Brauche positiven Zuspruch...

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butterfly256

Brauche positiven Zuspruch...

Beitrag von butterfly256 »

Hallo ihr Lieben,

ich heiße Daniela und bin 32 Jahre alt. Meine Tochter ist mittlerweile fast 6 Monate und die PPD hat sich bei mir nach 3 Monaten gezeigt.
Mein größtes Problem sind die massiven Schlafstörungen, die seit diesem Beginn bestehen. Hinzu kommen Appetitlosigkeit und immer mal wieder Angstzustände. Es ging mir noch nie so schlecht im Leben. Ich hatte vorher noch nie mit Depressionen zu tun - mich hat es eiskalt erwischt. Ich konnte immer schlafen wie ein Stein und hatte noch nie Angstzustände. Was ist bloß mit mir passiert? Mein Leben war vorher perfekt - so wie ich es mir immer gewünscht habe. Und nun ist alles ein Scherbenhaufen.
Ich dachte, dass es von alleine wieder wird und habe alles mögliche versucht. Von Baldrian über Johanniskraut, Akupunktur, Heilpraktikerin. Ich werde um chemische Medikamente wohl nicht drum herum kommen. Da habe ich so Angst vor.
Ich habe mich daher entschieden in die Klinik nach Herten zu gehen. Am Mittwoch geht es los. Es ist sooo schwer. Ich habe noch nie unter Tränen meinen Koffer packen müssen, weil es sonst immer wunderschöne Urlaube waren. Und jetzt? Es ist so schrecklich. Habe auch immer Angst,dass ich die erste bin, der sie in Herten nicht helfen können. Ich bin so negativ, aber ich kann es nicht abstellen.
Könnt ihr mir Mut machen? Vielleicht auch diejenigen, die auch so starke Schlafstörungen hatten. Hat sich mit der Einnahme eines AD das verbessert? Und dabei meine ich keine ADs zum Schlafen. Ich bekomme schon Mirtazapin, aber ich möchte doch wieder alleine einschlafen können. Möchte nicht immer so abhängig sein jeden Abend. Kann man irgendwann wieder alleine schlafen und ohne Panik ins Bett gehen? Kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwann wieder möglich ist. Man wird doch jedes Mal an diese Zeit erinnert, wenn man mal nicht schlafen kann, oder? Dann geht die Panik doch wieder los. In Herten wurde es mir so erklärt, dass man wieder schlafen kann, weil man sich besser fühlt. Aber dadurch geht doch die Angst nicht weg. Selbst wenn ich mich jetzt mal einen Tag gut fühle, kann ich auch nicht ohne Mirtazapin schlafen.
Ich bin so verzweifelt. Ich will doch einfach nur meine Familie genießen....
julebär

Re: Brauche positiven Zuspruch...

Beitrag von julebär »

Ein liebes Hallo an dich,

auch ich litt unter massiven Schlafproblemen und Angstzuständen. Ich wurde/werde mit Citalopram behandelt bin aber aktuell am ausschleichen, da ich vollkommen stabil bin.
Ich kann deine Bedenken sehr gut nachvollziehen. Mit Minderung der Depression wirst du tatsächlich auch wieder schlafen können. Auch deine Ängste werden weniger werden. Du wirst in der Klinik lernen mit Ängsten umzugehen und wie man diese abbaut. Auch würde ich dir eine kognitive Verhaltenstherapie im Anschluss an Herzen empfehlen, da es einen mit den Medis zwar besser und gut geht aber die Gründe für das Auftreten nicht durch die Tabletten verschwinden. Tabletten lindern/ nehmen die Symptome bearbeite aber nicht die inneren Problemlagen.
Aber immer ein Schritt nach dem anderen. Du wirst wirklich wieder schlafen können! Gib dir Zeit und Ruhe, setz dich nicht unter Druck. Jede Minute arbeitet für dich, wenn du in Behandlung bist!
Valentina

Re: Brauche positiven Zuspruch...

