Verzweifelt

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Mayte
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Mayte »

Liebe Lena
Erstmal wünsche ich dir wie alle anderen auch dass es diesmal klappt mit den Mitteln und ich schließe mich Marika nochmal an: ich habe auch Tavor genommen (0,5) während des Einschleichens, nach meinem Gefühl auch recht lange, aber ich brauchte das einfach um die Angstspirale zu sprengen. Dann ohne Probleme abgesetzt. Frag also an der Stelle unbedingt nochmal deinen Arzt, damit du kein schlechtes Gewissen haben musst dich zu entlasten! Und warum ich eigentlich schreibe: dein letzter Post ist so klar. Ich finde er zeigt ganz deutlich dass dir neben Medikamente eine Therapie gut täte wo jemand mit dir mal all die Ebenen sortiert, die bei dir zusammen kommen. Alleine schafft man das ab einem bestimmten Punkt nicht mehr und Trauma heißt übersetzt: zu schnell zu viel. So klingt das bei dir. Ich hatte keine Depression sondern eine angststörung und hab viel körperorientierten traumatherapie gemacht um die Angst vor diesem völlig wirren herumwabern und permanenten überfluten abzuhalten. Aber vor jedem Ziel hilft einfach das sortieren wirklich sehr- geht es um die Impfung? Deinen Mann? Was wurde da gwtriggert? Was war schon da und kam dann nur hoch? Wenn du da mal
Klarer wirst geht sicher auch die Krankheitsangst weg! Das ist bestimmt nur ein Symptom, da springt deine Angst vor etwas anderem auf das, was die am naheliegendsten ist, nämlich deinen Körper. Auch wenn Ratschläge aus der Ferne immer auch anmaßend sind würde ich dir empfehlen diese invasive Prozedur gerade nicht zu machen. Narkose ist immer auch überwältigend. Das braucht dein Nervensystem gerade nicht, das will stabil werden und zur Ruhe kommen, nicht die nächste Gefahr erleben müssen. Ganz liebe Grüße
Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Liebe Mayte,
vielen Dank für deine Nachricht. Der körperliche und psychische Zusammenbruch nach der Impfung war das Fass das zum überlaufen kam. Ich habe mich jahrelang aus einer toxischen Beziehung gequält, die einfach nicht enden wollte. Dazu das allein sein mit den Kindern, die Verantwortung, der Vater meiner Tochter, der seit ich mich von ihm getrennt habe einen Krieg gegen mich führt und mich schlecht macht wo er nur kann un nun ja auch das alleinige Sorgerecht einklagen versucht. Vor einigen Wochen war sie erste Gerichtsverhandlung und es haut mich komplett um, wie ein Mensch den ich mal geliebt habe, mit dem ich eine Tochter habe, solch einen Hass gegen mich schüren kann und unserer Tochter so etwas antun kann. Es ist so bitter und er nutzt natürlich meine Depression aus um seinen Ziel zu erreichen. So dass ich keinen Einfluss mehr auf meine Tochter haben kann… es bricht mir das Herz. Egal wo ich meine Gedanken hinlenke ist da Schmerz und Verzweiflung und hinzu kommt dann noch diese Todesangst und körperlichen Symptome, die mir jegliche Kraft rauben. Am Ende bleibt die Angst alles zu verlieren was ich mir aufgebaut habe und Panik dass ich nicht mehr gesund werden könnte und ich alles verliere was mir lieb ist… es ist ein enormer Druck der auf mir lastet. Ich habe eine Therapeutin die ich zwei mal pro Woche sehe und ab nächster Woche will ich EMDR Therapie beginnen. Hat jemand damit schon Erfahrung? Es soll wohl bei Traumata gut helfen. Ich hoffe so sehr, dass Escitalopram bald wirkt und ich etwas mehr ins Handeln komme und stabiler werde. Es gibt unglaublich viel aufzuräumen in meinem Leben und sehr schmerzhafte Dinge, denen ich mich stellen muss… allein schon das schlechte Gewissen meinen Kindern gegenüber :(
2012 Postpartale Depression ohne Medikamente in 1,5 Jahren wieder gesund.
2021 seit Oktober schwere Depression und Angststörung/Traumatisches Erlebnis.
2022 Escitalopram 5mg soll bis 10mg hochdosiert werden, wieder abgesetzt, da nicht vertragen.
2023 seit März Mirtazapin 30mg
Schneeflocke
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Schneeflocke »

