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sunny23

Hallo zusammen

Beitrag von sunny23 »

Dann will ich mich auch mal vorstellen! Also, ich bin 23 Jahr alt, verheiratet, habe eine eineinhalb Jährige Tochter und bin im 5. Monat schwanger.

Meine Tochter war ein absolutes Wunschkind und es hat auch gleich beim ersten Versuch geklappt! Die SS verlief ohne Komplikationen, zwar hier und da mal die bekannten Wehewehchen, aber ansonsten sehr harmonisch. Dafür war die Geburt aber umso schlimmer, glaube ich habe ein Trauma davon getragen...
Ich hatte unglaubliche Schmerzen, fühlte mich vom Arzt und der Hebamme im Stich gelassen. Es war die Hölle für mich und danach wollte ich eigentlich keine Kinder mehr, nur aus Angst vor der Geburt!
Als ich nach 3 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen wurde, bekam ich beim wickeln plötzlich eine Panickattacke, weil die Kleine auf einmal anfing zu weinen. Ich wusste nicht was da in dem Moment mit mir passierte, fühlte mich so hilflos, überfordert, obwohl die Kleine sich schnell wieder beruhigt hatte. Ich fing an zu weinen und konnte nicht mehr damit aufhören, plötzlich fühlte ich ihr gegenüber eine Abneigung, die ich nicht mal richtig beschreiben kann, es fühlte sich so furchtbar an! Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, wollte sie zur Adoption frei geben, wollte mein altes Leben wieder zurück!! Und das obwoh sie ein Wunschkind war, dieser Gedanke hat mich noch fertiger gemacht. Ein Glück hatte ich meinen Mann, der mich getröstet hat und sich um die Kleine gekümmert hat. Am nächsten Tag rief ich meine Mutter an, sie kam auch gleich vorbei und ich heulte mich bei ihr aus. Sie meinte, das wären bestimmt die berühmt berüchtigten Heultage, die sie selbst auch beim ersten Kind gehabt hätte. Ich konnte mir aber nicht vorstellen, dass es bei ihr auch so heftig war, ich hatte schließlig richtige Panick bekommen! Daraufhin meinte sie, wenn es nicht besser wird, müsste ich zum Arzt, kann auch eine Wochenbettdepression sein usw. Ihr Verständnis beruhigte mich sofort wieder und ich las alles über dieses Thema was ich finden konnte. Mir ging es von Tag zu Tag besser, ich heulte und sprach mich so oft aus (bei meiner Mutter und meinem Mann) wie mir danach war. Danach ging es mir immer gleich ein bißchen besser. Die erste Zeit konnte ich zwar nicht allein mit meiner Kleinen sein, weil ich sofort wieder Panick bekam, aber auch das wurde mit der Zeit besser. Immer wenn ich einen Anflug von Panick bekam, habe ich mich abgelenkt, habe was im Haushalt getan, bin spazieren gegangen etc., das hat mir wirklich unglaublich geholfen, ich wollte mich diesen Gefühlen nämlich nicht einfach so hingeben! Und wenn es garnicht mehr ging, habe ich mich wie gesagt ausgeheult und ausgequatscht, bis ich wieder Hoffnung in mir spürte... Ich fühlte mich Anfangs wie in einer anderen Welt, meine Tochter war mir total fremd, aber dennoch musste ich mich um sie kümmern, ich hatte einen regelrechten Drang danach sie zu versorgen, wenn auch erst sehr mechanisch. Aber ich hate ihr sowieso schon ein schlechtes Gewissen gegeüber, weil die Mutterliebe sich noch nicht einstellen wollte und alles, da musste ich mich wenigstens um sie kümmern!
Es ging mir also immer besser, die Rückschläge wurden weniger und nach ein paar Monaten, hatte ich mich wieder im Griff. Die große Liebe überkam mich, ich hatte keine Angst mehr davor allein mit ihr zu sein, mir ging es einfach wieder so gut wie früher!

