möchte mich vorstellen

Hier können sich unsere Mitglieder vorstellen

Moderator: Moderatoren

Antworten
tanja 1982

möchte mich vorstellen

Beitrag von tanja 1982 »

Hallo
Möchte mich auch mal vorstellen.
Mein Sohn kam am 7.11.08 5Wochen zu früh auf die Welt. Hatte mir alles anders Vorgestellt, das mein Kind von anfang an bei mir ist. Statt dessen musste ich ihn auf der Kinderstation besuchen. Er war aber soweit gesund. Ich hatte aber immer angst das ihm etwas fehlt. Dachte alles wird besser wenn wir nach hause kommen. War dann aber nicht so. Es kam alles noch schlimmer!!! Meine Ängste wurden immer schlimmer, bekam bei Nacht Panikattacken. Und jetzt hören die komischen Gefühle nicht mehr auf. Bin nicht mehr ich. Habe Medikamente bekommen die ich nicht nehme da ich Stille. Kann das nicht mit mir vereinbaren. Jetzt hoff ich das die depression so wieder geht, wie sie auch gekommen ist.

lg Tanja
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10002
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Liebe Tanja!

Ein ganz herzliches Willkommen hier bei uns und vielen Dank für deine Geschichte.

Ich kann gut verstehen, wie es dir im Moment geht, denn ich habe die PPD Hölle auch durchgemacht, nur dass es bei mir schon 3,5 Jahre her ist und es mir wieder gut geht.

Allerdings muss ich dir sagen, dass es mir nur deshalb wieder gut geht, weil ich mir helfen habe lassen - sprich, ich brauchte ebenfalls ein Antidepressiva und eine Therapie. Ich verstehe, dass du den Medis gegenüber negativ eingestellt bist, weil du noch stillst...ABER BITTE BITTE VORSICHT!!!! Was du hier machst - das Medikament nicht nehmen und hoffen, die Depression vergeht von selbe wieder - ist sehr gefährlich!!!! Den dieser Wunsch, dass darf ich dir sagen - wird zu 99 % nicht in Erfüllung gehen, im Gegenteil - du riskierst, dass es noch weiter bergab gehen wird.

Damals als mein Sohn 5 Wochen alt war, überrollte mich die PPD wie eine Lawiene. Ich stillte ebenfalls noch und es war so schön. Dann kam die PPD - fast wie über Nacht. Ich wollte es nicht wahrhaben, wollte keine Medis nehmen... schließlich würde ich das auch allein schaffe, dachte ich. Weit gefehlt!!!! Innerhalb von 2 Wochen ging es mir dermasen schlecht, dass mich meine Eltern ganz einfach zum Arzt geführt haben ... bzw. er zu mir nach Hause kam. Und da war ich bereits so tief in der Depression, dass ich bereit war alles zu nehmen, nur damit dieser Zustand aufhörte. Leider war es bei mir auch schon so weit, dass ich noch ein anderes Medikament nehmen mußte, mit das Stillen tatsächlich nicht zu vereinbaren war und mußte abstillen. Du hast jetzt noch die Chance, mit eine STILLVERTRÄGLICHEN AD auszukommen und brauchst nicht zwingend abzustillen. Es gibt einge AD´s mit denen Stillen möglich ist!!! Wir haben bei uns einige Frauen, die mit AD gestillt haben. Was für ein AD hast du denn bekommen?

Bitte liebe Tanja - ich verstehe deine Bedenken - aber du spielst gefährlich mit dem Feuer. Die PPD ist eine sehr ernste Erkrankung die sehr schnell sehr schlimm werden kann. Ich will dir damit keine Angst machen, sondern dir einfach die Tatsachen vor Augen halten. Du hast jetzt noch die Möglichkeit das Ruder herum zu reißen - bitte vergib dir diese Chanche nicht!!!

Schön, dass du da bist!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
tanja 1982

Beitrag von tanja 1982 »

Halo Marika

Danke für deine liebe Antwort! Ist schön immer wieder zu hören das es vorbei geht!
Laut Arzt ist Amitryptilin Stillverträglich. Aber ich habe trotzdem ein Problem es zu nehmen. Schon ein harmloser Nasenspray geht in die Muttermilch über und diese Medikamente sind richtige Hämmer. Das kann ich meinem Sohn nicht antun. Jetzt bin ich am Überlegen abzustillen. Bin mir aber auch da nicht Sicher ob ich das richtige tue. Morgen bekomme ich besuch von jemandem die das auch schon durch hat. Sie hat was Homoöpathisches genommen. Jetzt warte ich mal ihren Besuch ab.

lg Tanja
Vicky

Beitrag von Vicky »

Liebe Tanja,

ich lese Deinen Text gerade mit Schrecken, denn Dir scheint der Ernst Deiner Erkrankung nicht bewußt zu sein.
Dies ist eine schwere Erkrankung, die wir uns alle nicht ausgesucht haben. Sie kann so enden, wie Du es dir nicht vorstellen möchtest.
Sie ist nicht mit dem Willen zu bezwingen.

Der Wille ist wichtig um Therapien anzunehmen und durchzuführen.
Stillen ist wichtig aber wichtiger!!! ist, dass Du und Dein Kind den Weg aus der Depression schafft!!!
Also: Im Zweifel Abstillen, wenn Dir Stillen und Medis in Kombination nicht geheuer sind.
Ich habe abgestillt 6 Wochen nach Geburt. Ursprünglich wollte ich 6 Monate voll stilllen. War mir auch total wichtig. Bei mir war so viel Milch da, dass ich noch ein 2.Baby hätte mit versorgen können. Mein Kleiner hat auch ein hohes Allergierisiko.-----> Ich habe so geheult, als ich aufhörte zu Stillen, aber nach kurzer Zeit war ich so erleichtert, denn es ist wahnsinnig kraftraubend. Kräft die man braucht um aus der Depression zu kommen und sein Kind zu versorgen.

Er bekommt seitdem HA Pre Milch, die ist der Muttermilch am ähnlichsten. Er ist nun 5,5 Monate alt. Eine Wonneproppen.
Mir ging es deutlich besser nach dem Abstillen, da die Hormone wieder normal wurden. Außerdem schlafen Flaschenkinder nachts länger am Stück.
Das ist sehr wichtig in der Depression, daß man auch zu seinem Schlaf kommt.
Und laß dir keine Schuldgefühle machen, wenn Dein Kind eine Flasche bekommt!!!!!!!!!!!!!!! Mir haben die Hebammen und Kinderkrankenschwestern im KH (ich lag ja auf der Wöchnerinnenstation für 6,5 Wochen, war aber psychosomatische Patientin) so lieb zum Abstillen geraten und mir jegliche Schuldgefühle genommen. Die wußten wie schwerwiegend die Depression ist.
Ich bin so froh, es so gemacht zu haben. Wir haben beste Flaschennahrung in Deutschland.
Die Zuwendung kannst Du deinem Kind auch mit Streicheln und Worten und Massage etc. geben!!!

Mache auch eine Psychotherapie/ Verhaltenstherapie o. ä. !
Ich denke, daß ist sehr wichtig in Kombination mit Medikamenten.
Und schäme Dich nicht für die Krankheit. Du bist daran nicht Schuld.

Liebe Grüße von Vicky
Antworten