Neu hier und total unglücklich

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Nessaya0406

Neu hier und total unglücklich

Beitrag von Nessaya0406 »

Hallo, mein Name ist Vanessa, 31, verheiratet, Mutter von zwei Mädchen 6 Jahre und 1 Jahr und aus Mittelfranken.

Nun kurz zu meiner Geschichte... 2012 ein Jahre nach der Geburt meiner Tochter fing es plötzlich an das es mir schlecht ging, Depressionen und absoluter Panik. Beim einkaufen, beim arbeiten, beim Spaziergang, egal wo ich bekam Schwindel, Herzrasen, Angst Tod umzufallen. Nach einem langen Weg und dank Venlafaxin und bei Bedarf Atosiltropfen ging alles wieder bergauf.

2015 hatte ich dann leider eine Fehlgeburt in der 14 ssw und ab da fingen wieder die Depressionen an. Ende 2015 kündigte ich dann nach 10 Jahren meinen Job und fing dann woanders an, da es mit dem kiga besser zum vereinbaren war. Februar 2016 dann der Schock. Meine Tochter bekam mit 4 Jahren die Diagnose Diabetes Typ 1 und im März die Diagnose Zöliakie.

Meinen Job verlor ich dann auch noch in der Probezeit da ich längere Zeit mit der kleinen in der Klinik bleiben musste. Im März erfuhr ich dann auch noch das ich schwanger bin und dann ging es knapp 6 Monate so das ich mich fast nur übergeben habe. Das Venlafaxin schlich ich dann bis zur 30 ssw aus da der Arzt meinte ich muss. Es war die Hölle für mich.

Am 02.12.16 kam dann die kleine nach einer Einleitung und über 24 Std wehen per Not Kaiserschnitt auf die Welt wo ich während des ks bewusstlos wurde da die pda nur einseitig wirkte und ich wahnsinnige schmerzen hatte. Danach ging die Hölle weiter, die kleine schrie die ersten 6 Monate fast 24 Std auch jetzt hängt sie nur an mir und ist sehr unausgeglichen.

Ich habe ganz schlimm mit Depressionen zu kämpfen und ganze schlimm mit Panikattacken. Zu meiner großen habe ich kaum noch Bindung und meine Ehe zerbricht immer mehr.

Kein Arzt nimmt mich ernst und da ich Stille, will mir keiner was verschreiben. Ich wünschte ich würde nicht mehr stillen und könnte wieder die Venlafaxin und das Bedarfsmedikament nehmen. Mir fehlt aber die Kraft das abstillen durch zuziehen. So das wars erstmal... Lg Vanessa
Mawer

Re: Neu hier und total unglücklich

Beitrag von Mawer »

Hallo Vanessa,

Du Arme!
Man sollte meinen, dass Depressionen und Panik schon genug sind, aber dann noch ein doppelt krankes Kind wo man bei jeder Mahlzeit aufpassen muss und nicht im Notfall mal zur Tiefkühlpizza greifen kann, Jobverlust und Partnerschaftsprobleme...das reicht doch für drei! Das saugt doch alle Kraft aus! Hast du wenigstens Hilfe?
Kennst du embryotox.de? Die sagen auch was zur Stillzeit, demnach wäre das Venlafaxin durchaus vertretbar - insb. wenn man bedenkt, dass deine Kleine ja durchaus spürt wie schlecht es dir geht und das ja auch Auswirkungen haben kann. Sprich nochmal mit deinem Doc, Sprich ihn drauf an und sag ihm, dass du das Medikament gerne wieder nehmen möchtest weil du ja schon gute Erfahrungen damit gemacht hast.
Bei Panik hilft ja leider nur aushalten, lernen, dass die Angst einem halt nur Angst machen kann, man aber eben NICHT stirbt. Und irgendwann verliert sie ihren Schrecken. Da ist Verhaltenstherapie das was am besten wirkt. Hast du einen Therapeuten?
Bzgl. Partnerschaftsproblem fällt mir leider nichts ein was helfen kann, da suche ich selbst nach einer Lösung. Mein Mann hat leider überhaupt kein Verständnis für Depressionen.
Wünsche dir ganz viel Kraft und bete für dich.
Liebe Grüße,
Mawer
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Marika
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Re: Neu hier und total unglücklich

Beitrag von Marika »

Liebe Vanessa,

was für ein Horror du erleben musstest. Schrecklich!!!! Es tut mir so unendlich leid, aber trotzdem wird es wieder bergauf gehen.

