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Merli

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Beitrag von Merli »

Hallo,
ich heiße Merli und bin auch neu hier im Forum.
Bin 29jahre alt und habe einen 4 jährigen Sohn. Kurz nach der Geburt habe ich eine postpartale Depression bekommen. Ca. 3 1/2 Wochen später.
Die Schwangerschaft lief bis zur 33. Woche ganz gut, hatte mal die einen oder anderen Wehwechen, Symphysenlockerung, Nierensteine und Nierenstau. Doch in der 33. Woche hatte ich dann einen Routinetermin beim Gyn und der hat mich gleich wieder vom CTG abgemacht und ins Krankenhaus geschickt, da ich doch ziemlich starke Gebärmutterkontraktionen hatte. Ich habe es gar nicht so gemerkt, mir war vielleicht ein bischen warm, und etwas geschwitzt habe ich, aber ansonsten keine Anzeichen, das der kleine Mann kommen wollte.
Im Krankenhaus lag ich dann 2 Tage im Wehenzimmer und habe den gebärenden beim schreien zu hören können. Dem kleinen haben sie im Bauch noch die Lungenreife verabreicht und mich dann an den Wehenhemmer angeschlossen. 10 Tage lag ich dann in der Klinik. Als der Tropf abgemacht wurde haben sie gesagt wenn er will kann er kommen, da war ich bereits in der 34. Woche. Doch er kam nicht. War ich schon ein bischen traurig aber im endeffekt war es auch gut so, da er doch 6 Wochen zu früh gekommen wäre. Habe dann bis zur 39+4 ausgehalten.
Dann ging alles ganz schnell. War ein Tag vorher noch in der Klinik zum vorstellen. Die Hebamme hat mir bei der Untersuchung den Gebärmutterhals massiert, sie meinte dann würde es schneller gehen.
Noch in der Nacht ging es los. Nach dem ich wach geworden bin hatte ich ein komisches Ziehen und dann habe ich auch schon unter Tränen meinen Mann wach gemacht. Die diensthabende Hebamme meinte bei der Untersuchung dann ich würde mich nicht sehr lange dort aufhalten, der Muttermund wäre schon 8 cm auf. Wie gesagt ich war um kurz nach 4 Uhr morgens da und um 5.11 ist der Kleine geboren. Während der Geburt fielen die Herztöne ab und die Hebamme hatte sofort den Oberarzt gerufen. Mit drücken und ziehen wurde er quasi rausgedrückt. Das tat mir mehr weh als die Wehen. Auch wenn ich noch was gegen die Schmerzen verabreicht bekommen habe, was erst nach der Geburt gewirkt hat. Sie hat ihn mir auf den Bauch gelegt, aber schon da habe ich mich gewundert das sich bei mir dieses Mutterglück nicht einstellen wollte. Hab nicht so geweint wie vorher schon immer im Fernsehn zu sehen war wenn die Mütter ihre frisch geborenen Kinder auf dem Arm hielten. Da zur gleichen Zeit eine andere Geburt neben an lief, war die Hebamme auch schnell weg. Den kleinen angelegt haben wir während der ersten Stunde überhaupt nicht. Danach war er viel zu müde. Er war so ein lieber, er hat nicht geschrien nur einmal kurz nach dem er auf die Welt gekommen ist. Danach hat er nur mit großen Augen die Welt erkundet. Auf der Station nach her ging es mir schon nicht gut ich hatte schweißausbrüche und ich konnte nicht laufen weil sie vermuteten das ich einen riß in der Symphyse vermuteten durch die Preßwehen.
