Ich stelle mich vor
Verfasst: 13:04:2018 10:54
Hallo zusammen,
gute drei Jahre nach der Geburt meiner Tochter habe ich mich nun doch noch entschlossen, mich hier anzumelden, meine Geschichte zu erzählen und Fragen loszuwerden, die mich leider immer noch beschäftigen.
Kurz zu mir: Ich bin – wie die meisten hier – ein ziemlich perfektionistischer Mensch, sowohl im Privaten als auch im Beruflichen. Meine Tochter ist ein absolutes Wunschkind und kam genau zum „richtigen“ Zeitpunkt.
Die Schwangerschaft war ab dem Ersttrimesterscreening in der 12. Woche sehr belastet. Meine Tochter hatte eine extrem dicke Nackenfalte und meine Blutwerte waren unterirdisch, so dass wir ein Risiko für Trisomie 13, 18, und 21 von jeweils 1:2 hatten. Eine invasive Diagnostik brachte zwar Entwarnung, aber irgendwie habe ich in der quälenden Zeit des Wartens das Vertrauen in die Schwangerschaft verloren. Bis zum Ende hatte ich große Angst, dass mit meiner Tochter etwas nicht stimmen könnte. Sie war dann im Ultraschall auch immer sehr zart und nach einer Schwangerschaftsvergiftung, die sich ab ca. der 25. Woche schleichend ankündigte, musste sie in der 38. Woche geholt werden, nach Einleitung und langen, schmerzhaften Wehen letztlich per eiligem Kaiserschnitt. Sie war winzig und viel zu leicht – nur 1950g – und musste zwei Wochen auf der Frühchenstation bleiben. Bei Entlassung war sie immer noch sehr zart, aber gesund.
Die erste Zeit zuhause war extrem anstrengend. Meine Ängste aus der Schwangerschaft setzten sich fort, wurden noch befeuert durch Dinge wie „Stillwiegen“, damit sichergestellt ist, dass sie genug Milch bekommt. Ich habe funktioniert, hatte aber nach kurzer Zeit 5 kg weniger als vor der Schwangerschaft. Als nach ca. 5 Monaten alles einfacher wurde und sich eingespielt hatte, fiel ich in ein Loch. Ich weinte tagelang und konnte kaum noch Schlafen, lag nächtelang mit pochendem Herzen wach im Bett, obwohl mein Kind wunderbar schlief. Ich fand das Muttersein überhaupt nicht schön, habe mich isoliert und nutzlos gefühlt. Bin dann in die Notfallambulanz der Psychiatrie, bekam erst mal Tavor. Es stellte sich keine Besserung ein. Einige Wochen später bekam ich dann Mirtazapin, das half. Zugleich war ich bei den Frühen Hilfen und bei einer Psychiaterin, alle paar Wochen eine halbe Stunde (zu wenig???). Die Diagnose war Belastungsdepression nach schwieriger Schwangerschaft, angeblich konnte es keine PPD sein, da die Hormonumstellung schon zu lange her war. Ist ja eigentlich auch egal, wie man es nennt, die Auswirkungen sind dieselben. Das Mirtazapin habe ich nach ca. 1 ½ Jahren abgesetzt, da habe ich bereits wieder einige Monate gearbeitet, was mir unheimlich guttat.
Weshalb ich jetzt, drei Jahre nach der Geburt meiner Tochter, schreibe: Ich habe immer noch erhebliche Schlafstörungen. Zwar habe ich nicht mehr diese krassen nächtlichen Unruhezustände, aber ich bin oft einfach wach, vor allem, wenn ich in der zweiten Nachthälfte aufwache. Ich kann dann einfach nicht mehr einschlafen. Da ich seit der Geburt jede Nacht mindestens einmal auf die Toilette muss ist das eigentlich jede Nacht der Fall. Oft schlafe ich also nach 4 Uhr nicht mehr ein. Tagsüber bin ich in der Regel aber trotzdem fit. Anfangs schob meine Psychiaterin die andauernden Schlafstörungen auf das Absetzen des Mirtazapins und meinte, dass das bei einigen sehr lange dauert, bis sich der Körper wieder umgestellt hat. Das kann es jetzt aber nicht mehr sein. Immerhin habe ich das Medikament vor 1 ¼ Jahren abgesetzt. Ich habe es mit Baldrian versucht, das hilft aber nur beim Einschlafen, nicht beim Durchschlafen.
Habe ihr eine Idee?
