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Spirit

Neu hier - Versuch meiner Vorstellung

Beitrag von Spirit »

Hallo Ihr´s!

Hmm, da sich hier ja alle so bißchen vorstellen, möchte ich dies auch tun. Obwohl das eigentlich nicht so mein Ding ist.
Ich möchte auch nur zu meinem "Hauptproblem" schreiben, sonst würde das hier ein ellenlanger Roman werden.

Also:
Ich bin noch 33 Jahre und sehr glücklich verheiratet. Und wir haben 2 Kinder (Mimi (noch 8) und Lilly (4)) - beides absolute Wunschkinder. Eigentlich bin ich ein lebensfroher Mensch - d.h. ich lache sehr gern und habe Spaß mit meiner Familie.


Mir ging es eigentlich immer gut bis auf die alltäglichen Probleme die jeder mal hat. Naja, dachte ich zumindest.

Angefangen hat alles so schleichend nach Lilly´s Geburt. Und gemerkt hab ich es auch nur ganz langsam so nach und nach.
Hmm, weiß garnicht so recht wie ich das schreiben soll, da ich nicht genau weiß wann es so richtig rauskam.
Ich weiß nur noch folgendes: Wenn wir mit den Kindern spazieren waren, sind wir auch manchmal über eine Brücke gelaufen. Den Wagen hab ich sonst immer geschoben. Aber irgendwann fing es an, daß ich ganz schlimme Gedanken hatte, wenn wir da lang sind. (Leider ist unsere Bank genau auf der anderen Elbseite, so daß wir da lang mußten.) Ich habe dann irgendwann so richtig Angst vor mir selber bekommen.
Die Gedanken: "Was wäre eigentlich wenn ich jetzt mein Baby aus dem Wagen nehme und in die Elbe werfe?"
POAH!
Das war schon ein rechter Schock für mich.

Warum hat man eigentlich solche doofen Gedanken wenn man doch sein Kind über alles liebt?!?!?!

Irgendwann breiteten sich die Gedanken auch auf meine Große aus. Aber zum Glück nicht ganz so schlimm/häufig.
Wir haben dann angefangen - wenn wir da lang mußten - daß mein Mann den Wagen am Anfang der Brücke genommen hat und ich 2-3 Schritte mit der Großen vorneweg gelaufen bin. Sobald die Brücke vorbei war hab ich natürlich wieder geschoben.

Ich dachte, das ginge irgendwann wieder weg. Schließlich sind wir einen Monat vor Geburtstermin erst von BaWü nach Dresden zurückgezogen. Das war Streß pur. So hab ich den ganzen Mist auch darauf geschoben.
Aber irgendwie wollte es nicht aufhören.

Ich habe schon manchmal dran gedacht zu einem Psychiater oder so zu gehen. Aber dann hab ich mir wieder gesagt, daß ich doch nicht bekloppt bin und auch nicht rumjammern will.

Naja, was soll ich sagen. Irgendwann hab ich es doch getan. Nach 2-3 Gesprächen habe ich mit einer Gruppentherapie begonnen. Es tat gut sich da auszuquatschen. Aber so wirklich geholfen - find ich und auch mein Mann - hat das Ganze auch nicht.
Naja, irgendwann war die Therapie zu Ende. Danach war ich ein- oder zweimal wieder dort, weil ich ein Problem hatte. Aber die Antworten waren nie wirklich so eine Hilfe. Er hat mir nur noch eine Verhaltenstherapie vorgeschlagen. Gemacht hab ich das bis jetzt nicht.

Der momentane Stand ist so, daß ich doch noch einige Symptome habe. Wie z.B. Energiemangel, Schuldgefühle (warum auch immer),stellenweise Desinteresse/Teilnahmslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, sexuelle Unlust (und das wo wir noch ein drittes Kind wollen!), Kopfschmerzen (wobei meine Ärztin sagte, daß das Migräne wäre), Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen (bin momentan noch in einem Lehrgang).

