Hallo, mein Körper schlägt Alarm!

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licht3

Hallo, mein Körper schlägt Alarm!

Beitrag von licht3 »

Hallo,

ich bin auch neu hier und wohl kein klassischer Fall, was die Sache aber keineswegs einfacher für mich macht. Habe nun erfahren, dass ich eine postpartale Depression habe. Auch in der Schwangerschaft hatte ich wahrscheinlich Depressionen, die aber nicht erkannt wurden, weil sich bei mir die Beschwerden auf den Körper schlagen. So habe ich seit vielen Monaten, ausgelöst durch die Schwangerschaft, Schmerzen im Becken- und Unterleibsbereich. Ab dem fünften Monat konnte ich schon nur noch kurze Strecken laufen und die letzten Wochen habe ich im Bett verbracht, weil noch schlimme Symphysenschmerzen dazu kamen. Für mich kam das alles aus heiterem Himmel, zumal ich schon zwei unproblematische und schöne Schwangeerschaften hinter mir habe. (Tochter 2000/Sohn 2003) Es war furchtbar und die schlimmste Zeit in meinem Leben, die leider noch anhält.
Das Schlimmste war, als ich feststellen mußte, dass die Beschwerden auch kurze Zeit nach der Geburt wieder da waren. Mein zweiter Sohn ist jetzt 8 Wochen alt.
Ich habe erst versucht die Schmerzen zu ignorieren-was nicht geht- und funktioniert. Mein Körper hat dann mit Brustentzündungen und Fieber reagiert. Vor zwei Wochen ist es dann schlimm geworden und ich habe andauern angefangen zu weinen. Ich würde mich so gerne freuen, aber über allem liegt dieser bleierne Schleier, der die Freude und Hoffnung nimmt. Ich muß mich zu allem aufraffen, fühle mich so schwer, dass ich nur langsam und kurze Strecken gehen kann. Zum Glück habe ich,da sonst nichts half, schon gegen Ende der SS mit Psychotherapie begonnen, die ich jetzt wieder zwei Mal die Woche fortsetze. Medikamente bekäme ich nur, wenn ich abstille. Mittlerweile bin ich dazu bereit. Ich habe ja jetzt drei Kinder zu versorgen.
Mich würde nun interessieren,wer von euch auch eine versteckte (lavierte) weil durch Schmerzen überdeckte Form der Depression hat oder hatte und was euch geholfen hat. Meine Geduld ist bis aufs äußerste gespannt. Zum Glück habe ich Gefühle für meinen Sohn und er ist ganz pflegeleicht und süß. Für meine Familie ist meine Lage natürlich belastend und ich kann nur hoffen, dass es mir eines Tages besser geht.

Vielleicht gibt es hier ja Frauen, denen es ähnlich geht oder ging.
Danke fürs Lesen und liebe Grüße voll Sonnenschein! (Der bei mir im Moment leider überhaupt nicht ankommt.) :(
rebecca

Beitrag von rebecca »

Ich möchte dich ersteinmal herzlich willkommen heißen hier bei uns :-)
Ich denke das es erstmal egal ist wie sich so eine Depression (im Schafspelz) äußert. Wichtig ist das man sie als solche erkennt. Was bei dir ja der Fall zu sein scheint.
Dann könnte ich mir vorstellen dass ein Therapie in Form von Verhaltensthera. dir gut tun könnte. Ich habe gelernt in der Jahren mir in solchen Situationen die Frage zu stellen, warum ist es grade so dass ich mich nicht bewegen kann? Was hindert mich an meiner Berwegung ?usw
Weißt du was ich meine? Es ist schwierig dies zu erklären , aber in dem Moment hat man die Möglichkeit in einem anderen vielleicht Lösungsbringenden Blickwinkel zu sehen.
Ich wünsche dir alles liebe
Rebecca :wink:
Heike

Beitrag von Heike »

Hallo,
bei mir äusserte sich die Depression zunächst auch nur körperlich. Begonnen hat es auch schon in der Schwangerschaft. Zumindest führe ich meine Beschwerden heute darauf zurück.
Ich hatte seit der 25. Woche vorzeitige Wehen bis ca. vier Wochen vor der Geburt und musste liegen und vier Wochen im Krankenhaus verbringen. In der 35. Woche hörten die Wehen plötzlich auf und die Geburt musste in der 39. Woche nach einem Blasensprung eingeleitet werden, weil keine Wehen kamen.
Nach der Geburt plagten mich Darmprobleme. Nach jeder Mahlzeit rumorte der Magen und ich hatte das Gefühl, dass alles was ich zu mir nehme sofort in den Darm gelangt und ausgeschieden wird. Mir war es in dieser Zeit auch oft übel, ich litt an Durchfall und habe, bis man die Krankheit nach sechs Monaten diagnostizierte, unfreiwillig 10 Kilo abgenommen und war am Ende meiner Kräfte. In dieser Zeit bin ich von Arzt zu Arzt gerannt niemand konnte mir helfen. Du hast echt "Glück", dass Dir so frühzeitig geholfen werden kann und ich bin mir sicher, dass es Dir körperlich und psychisch bald wieder besser geht.
Erst als sich meine psychische Verfassung so sehr verschlechterte, dass ich nicht mehr leben wollte und konnte, wurde die Depression erkannt.
Ich musste von heute auf morgen abstillen und bekam Medikamente. Von einer Woche auf die andere waren meine körperlichen Beschwerten "behoben". Bis es mir auch psychisch wieder besser ging, hat etwas länger gedauert. Aber jetzt geht es mir wieder gut.
Alles Gute,
liebe Grüße Heike.
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