PPD und Schilddrüsse oder "Wenn die Seele trauert"

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Adela

PPD und Schilddrüsse oder "Wenn die Seele trauert"

Beitrag von Adela »

Hallo an alle die in dieser Forum aktiv sind!
Meine Geschickte ist lang aber ich wollte genau beschreiben wie es war...

Ich habe ein wunderbare Man geheiratet. Dafür habe ich meinen Land, meine Familie und meine Freunde in Rumänien verlassen. Es war am Anfang verdammt schwierig ohne Sprache und ohne Geld ( er war Student) hier zu sein.
Ich habe 2 Jahre gebraucht bis ich einigermaßen Deutsch sprach.
Wir haben beide bei verschiedenen Messen gejobbt. Geile Zeiten.
Danach wurde ich Schwanger. Es war ungeplant aber nach dem ich sicher war das alle sich freuen, das ich mein Job habe, konnte ich mich auch freuen. Es war eine wunderbare Zeit. Hochstimmung bis zum Geburt.
Ich hatte ziemlich große Angst vor Geburt und habe immer mit Gott geredet das es nicht fair ist uns Frauen so quellen zu lassen ... Und dann habe ich auch bekommen war ich wollte . Ein schmerzfreier Geburt weil mein Kind plötzlich ( war beim letzten Ultraschall alles noch ok) in Beckenendlage lag.
Alles prima gelaufen, war danach doch ziemlich blöd weil ich voll gedopt meine erste Nacht auf Intensivstation verbrach und meine Tochter anderswo.
Stillen klappte gut, bin nur am 3 Tag am Heulen gewesen und könnte die ersten 3 Nächte überhaupt nicht schlafen.
Zu hause alles prima 6 Monate lang! So dachte ich zumindest.
Das ich überfordert oder besser gesagt übermüdet und keine Sekunde Zeit für mich hatte habe ich leider nicht gespürt, wollte auch meine Pflichten perfekt erfüllen....
Irgendwann konnte ich plötzlich nicht mehr schlafen und hatte eine unerträgliche innere Unruhe dabei. Ich konnte nicht Liegen aufgrund dieses unerklärliche Unruhe, also krabbelte ich (Im wahre Sinnes des Wortes) bis zum Erbrechen und totale Erschöpfung 4 Nächte lang komplett ohne Pause, ohne eine Sekunde Schlaf durch den Wohnung.
Tags über hatte ich Panik Attacke ohne scheinbare Grund.
Plötzlich kam mein erste Regel nach Geburt wieder (trotz totale Stillen) und damit hörte dieser Hölle genau so plötzlich auf.