Tja, und dann sind noch einige verstärkt worden: Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Ängste.
Das ist dadurch gekommen, daß meine Mama am 29.12.2006 eine Hirnblutung mit Aneurisma hatte. Und das ganze in Norwegen und ohne Auslandsversicherung. Ich hab mich um die ganze Rücküberführung (nennt man das so?) und so gekümmert. Und bin jetzt auch gerichtlich bestellte Betreuerin für sie, da sie leider geschlossen untergebracht sein muß. Voriges Jahr ging´s meiner Mama auch sehr schlecht, so daß ich im Sommer irgendwann sogar Selbstmordgedanken hatte, weil ich nicht wußte wie es weitergehen soll. Ich liebe sie sehr. (Ich könnt schon wieder losheulen wenn ich das hier schreibe.) Naja, zum Glück geht es ihr jetzt besser.
Ich habe auch totale Panik davor, daß mal meine Großellis (80 und 78) oder meine Mama mal nicht mehr sind. Ich weiß nicht was dann aus mir wird.

Ich bin nur froh, daß ich meinen total lieben und verständnisvollen Mann und meine 2 Kinder habe. Die 3 sind mir einen wahnsinnig tolle Stütze. Ohne sie hätte ich mir wahrscheinlich voriges Jahr wirklich was angetan.

Auch unsere 3 Katzen sind mir manchmal eine Hilfe. Gerade wenn ich mal mit denen schmuse. Das beruhigt einen so schön.


So! Nun isses doch ein Roman geworden. Obwohl ich wirklich nur zum "Hauptproblem" geschrieben habe. :oops: *g*

LG
Spirit
Zuletzt geändert von Spirit am 28:09:2008 22:00, insgesamt 1-mal geändert.
Geli
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Beitrag von Geli »

Hallo Spirit of Art (schöner Name),

ganz herzliches HALLO hier im Forum.

Du hast schon, als Eurer erstes Kind auf der Welt war, einiges mitgemacht. Das mit deiner Mama, die Ängste, die du um sie hast und auch um deine Großeltern, die Verantwortung, die du hast. Dann seid ihr auch noch kurz vor der Geburt Eures zweiten Kindes umgezogen, der Stress, der da aufgekommen ist und hinzu kommt dann nach der Geburt die Arbeit und Verantwortung für zwei Kinder. Und für deine Fortbildung hast du dir ja auch einiges vorgenommen. Das ist sehr viel Trubel - körperlich und seelisch.

So denke ich auch, dass die Angstgedanken, die du beim Überqueren der Brücke verspürst, durch die Angst kommen, wenn ein dir nahestehender Mensch geht. Der Gedanke, dass der Kinderwagen die Brücke hinunterstürzt, ist wie ein Verzweifelungsgedanke. Denn wenn Eurer jüngstes Kind und auch Eure erste nicht da wären, brauchtest du keine Angst um sie zu haben. Verstehst du? Es ist wie ein Selbstschutz.

Ich denke, eine Psychotherapie - allein mit einem Therapeuten - würde dir sehr gut tun, um all diese Dinge zu besprechen. Auf der Hauptseite des Vereins Schatten und Licht gibt es unter der Rubrik "Fachleute" eine pdf-Datei, auf der Therapeuten stehen, die sich mit dem Krankheitsbild PPD/PPP befassen und die von Betroffenen empfohlen wurden. Ich habe mal nachgesehen, es gibt in Dresden einige. (Gut, dass du deinen Wohnort mit eingetragen hast).

Auf der Liste stehen auch ein Psychater und Gynäkologin.

Dann gibt es unter dieser Rubrik auch eine Liste der Selbsthilfegruppen. Schau dort einmal nach, es gibt nämlich eine Ansprechpartnerin dort. Sie kann dir noch einige Tipps geben, speziell dann auch für Dresden.

Ganz super, dass du so gute Unterstützung von deinem Mann hast. Und du liebst deine Kinder wirklich. Du brauchst kein schlechtes Gewissen oder Schuldgefühle zu haben. Deine Gedanken, die dich so zermürben, haben eine Ursache und einen Grund.