Der Zwerg hatte laut Kinderarzt einen Kiefersperre, wohl durch die kurze Geburt. Getrunken hat er die ersten Tage nur Glukoselösung aus einer Spritze. Alle Hebammen und Kinderkrankenschwestern sind verzweifelt an mir, da der kleine einfach nicht die Brustwarze im Mund halten konnte. Noch am 2. Tag nach der Geburt hatte ich einen Milcheinschuß das die Bettnachbarin beinahe aus dem Bett gefallen wäre. Hab von Natur aus eine kleinere Brust. Die hat gesagt :" Dolly Buster ist nichts dagegen". Ich hatte unerträgliche Schmerzen. Bekam dann von der Schwester eine 1/2 Abstilltablette. Danach wurde es allerdings auch nicht besser, wurde die Milch einfach nicht loss. Sollte dann abpumpen und den kleinen mit Flasche füttern, doch der wollte nicht so recht trinken. Habe tag und nacht mit 4 Gelkühlkissen auf beiden brüsten geschlafen. Habe dann für zu hause auch eine Pumpe bekommen. Hat alles geklappt allerdings kam ich mir immer mehr wie eine Milchkuh vor. Alles abpumpen suaber machen sterilisiere und bevor ich fertig war damit war der kleine auch wieder wach. Ein echter Horror. Beim Kinderarzt stellte sich dann raus das das Zungenbändchen an der Zungenspitze angewachsen war, deshalb konnte er nicht trinken.
Selbts meine Hebamme sagte nach 2 Horrorwochen zu mir und meiner Brust still ab das hat keinen Sinn, und so machte ich das auch. Von da an und irgendwie durch den Schlafmangel ging es mir immer schlechter. Es war ein Samstag als mein Mann zum Fußball gefahren ist. ich hatte mich bei meinen Eltern einquartiert. Noch beim Kaffeetrinken bekam ich den totalen Heulkrampf, hatte eine tierische Angst und wußte nicht wo vor. Mein Vater brachte mich nach Hause. In den nächsten Tagen nahm das Schicksal seinen lauf. Morgens konnte ich nicht alleine bleiben habe meinen Mann angefleht zu Hause zu bleiben. Ich hatte nur noch Angst. 2 oder 3 Wochen hat er das auch gemacht, doch dann ging es nicht mehr und er mußte wieder zur arbeit. Meine Schwiegereltern die mit im Haus wohnen (beide über 75) haben sich von anfang an eingemischt. selbst wenn der kleine geweint hat hier oben dann hat sie hoch gerufen ich solle ihn runterbringen usw. Das hat mich fertig gemacht. Leider war meine Hebamme im Urlaub und die Btreuungszeit leider auch schon vorbei. Habe dann bei einer Vertretung von ihr angerufen und erstmal den totalen Heulkrampf bekommen. Die allerdings hatte ich das Gefühl hatte keine genaue Ahnung wie sie mir helfen sollte. Es war 7 Uhr morgens. Sie sagte ich solle zu meinem Gyn. Der gab mir mehrere Adressen und so suchte ich mir eine Psychologin aus. Bei der ich bis Aug. diesen Jahres in Behandlung war.
Ja und nun sitze ich immer noch und werde diese abgrundtiefe Traurigkeit und diese blöden Fragen nach dem Warum, wieso weshalb nicht mehr los. Mein Mann hat mich immer gefragt warum ich weine aber ich konnte das nicht so sagen ich wußte selber nicht warum.
Habe etliches an Tabletten versucht, weiß garnicht mehr wie die alle heißen. Mache seit letztes Jahr eine Psychotherapie und war vor 1 Jahr auch zur Kur mit meinem Sohn.
Jetzt stellen sich immer mehr Ängste und Panikattacken ein, bekomme jetzt seit Donnerstag noch zu Mirtazapin Opipramol. Ich weiß nicht so genau wie das weiter gehen soll.
Am Freitag muß ich wieder zur Psychotherapie.
Das ist mein Weg bisher, schon ziemlich lang geworden. Sorry!
Eins habe ich vergessen, der kleine ist per künstliche Befruchtung gezeugt worden. Nach dem 3. Versuch hat es geklappt.
Noch ein Grund warum wir überirdisch hätten glücklich sein müssen, bzw. ich. Keine Ahnung, ist mir alles ein Rätsel, vielleicht komme ich ja noch dahinter.
Freue mich hier zu sein und mir einige Informationen einzuholen und endlich ein paar gleichgesinnte zu treffen. Ist ja auch gar nicht so einfach.

