Vorstellung
Verfasst: 29:02:2024 16:28
Hallo zusammen,
seit einiger Zeit bin ich bereits stille Mitleserin - viele eurer Berichte haben mir Mut gemacht.
Nun möchte ich euch meine Geschichte erzählen:
Anfang November 23 wurde mein Sohn geboren es ist mein erstes Kind, ein Wunschkind und ich liebe ihn sehr. Die Schwangerschaft verlief bis auf ein paar Sorgen um das Ungeborene problemlos. Der kleine Mann kam vier Wochen zu früh und per Kaiserschnitt auf die Welt. Er hat uns mit seiner Ankunft ganz schön überrumpelt.
Die ersten Wochen haben mein Mann und ich funktioniert. Der Kleine musste extern warm gehalten werden und wegen Gelbsucht alle zwei Stunden gefüttert werden. Von Anfang an hatte ich große Sorge um den kleinen: plötzlicher Kindstod (er schläft leider NUR auf dem Bauch), dann deutete die Kinderärztin auch noch an dass er an irgend einem Syndrom leiden könnte - mehr wurde uns aus Zeitmangel nicht erklärt - hat sich auch nicht bestätigt.
Nach vier Wochen habe ich abgestillt weil nicht genug Milch kam. Seitdem bekommt er das Fläschchen.
Eine Woche nach dem Abstillen ging es dann mit psychischen Problemen los. 6 Wochen nach der Geburt (also 2 Wochen nach dem Abstillen) bekam ich das erste mal sowas wie eine Regelblutung - nur Bräunlicher Batz.
Ich entwickelte Ängste und fühlte mich alleine mit meinem Sohn unwohl. Dazu muss gesagt werden dass ich einige Situationen hatte in denen der Kleine total schrie und ich ihn nicht beruhigt bekommen habe. Das hat mich sehr mitgenommenen, weil ich ihm nicht helfen konnte. Auch hab ich mir das Leben mit meinen Kind ganz anders vorgestellt - nicht so anstrengend und kräftezehrend. Auch den Schlafmangel habe ich total unterschätzt.
Auch Ich war der Meinung dass ich das alleine schaffen muss. Viele andere schaffen es doch auch - gefühlt.
Mit der Zeit geriet ich in einen Stress-Teufelskreis, aufgrund des Kaiserschnittes durfte ich mich nicht stark belasten. Bewegung ist aber meine Stressabbaustrategie...
Dann bekamen der Kleine und ich zu allem Überfluss auch noch Anfang diesen Jahres Corona. Eine Woche konnte sich mein Mann von der Arbeit frei machen, die zweite Woche musste ich mich aber weitestgehend alleine um den kleinen, kranken Mann kümmern. Da ich auch ziemlich geplättet war fiel mir die Betreuung extrem schwer und ich habe ein extremes Hilflosigkeitsgefühl empfunden. Omas wären theoretisch auch in der Nähe, die wollten aber aufgrund der Infektionsgefahr nicht kommen.
Nach Corona hatte ich noch mal ein Tief. Da hatte ich dann immer mehr Angst mit dem Kleinen alleine zu sein. Ich fühlte mich nur halbwegs wohl wenn noch jemand da war. Ich entwickelte mit der Zeit immer mehr Zwangsgedanken. Hatte Angst ihm zu schaden, mir zu schaden, vor der Zukunft - er ist jetzt schon sehr agil, was wenn ich später mal nicht mit ihm klar komme wenn er mal im Laufalter oder der Trotzphsse ist. Was wenn ich meinem Kleinen durch meinen Zustand schade. Dazu wurden Schlaf und Appetit immer schlechter. Dieses Tief bekam ich aber mit bioidentischem Progesteron ganz gut in den Griff. Mein Frauenarzt hat auf meinen Wunsch hin eine Hormonuntersuchung (zum richtigen Zeitpunkt) durchgeführt und festgestellt dass Progesteron fehlt, Estradiol war auch zu niedrig. Prolaktinwert war normal. Schilddrüse ist in Ordnung: TSH unter 2, ft3 und ft4 ebenfalls im Normbereich.