Ich würde einfach gerne mal wieder länger als sechs Stunden schlafen…
gute drei Jahre nach der Geburt meiner Tochter habe ich mich nun doch noch entschlossen, mich hier anzumelden, meine Geschichte zu erzählen und Fragen loszuwerden, die mich leider immer noch beschäftigen.
Kurz zu mir: Ich bin – wie die meisten hier – ein ziemlich perfektionistischer Mensch, sowohl im Privaten als auch im Beruflichen. Meine Tochter ist ein absolutes Wunschkind und kam genau zum „richtigen“ Zeitpunkt.
Die Schwangerschaft war ab dem Ersttrimesterscreening in der 12. Woche sehr belastet. Meine Tochter hatte eine extrem dicke Nackenfalte und meine Blutwerte waren unterirdisch, so dass wir ein Risiko für Trisomie 13, 18, und 21 von jeweils 1:2 hatten. Eine invasive Diagnostik brachte zwar Entwarnung, aber irgendwie habe ich in der quälenden Zeit des Wartens das Vertrauen in die Schwangerschaft verloren. Bis zum Ende hatte ich große Angst, dass mit meiner Tochter etwas nicht stimmen könnte. Sie war dann im Ultraschall auch immer sehr zart und nach einer Schwangerschaftsvergiftung, die sich ab ca. der 25. Woche schleichend ankündigte, musste sie in der 38. Woche geholt werden, nach Einleitung und langen, schmerzhaften Wehen letztlich per eiligem Kaiserschnitt. Sie war winzig und viel zu leicht – nur 1950g – und musste zwei Wochen auf der Frühchenstation bleiben. Bei Entlassung war sie immer noch sehr zart, aber gesund.
Die erste Zeit zuhause war extrem anstrengend. Meine Ängste aus der Schwangerschaft setzten sich fort, wurden noch befeuert durch Dinge wie „Stillwiegen“, damit sichergestellt ist, dass sie genug Milch bekommt. Ich habe funktioniert, hatte aber nach kurzer Zeit 5 kg weniger als vor der Schwangerschaft. Als nach ca. 5 Monaten alles einfacher wurde und sich eingespielt hatte, fiel ich in ein Loch. Ich weinte tagelang und konnte kaum noch Schlafen, lag nächtelang mit pochendem Herzen wach im Bett, obwohl mein Kind wunderbar schlief. Ich fand das Muttersein überhaupt nicht schön, habe mich isoliert und nutzlos gefühlt. Bin dann in die Notfallambulanz der Psychiatrie, bekam erst mal Tavor. Es stellte sich keine Besserung ein. Einige Wochen später bekam ich dann Mirtazapin, das half. Zugleich war ich bei den Frühen Hilfen und bei einer Psychiaterin, alle paar Wochen eine halbe Stunde (zu wenig???). Die Diagnose war Belastungsdepression nach schwieriger Schwangerschaft, angeblich konnte es keine PPD sein, da die Hormonumstellung schon zu lange her war. Ist ja eigentlich auch egal, wie man es nennt, die Auswirkungen sind dieselben. Das Mirtazapin habe ich nach ca. 1 ½ Jahren abgesetzt, da habe ich bereits wieder einige Monate gearbeitet, was mir unheimlich guttat.
Weshalb ich jetzt, drei Jahre nach der Geburt meiner Tochter, schreibe: Ich habe immer noch erhebliche Schlafstörungen. Zwar habe ich nicht mehr diese krassen nächtlichen Unruhezustände, aber ich bin oft einfach wach, vor allem, wenn ich in der zweiten Nachthälfte aufwache. Ich kann dann einfach nicht mehr einschlafen. Da ich seit der Geburt jede Nacht mindestens einmal auf die Toilette muss ist das eigentlich jede Nacht der Fall. Oft schlafe ich also nach 4 Uhr nicht mehr ein. Tagsüber bin ich in der Regel aber trotzdem fit. Anfangs schob meine Psychiaterin die andauernden Schlafstörungen auf das Absetzen des Mirtazapins und meinte, dass das bei einigen sehr lange dauert, bis sich der Körper wieder umgestellt hat. Das kann es jetzt aber nicht mehr sein. Immerhin habe ich das Medikament vor 1 ¼ Jahren abgesetzt. Ich habe es mit Baldrian versucht, das hilft aber nur beim Einschlafen, nicht beim Durchschlafen.
Habe ihr eine Idee?
Ich würde einfach gerne mal wieder länger als sechs Stunden schlafen…