Wünsche einen schönen Tag,

bis dann Merli
Kirschblüte

Beitrag von Kirschblüte »

hallo merli,
herzlich willkommen :D
ich hatte in der schwangerschaft auch einen nierenstau, weil der kleine sich mit seinem kopf wohl auf die niere gelegt hatte.
was haben die ärzte deswegen bei dir gemacht? eine schiene oder sowas? war bestimmt schmerzhaft.


Liebe Grüße
Nora

Beitrag von Nora »

Guten Morgen, Merli,

schön dass Du den Weg hierher gefunden hast. Auch wenn es eigentlich kein schöner Anlaß ist.
Ich hatte auch sehr starke Angstattacken und kann mich gut in Dich hineinversetzen. Auch diese Traurigkeit kenne ich - ich konnte auch nie einen wirklichen Grund nennen, warum ich so furchbar traurig war.
Fühlst du Dich denn in Deiner Therapie gut aufgehoben? Gibt es einen Grund, warum Du bisher mit Medikamenten kaum Erfolg hattest?
Gibt es auch Zeiten, in denen Du Dich besser fühlst?

Vielleicht magst Du ja ein bißchen was darüber erzählen.

Liebe Grüße
Nora
Merli

Beitrag von Merli »

Hallo,
ja das war ganz schön schmerzhaft. Nein gemacht haben die nix. Mußte ich so durch. Nach ein paar Tagen ging es dann schon besser. :wink:
Und bei Dir? Haben die Ärzte was unternommen ?
lg Merli
Merli

Beitrag von Merli »