Dazu hat er mir noch Mönchspfeffer empfohlen.
Eine Woche fühlte ich mich ganz gut dann bekam ich eine Blutung und musste das Progesteron absetzen. Danach ging es mit dem Befinden wieder bergab. Ich hielt mich noch einige Wochen über Wasser.
Letzte Woche bin ich freiwillig in eine Klinik gegangen weil ich vor Ängsten, innerer Unruhe, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und übelsten Zwangsgedanken zu Hause nahezu durchgedreht bin.
Konnte mich nur noch halbwegs um meinen Sohn kümmern, zu allem anderen fehlte mir der Antrieb. Lust auf Unternehmung hatte ich theoretisch schon, aber mir fehlte Kraft, Antrieb und der Mut die Wohnung mit ihm zu verlassen - rausgehen mit Kind ging nur in Begleitung und größter Anstrengung. Was wenn der kleine schreit und sich nicht beruhigen lässt. Was wenn ich Stress bekomme. Auch hatte ich das Gefühl total neben mir zu stehen, gar nicht mehr ich selbst zu sein.
Meine Psychiaterin hat mir in der zweiten Welle auch schon Opipramol verschrieben, gegen die Ängste, hat aber nicht wirklich geholfen. Auch habe ich wieder Kontakt zu meiner Therapeutin aufgenommen.
Ein SSRI habe ich mich zu Hause nicht einschleichen trauen weil ich vor zehn Jahren schon mal einen Burnout hatte und da mit Venlafaxin extrem schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Auch habe ich das Gefühl dass sich mein Befinden in Bezug auf meinen Zyklus verändert. Vor meiner "Regelblutung" geht es mir extrem schlecht. Auch letzte Woche als ich in die Klinik gegangen bin bekam ich einen Tag nach dem Einchecken meine Tage, der Zyklus dauerte nur 18 Tage. Die Blutung war schwach und dauerte nur 3 Tage. Bioidentisches Progesteron hatte ich damals zwar davor auch genommen aber ohne Wirkung. Das einsetzen der Blutung brachte auch keine Besserung.
Am Montag habe ich mit 25mg Sertralin anfangen. Heute sind wir auf 50mg gegangen.
Hoffe das bringt was, ich fühle mich bald besser und kann beginnen an mir zu arbeiten.
Ich glaub es ist eine Verkettung unglücklicher Umstände:
Die Geburt bzw. Der Kaiserschnitt, dann war der kleine ja zu klein, meine Konstruktion - habe ADHS, Corona hat dann auch noch reingehauen...
Könnte mir auch vorstellen dass evtl. die Nebenniere noch mit rein spielt.
Nun meine Fragen:
Hat jemand Erfahrungen mit bioidentischem Progesteron in Verbindung mit Sertralin?
Die Ärzte hier kennen sich nur mit Psychopharmaka aus.
Kann man Progesteron dauerhaft einnehmen wenn es einem hilft? Mein FA sagt ich soll es nur in der zweiten Zyklushälfte einnehmen, die Sprechstundenhilfe vom FA meinte dass ich es einnehmen kann solange ich nicht blute. Was denn nun?
Dass ich Hilfe brauche will ich gar nicht von der Hand weisen. Depressionen liegen bei mir auch leider in der Familie - meine Mutter hatte auch mit Wochenbettdepression zu kämpfen und auch ich habe mit psychischen Problemen leider schon Erfahrungen.
Ich frage mich nur ob Progesteron mir helfen könnte stabil zu werden. Habe ja auch hier im Forum gelesen, dass viele um den ES und vor der Periode Probleme haben, also in Zeiten von starken Hormonschwankungen. Kann das Progesteron dann helfen?