Beitrag von Valentina »

Ein ganz liebes Hallo von mir .. Deine Geschichte klingt original wie meine .. ich habe auch Mirtazapin genommen zu höchst Zeiten 45mg, dann aber lange 30mg .. diese Ängste bzgl. Des schlafens kenne ich nur zu gut.. Ich verspreche dir, dass du wieder alleine schlafen kannst. Das erste mal das ich gemerkt habe , dass es klappen kann war als ich mittags mit meinem Sohn zusammen schlafen konnte.. Das war so nach 6 Monaten.. ich hsb dann insgesamt 1,7 Jahre mirtazapin genommen und habe es problemlos abgesetzt. Sehr gerne kannst du mir eine pn schreiben .
engelchen2012

Re: Brauche positiven Zuspruch...

Beitrag von engelchen2012 »

Hi!

Das könnte auch meine geschichte sein... perfektes leben, tolle urlaube, ppd, die völlig überraschend kam... ich war 7 wochen stationär, bis zur entlassung nahm ich neben sertralin sogar 60mg mirtazapin, das ich dann ambulant wunderbar ohne absetzerscheinungen irgendwann weglassen konnte und ich konnte dann trotzdem wieder schlafen. Ich war anfangs einfach extremst erschöpft, mein körper musste sich in der klinik erst mal "regenerieren", durch die passende dosis sertralin und die therapieangebote ging es mir dann nach und nach besser und ich konnte relativ stabil wieder nach hause.
Hab keine angst vor den medikamenten. Ich habe mich wochenlang wie du dagegen gewehrt und es mit homöopathie, akkupunktur und johanniskraut versucht - im nachhinein verlorene zeit. Die tabletten haben mir mein leben wieder gegeben und ich sehe sie inzwischen als eine art freund an. Sie tun mir einfach gut!! Auch die verhaltenstherapie hat mir gut getan, kann ich dir nur empfehlen!

Und glaub mir, vermutlich jede hier hat gedacht, dass sie die einzige ist, der nicht geholfen werden kann. Ich natürlich auch! Aber für jede gibt es die passenden medikamente und/oder therapien, dazu viel geduld, dann wirst auch du wieder gesund!! Versprochen!

Von herten habe ich bisher nur gutes gelesen, einige mädels hier waren dort. Ich wünsche dir alles gute, vertraue dem team dort! Und melde dich, wenn du das bedürfnis danach hast!

Lg
butterfly256

Re: Brauche positiven Zuspruch...

Beitrag von butterfly256 »

SHallo,

Danke für eure positiven Worte zu meinem Beitrag! Ich bin gestern in der Klinik angekommen und aktuell ist alles sehr schwer. Bin viel am Weinen. Das Team ist aber sehr nett, die Mit-Patientinnen so lala. Jede ist irgendwie mit sich selbst beschäftigt. Morgen kommt meine Tochter dazu. Einerseits freue ich mich, andererseits habe ich etwas Angst. Zu Hause hat sich viel mein Mann gekümmert, aber jetzt muss ich selbst dadurch. Aber ich muss es ja lernen und das Team unterstützt mich ja.
Freut mich, dass ihr von den Medikamenten so positiv sprecht. Wahrscheinlich hab ich auch schon viel zu lange gewartet. Aber jede hofft ja, dass es auch so wieder wird. Ich hatte vorher noch nie eine Depression, so dass ich mit allem völlig überfordert war. Symptome, Hilfe, Medikamente usw.
Ich bin vorher zum Glück schon in psychologischer Betreuung gewesen, so dass wir schon ein paar Gründe für die PPD herausgefunden haben. Zum Beispiel die Isolation als Mutter. Also immer/oft zu Hause und keine großen Gesprächspartner den ganzen Tag. Das war damals im Beruf natürlich anders. Was meinst du mit "stabil" entlassen? Davon reden hier auch immer alle. Ich kann mir das aber nicht richtig vorstellen. Wird es dann erst mit der langfristigen Einnahme der Medikamente besser?
Würde mich über einen Austausch auf jeden Fall freuen!
Lg
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