Hallo Nora
ja eigentlich denke ich das die Therapie das richtige ist. Zur Zeit fahre ich dort mit meinem Mann zusammen hin, machen eine Paartherapie. Der Therapeut fand es wäre richtig mit ihm zusammen das zu machen.
Mit uns klappt es auch schon seit einiger Zeit nicht mehr so gut.
Meine Psychologin hat mir immer wieder gesagt das das wieder weg geht und es mir wieder besser gehen wird, aber ich höre das schon seit 4 Jahren und jetzt habe ich mir einen neuen Arzt gesucht. Leider warte ich schon seit 8 Wochen auf den Termin , aber am 7.11 ist es dann endlich soweit.
Das es mir nicht besser geht liegt wohl auch an den Umständen die hier zu hause herrschen. Ich wohne mit meinem Mann bei meinen Schwiegereltern im Haus. Die haben sich schon eingemischt als ich hochschwanger war, da ich kein Auto hatte war ich immer auf das Auto von denen angewiesen und nach meinem Krankenhausaufenthalt in der 33. Woche haben die mir das Autofahren verboten. Das muß man sich mal vorstellen. Nach der Kleine auf der Welt war, ging es erst richtig los. Der muß mehr schlafen, der Raum ist zu kalt für den kleinen körper, wir sollen die Heizung anmachen, usw ich könnte noch stundenlang davon erzählen. Genauso konnte ich nicht mehr aus dem Haus gehen weil sie sofort den Kopf in den Kinderwagen gesteckt haben, und genau auf alles geachtet haben, grauenvoll. :twisted:
Da dieses alte Bauerhaus eigentum von meinem Mann und seiner Schwester ist wohnen meine Schwiegereltern auf Lebenszeit mietfrei, also bis ans Ende ihrer Tage. :cry:
Ausziehen kommt für meinen Mann nicht in Frage da wir halt keine Miete zahlen bzw. nur noch das Darlehen für den Umbau. Wir haben auch noch in dem Haus mietwohnungen. Alles so kompliziert.
Als ich hier eingezogen bin, hat mein Mann gesagt, das es kein Problem ist, wir können jederzeit ausziehen. Hm genau, jetzt sitz ich hier habe Familie und bin gefangen im eigenen Haus. So sehe ich das.
Dann kam damals dazu als ich schwanger wurde hat man bei meinem Schwiegervater Blasenkrebs diagnosziziert, genau 3 Tage nach dem freudigen Ereigniss (01.01.04). Und nur 6 Monate davor ist meine Schwägerin erkrankt an Brustkrebs. Als mein Mann und ich uns kennen lernten ist er schwer erkrankt am Herzen, sollte schon ein Spenderherz bekommen. Heute kann er damit gut leben, mit seinem alten und etlichen Medikamenten, aber es geht ihm gut, er ist zwar etwas träger geworden und ständig müde aber er ist soweit gesund.
Bis 2007 hatte ich mich soweit erholt, ich glaube da war es eine sehr gute Zeit. Im Januar (2007) habe ich mich dann einer Handop unterziehen müssen und noch in der gleichen Woche ist mein Mann bei der Arbeit als Dachdecker vom Dach gefallen (3,50m). Er hatte sich eine offenen Ellenbogengelenksfraktur zugezogen. mußte noch in der Nacht im BG-Krankenhaus operiert werden. War über ein halbes Jahr krank und zu hause. Mit Reha und Krankengymnastik usw. Als ich ihn alleine in Krankenhaus fuhr, meinen Sohn hatte ich bei meinen Eltern abgeladen, um meinen Mann zu besuchen, habe ich dort einen Heulkrampf bekommen und mir ging es richtig schlecht, so daß mich mein Mann nicht hat nach Hause fahren lassen sondern meine Schwägerin und meine Mutter sind dort hingekommen und mußten mich und das Auto abholen. (1. Fahrt hat alleine 45 Minuten gedauert). Und das ist das was mich so fertig macht. In Situationen wo ich gefragt bin kriege ich das nicht gebacken. Mein kleiner war auch noch krank zu der Zeit und ich konnte meine re. Hand nicht richtig bewegen. Meine Schwiegereltern haben mir auch da wieder das Ruder aus der Hand genommen und ich habe mich so elend gefühlt.
Seit dem habe ich den Weg auf den halbwegs grünen Zweig nicht mehrgefunden. Angst- und Panikattacken häufen sich.
Habe im Februar meinen LKW-Führerschein gemacht, konnte mich nach der Prüfung nicht einmal freuen. Was so geschockt über mich, das ich dieses Gefühl nicht entwickeln kann.
Mein großer Traum war immer Motorradführerschein zu machen, diesen habe ich dann in Juli angefangen und auch Ende August bestanden. Doch auch hier war es genauso. Während der Theorieausbildung habe ich meine nächtse Panikattacke bekommen und mein Selbstbewußtsein ist ins nichts geflogen. Das haut mich immer total um. Ich fange dann immer wieder bei null oder sogar bei unter null an.
Die finanzielle Seite läßt auch zu wünschen übrig. Der chef von meinem Mann hat ne Zeit lang nicht immer pünktlich gezahlt und somit sind wir so dermaßen in die miesen gerutscht, das ich manchmal noch nicht einmal Brot kaufen kann, bzw. alles andere was lebensnotwendig ist. Meine Scwägerin hilft manchmal aus aber kann das auch nicht immer, da ihr Mann vor 1 1/1 Jahren nach 30 Jahren sich getrennt hat. Diese haben auch mit meinem Mann zusammen ihren Anbau sowie weiter Mietwohnungen.
Ja, deshalb hat mir meine Psychologin immer gesagt, das das kein wunder ist, das es mir nicht besser geht. Ich hätte mich ja nicht richtig erholen können.
Ich bin wieder arbeiten gegangen als mein kleiner 1 1/2 Jahre alt war, anfangs war er bei meinen Schwiegereltern, danach hat ihn nachmittags meine Schwägerin genommen. Ich war endlich froh, obwohl ich 3 Jahre Erziehungsurlaub genommen habe, das ich wieder unter die Menschen kam.
Oh nein schon wieder so viel. Ich glaube das meine Lage schon ziemlich verzwickt ist. Eingesehen habe ich mittlerweile auch, das ich das alleine nicht schaffen kann!! :!:
Vielleicht geht es ja einem genauso mit den Schwiegereltern, dann würde ich mich freuen wenn wir uns austausche können.
Ganz viele Grüße von
MERLI :?
Astrid