Vielen Dank fürs lesen
Liebe Grüße
Susilein
seit einiger Zeit bin ich bereits stille Mitleserin - viele eurer Berichte haben mir Mut gemacht.
Nun möchte ich euch meine Geschichte erzählen:
Anfang November 23 wurde mein Sohn geboren es ist mein erstes Kind, ein Wunschkind und ich liebe ihn sehr. Die Schwangerschaft verlief bis auf ein paar Sorgen um das Ungeborene problemlos. Der kleine Mann kam vier Wochen zu früh und per Kaiserschnitt auf die Welt. Er hat uns mit seiner Ankunft ganz schön überrumpelt.
Die ersten Wochen haben mein Mann und ich funktioniert. Der Kleine musste extern warm gehalten werden und wegen Gelbsucht alle zwei Stunden gefüttert werden. Von Anfang an hatte ich große Sorge um den kleinen: plötzlicher Kindstod (er schläft leider NUR auf dem Bauch), dann deutete die Kinderärztin auch noch an dass er an irgend einem Syndrom leiden könnte - mehr wurde uns aus Zeitmangel nicht erklärt - hat sich auch nicht bestätigt.
Nach vier Wochen habe ich abgestillt weil nicht genug Milch kam. Seitdem bekommt er das Fläschchen.
Eine Woche nach dem Abstillen ging es dann mit psychischen Problemen los. 6 Wochen nach der Geburt (also 2 Wochen nach dem Abstillen) bekam ich das erste mal sowas wie eine Regelblutung - nur Bräunlicher Batz.
Ich entwickelte Ängste und fühlte mich alleine mit meinem Sohn unwohl. Dazu muss gesagt werden dass ich einige Situationen hatte in denen der Kleine total schrie und ich ihn nicht beruhigt bekommen habe. Das hat mich sehr mitgenommenen, weil ich ihm nicht helfen konnte. Auch hab ich mir das Leben mit meinen Kind ganz anders vorgestellt - nicht so anstrengend und kräftezehrend. Auch den Schlafmangel habe ich total unterschätzt.
Auch Ich war der Meinung dass ich das alleine schaffen muss. Viele andere schaffen es doch auch - gefühlt.
Mit der Zeit geriet ich in einen Stress-Teufelskreis, aufgrund des Kaiserschnittes durfte ich mich nicht stark belasten. Bewegung ist aber meine Stressabbaustrategie...
Dann bekamen der Kleine und ich zu allem Überfluss auch noch Anfang diesen Jahres Corona. Eine Woche konnte sich mein Mann von der Arbeit frei machen, die zweite Woche musste ich mich aber weitestgehend alleine um den kleinen, kranken Mann kümmern. Da ich auch ziemlich geplättet war fiel mir die Betreuung extrem schwer und ich habe ein extremes Hilflosigkeitsgefühl empfunden. Omas wären theoretisch auch in der Nähe, die wollten aber aufgrund der Infektionsgefahr nicht kommen.
Nach Corona hatte ich noch mal ein Tief. Da hatte ich dann immer mehr Angst mit dem Kleinen alleine zu sein. Ich fühlte mich nur halbwegs wohl wenn noch jemand da war. Ich entwickelte mit der Zeit immer mehr Zwangsgedanken. Hatte Angst ihm zu schaden, mir zu schaden, vor der Zukunft - er ist jetzt schon sehr agil, was wenn ich später mal nicht mit ihm klar komme wenn er mal im Laufalter oder der Trotzphsse ist. Was wenn ich meinem Kleinen durch meinen Zustand schade. Dazu wurden Schlaf und Appetit immer schlechter. Dieses Tief bekam ich aber mit bioidentischem Progesteron ganz gut in den Griff. Mein Frauenarzt hat auf meinen Wunsch hin eine Hormonuntersuchung (zum richtigen Zeitpunkt) durchgeführt und festgestellt dass Progesteron fehlt, Estradiol war auch zu niedrig. Prolaktinwert war normal. Schilddrüse ist in Ordnung: TSH unter 2, ft3 und ft4 ebenfalls im Normbereich.