Das ist aber leider noch nicht das Ende der Geschichte... Als meine Tochter 10 Monate alt war, bekam ich einen Rückschlag. Ich hatte eine OP und vielleicht hat mich der Klinikaufenthalt an die Geburt erinnert, ich weiß es nicht. Aber als ich es hinter mir hatte und wieder zuhause war, war ich wie damals erst erleichtert. Und dann von einem auf den anderen Tag ging es wieder los, aber nicht in Form von Panick, sondern von Zwangsgedanken! Plötzlich hatte ich solche Angst meiner Tochter etwas anzutun, obwohl ich sie so sehr liebe und eigentlich ständig Angst habe, dass ihr was passiert! Ich verstand die Welt nicht mehr... Also wandte ich mich wieder verzweifelt an meine Mutter, mein Mann konnte diese Gedanken nämlich auch nicht verstehen, er machte mir zwar keine Vorwürfe und wollte mich beruhigen, dass mir so etwas nicht passieren konnte, aber das beruhigte mich dennoch nicht. Meine Mutter hingegen meinte gleich zu mir, dass es nicht die Realität wäre, sondern eben diese Zwangsgedanken, sie hatte wohl mal was darüner gelsen. Ich mich also auch über dieses Thema schlau gemacht und schlagartig war ich beruhigt, dass es wohl doch nur etwas harmloses ist und die ZG waren wie weg geblasen...

Immer noch nicht das Ende (hoffe dass es irgendwann mal ein Ende nehmen wird!) :lol:
Kurz vor dem ersten Geburtstag meiner Tochter erfuhr ich, dass ich wieder schwanger bin. Diesmal war es nicht geplant, ein Unfall also. Das hat mich total aus der Bahn geworfen, hatte ich doch erst den nächsten Nachwuchs in 2 Jahren geplant (wenn überhaupt)! Ich dachte über Abtreibung nach, konnte dies aber nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Also entschied ich mich für das Kind, doch erst wollte keine Freude dafür aufkommen. Ich wurde wieder etwas depressiv, was sich aber auch schnell wieder gelegt hatte. Doch dann kamen die Zwangsgedanken wieder und ich fand dieses Forum, seitdem geht es mir wieder besser. Jetzt habe ich nur Angst vor der Geburt, vor dem danach, dass es diesmal vielleicht noch schlimmer wird und ich es diesmal nicht so einfach selber in den Griff bekomme. Es ist wirklich immer ein auf und ab und wenn ich nur gereizt bin, aber das kann es doch auf Dauer nicht sein, also diese Stimmungsschwankungen?? Ich habe gemerkt, besonders wenn eine große Veränderung in meinem Leben stattfindet, die nicht unbedingt positiv ist, dass ich dann mit Depressionen etc. darauf reagiere. Wieso bin ich nur so empfindlich geworden, seit der Geburt meiner Tochter...

Mein Leben lief auch vorher nicht optimal und ich denke, dass es auch damit zutun hat. Das die Geburt so gesehen nur ein Tropfen auf dem heissen Stein war. Meint ihr mir würde ein Besuch beim Psychologen weiter helfen? Kurzzeitig mit Sicherheit, es hilft mir ja immer mich auszuquatschen, aber auch auf lange Sicht gesehen?? Ich meine was sagt denn so ein Doc zu einem, dass diese Stimmungsschwankungen nicht mehr durchkommen? Medikamnte möchte ich nicht nehmnen, nur wenn es garnicht anders geht, ich habe nämlich echt Angst davor! Dass ich abhangig werde oder emotional ohne die Pillen nicht mehr leben kann...
Was haltet ihr von meiner Geschichte?? Eure Meinungen würde mich wirklich sehr interessieren und ich freue mich, endlich Leute gefunden zu haben, denen es ähnlich geht, das fühlt sich gleich gut an! :wink:
Sorry für diesen Roman und noch etwas: Habt ihr vielleicht einen Buchtipp für mich, über Depressionen, wie man da raus finden kann oder z. B. Wochenbett-Depressionen vorbeugen kann?? Das Buch "Der Kobold im Kopf..." habe ich schon bestellt, habe den Tipp auch hier gelesen! Danke und LG
babsi

Ein herzliches Hallo

Beitrag von babsi »

Hallo sunny

ich kann zwar nur kurz antworten, weil mein kleiner sich schon beschwert...."uta weg", das da heißt, Computer weg, aber ich wollte dich noch ganz schnell aber sehr herzlich hier bei uns im Forum willkommen heißen!
Ich denke, dass du hier ein Stück weit Unterstützung von Gleichgesinnten auf deinem Weg findest.

Schön, dass du uns deine Geschichte anvertraut hast und noch was....ich weiß zwar nicht genau wieso, aber ich hab den Eindruck, dass du sehr viel Kraft ausstrahlst...also die beste Voraussetzung für die kommende Zeit.

Also hol dir hier das raus, was du für dich brauchst!!

babsi
sunny23

Beitrag von sunny23 »

Hallo babsi,
ich danke dir! Ich hoffe sehr, dass ich Kraft haben werde, aber ich bezweifle es...
LG
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