Beitrag von Astrid »

Hallo Merli,

du kannst meine Geschichte unter Vorstellungsrunde lesen. Auch ich habe enorm unter meiner Wohnsituation gelitten. Lebe mit meinem Mann und meinem Sohn (2 Jahre alt) in einem haus mit meiner Schwiegermutter. Diese ist seit 1995 Witwe und selber depressiv. Das habe ich vor meiner eigenen erkrankung aber nicht verstehen können.
Schon während meiner Schwangerschaft habe ich viele Ratschläge bekommen, was ich zu tun und zu lassen habe. Auch Einrichtungsgegenstände für das Kinderzimmer (z.T. Sperrmüll) habe ich hingestellt bekommen, ohne dass ich gefragt wurde. Das ist mir sshr gegen den strich gegangen, und ich habe mich sehr oft kritisiert gefühlt. Weil meine einstellung zu Familie und Kind eine andere war, als die, die vor 30 Jahren aktuell war.
Da es mein erstes kind war, was ich erwartete, war ich in allem sehr unsicher. Das hat sich auch nach der geburt verfestigt.
Auch ich war schon im Krankenhaus verzweifelt und in Panik. Konnte nicht mehr schlafen vor Angst und Unruhe. Das Stillen war das einzige, was geklappt hat.
Als ich nach Hause kam, war ich ein Angstbündel. Meine Schwiegermutter war entsetzt. Dann begann die Zeit des Schreiens. Mein Sohn schrie bis zu 8 stunden am Stück. Von unten bekam ich nun noch zu hören, "vielleicht wird er nicht satt", "er trinkt Deine unruhe von Dir ab", "was hast Du denn wieder gegessen" , "gib ihm lieber schmelzflocken", "er muß mehr an die Luft", .... Die sprüche sind endlos. Das mit der Temperatur im schlafzimmer kam bei uns auch aufs Trapez, und natürlich die Diskussion über Schlafsack-- Zudecke. Genauso, wie ich mein Kind hinzulegen habe. Auf keinen Fall auf den Rücken... . ja, und dann ging es auch mit mir immer weiter Bergab. daraufhin behandelte mich meine Schwiegermutter, als würde ich meinem Kind vielleicht etwas antun. Im Nachhinein kann ich sie verstehen, ich war auch wirklich oft nah dran, aber sie war mir nie eine Hilfe. Erst wenn ich völlig am Ende war, stand sie im Rahmen, um klugzuscheißen
:roll: .

Aber auch diese Zeit ist vorbei. ich habe lange gebraucht zu erkennen, was mit mir los ist, und noch eine lange Zeit, bis die Medikamente gefunden waren, die mir dann geholfen haben. Als Gutes ist dabei herausgekommen, dass auch meine Schwiegermutter sich in Behandlung begeben hat. Nach 12 Jahren unverarbeiteten Leidens. wir haben mitlerweile ein gutes Verhältnis. Wir haben mehr Verständnis füreinander und gehen ehrlicher miteinander um. wenn mich etwas stört, dann sage ich es ihr, und umgekehrt. Vorher ging das gar nicht. Sie hat einfach nicht zugehört, und war sofort beleidigt. Es ist immer noch so, dass ich immer "beobachtet" werde, sie kriegt alles mit. Ob ich wegfahre, oder Besuch bekomme, eben alles, auch wenn der Kleine mal wieder heult, aber auch sie hat gelernt sich nicht mehr so einzumischen.
Vielleicht kannst Du das ja auch irgendwann.
Auch ich wollte nur noch hier weg. Meine Eltern wohnen 180 km von mir weg, und ich habe sie sooo vermisst. Fühlte mich hier einfach nicht zuhause. Mein Mann hatden Hof geerbt und seine Mutter lebenslanges Wohnrecht. auch ich habe mich wie im Gefängnis gefühlt, musste lachen, weil in meinem Tagebuch beinahe Dein Satz steht: " ich fühle ich wie im Gefängnis und mein Wärter ist 7 Monate alt. Da wusste ich aber noch nicht, dass ich an PPD litt.
Alle diese Gedanken die Du hast sind von der Depression beeinflusst. deswegen traue deinen Gefühlen noch nicht. Schlimm, dass Du auch schon so lange damit gequält wirst. Aber man kommt da wieder raus. Halte durch!!! Du schreibst, dass Du schon sehr viele Medikamente ausprobiert hast. Schreib doch mal welche. Viele hier im Forum haben auch mit der Schilddrüse Probleme. Hast Du dass schonmal testen lassen??
Das Du immer noch Kraft hast, kannst Du an Deinen Erfolgen (Führerscheine, Paartherapie) sehen. Auch wenn Du dich jetzt nicht freuen kannst. Du bist schon auf dem weg nach oben ans Licht. Du bist auf dem richtigen Weg.
Was mich auch oft zur Verzweiflung gebracht hat, war die Haltung meines Mannes gegenüber mir/ Schwiegermutter. Er hat eigentlich kaum Stellunggenommen, sich rausgehalten. Vielleicht war das schlau, aber ich fühlte mich so alleine gelassen. Geht es Dir da auch so??