Dazu hat er mir noch Mönchspfeffer empfohlen.
Eine Woche fühlte ich mich ganz gut dann bekam ich eine Blutung und musste das Progesteron absetzen. Danach ging es mit dem Befinden wieder bergab. Ich hielt mich noch einige Wochen über Wasser.
Letzte Woche bin ich freiwillig in eine Klinik gegangen weil ich vor Ängsten, innerer Unruhe, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und übelsten Zwangsgedanken zu Hause nahezu durchgedreht bin.
Konnte mich nur noch halbwegs um meinen Sohn kümmern, zu allem anderen fehlte mir der Antrieb. Lust auf Unternehmung hatte ich theoretisch schon, aber mir fehlte Kraft, Antrieb und der Mut die Wohnung mit ihm zu verlassen - rausgehen mit Kind ging nur in Begleitung und größter Anstrengung. Was wenn der kleine schreit und sich nicht beruhigen lässt. Was wenn ich Stress bekomme. Auch hatte ich das Gefühl total neben mir zu stehen, gar nicht mehr ich selbst zu sein.
Meine Psychiaterin hat mir in der zweiten Welle auch schon Opipramol verschrieben, gegen die Ängste, hat aber nicht wirklich geholfen. Auch habe ich wieder Kontakt zu meiner Therapeutin aufgenommen.
Ein SSRI habe ich mich zu Hause nicht einschleichen trauen weil ich vor zehn Jahren schon mal einen Burnout hatte und da mit Venlafaxin extrem schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Auch habe ich das Gefühl dass sich mein Befinden in Bezug auf meinen Zyklus verändert. Vor meiner "Regelblutung" geht es mir extrem schlecht. Auch letzte Woche als ich in die Klinik gegangen bin bekam ich einen Tag nach dem Einchecken meine Tage, der Zyklus dauerte nur 18 Tage. Die Blutung war schwach und dauerte nur 3 Tage. Bioidentisches Progesteron hatte ich damals zwar davor auch genommen aber ohne Wirkung. Das einsetzen der Blutung brachte auch keine Besserung.
Am Montag habe ich mit 25mg Sertralin anfangen. Heute sind wir auf 50mg gegangen.
Hoffe das bringt was, ich fühle mich bald besser und kann beginnen an mir zu arbeiten.
Ich glaub es ist eine Verkettung unglücklicher Umstände:
Die Geburt bzw. Der Kaiserschnitt, dann war der kleine ja zu klein, meine Konstruktion - habe ADHS, Corona hat dann auch noch reingehauen...
Könnte mir auch vorstellen dass evtl. die Nebenniere noch mit rein spielt.
Nun meine Fragen:
Hat jemand Erfahrungen mit bioidentischem Progesteron in Verbindung mit Sertralin?
Die Ärzte hier kennen sich nur mit Psychopharmaka aus.
Kann man Progesteron dauerhaft einnehmen wenn es einem hilft? Mein FA sagt ich soll es nur in der zweiten Zyklushälfte einnehmen, die Sprechstundenhilfe vom FA meinte dass ich es einnehmen kann solange ich nicht blute. Was denn nun?
Dass ich Hilfe brauche will ich gar nicht von der Hand weisen. Depressionen liegen bei mir auch leider in der Familie - meine Mutter hatte auch mit Wochenbettdepression zu kämpfen und auch ich habe mit psychischen Problemen leider schon Erfahrungen.
Ich frage mich nur ob Progesteron mir helfen könnte stabil zu werden. Habe ja auch hier im Forum gelesen, dass viele um den ES und vor der Periode Probleme haben, also in Zeiten von starken Hormonschwankungen. Kann das Progesteron dann helfen?
Vielen Dank fürs lesen
Liebe Grüße
Susilein