Ganz viel Austausch hier im Forum.
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
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Geli
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Beitrag von Geli »

Hallo, ich noch einmal

da sich die Schilddrüse nach der Geburt eines Kindes verändern kann, was wie bei dir u.a. zu Erschöpfung, Kopfschmerzen, usw. führen kann, möchte ich dich da eigentlich auch darauf aufmerksam machen.

Um die Schilddrüse gründlich zu untersuchen, sollte man einen erfahrenen SD-Arzt oder Endokrinologen, der sich auch mit der SD-Untersuchung gut auskennt, aufsuchen. Hier unter diesen Links findest du Fachleute auf diesem Gebiet, die auch von Betroffenen empfohlen wurden. Dresden scheint ja da auch gut vertreten zu sein.

http://schilddrueseundpsyche.siteboard. ... ut201.html

http://www.schilddruesenspezialisten.de ... php&id=857


Das Blut sollte immer untersucht werden auf:
fT3 und fT4 (freie! Hormone),
TSH,
Antikörper MAK und TAK,
und Ultraschall bzw. auch Szintigramm.

Denn erst ein Ultraschall gibt Auskunft über die Veränderung einer SD.

Wenn du dieses Thema in einem gesonderten Beitrag im Unterforum z.B. "Depression und Psychose" einstellst, sind hier einige im Forum, die sich da bestens auskennen und dir noch weiter Auskunft geben können. Wenn du in den letzten Beiträgen hier im Forum liest, findest du auch schon einige Infos zur Schilddrüse.

Da ich auch selbst weiß (und von vielen anderen), wie die Schilddrüse da ganz gehörig mit mischt, was psychische und körperliche Beschwerden betrifft (und auch andere hormonelle Funktionen beeinflusst wie z.B. Menstruationszyklus) würde ich die SD auf jeden Fall mit kontrollieren lassen.
Lieben Gruß von mir

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Spirit

Beitrag von Spirit »

Hallo Geli,
danke für die liebe Begrüßung und die Tipps.

Ich muß aber mal einiges richtig stellen. :wink:
Geli hat geschrieben:... Das mit deiner Mama, die Ängste, die du um sie hast und auch um deine Großeltern, die Verantwortung, die du hast.
Das mit meiner Mama war erst 2006. Da waren unsere 2 Mäuse schon da.
... dass der Kinderwagen die Brücke hinunterstürzt...
Es war nicht der Gedanke, daß der Kinderwagen runterstürzt, sondern daß ich mein Baby über die Brücke werfe. *schauder*


Ein Psychotherapie - naja, ich hatte ja die Gruppentherapie und die Gespräche mit dem Arzt.
Oder meinst Du direkt eine Einzeltherapie?
Danach hab ich ihn auch schon gefragt. Aber da die Gruppentherapie ja erst vor kurzem war müßte ich jetzt 2 Jahre warten bis die KK mir wieder eine Gesprächstherapie bezahlen würde. Deshalb kam von ihm der Vorschlag mit der Verhaltenstherapie.
Außerdem bin ich mir nicht mehr so sicher, ob er der richtige Arzt ist.


Daß meine Schilddrüse eine Unterfunktion hat, weiß ich seit kurz bevor ich wußte, daß ich mit meiner Kleinen schwanger bin. Der Frauenarzt hat das damals festgestellt. Seitdem nehm ich L-Thyroxin.
Nur einen SD-Ultraschall hab ich noch nie gehabt. Müßte ich evt. mal meinen Arzt fragen.


Danke nochmal!
LG
Spirit
Geli
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Beitrag von Geli »

Hallo Spirit of Art,

das mit deiner Mama 2006 war mir klar. Aber wieso waren deine beiden Mäuse da schon da, weil du oben schreibst, dass Mimi 0 ist.