Liebe Grüße Astrid
Kirschblüte

Beitrag von Kirschblüte »

hallo merli,
der urologe hat damals meinen nierenstau festgestellt (frauenärztin hat es übersehen) und mich direkt ins krankenhaus geschickt. dort haben sie mir ganz ohne betäubung eine schiene (dünner schlauch) durch die harnröhre in die niere geschoben. nach ein paar wochen ist die schiene verrutscht und ich musste noch mal hin. schiene entfernen, neue rein.
das war richtig schmerzhaft, es war sogar traumatisch, ich hatte ja auch noch eine schlimme blasenentzündung, wo der kleine jeden tag reingetreten hat.
ich konnte also die schwangerschaft die letzten 3 monate gar nicht geniessen. habe kaum noch gegessen und bin den ganzen tag im bett gelegen und habe versucht zu schlafen, damit ich den schmerz nicht ertragen muss. so stellt man sich eine schwangerschaft nicht vor :(

Liebe Grüße
Spirit

Beitrag von Spirit »

Hallo Merli,

mensch da hast Du ja echt schon vieles mitmachen müssen!!! *schwitz*

Also da hat Deine Psychologin echt recht. Wie sollst Du da endlich wieder gesund werden können, bei all den Erlebnissen.
Eines ging mir die ganze Zeit - wo ich Deines las - durch den Kopf. Sag endlich Deinen Schwiegereltern, daß die Dich machen lassen sollen!!!!!! Wenn Du denen ihre Hilfe haben WILLST, meldest Du Dich schon bei denen.
Finde es echt heftig wie die Dich behandeln. Da kann man ja nur Minderwertigkeitskomplexe kriegen. Furchtbar!
Sorry, aber denen ihr Verhalten bringt mich echt auf die Palme!!!

Ich wünsche Dir von GANZEM Herzen, daß es Dir bald möglich sein wird, Dich auch wieder richtig freuen zu können!

Du hast gut daran getan, Dich hier anzumelden. Hier findet man immer eine Schulter zum anlehnen (auch wenn´s nur virtuell ist) und offene Ohren. Und auch jede Menge Tipps.

LG
Spirit
Merli

Beitrag von Merli »