Nach eine Monat fing es wieder an. Diesmal mal waren wir in Rumänien. meine Mutter war geschockt und hat mich durch dieser höllische Nächte begleitet. Sie hat sofort erkannt das etwas nicht stimmt und nach paar versuche mit Ätzten dort haben meine Eltern zurück nach Deutschland geschickt, weil sie der Meinung waren, dass hier die Ärzte besser wissen müssen.
Also alle 3 : Baby (6 Monate ), Man, und eine wahnsinnige Mutter sind nach Deutschland 1700km in akute Zustand mit dem Auto gereist. Es war die Horrorfahrt meines Lebens. Mein Man fuhr bis zu Hause ohne Schlafpause.
Wir sind direkt bei seine Schwester angekommen weil sie Krankenschwester ist und in dieser Abend sollte mich ein Frauenarzt ( ihre Nachbar) sehen. Der Arzt hat mir ein starke Schlafmittel gegeben und weiteres wusste auch nicht. Damit konnte ich zumindest paar Stunden mich weg schissen. Schlaf war es nicht.
2 te Tag sagte meine Schwagerin zu mir das ich ein ziemlich dicke Hals habe und ich sollte meine Schilddrüse untersuchen.
Es war in paar Tage erstmal eine Erklärung für meine Veränderungen da. Ich hatte Haschimoto und befand mich in Haschi-toxikose war ähnlich ist wie Überfunktion.
Ich wollte in der Klinik, mir war alles zu langsam, wollte dieser Hölle schnell hinter mir haben. Also bekam ich ein Platz in eine Psychiatrische Klinik. Dort bekam ich Cipramil und wurde innerhalb nur 3 TAGE!!! vollkommen Gesund.
Zum Schlafen bekam ich starke Schlafmitteln. Es war mir nicht bewusst das meine erste Problem war dieses Schlafen...
Also nach weniger als 2 Wochen fuhr ich wieder nach Hause.
Ich bekam Cipramil geschrieben und tschüß.. Bei der letzte Visite fragte ich den Arzt.:" Was soll ich machen wenn ich wieder nicht schlafen kann? Sie wissen das es mit meine Stimmung zusammen hängt. keine Schlaf= Depression. Da sagte mir dieses Arzt: "Trinken sie ein Glas Milch mit Honig!"
Zu Hause kam die Schlaflosigkeit wieder. Ich bekam schon Schilddrüse Hormone nur es dauerte bis alles wieder zusammen wirkt. So der Arzt Aussage...
Ich war wieder am Krabbeln durch die Nacht.. Mein Kind existierte nicht mehr für mich. Meine ganze Aufmerksamkeit war auf mich gerichtet. Auf mein SCHLAF!! ich hatte Angst mich ins Bett zu liegen.. Mein Man war in dieser Woche bei mir und hat das Kind versorgt. Ich war im Internet und habe nach Antworten gesucht. Aufgrund dieser Hormonelle Geschichte hatte die Krankheit noch keine richtige Name.
Ich fuhr mit Kind und Man zu meine Tante neben Köln. Mein Man musste arbeiten und ich habe gesagt das in dieser Zustand nicht mit dem Kind alleine bleiben will. Die Klinik wo ich war, hatte kein Mutter-Kind Platz.
Bei meine Tante fing die Hölle richtig los. Sie beschlug zusammen mit meine Oma das Cipramil eine Droge sein sollte und ich bekam keine Medis mehr. Nach 2 Tage und 2 schlaflose Nächte war ich nur ein Zombi auf Beine. Starre Blick, Schulter nach unten, innerlich war ich TOT!!!!
Ich habe keine Gefühle mehr. Es interessiert mich nichts mehr. Ich will nichts essen und nichts Trinken. Ich kann nicht weinen
Das einzige war mich im Leben haltet war dieses Forum!!!!!!!!!!!!!!!!Danke!!!!!!!!!!
Hier habe ich gelesen das doch eine psychiatrische Erkrankung ist. Also wieder Hoffnung und wollte in der Klinik. Meine Tante dagegen. Nein nicht bei den Verrückten.Ich hab überall angerufen. Staatliche Kliniken wollten Ärztliche Überweisung. Ich hatte dort kein Arzt. Ich hatte nur eine Familie die gegen Medizin war. Und ich brauchte Hilfe. Also habe ich beim Privat angerufen. Eine Klinik neben Köln. Die Ärztin war sehr sehr lieb. Ich gab den Telefon meine Tante. Ja ich dürfte wieder in der Klinik. Ja, meine Eltern wurden es zahlen. 7 Tage war ich da. Ich bekam eine Spritze. Die sollte der toxische Wirkung der Medikamenten aus der Staatliche Klinik weg machen. Ich schlief 2 Tage und 2 Nächte durch. Ich wachte auf und hatte wieder Hunger. Ich lebte!!Meine Seele war wieder bei mir... Ich weinte vor Freude!!!!!
Die nächsten Tage ging es mir gut. Ich bekam bis zu 20 Pillen am Tag. Alles Vitamine und Spurenelemente.Akupunktur hat mir geholfen zu entspannen.
Dann wollte ich wieder weg. Die Ärztin sagte es war Erschöpfung Depression und schickte mich nach Hause. Was sie mir nicht gesagt hat war das ich dort abends 50 mg Stangyl bekam. Das ist ein Antidepressivum mit starke schlafende Wirkung. Natürlich war zu Hause die Hölle wieder da. Ohne Schlaf war ich wieder der Zombi. Meine Eltern aus Rumänien kamen. Ich habe gesagt das ich in der Klinik schlafen konnte und mir gut ging. Mich interessierte nicht das es 200- Euro pro Tag kostet. Ich will nur wieder gesund sein.
Meine Eltern gingen mit mir zu dieser Ärztin. Nach dem Gespräch sagten sie zu mir das ich verarscht sei sollte und die Ärztin gib mir Medikamente zum schlafen da damit ich wieder komme. Warum dieser Frau nicht gesagt hat war sie mir gab, oder warum sie keine Rezept für mich schrieb ist es nun klar.--> 200 euro pro Tag ist kein schlechte Gewinn...
Also wieder nach Hause. Nach weitere 2 höllischen Nächten bekam ich wieder mein Regel. Und plötzlich ohne Medikamente ohne nichts war ich innerhalb 24 std ein andere Mensch. Und ich konnte wieder Schlafen. große Freude in der Familie. Ich deklariere mich für Gesund und alle sind froh. Meine Eltern fuhren zurück.