Es ist - denke ich - so, dass deine Ängste ja nun nicht fort sind nach 2 Jahren. Das baut sich ja auf und nun durch eure 2. Tochter kommt es raus. Weil du dir ja vorstellst, dass der Kinderwagen die Brücke runter stürzt. Und das sollte bei mir oben auch so heißen, dass damit eure Tochter gemeint ist. Wenn nur der Wagen fällt, wäre ja nicht so schlimm.

Ich denke auch nicht, dass du jetzt keine Gespräche mehr bekommst. Warum sollte man nun 2 Jahre warten. Wahrscheinlich keine Gruppentherapie. Hat das der Arzt gesagt oder deine KK?
Hier im Forum sind doch einige, die eigentlich viel länger Psychotherapie machen. Über den Hausarzt bekommt man wieder ein neues Rezept über - ich glaube so 20 Sitzungen - Auch die ich hier bei uns so kenne, warten da keine 2 Jahre. Frag doch noch mal direkt bei deinem HA und bei der KK nach. Eine Einzeltherapie fände ich bei dir halt wegen deiner persönlichen Geschichte schon sinnvoller. Auch, weil es jetzt auch deine beiden Kinder betrifft.

Wenn du die Beraterin der SHG anrufst, kann sie dir sicherlich eine Gesprächstherapeutin empfehlen. Sie befassen sich ja auch speziell mit dem Thema PPD und den Sorgen, die damit einhergehen. Das wäre schon sinnig, denn es sind auch Frauen, die dort auf der Liste stehen.

Mach dir aber - wie schon gesagt - da kein schlechtes Gewissen. Das sind ganz normale Ängste, die jeder hat. Vor allem auch eine Mutter. Die einem aber in dieser ausgeprägten Form (weil man sie halt so sehr deutlich denkt und fühlt) schon Sorgen bereiten. Du bist wahrscheinlich auch ein solcher Mensch, der sich wie ich und viele andere hier, viele Gedanken allgemein und auf Geschehnisse in der Zukunft macht. Und dann geht teilweise das Gedankenkarusell los und lässt einen nicht mehr los. Und wenn dies einen zu sehr runterzieht wie in Form von Ängsten, Hoffnungslosigkeit usw. (wie du oben ja auch schreibst), ist dies therapiebedürftig (medizinische abklären und etwas für deine Psyche in Form von guten Gesprächen tun - egal ob Psychotherapeut oder Familie, Freunde oder auch SHG). Für deine Seele hast du deine Familie und auch die beiden Katzen, durch die du Kraft schöpfst. Sie sind dein Rückhalt, wenn du die Sache angehst.

Stell doch hier im Unterforum "Therapien" mal die Frage wegen dieser 2-Jahres-Frist und wie das bei anderen Frauen ist.

Wegen deiner Schilddrüse:
Lass dich noch einmal untersuchen. Auch ein Termin bei den o.g. Fachleuten für SD mit Ultraschalluntersuchung. Nach der Geburt ändert sich da halt sehr viel. Da der Termin wahrscheinlich schon eine längere Wartefrist hat, kann der HA die Blutwerte schon bestimmen lassen. Aber auch die, die oben stehen. Besteh bitte darauf. Anschließend wird dann der Facharzt noch einmal alles genau untersuchen - auch Ultraschall.
Lieben Gruß von mir

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lotte

Beitrag von lotte »

Hallo,
nur kurz zu der 2-Jahres-Frist. Die musst Du einhalten, wenn Du nach Beendigung zum Beispiel deiner Gruppentherapie gleich wieder eine machen wollen würdest, das wird dann abgelehnt bzw Du musst die 2 Jahre warten.
Entscheidest Du Dich für eine andere Therapieform, Verhaltensthera zb, musst du die Frist nicht einhalten. Ich habe zb nach meiner VT gleich eine tiefenpsych. angefangen, und das wurde ohne Probleme genehmigt.
Ich würde mir einfach mal einen Verhaltensthera raussuchen und schauen, wie das ist. Du kannst ja erstmal die 5 Probesitzungen machen und dann entscheiden, ob du weiter machen möchtest oder lieber bei einem anderen.
Um ganz sicher zu sein, fragst Du bei Deiner KK nach, die wissen das noch genauer.
Lotte
Spirit

