Vorstellung

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vanoua

Vorstellung

Beitrag von vanoua »

Hallo zusammen,
ich wohne in Stuttgart und möchte mit vorstellen und euch meine Situation schildern.
Am 8. August habe ich per gewünschten Kaiserschnitt die kleine Lija entbunden, ein Wunschkind, nach einer völlig problemlosen
Schwangerschaft mit 39 Jahren. Sie wog nur 2560 g und war 2 Wochen zu früh dran, die Ärzte hatten sich geirrt.
da viele meiner Freundinnen Probleme hatten mit dem Stillen und ich Schlupfwarzen habe, entschied ich mich dagegen um uns den stress zu ersparen, das Kind sollte schnell zunehmen. ich bekam 2 tabletten eines abstillmedikamentes. ich fühlte mich im krankenhaus schon etwas weinerlich und dachte hormonumstellung, geht vorbei. die letzte nacht im krankenhaus hatte ich ein einzelzimmer und wollte die kleine über nacht bei mir behalten, statt sie im kinderzimmer abzugeben. entsetzt stellte ich fest, dass mein ruhiges, den ganzen tag schlafendes kind, sich in der nacht in ein herzzereissend schreiendes kleines wesen verwandelt, dass ich stundenlang nicht beruhigen konnte und um 5 uhr morgens völlig am ende bei den kinderschwestern abgab.
dann begann der horror, am nächsten tag nach hause, völlig panisch, angst vor den nächten, schuldgefühle ohne ende, beruhigungsmittel, schlafmangel usw. ich dachte daran abzuhauen, das kind wegzugeben, weinte die ganze zeit, weil mein leben zu ende ist. mein mann und meine mutter stehen mir zur seite, gott sei dank.

langsam geht es mir besser, glaube ich, aber heute ists wieder schlimm. unter der woche ist mein mann oft beruflich weg, auch über nacht, dann kommt zwar meine mutter, denn ich kann nachts nicht alleine mit ihr bleiben, aber ohne meinen mann gehts mir einfach schlecht.
das kind schläft jetzt aber besser und ich habe es immer mehr lieb und kaum noch angst, dass ich ihr etwas antue. es hilft zu hören, dass man nicht alleine ist. ich habe versucht von den therapeuten auf der liste jemanden zu erreichen, keine chance, wisst ihr vielleicht noch jemanden?
medikamente möchte ich nicht nehmen, aber reden hilft sehr finde ich.
deshalb auch vielen Dank euch allen fürs “zuhören".
liebe grüsse
Vanoua
Ava

Beitrag von Ava »

Liebe Vanoua,

danke, dass Du Dich uns anvertraust!
Du schreibst, dass Reden Dir hilft. Willst Du es nicht vielleicht mit einer Gesprächstherapie versuchen? Das kann eine Menge helfen - und die Krankenkasse bezahlt die Stunden. Warst Du schon bei einem Arzt (HAusarzt oder Psychiater)? Das würde ich Dir auch empfehlen, um Dich überweisen zu lassen zur Psychotherapie.
Hier kannst du alle Fragen stellen rund um PPD, und hier sind viele Frauen, die Ähnlches durchmachen oder durchgemacht haben - ich auch!!

Nur Mut, denn alles wird gut, auch wenn Du es jetzt nicht glaubst!

Ava
Nora

Beitrag von Nora »

Guten Morgen, Vanoua,

viele Deiner Gefühle kenne ich noch sehr gut aus meiner schlimmsten Zeit - die Panik, Angst, Schuldgefühle. Schrecklich. Auch ich konnte nicht alleine sein mit meinem Baby. Du bist hier also genau richtig und kannst alles rauslassen, was Dich bedrückt.
Zum Thema Therapeut würde ich Dir raten, wie Ava schon sagt, zum Hausarzt/Neurologen zu gehen. Wenn der Hausarzt eine Überweisung schreibt geht es meist etwas schneller als wenn man einfach bei den Therapeuten anruft. Der Hausarzt kann die Dringlichkeit erhöhen und möglicherweise bekommst Du dann eher einen Termin.
Es ist gut, dass Du Unterstützung von Deiner Mama und Deinem Mann hast. Das ist jetzt sehr wichtig.
Bei einer Freundin von mir war es auch ein geplanter Kaiserschnitt und die Ärzte haben sich auch verrechnet und das Baby zu früh geholt. Das scheint wohl öfter vorzukommen. Meine Freundin hat gottseidank keine PPD entwickelt, aber da die Kleine große Anpassungsschwierigkeiten hatte (hat nicht geatmet nach der Geburt und war 2 Wochen auf Intensiv) hat Sie noch heute, nach 2 Jahren, ziemlich daran zu knabbern.

Alles Liebe für Euch
Nora
Geli
power user
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Wohnort: NRW

Beitrag von Geli »

Hallo Vanoua,

herzlich willkommen auch von mir. Gut, dass du so viel Unterstützung von deiner Familie hast. Das ist ganz wichtig.

Ich möchte dir noch den Tipp geben, dass du einmal auf der Hauptseite von Schatten und Licht unter der Rubrik "Selbsthilfegruppen" nachschauen kannst (dort kannst du die pdf-Datei öffnen). Es gibt in Stuttgart eine Beraterin. Und du erfährst auch bestimmt einiges über die Gruppe, die dort evtl. existiert, wo du dich mit anderen treffen oder auch telefonisch austauschen kannst.

Frag bei ihr (Anke) an, welche Therapeuten sie dir vor Ort empfehlen kann. Sie hat gewiss noch mehr Adressen. Nämlich die Fachleute, die sich nicht durch eine Einverständniserklärung bereit erklärt haben, hier im Internet zu erscheinen. Und außerdem sonst noch allerlei hilfreiche Tipps.

Viel Glück
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
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PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
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2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
vanoua

Danke!

Beitrag von vanoua »

Ich danke euch. Wenn ich höre, dass es jemand genauso ging, jemand ähnliche empfindungen hatte, das tut schon gut. Ich habe doch noch einen Termin bei einer Therapeutin bekommen, ich hatte ihr eine nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen und sie hat zurückgerufen. Übermorgen werde ich hingehen. Ich hoffe das hilft. Danke!
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