Es war alles gut , jedoch eine Woche lang. Dann ging die Hölle wieder los. Ich steige im Zug führte zurück bei mir zu Hause in der Lüneburger Heide. Dort treffe ich mich mit eine Hebamme. Sie sagte im Hamburg ist eine Klinik für Mutter mit PPD. Da könnte ich auch mein Kind mitnehmen. Ich bekam da ein Platz. Zuerst in Normale Zimmer, weil die Mutter Kind Zimmer belegt war.
Gleichzeitig sagte mein Gynekologe , meine weibliche Hormonne sei sehr niedrig, ich soll Antybaby Pille nehmen. Niemand sagte mir das Antybaby Pille die Depri verstärken kann. Also ging es mir entsprechend... Ich hatte das Gefühl nicht mehr hier zu sein. Mir ging richtig schlecht. Es war ein Nebel über mich gekommen. Ich konnte nichts mehr empfinden!!!!! Garnichts!!! Ins Zimmer hatte ich eine Buch über Postnatale Depression von Carol Dalton. Es war wunderbar sie zu lesen. Es war alles so geschrieben wie ich m ich grade fühlte. Ich weinte immer wenn ich aus dieses Buch las. Ich las das die Antibaby pille die PPD verstärken soll. Ich ging damit zu den Ärtztin. Sie lachte mich aus. Alles typisch Psych Krank sagte sie. Ich sollte die Hormonelle Geschichte weg lassen und einfach die Depression annehmen. Was für ein Schwachsinn!!! Ich kämpfte seit Monate und jetzt sollte dieser beschissene Zustand annehmen????
"Leute " schrie ich," mir geht es richtig schlecht". Und ich bin keine Mimose... Ich weis nicht was ich tun soll. Stunden lang mit meine Mama telefonieren. Stunden lang Rauchen. Rauchen ...Ja das war das einzige was mir gut getan hat.
Die Medikamenten Mirtrazepan: zeigte keine Wirkung. Ich sollte die Antibabypille durchgehend nehmen. Mein Regel kam trotz Antibabypille und damit die schon bekannte Erleichterung. Ich rief die Ärztin. Alle sollten wissen das ich recht hatte , das bei mir auch etwas hormonelles nicht stimmt. Ich bat die ganze psycho Team in Krankenhaus sich mit meinen Endokrinologe auszutauschen. Ich nahm auf eigene Verantwortung keine Antibabypillen mehr. Und ich wollte einen andere Medikament. Cipramil hat schon geholfen....
Ich sollte es alles bekommen aber nur wenn ich mein Kind in der Klinik bringe und versorgte. Ich habe NEIN gesagt. Ich sollte hier gesund werden, und nicht die psycho Mama spielen. Ich habe 6 Monate mein Job als Mutter gut getan. Meine Beziehung zu den Kind war ok. Ich wollte mich zuerst besser fühlen, und erst dann werde ich das Kind versorgen. Außerdem Sie ist schon 8 Monate.. sie wird merken das ich so traurig bin. Das waren meine Argument.
Die Psychotante sagte zu mir " das Kind sollte auch die Traurige Seite der Mutter kennen..." Ich sagte nein und sie schickten mich zurück in meine allererste Klinik . Ich dachte das war es.. ich werde meine ganze leben lang nur in der Klinik verbringen. Allmählich waren alle am zweifel. Mein Man der sich um unsere Tochter gekümmert hat sagte, das ist der letzte Versuch... Mein Kind brachte mich immer zum weinen ....
Ich wusste es das ich lange weg aus Ihren Leben war. Das ganze hat im Iuni angefangen und jetzt war es anfangs November... Gott! Sie hat die erste Zähne bekommen und ich war nicht da!! Carmen habe ich zu mir gesagt. Überall steht das die Mamis sich schuldig fühlen und das macht das ganze noch schlimmer. Bitte nicht!!
Und so bin ich auf der Suche nach dem ICH wieder in der Klinik gegangen. Ein andere Arzt war da. Das Team sagte ich habe genügen Kliniken hinter mir. Ich soll hier auf der Beine kommen.
Cipramil sollte es sein, und der andere Mirtrazepin sollte langsam weg. Und Schilddrüsen Hormon neu angepasst werden. Alles prima. Ich erholte mich viel langsamer diesmal. Ich bekam keine große Stimmungswechsel nach dem Regel. Ich sollte in eine Woche nach Hause. Es war Anfangs Dezember. Der Mirtrazepin der mir nur zum schlafen geholfen hat war weg. Und ich stand wieder da wo ich einmal war. Cipramil gut aber kein schlaf = wieder schlecht...
Das Team gab den Urteil :" das ist wegen der Entlassung. Alle reagieren so.. weil Alltag und Angst und bla, bla bla...
Ich habe gesagt: Ich gehe hier nicht weg bis ich nicht normal schlafe. Damit hat es Angefangen und da war das Problem. Und nicht mit Schlafmitteln die süchtig machen. Ich wollte MIRTRAZEPIN wieder. Er soll wieder helfen. Die haben etwas anderes probiert. Der gute alte Stangyl. nach 3 Nächte mit Stangyl könnte ich wieder normal schlafen.
Jetzt wusste ich. Das ist die Kombination der mir hilft. Cipramil morgens 40 mg, Stangyl abends 75 mg. Das war das Ende einer 6 monatige Hölle durch unterschiedlichen Kliniken...
Ich kam wieder nach Hause. Bis im Frühjahr war ich noch Krank. Aber ich spürte das es jeden Tag ein bisschen besser wird. Ich wusste das ich z.B noch nicht mal die Schnürsenkel meiner Schuhe zubinden konnte ,.. und nun habe ich wieder Kartoffel Püree gemacht, meine Tochter den Windel gewechselt... Was zuletzt kam war mein sexuelle Erleben. Als das wieder funktionierte wie früher, als ich zuerst wieder mit Tränen gelacht habe , als ich ein Buch wieder lesen konnte, und wieder beim Einkaufen stunden Lang verbringen, all das was für nicht Kranke selbstverständlich ist...dann dürfte ich meine Seele wieder haben!
Vielen Dank das Sie zu Ende gelesen haben.
Macht euch keine Vorwürfe . Dieser Krankheit ist schlimm genug.
Und es wird für alle wieder Licht geben!!!
Zuletzt geändert von Adela am 09:11:2008 4:42, insgesamt 2-mal geändert.
katzenkind