Beitrag von Spirit »

Geli hat geschrieben:... weil du oben schreibst, dass Mimi 0 ist.
Ups, da hat mir der Smiley einen Streich gespielt - sie ist 8.
Ich denke auch nicht, dass du jetzt keine Gespräche mehr bekommst. Warum sollte man nun 2 Jahre warten. Wahrscheinlich keine Gruppentherapie. Hat das der Arzt gesagt oder deine KK?
Das hat mir der Arzt gesagt, daß es da immer diese zwei Jahre gäbe bis man wieder was machen kann.
Eine Einzeltherapie fände ich bei dir halt wegen deiner persönlichen Geschichte schon sinnvoller. Auch, weil es jetzt auch deine beiden Kinder betrifft.
Genau so eine Einzeltherapie würde ich sehr gern machen. Nur will ich mir dafür einen anderen Arzt suchen. Meine Omi ist zwar auch bei dem - ein Grund dort zu bleiben -, aber ich für mich bin absolut nicht zufrieden.
Von ihm kommen nur solche Sätze vonwegen "Das müssen sie selbst entscheiden was für sie mehr Priorität hat.", "Sie müssen sich mehr um sich selbst kümmern." und lauter solche Dinger. Grad der erste Satz hilft mir absolut nicht weiter, wenn ich mich nicht entscheiden KANN.
SHG
Was ist das?
Du bist wahrscheinlich auch ein solcher Mensch, der sich wie ich und viele andere hier, viele Gedanken allgemein und auf Geschehnisse in der Zukunft macht. Und dann geht teilweise das Gedankenkarusell los und lässt einen nicht mehr los.
Ja, genauso geht es mir oft. Besonders schlimm isses, wenn tagsüber was war und ich dann im Bett liege. Ich lese immer im Bett noch bißchen. Aber wenn ich dann schlafen will geht mir oft noch sehr vieles durch den Kopf, wodurch ich dann nicht mehr richtig einschlafen kann. Manchmal bekomme ich dann auch noch Herzpumpern und werde unruhig.
Stell doch hier im Unterforum "Therapien" mal die Frage wegen dieser 2-Jahres-Frist und wie das bei anderen Frauen ist.
Das werd ich tun.
Wegen deiner Schilddrüse:
Lass dich noch einmal untersuchen. Auch ein Termin bei den o.g. Fachleuten für SD mit Ultraschalluntersuchung. Nach der Geburt ändert sich da halt sehr viel. Da der Termin wahrscheinlich schon eine längere Wartefrist hat, kann der HA die Blutwerte schon bestimmen lassen. Aber auch die, die oben stehen. Besteh bitte darauf. Anschließend wird dann der Facharzt noch einmal alles genau untersuchen - auch Ultraschall.
Zum Glück hab ich ja schon einen FA der auf die SD spezialisiert ist. (lt. Auskunft) Ich hab zwar in ´nem Vierteljahr wieder Termin (hatte vorigen Montag erst), aber ich werd mal nachfragen ob wir das vorziehen können und ihn dann auf die ganzen Werte und den Ultraschall ansprechen.


Danke Dir für die Tipps. Es tut echt gut, wenn jemand weiß wie es ist und Tipps geben kann.

LG
Spirit
Spirit

Beitrag von Spirit »

Was ist eigentlich eine tiefenpsychologische Therapie?

Du schreibst, Du hast schon eine Verhaltenstherapie gemacht. Was wird da so gemacht?

Ich weiß nicht einmal, was genau das für eine Gruppentherapie war. Da war ja mehreres vertreten. Ich mit meiner PPD, dann Alkoholiker auf Entzug, eine die Streß durch´s Studium hatte, ein Pädophiler (kam erst im Laufe der Sitzungen zur Sprache) - insgesamt waren wir acht mit verschiedenen Problemen. Und dadurch konnte man ja auch nicht so viel von sich selbst aufarbeiten.

