Liebe Grüße aus Berlin

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maude

Liebe Grüße aus Berlin

Beitrag von maude »

Hallo zusammen,

ich lese schon seit einigen Wochen hier mit und habe mich vor etwa zwei Wochen dann auch angemeldet. Heute will ich mich vorstellen:
Ich bin 29 Jahre alt, arbeite als Erzieherin in der Jugendhilfe und beschäftige mich die letzten Monate sehr intensiv damit, ein Kind zu bekommen. Abgesehn davon, dass ich zwischen "oh ja, sofort schwanger sein" und "nein, das ist alles noch zu früh" täglich hin- und herschwanke, habe ich auch große Angst davor.
Im November 2001 bin ich - für mich und meine Umwelt völlig unerwartet - an einer Psychose erkrankt. Ich war dann vier Wochen in einer Klinik, anschließend drei Monate in einer Tagesklinik. Seit damals nehme ich Medikamente und habe über Jahre eine Therapie gemacht. Nun möchte ich die Medikamente ausschleichen (bin auch schon dabei), denn 1. will ich nicht mein Leben lang Medis nehmen und 2. nehme ich ein Medikament, dass ich zwar sehr gut vertrage, mit dem man aber nciht schwanger werden soll (Zeldox).
Mein Freund unterstützt mich sehr in meiner Entscheidung. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte ich das "Experiment" schon viel früher gewagt. Ich fühle mich auch fast immer sehr gut, habe eine dreijährige Ausbildung absolviert und arbeite seit über zwei Jahren - anfangs als Nachtdienst und seit Beginn diesen Jahres im Bezugsbetreuungssystem. Meine Arbeit macht mir viel Spaß, ist aber auch (psychisch) sehr anstrengend.
Ja, und dann ist sie immer wieder da: die Angst, ohne Medikamente rückfällig zu werden. Ich glaube, wenn ich mich nicht so langsam mit einer Schwangerschaft anfreunden würde, würde ich die Medis nicht ausschleichen.
Ach, ich könnt noch so viel über mein Gedankenchaos schreiben, aber das reicht erstmal als Vorstellung.

Lieben Gruß Sarah
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo liebe Sarah!

Schön, dich hier kennen zu lernen und vielen Dank für deine Geschichte. Ich kann deine Ängste absolut nach voll ziehen, genau so aber auch deinen Wunsch nach einem Baby. Ich kann dir sagen, dass hier einige Mamas gibt, die nach einer überstandenen Wochenbettpsychose wieder schwanger und Mama´s geworden sind. Es ist also durchaus möglich, aber ganz klar, dass du Angst hast vor einem Rückfall hast.

Obwohl ich "nur" eine Wochenbettdepression hatte und dann irgendwann anfangen durfte meine Medikamente zu reduzieren, hatte ich genau die selben Ängste und Befürchtungen, habe aber den Schritt gewagt und mich langsam Schritt für Schritt, vorgetastet. Ich habe meine AD-Dosis nun schon um 2/3 reduziert und bin trotzdem stabil geblieben! :D

Liebe Sarah, ich hoffe wir können dir hier viel Mut machen und dich bei deiner Entscheidung bzw. Reduzierung der Medikamente unterstützen. Zudem gibt es bei uns sehr viel Info-Materiel zum Thema "Prävention". Vorne auf der Startseite im Menü gibt es dazu viel Wissenwertes unter der Rubrik "Prävention". Oder du kannst Sabine Surholt anmailen und dich nach Unterlagen erkundingen.

Ich wünsche dir ganz viel Glück, Geduld und Hoffnung beim Reduzieren und beim Abenteuer "Baby"!

P.S. Ich nehme Bachblüten zur Unterstützung bei meiner Reduzierung und komme so sehr gut klar. Es gibt einige Essenzen, die dir Kraft und Mut geben und gleichzeitig die Ängste lindern können. Wenn du mehr wissen magst, bin ich gerne für dich da!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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