Hallo

Beitrag von katzenkind »

Hallo Adela

Ich bin echt geschockt von deiner Geschichte und wieviel du ertragen musstest.Diese ganze Ärzterennerei hab ich auch hinter mir und keiner wollte mir glauben und jeder erzählt etwas anderes. Ich weiß genau was Schlafentzug für eine Folter ist. Mir hat dabei auch ein dämpfendes beruhigendes Ad geholfen und ich habe auch hormonelle Störungen. Mir geht es auch noch nicht so hundertpro aber lachen kann ich auch hin und wieder mal :D
Ich will auch meine "Seele" wiederhaben ich hoffe ich schaff das auch bald...
WAs hat dir den bei deiner Krankheit am meisten geholfen?

Liebe Grüße
Adela

Beitrag von Adela »

Mir hat am stärkten die Hoffnung durch das Lesen in dieser Forum geholfen. Und Bücher über das Thema. Später haben mir meine Lieblingsbücher geholfen. Und natürlich mein Man, Meine Tochter und meine Eltern und die gute Medis!
Am schönsten fand ich die Abende in dem ich im Halbschlaf zu Bett ging und sofort wieder anschlaff. Dann war ich wieder Glücklich und dankte den Himmel das ich wieder Schlafen darf.
Schöne Grüße!
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Adela!

Herzlich Willkommen hier bei uns! Schön, dass du uns deine Geschichte erzählt hast.

Mir ging es beim lesen gleich, wie meiner Vorschreiberin: Ich war geschockt!!!! Ich bin schon lange hier im Forum, aber von so massivsten Schlafsstörungen hab ich noch nie gehört - mein Gott, was mußt du mitgemacht und gelitten haben!!! Schlafentzug ist ja wie eine Folter. Ich kenne es nur Ansatzweise, aus meiner schwersten Zeit. Ich schlief da nur noch ganz oberflächlich, weil ich immer dachte, ich darf ja mein Kind nicht überhören.... das hat mich nicht mehr richtig schlafen lassen. Es war ganz schrecklich.

Auch mir haben damals die Medikamente geholfen, wieder zu schlafen - es war ein unglaubliches Gefühl, als ich das erste Mal wieder 14 Stunden am Stück (wegen eines Medikamentes) durch geschlafen hatte. Glücklicherweise war diesers Schlafproblem bei mir nur von kurzer Dauer - also nichts im Gegensatz zu deinen Qualen!

Ich freue mich sehr, dass es dir heute wieder gut geht und vor allem, dass du dich entschlossen hast, bei uns mit zu machen!!! Schön, dass du da bist!

Ganz liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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