LG
Spirit
lotte

Beitrag von lotte »

Also, hab da mal was rausgesucht ;)
Vorab: mir hat beides geholfen oder hilft noch - also VT und TP.
Die VT geht dabei mehr auf Jetzt (was kann ich tun, damit es mir besser geht). Bei der TP dauert es länger, weil es nicht um Verhalten, sondern mehr um Gefühle geht.
Verhaltensthera:
Will in der Angstbehandlung den Klienten dazu veranlassen. sich in die gefürchtete Sit. zu begegnen und darin die Angst zu erleben. Die VT unterscheidet sich von anderen Theraformen darin, dass in erster Linie das Verhalten des Patienten verändert werden soll. Die Theras kümmern sich heute um die Ursachen, die zum Problemverhalten geführt haben.
Die Tiefenpsych-Thera:
Denken und Fühlen des Patienten stehen hierbei im Mittelpunkt. Aufgabe des Theras ist es, den Pat. so anzunehmen, wie er ist. Er teilt dem Klienten mit, was er von dessen Gefühlswelt mitbekommt. So kann der Klient sein eingeengtes und verkrampftes Bild von sich erweitern und im Einklang mit sich selbst neue Kräfte entwickeln. Der Thera baut dabei keine Expertenfassade auf, sondern stellt sich als der dar, der er wirklich ist, mit Grenzen und Fehlern. So kann der Pat. erleben, dass auch er selbst seine Schwächen akzeptieren kann.
Da ich keine reine PPD, sondern eine agoraphobische Störung habe, weiss ich nicht, welche Thera-Form bei der PPD am besten ist. Da es dabei auch oft um Perfektion etc geht, könnte eine VT schon helfen, indem man eben die krankmachenden Verhaltensmuster ablegt.
Puh, das wars in "Kürze", muss weiter ;)
Lotte
Beatrice

Beitrag von Beatrice »

Hallo Spirit,

wie ich Dir schon im anderen Forum geschrieben habe mache ich auch eine tiefnepsychologische Therapie.
Ich kann Dir das nur empfehlen.

Der Therapeut nimmt aktiv teil und geht sehr auf dich ein. Er antwortet, gibt Anregungen, Denkanstöße. Wir sprechen viel über Träume. Es ist erstaunlich, was man daraus erkennen kann.
Jedoch nicht in dem Sinn dass man Träume erzählt und der Therapeut deutet sie. Nein, man denkt zusammen drüber nach etc.

Man kommt dabei oft weit in die Kindheit. Dabei kann es durchaus sein, dass man sozusagen in ein lang verborgenes Geschwür schneidet. Das kann sehr weh tun, aber dadurch kann man heilen.

Ich lerne dadurch viel über mich, verstehe meine Kindheit und mich in der Gegenwart mehr. Warum ich mich wie verhalte.
Wir entwickeln daraus Strategien, die zur Heilung führen sozusagen.

Also, wie der Name schon sagt: es geht tief. Dem liegt die Theorie Freuds zugrunde. Und zwar dass das Unterbewusstsein sehr entscheidend ist für das wie ein Mensch ist. In der Therapie erforscht man genau das.

Es gibt aber auch andere Meinungen. Die sagen: lass doch das alte ruhen, wofür da reinschneiden. Die sehen die optimale Therapieform darin, einfach zu schauen: was läuft in der Gegenwart falsch und wie kann man das Verhalten und Befinden verbessern.

Sicher hat das auch seine Berechtigung. Jeder hat da eben andere Ansichten.

Verhaltenstherapie ist eben mehr "an der Oberfläche": Analys des Verhaltens und Einübung neuer Verhaltensstrukturen.

Ich denke, das beste wäre, du gehst erst einmal zu einem guten Psychiater mit dem Du alles besprichst. Er kann Dich auch dazu beraten, welche Art der Therapie was für Dich wäre.

Ganz ehrlich, so ne Gruppentherapie wie Du beschrieben hast... das gruselt es mcih ja gleich. So unterschiedliche Probleme... Da kann man zwar mal offen über alles reden, aber außer dass man alles mal los wird und merkt "ich bin nicht der einzige, der Probleme hat" bringt einen das ja auch nicht weiter, oder?