Ich stimme Mayte zu. Den Termin würde ich absagen wenn er zur Zeit nicht wirklich nötig ist.
Du hast so viel durch gemacht. Es ist sehr gut zweimal die Woche bei deiner Therapeutin zu sein. Für dein gesund werden ist es wichtig das alles zu verarbeiten. Du musst später noch stark genug sein um für deine Tochter zu kämpfen! ❤️
Ich bin wie ich bin und das ist gut so!
Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

ja, ich werde den Termin wohl absagen, es wird mir gerade eh alles zu viel. Heute habe ich leider einen richtig schlechten Tag, habe zwar heute ganz früh 1mg Tavor genommen, aber ich fühle mich sehr depressiv und unglaublich traurig. Ist es normal, dass ich am 4, Tag mit 10mg noch so im Tief hänge? Wann sollte ich eine Wirkung spüren? Bin unglaublich müde und benommen und nur am heulen.
Weiß immer nicht ab wann der Zeitpunkt wäre um in die Klinik zu gehen um mich mit den Medis begleiten lassen zu können. Manchmal wünsche ich mir mich fallen lassen zu können und nichts mehr entscheiden zu müssen...
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Marika
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Die 10 mg sind die erste richtig wirksame Dosis. 4 Tage sind noch viel zu wenig, es braucht mindestens 2 bis 4 Wochen bis eine erste positive Wirkung eintritt. Bis zur vollen Wirkung kann auch bis zu 12 Wochen gehen.

Die Klink würde dir sicher genau das geben: du könntest dich fallen lassen und die Entscheidungen erst mal an die Ärzte abgeben. Ich denke, du würdest sehr davon profitieren.
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Schneeflocke
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Schneeflocke »

Ich würde Marika zustimmen. Die Klinik kann dir sicherlich genau den sicheren Rahmen, den du jetzt brauchst, geben.
Ich bin wie ich bin und das ist gut so!
Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Ja ihr habt recht, ich muss mich nur trauen. Bin so stark in den Ängsten, dass ich mich handlungsunfähig fühle und nur noch diesen qualvollen Zustand aushalte und hoffe er geht bald vorbei
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Marika
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Du hast ja am Dienstag einen Termin bei deinem Arzt. Ich bin sicher, er würde die Aufnahme in der Klinik für dich organisieren.
Liebe Grüße von
Marika

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Pinkcandyfloss
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Pinkcandyfloss »

Trau dich Colibri, du wirst dort gut aufgefangen und kannst die Verantwortung abgeben.

Bin auch aktuell stationär :? :roll:
2009 K1 gesund
2015 K2 gesund
2021 K3 schwere Depri mit Panikattacken, ZG, SG, fast 6 Monate stationär mit Kind, aktuell planlos :roll:
Schneeflocke
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Schneeflocke »

Trau dich! ❤️ Damit dein Kopf zur Ruhe kommen kann und du dich fallen lassen kannst.
Ich bin wie ich bin und das ist gut so!
Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Danke ihr Lieben, ich schreibe noch mal neu, weil ich merke, dass ich nur meine ganze Verzweiflung rauslasse und immer dasselbe schreibe. Ich hänge im Tief und sehe kein Licht. Am Montag spreche ich mit dem Psychiater und lasse mich einweisen, wenn es mir noch so schlecht geht. Ist es denn normal, dass ich mich innerlich so blockiert fühle? Jeder Handgriff ist eine riesige Überwindung. Trotz der inneren Unruhe sitze ich nur da und starre ins Leere und der Kopf ist in Horrorgedanken gefangen. Selbst ein Spaziergang kostet mich absolute Überwindung… ich dachte, dass mit dem Medikament der Antrieb relativ schnell wiederkommt. Könnte das schon ein Zeichen sein, dass es nicht wirkt?
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Marika
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Wie ich schon geschrieben habe, braucht das AD mehrere Wochen, bis du was merkst. Jetzt kann man noch gar nichts sagen, das ist viel zu früh.