Astrid hat geschrieben:Hallo Merli,

du kannst meine Geschichte unter Vorstellungsrunde lesen. Auch ich habe enorm unter meiner Wohnsituation gelitten. Lebe mit meinem Mann und meinem Sohn (2 Jahre alt) in einem haus mit meiner Schwiegermutter. Diese ist seit 1995 Witwe und selber depressiv. Das habe ich vor meiner eigenen erkrankung aber nicht verstehen können.
Schon während meiner Schwangerschaft habe ich viele Ratschläge bekommen, was ich zu tun und zu lassen habe. Auch Einrichtungsgegenstände für das Kinderzimmer (z.T. Sperrmüll) habe ich hingestellt bekommen, ohne dass ich gefragt wurde. Das ist mir sshr gegen den strich gegangen, und ich habe mich sehr oft kritisiert gefühlt. Weil meine einstellung zu Familie und Kind eine andere war, als die, die vor 30 Jahren aktuell war.
Da es mein erstes kind war, was ich erwartete, war ich in allem sehr unsicher. Das hat sich auch nach der geburt verfestigt.
Auch ich war schon im Krankenhaus verzweifelt und in Panik. Konnte nicht mehr schlafen vor Angst und Unruhe. Das Stillen war das einzige, was geklappt hat.
Als ich nach Hause kam, war ich ein Angstbündel. Meine Schwiegermutter war entsetzt. Dann begann die Zeit des Schreiens. Mein Sohn schrie bis zu 8 stunden am Stück. Von unten bekam ich nun noch zu hören, "vielleicht wird er nicht satt", "er trinkt Deine unruhe von Dir ab", "was hast Du denn wieder gegessen" , "gib ihm lieber schmelzflocken", "er muß mehr an die Luft", .... Die sprüche sind endlos. Das mit der Temperatur im schlafzimmer kam bei uns auch aufs Trapez, und natürlich die Diskussion über Schlafsack-- Zudecke. Genauso, wie ich mein Kind hinzulegen habe. Auf keinen Fall auf den Rücken... . ja, und dann ging es auch mit mir immer weiter Bergab. daraufhin behandelte mich meine Schwiegermutter, als würde ich meinem Kind vielleicht etwas antun. Im Nachhinein kann ich sie verstehen, ich war auch wirklich oft nah dran, aber sie war mir nie eine Hilfe. Erst wenn ich völlig am Ende war, stand sie im Rahmen, um klugzuscheißen
:roll: .

Aber auch diese Zeit ist vorbei. ich habe lange gebraucht zu erkennen, was mit mir los ist, und noch eine lange Zeit, bis die Medikamente gefunden waren, die mir dann geholfen haben. Als Gutes ist dabei herausgekommen, dass auch meine Schwiegermutter sich in Behandlung begeben hat. Nach 12 Jahren unverarbeiteten Leidens. wir haben mitlerweile ein gutes Verhältnis. Wir haben mehr Verständnis füreinander und gehen ehrlicher miteinander um. wenn mich etwas stört, dann sage ich es ihr, und umgekehrt. Vorher ging das gar nicht. Sie hat einfach nicht zugehört, und war sofort beleidigt. Es ist immer noch so, dass ich immer "beobachtet" werde, sie kriegt alles mit. Ob ich wegfahre, oder Besuch bekomme, eben alles, auch wenn der Kleine mal wieder heult, aber auch sie hat gelernt sich nicht mehr so einzumischen.
Vielleicht kannst Du das ja auch irgendwann.
Auch ich wollte nur noch hier weg. Meine Eltern wohnen 180 km von mir weg, und ich habe sie sooo vermisst. Fühlte mich hier einfach nicht zuhause. Mein Mann hatden Hof geerbt und seine Mutter lebenslanges Wohnrecht. auch ich habe mich wie im Gefängnis gefühlt, musste lachen, weil in meinem Tagebuch beinahe Dein Satz steht: " ich fühle ich wie im Gefängnis und mein Wärter ist 7 Monate alt. Da wusste ich aber noch nicht, dass ich an PPD litt.
Alle diese Gedanken die Du hast sind von der Depression beeinflusst. deswegen traue deinen Gefühlen noch nicht. Schlimm, dass Du auch schon so lange damit gequält wirst. Aber man kommt da wieder raus. Halte durch!!! Du schreibst, dass Du schon sehr viele Medikamente ausprobiert hast. Schreib doch mal welche. Viele hier im Forum haben auch mit der Schilddrüse Probleme. Hast Du dass schonmal testen lassen??
Das Du immer noch Kraft hast, kannst Du an Deinen Erfolgen (Führerscheine, Paartherapie) sehen. Auch wenn Du dich jetzt nicht freuen kannst. Du bist schon auf dem weg nach oben ans Licht. Du bist auf dem richtigen Weg.
Was mich auch oft zur Verzweiflung gebracht hat, war die Haltung meines Mannes gegenüber mir/ Schwiegermutter. Er hat eigentlich kaum Stellunggenommen, sich rausgehalten. Vielleicht war das schlau, aber ich fühlte mich so alleine gelassen. Geht es Dir da auch so??

