Da klopft die Angst wieder an...

[Dodi]

Hallo again...

Ich war schon mal hier mit "Frühgeburt und Angststörung wieder da."

Ich hatte mich mittlerweile wieder eingepegelt mit Medikamenten und einen schönen Rhythmus mit meinem kleinen Jungen gefunden. Sogar Schicksalsschläge wie ein familiärer Todesfall haben mich nicht aus der Bahn geschmissen. Ich arbeite wieder ein paar Stunden die Woche und der Kleine fängt mit dem Kindergarten an und ist öfter krank. Alles kein Problem, ich war ausgeglichen und fröhlich. WAR !!!

Am 17.9 musste ich wegen Schmerzen und Blut im Urin in die Notaufnahme. Diagnose Nierensteine und OP. Es war schmerzhaft und stressig und ging alles viel zu schnell. Aber im Krankenhaus ging es mir seelisch noch gut. Ich war froh am 20.9 wieder heim zu kommen zu meinem Baby.

Was soll ich sagen, kaum war ich zu Hause wurde ich nervös und ängstlich. Die Präsenz meines lachenden Babys war mir plötzlich viel zu viel. Ich war wieder zu Hause und nun musste sich mein Mann trotzdem alleine ums Baby kümmern. Ich habe sooo Angst dass es nun schon wieder los geht. Bitte bitte nicht. Es war doch so schön geworden.

Ich bin wieder voller Panik und von allem überfordert. Ich hatte so Hoffnung dass das Quetiapin dass ich seit der PPD zusätzlich nehme mich stabil hält. Nein, wieder zu früh gefreut.

Kann mir jemand Mut machen, dass das schnell vorbei geht?

Ich bin so wütend auf mich, dass ich wegen 3 Tagen KH wieder so am Rad drehe.

Danke vorab, LG Dodi

[Marika]

Herzlich Willkommen zurück!

Es tut mir sehr leid, dass es dir gerade nicht gut geht. Als erstes ist mir eingefallen, dass du im KH wohl auch Medikamente bekommen hast und natürlich auch eine Narkose wegen der OP. Solche Medikamente können im Organismus so manche Nachwehen auslösen. Das wäre ein möglicher Grund. So eine OP ist zwar Routine, trotzdem bedeutet sie puren Mega Stress für den Körper.

Dann: du schreibst, dass du Quetiapin noch nimmst... hast du da was verändert? Es steht noch Sertralin in deiner Signatur, nimmst du das noch?

Versuch dir möglichst keinen Druck zu machen. Gerade wir mit PPD reagieren auf Stressoren sehr, sehr empfindlich. Wie gesagt, eine OP ist Megastress und die Medikamente haben einfach Einfluss. Geh es langsam an, du musst nicht sofort wieder funktionieren. Gib dir Zeit, um wieder gesund zu werden.

[Dodi]

Hallo Marika,

Danke für deine Worte. Ja ich nehme immer noch 200mg Sertralin und insgesamt 100 mg quetiapin.

Es kann schon sein dass die Narkose was angestoßen hat, aber warum kommt das dann erst raus wenn ich zu Hause bin ?

Ich weiß auch dass ich gerade das alles selber aufrecht erhalte, weil ich mich sooo sehr sträube zu akzeptieren dass es wieder los geht. Ich möchte den ganzen Tag irgendwo sitzen und schreien "Nein ! Nicht schon wieder ! Hör auf so zu sein !"

Nur ich kann es nicht stoppen. In meinem Kopf ist blanke Panik und mein Sohn will so gerne mit mir spielen. Ich kann aber nirgends länger sitzen als 5 min.

Das soll aufhören!!!!

[Sternschnuppe2023]

Hallo liebe Dodi,

Mir tut es auch total leid, dass es dir wieder schlechter geht. Ich war Mitte letztes Jahr auch im Krankenhaus und habe einen gutartigen Tumor an den Eierstöcken entfernt bekommen. Das war alles vor meiner Erkrankung. Im Krankenhaus ging es mir direkt nach der OP einen Tag richtig schlecht, danach aber wieder gut. Als ich dann nach einer Woche wieder daheim war, konnte ich plötzlich ganz ganz schlecht schlafen. Konnte mir damals auch nicht erklären wo das jetzt plötzlich her kam. Nach zwei weiteren Wochen daheim, hatte es sich aber plötzlich gelegt. Ich glaube der Körper braucht einfach, bis er diesen Eingriff verarbeitet hat und kann bei vielen Sensiblen nicht einfach wieder direkt zur Normalität zurück. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass sich das auch alles schnell wieder einpendelt :).

Liebe Grüße 🩷

[Dodi]

Danke für den Erfahrungsbericht. Haben andere das auch in so einer Art erlebt? Irgendwie helfen die Berichte sich nicht so allein und bekloppt zu fühlen.

DANKE DASS ES EUCH GIBT!!!

[alibo79]

Hey dodi, ja ich kann das bestätigen. Anfamg 2019 hatte ich eine Routine OP am Leistenbruch. Also nichts aufregendes wie bei dir. Zu dem Zeitpunkt war ich relativ stabil mit kleinen tiefs. Nachdem ich ungefähr 1 Woche zu Hause war, merkte ich wie es mir langsam schlechter ging und sich ein tief einschlich, stärker als vorher mit gedrückter Stimmung, erschöpft sein. Dad hat meine ich so 1 bis 3 Wochen angehalten, dann war es wieder gut.
Narkosen greifen am Gehirn an und an den Nerven, sonst würden sie ja auch nicht wirken, dann der allgemeine Stress durch die besondere Situation, dass kann einen deutlich zusetzen. Ich habe damals versucht mehr Ruhe einzuhalten und möglichst wenige zusätzliche Aufgaben zu erledigen, dann hat es sich auch zügig wieder eingependelt.
Mach dir keine Sorgen, es ist zwar im Moment doof, aber bestimmt in ein paar Tagen wieder vorbei

[Dodi]

Danke euch. Ich hoffe wirklich ich fühl mich bald wieder normal.

Dieses Getriebensein und die morgendliche Panik sind trotzdem schwer zu ertragen. Ich brauche schon wieder viel zu viel Hilfe mit meinem Kind. Das empfinde ich als beschämend.

Wie geht ihr mit dieser Panik um wenn ihr euch nicht in der Lage seht euch um das Kind zu kümmern?