Moin allerseits

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Mawer

Moin allerseits

Beitrag von Mawer »

Moin, möchte mich mal vorstellen.
Ich bin 39 und Mutter von zwei wundervollen Kindern. Die große ist im November 2014 geboren, unser Sohn im September 2017. Bei meiner ersten waren Depressionen das erste Anzeichen der Schwangerschaft und ich habe noch während der Schwangerschaft eine Therapie begonnen, die bis Sommer 2015 gedauert hat, dann war ich relativ stabil. Mit der zweiten Schwangerschaft kamen auch die Depressionen wieder, allerdings nicht ganz so ausgeprägt wie in der ersten, und von 3-4 Wochen vor bis 8 Wochen nach der Geburt ging es mir blendend. Dann ging es leider wieder bergab und seit Dezember nehme ich jetzt Johanniskraut. Wahrscheinlich hatte ich auch in der Pubertät und 2008 eine depressive Episode, diese aber erst rückblickend in der Therapie als solche erkannt. In meiner Familie gibt es endogene Depressionen (Großmutter wahrscheinlich, Mutter und Schwester sind betroffen)
Erschwerend hinzu kommt eine schwierige Partnerschaft. Binational und interreligiös. Mein Mann ist Moslem und er hat sich leider seit wir uns 2013 kennengelernt haben sehr verändert, ist wesentlich strenger und intolerant in seinen Ansichten geworden, wollte auch nicht dass ich mit den Kindern bei meinen Eltern Weihnachten feier, und auch wenn mir Weihnachten als Fest schon lange nicht mehr so wichtig ist weil ich es viel zu kommerziell überladen und sinnentfremdet empfinde hat das sicher mit zu dem Stimmungstief im Dezember beigetragen. Ferner hat er leider überhaupt kein Verständnis für Depressionen. Ich hätte ja schließlich keinen Grund traurig zu sein.
Falls hier irgendwer in einer ähnlichen Situation ist oder jemanden kennt die es ist, dann wäre ich für einen Austausch sehr dankbar.
Zuletzt geändert von Mawer am 28:01:2018 23:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Marika
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Re: Moin allerseits

Beitrag von Marika »

Guten Morgen und Herzlich Willkommen!

Vielen Dank für deine Geschichte. Ich hoffe du findest hier ein bisschen eine 2. Heimat um dir den Kummer von der Seele zu schreiben.
Ich sehe es wie du: Die Beziehung ist mit ein Grund, warum es dir schlecht geht. Nicht der einzige, aber einer davon. Meine Frage an dich wäre: Du schreibst, wenn du dich trennst, nimmt er dir die Kinder weg. Du weißt doch sicher, dass das gar nicht geht, auch wenn er das so sagen sollte. Kein Partner kann dem anderen die Kinder einfach weg nehmen, es gibt Gesetze und Regelungen dafür. Hast du dich schon mal rechtlich beraten lassen in der Sache? Pro Familia fällt mir da ein, usw... Auch ein guter Therapeut könnte dir bei einer evlt. Trennung sehr helfen. Denn diese Beziehung klingt für mich sehr, sehr ungesund.

Dann noch: bist du aktuell in Behandlung, Psychiater, Therapeut? Nimmst du das Johanniskraut auf eigene Faust?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Mawer

Re: Moin allerseits

Beitrag von Mawer »

Hallo, Marika,

Danke für deine Antwort, hatte es leider länger nicht an meinen Computer geschafft....ich glaube das Zeit-Problem kennen hier wohl die meisten.
Fairerweise muss ich allerdings auch sagen, dass es bei uns vor allem dann Streit gibt, wenn ich nicht gut drauf bin. Ich hänge dann voll in der negativen Gedankenspirale und bewerte alles was er sagt oder tut vor dem durch die Depression negativ verzerrten Gedankenhintergrund. Er kann sehr fürsorglich und liebevoll sein.
Ich hatte in der Schwangerschaft wieder eine Therapie angefangen, leider hatte meine frühere Therapeutin aber keine Valenzen und die neue war eher speziell, ein Großteil der Stunde ging für Diskussionen bzw Schmähreden ihrerseits gegen die Bremer Politik und vor allem gegen jegliche religiöse Institution drauf, daher haben wir pausiert als es mir besser ging, zumal es erst so aussah, als wolle mein kleiner zu früh raus. Und nach der Geburt habe ich mich bislang noch nicht wieder bei ihr gemeldet, zumal ich ja hoffe es mit Johanniskraut und etwas Austausch hier in den Griff bekommen kann. Hatte das Johanniskraut mit Gyn und Hebi abgesprochen, besagte spezielle Therapeutin wollte mich noch in der Schwangerschaft auf ein Antidepressivum einstellen und dann am besten auch gleich nach der Geburt das Kind damit behandeln :evil:
Sie war mit meiner "Weigerung" entsprechend gar nicht glücklich, aber ich wollte meinem Kind gerne die Med. Und möglichen Anpassungsstörungen nach der Geburt ersparen und hatte die erste ja auch ohne Med. in den Griff bekommen.
Genug für heute! Liebe Grüße,
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