Zuerst mal: dein Arzt hat NICHT recht! Es gibt einige AD´s mit denen Stillen eindeutig möglich ist. Bitte schau mal hier: www.embryotox.de
Auch hier haben wir einige Frauen, die mit AD stillen oder gestillt haben. Du brauchst dringend Stabilität und daher wäre es aus meiner Sicht ganz wichtig, dass du dein Medikament wieder nehmen kannst - du willst es ja selber. Dein Arzt kann sogar selber bei Embryotox anrufen und sich beraten lassen. Was ich weiß, kannst du selber dahin schreiben und bekommst dann Antwort. Es gibt also keinen Grund, dich weiter hin so zu quälen. Leider liegen deine Ärzte hier völlig daneben. Auch das Ausschleichen des AD´s vor der Geburt ist nicht nötig, ich bin schockiert, was dir hier zugemutet wurde.

Machst du Therapie? Da kannst du lernen, besser mit der Panik um zu gehen und erlernst Strategien, dass diese immer weniger werden.

Vanessa, du schaffst das, setz dich am besten noch heute mit Embryotox in Verbindung, auch mit deinem Arzt. Wenn es dir schwer fällt, bitte doch deinen Mann bei deinem Arzt mal Klartext zu reden. Du leidest unendlich, dass muss ein Ende haben - noch heute!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Nessaya0406

Re: Neu hier und total unglücklich

Beitrag von Nessaya0406 »

Hallo, habe nun am 8.02 einen Termin bei einer Psychiaterin. Bin gespannt wie es dann läuft. Ad würde ja gehen, nur wüsste ich nicht wie ich es ohne bedarf einschleichen soll. Die Kinder brauchen mich ja und Unterstützung habe ich leider keine. Mein Mann arbeitet ja den ganzen Tag.

Therapie hatte ich angefangen, musste es aber abbrechen da ich mit der kleinen nicht hinfahren konnte. Schwierig alles.
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Marika
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Re: Neu hier und total unglücklich

Beitrag von Marika »

In den meisten Fällen verläuft ein Wiederanfang mit einem bekannten AD sehr viel milder und besser als beim ersten Mal. Auch ein Wirkungseintritt kann schneller bebachtet werden - das ist meist so, weil der Körper den Wirkstoff schon kennt. Schau einfach mal was deine Psychiaterin sagt.

Hast du gar niemanden in deiner Nähe? Eltern, Freunde? Könnte dein Mann evlt. Urlaub nehmen oder nimmt er das Thema an sich nicht ernst?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Jukr17

Re: Neu hier und total unglücklich

Beitrag von Jukr17 »

Hallo Vanessa.
Ich nehme auch seit Ende September17 Venlafaxin und ich stille.
Meine Neurologin meinte, nachdem ich Citalopram nicht vertragen habe, dass die Venlafaxin für mich ne Alternative Lösung wäre und ich dann vorerst weiter stillen kann. Und es wäre für den kleinen nicht so toll eine Mama zu haben, die stillt und dabei ständig weint.
So stille ich jetzt noch immer und versuche gerade nach und nach auf Brei und Falsche umzustellen. Er wird jetzt 5 Monate und er liebt es halt bei mir im Arm zu liegen und zu trinken und für mich ist es toll ihm damit meine Nähe spüren zu lassen.
Und warum ich sich ziemlich fix zur Neurologin gegangen bin? Mein großer Sohn 6 Jahre meinte am Beginn der Erkrankung.... Mama... musst du jetzt sterben? Das war für mich so furchtbar ihn das Fragen zu hören, dass ich mir schnell hilfe geholt habe. Jetzt versteht er es und Mama nimmt Medi's und manchmal geht es ihr nicht so gut und er nimmt mich dann in den Arm und sagt es wird alles gut... tolles Kind.
Mein Mann ist auch mal so und mal so drauf. Mal versteht er es, mal kommt dann... du musst dich auch mal zusammenreißen... ich hab auch stress. Wobei ich glaube die Männer überspielen es wirklich und haben
einfach da keine Idee wie sie uns helfen können und och denke das meiner so langsam auch von den Depris angesteckt wird. Hoffe das alles bald vorbei ist.
Übrigens, mit Trennung hatte ich auch einen kurzen Gedanken in der schlechten Phase... habe es aber gaaaannnz schnell wieder verworfen, als ich mir Fotos und Videos aus alten Zeiten angeschaut habe.

Lieben Gruß Julia
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