war aus dem Tiefschwarz ein Grau geworden und es gab kleine Momente in denen ich tatsächlich lächeln konnte. Ich kann mich noch an das erste Mal erinnern, als ich es bemerkte fing ich zu heulen an. Nach weiter 6 Monaten konnte ich wieder lachen und fing an "Mama" zu werden. Ich war wieder ich, so wie ich mich kannte (nur irgendwie besser als vorher) und hatte zusätzlich ein Kind!
Die Beziehung zu meinem Sohn ist seit dem Beginn des "annehmens" sehr innig und eng. Das ist sie auch heute noch. Er ist jetzt 10 1/2 Jahre. Mein 2ter Sohn ist 8 Jahre. Ohne die Homöopathie hätte ich NIE wieder ein Kind bekommen, zu groß wäre meine Angst gewesen, alles wieder zu erleben...

Heute bin ich überzeugte Homöopathieanhängerin und bereite gerade meine Ausbildung zum Heilpraktiker vor. Es ist einfach wahnsinn was sich alles verändert, wenn man sich darauf einlassen will.
Ich hoffe es hilft dir ein bischen zu lesen wie mein Weg verlaufen ist. Es war wirklich schwer damit umzugehen für alle von uns.

Vielleicht ist die Homöopathie auch dein Weg?
Dicke Umarmung, du bist nicht alleine

Re: Habe ich eine Depression? Wo bleibt die Freude?

Verfasst: 02:05:2017 18:35
von Marika
Ich sehe wie Lotte ein großes Problem im Verhalten deines Mannes. Du hast das eh auch schon so geschrieben und ich hoffe, dass ihr da ganz bald zu einer Lösung kommt.