Liebe Grüße Astrid
Hallo, als ich deinen Beitrag gelesen habe, habe ich nur gedacht, die spricht mir aus der Seele. Hat Deine Ehe/Beziehung auch darunter gelitten? Er sagt zwar immer, ich soll denen das sagen, aber traue ich mich das nicht so. Bin eher zurückhaltend und viel zu gutmütig.
Ich hatte als die PPD angefangen hat es mit Doxepin versucht aber davon war mir immer übel und schwindelig, daraufhin habe ich Nortrilen bekommen, welches ich auch sehr lange genommen habe. Als es mir mal schlechter ging wurde ich umgestellt auf Amitriptylin (hier von bekamm ich totales Herzrasen), also mußte ich wieder umgestellt werden auf Mirtazapin 7,5mg (hiervon habe ich seit 2007 9 Kg zugenommen :cry: ) und jetzt nehme ich zum Mirtazapin 15mg noch Opipramol 50mg (gegen die Unruhe und Ängste).
Nach der Schwangerschaft hat mein HA mir Blut abgenommen, dort war damals eine leichte abweichung der Schilddrüsenwerte zu sehen, allerdings haben die sich komplett normalisiert. Vor 2 Monaten war ich wieder beim HA weil ich Schluckbeschwerden hatte genau dort wo die Schilddrüse ist. Wurde gleich zum Radiologen überwiesen und habe eine Szintigraphie anfertigen lassen. Mein Volumen der SD ist bei 20ml, normal wäre 18ml. Die SD ist ewtas inhomogen verändert, was immer das auch heißt. Und sie haben einen kleinen Knoten entdeckt, der aber kein kalter Knoten ist. Nun muß ich in einem Jahr wieder zur Kontrolle. Das beunruhigt mich auch etwas. Hatte 2001 einen Knoten in der Brust (nicht bösartig), den ich entfernen lassen mußte und hatte jetzt im Juli ein Myom an der Gebärmutter welches auch entfernt werden mußte da es schon über 6 cm groß geworden war. Kürzlich beim Orthopäden wurde ein Röntgenbild von meiner Hüfte angefertigt weil ich immer re. Hüftschmerzen habe, und dieser hat auf dem Bild etwas entdeckt, was jetzt mittels MRT noch genauer untersucht werden soll. Vielleicht ist das auch alles mit dafür verantwortlich das es mir nicht gut geht, weil man sich unbewußt auch Gedanken macht.
Nochmal zu meiner Schwiegermutter. Die beiden sind bereits über 75 und nicht verbesserbar. Sie verharren auf ihren Meinungen, was vor 50 Jahren war, das kann sich nicht verändert haben, das haben die damals schon so gemacht, dann wird das heute auch so gemacht. Meine Sch-Mutter ist seit über 15 Jahren schwer depressiv und nicht krankheitseinsichtig. War schon in etlichen Krankenhäusern, die nehmen sie aber nicht mehr auf. Die Ärzte spinnen alle. usw und sofort. Das bekomme ich dann immer zu hören.
Ich freue mich für Dich, das es bei Dir besser geworden ist. Auch wenn man selber das Gefühl nicht los wird, die wollen einen immer noch darein reden.
Bei mir wird es erst besser werden wenn meine Schwiegereltern nicht mehr sind. Da muß ich mich wohl mit abfinden. Also ca. 8-12 jahre noch. :!: Ich denke aber das meine Beziehung das nicht aushalten wird. Weil es jetzt doch ganz schön anfängt zu nagen.
Ich muß leider gleich wieder los zur arbeit, würde mich aber freuen wenn wir uns noch weiter austauschen würden.
Bis dann lg. Merli
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