Alles was du beschreibst sind mögliche Systeme der Depression... insofern kann man sagen, dass es innerhalb der Erkrankung völlig typische Symptome sind.

Du nimmst das AD nicht mal ganz eine Woche in der ersten wirksamen Dosis. Da kannst du keine Wunder erwarten, es braucht mehrere Wochen.

Besprich die Klinik wirklich mit deinem Psychiater, in der akuten Krankheitsphase ist einfach alles eine Überforderung....
Liebe Grüße von
Marika

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Anne 861
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Anne 861 »

Pinky..Bist du doch stationär ?
Wie läuft es ? Kommst du zurecht dort ? Lg
Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Ich danke Dir, ja, du hast es mir schon geschrieben, ich brauche Geduld... diese Depression ist wirklich das härteste was ich in meinem Leben erlebt habe. Da waren die Schmerzen bei den Geburten meiner Kinder eine Leichtigkeit dagegen. Ich hätte nie gedacht, dass seelische Schmerzen so furchtbar sein können und dass man sich so fremd im eigenen Körper fühlen kann. Ich danke euch für eure Unterstützung, ich fühle mich so unglaublich einsam.
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Ihr Lieben,
ich war beim Psychiater, aber leider war es irgendwie nicht wirklich gut. Er war zwar begeistert, dass ich schon bei 10mg bin und hatte damit gar nicht gerechnet, dass ich mich das trauen würde, aber als ich ihm sagte, dass ich so mit extremer Unruhe zu kämpfen habe und gerne Tavor dazunehmen möchte, fande er das keine gute Idee und meinte, dass es da zu schnell zur Sucht kommen könnte. Er meinte, ich sähe nicht aus als ob ich für ne Woche Tavor bräuchte, das würde man anderen Patienten geben, denen es schlechter gehen würde. Aber wenn er gewusst hätte wie es in mir drinnen aussieht, da tobte der absolute Sturm und ich musste mich schon so für den Termin zusammenreißen. Nun hat er gemeint, dass ab und zu Tavor ok wäre... aber nur ein paar Mal im Monat für den Notfall. Und dann soll ich jetzt auf Sertralin umsetzen, weil er meinte das würde nicht so heftige Unruhe machen wie das Escitalopram... aber stimmt das denn so? Ich bin total verunsichert. Ich soll mit 25mg anfangen und dann hochsetzen wenn ich mich bereit dafür fühle. Aber dann wäre es ja ein Rückschritt zu den 10mg Escitalopram, oder? Weiß jetzt gar nicht mehr was ich machen soll. Und vom Klinikaufenthalt hat er auch nicht wirklich etwas gehalten solange es mir noch einigermaßen gut geht. Vielleicht hätte ich ihm auch noch viel deutlicher machen müssen wie schlecht es mir gerade geht und dass ich es ohne Tavor fast nicht schaffe... gestern war ich so im Tief, dass ich schon wieder alles hinschmeißen wollte und alles absetzen. Nur mit Tavor am nachmittag konnte ich mich aus dieser extremen Unruhe holen.... wie lange hat es denn bei euch gebraucht bis diese Unruhe weg war? Ist es danach eher beruhigend? Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, dass das Medikament plötzlich eine andere Wirkung hat, also das Gegenteil bewirkt. Ich sehne mich so sehr nach Ruhe und Entspannung. Dieses innerlich getrieben sein und von Angstgedanken überschwemmt werden, das lässt mich echt verzweifeln... wie lange sollte ich mit einem Medikament durchhalten bis ich merke ob es wirkt bzw ob es vielleicht alles nur noch schlimmer macht? Liebe Grüße und tausend Dank!
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