Bestimmt hast Du Anspruch auf eine Einzeltherapie!

Liebe Grüße, Beatrice
Zuletzt geändert von Beatrice am 27:09:2008 14:17, insgesamt 1-mal geändert.
Spirit

Beitrag von Spirit »

Danke Dir für die Erklärungen. Jetzt bin ich endlich bißi schlauer.
Beatrice

Beitrag von Beatrice »

... das hab ich hier auf der seite gefunden...:

Tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie:

Das wichtigstes Thema sind aktuelle Konflikte und Probleme, dazu werden Erinnerungen aus Kindheit und Jugend wiederbelebt.

Es besteht eine stärkere therapeutische Beziehung. Die Therapeuten beteiligen sich aktiver am Gespräch, fragen nach und teilen Beobachtungen mit.

Dann erfolgt die Entwicklung neuer Strategien und Verhaltensformen und deren Umsetzung im Alltag.


Verhaltenstherapie:

Verhalten wird erlernt, ist aber auch zu verlernen, indem gesünderes Verhalten eingeübt wird. Konkrete Ziele der Therapie werden besprochen und auf drei Ebenen analysiert: in der Kognition, im Verhalten, in Körpersymptomen.

Danach werden zusammen mit dem Patienten ein Behandlungsplan und Methoden zur Einübung neuer Denk-, Verhaltens- und Kommunikationsformen erarbeitet.
Spirit

Beitrag von Spirit »

Also nach den ganzen Erklärungen hier, neige ich immer mehr dazu mich mal um eine tiefenpsychologische Therapie zu kümmern.
Mein Thera hat zwar auch bemerkt daß da einiges in der Vergangenheit/Kindheit ist, ist aber nie so drauf eingegangen.

Ich werd nächste Woche mal bei der Krankenkasse anrufen. Vielleicht auch mal in die Uniklinik zu der Psychologin gehen. Eventuell kann sie mir mit ´nem Psychologen weiterhelfen. Und mit meiner Hausärztin werd ich mal sprechen.

Danke nochmal an alle!

LG
Spirit

PS: Ich hätte das Forum schon viel eher finden müssen!
Geli
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Beitrag von Geli »

Hallo Spirit,

geh bei dem Therapeuten für die Gespräche nach deinem Gefühl. Und das Gefühl, dass du bei deinem jetzigen Psychologen hast, trügt dich nicht. Er scheint mir sehr oberflächlich zu sein.

Und evtl. hilft dir die Fachleuteliste, die es ja hier auf der Hauptseite von Schatten und Licht gibt, weiter. Man kann auch mehrere sog. Schnuppertermine machen und sich dann für einen passenden Psychologen entscheiden.

SHG:
heißt Selbsthilfegruppe. Entschuldige. das mit den Abkürzungen hat sich auch schon bei mir eingebürgert. Vielleicht ruftst du ja bei dieser SHG (haha, schon wieder) mal an. Ich kann nur positives darüber berichten, da sich dort Frauen treffen oder sprechen, die irgendwo alle das gleiche miterlebt haben. Mir selbst hat das auch sehr gut getan. Zumindest ist es dort so, dass man angehört wird, Verständnis und Zuspruch bekommt und kein ungläubiges Kopfschütteln erntet. Inzwischen habe ich dort schon ganz liebe Freundschaften gefunden. Und ein Teil von uns trifft sich nun schon einige Jahre. Mit der Zeit geht es auch um alles mögliche, wie auch natürlich Kinder, Urlaub und Kochrezepte. Aber wie lange und wie oft jemand zu einer SHG geht, kann man ganz persönlich entscheiden. Jede so, wie ihr es gut tut.
Lieben Gruß von mir

* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
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Spirit

Beitrag von Spirit »

@Geli

Danke für den Tipp. Ich werd da mal anrufen. Mal schaun was die mir sagt. :wink:
Antworten