Guten Morgen, ich bin nun auch hier

Hier können sich unsere Mitglieder vorstellen

Moderator: Moderatoren

Antworten
smaugerl

Guten Morgen, ich bin nun auch hier

Beitrag von smaugerl »

Guten Morgen in die Runde,

ich möchte mich und meine Geschichte kurz vorstellen -

ich bin 34, habe vor 8 Wochen mein 3. Kind bekommen - und leide seitdem an Depressionen und Angstzuständen - vor allem diese Angst - u. Panikzustände machen mich fertig -

Seit dem Tag, wo mein jüngster Sohn zur Welt kam, war der Umgang mit ihm für mich extrem schwierig - ich hatte solche Angstzustände, das ich mich auch jetzt noch dafür schäme - :oops: wie kann man als Mutter solche Gedanken haben - :( ich hatte Angst, ihm etwas anzutun, mir etwas anzutun - einfach nur furchtbar -

ich habe mir dann in der 2. Woche zuhause einen Therapeuten gesucht, mit Medikamenten angefangen und langsam wird es besser -

mittlerweile kann ich meinem Sohn in die Augen schauen, ihm sagen, das ich ihn liebe - ich weiß noch genau den Tag an dem mir das zum ersten Mal gelang - ich putzte wie verrückt meine Küche, es ging mir seelisch immer schlechter, und ich wußte, ich muss etwas machen - und dann hab ich mir den Kleinen geschnappt und mit ihm auf der Couch geschmust und geweint- von diesem Tag an wurde es immer besser -

und jetzt ist er munter, ich werde meine Vorstellung dann später zu Ende führen -

ich hoffe, ihr könnt mich ein bischen verstehen - und habt vielleicht die ein oder anderen Tipps für mich

Liebe Grüße aus Tirol (Österreich)

smaugerl
Zuletzt geändert von smaugerl am 28:01:2009 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9998
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo Landsfrau!!! :D

Schön dich hier zu treffen! Ich bin auch aus Österreich, aus Vorarlberg genau gesagt und daher gar nicht mal weit weg von dir! :D

Auch deine Geschichte verbindet uns. Mir ging es 8 Wochen nach der Geburt meines Sohnes genau gleich wie dir: Ich hatte diese Zwangsgedanken gegen meinen Sohn - hatte Angst, ich könnte ihm etwas antun. Darauf folgten Angst- und Panikattacken und schwere Depression.

Ich finde es ganz toll, dass du dir bereits Hilfe in Form eines Therapeuten und Medikamenten geholt hast. Auch ich habe damals eine Psycho/Verhaltenstherapie angefangen und ein AD genommen und langsam wurde es immer besser. Das ganz ist heute 3,5 Jahre her und ich bin nicht nur wieder gesund - ich habe heute eine bessere Lebensqualität als all die Jahre vorher. Warum? Weil ich in der Therapie sooo viel über mich erkannt und gelernt habe. Ich habe nicht nur erfahren, dass diese ZG eigentlich komplett harmlos sind und nie ausgeführt werden, sondern konnte auch ganz alte Verhaltensmuster erkennen, die mit zu diesen ZG beigetragen hatten. In der Therapie konnte ich nach und nach mein Selbstbewußtsein stärken (was sehr wichtig ist, gerade wenn man ZG hat), lernen mich selbst zu lieben und auf MEINE BEDÜRFNISSE zu hören und ich konnte verstehen, was ZG sind, woher sie kommen und was ich tun kann, um sie zu zähmen.

An dieser Stelle auch noch ein Buchtipp:

"Der Kobold im Kopf - die Zähmung der Zwangsgedanken" von Lee Baer

Dieses Buch ist einfach Klasse. Es erklärt alles rund um die ZG und man erfährt, dass sie wirklich komplett harmlos sind, dass alle Menschen hin und wieder so komische absurde Gedankengänge haben und sie nie ausgeführt werden. Bei uns ist nur das Selbstbewußtsein gleich "null", dafür aber die Ängste enorm groß, dass wir an solchen ganz normalen Gedanken hängen bleiben und sie vor lauter Angst nicht mehr los werden.

Hier im Forum habe ich und viele andere schon ganz viel und ausführlich über ZG geschrieben und diskutiert. In der Rubrik "Depression und Psychose" findest du die ganzen Beiträge.

Ich freue mich sehr, dass du nun hier bist - fühl dich willkommen und daheim bei uns!!!

Viele liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Antworten